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Anno:
1932
Darstellung.- (¬Die¬ Ausbreitung des Deutschtums in Südtirol im Lichte der Urkunden ; 3, T. 1)
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Pagina 89 di 447
Luogo: München [u.a.]
Editore: Oldenbourg
Descrizione fisica: XIX, 424 S.
Lingua: Deutsch
Segnatura: II A-25.025/3,1
ID interno: 501856
Weitere deutsche Urkunden des Bozner Gerichtes aus dem 14. Jahrh, 69 Aus dem 14. Jahrhundert ist mir kein weiterer Urteilsbrief des Land gerichtes Gries oder des Stadtgerichtes Bozen in deutscher Sprache be kannt geworden. Es dürfte dies ein Zufall sein, wenn man bedenkt, daß von den Gerichten der Umgebung solche Urkunden mehrfach vorhanden sind (s. unten S. 76). Wohl aber sind uns noch aus dem 14. Jahrhundert einige deutsch geschriebene Urkunden des außerstreitigen Verfahrens

, die sich an jene Bozner Gerichte wenden oder von ihnen ausgegangen sind, überliefert: So aus dem Jahre 1351 die Vollmacht eines Bürgers von Bozen zur Führung eines Rechtsstreites dortselbst, gesiegelt vom dortigen Richter (unten § 6 Urk. 28); von 1377 eine Kundschafts aufnahme über das Testament des Ulrich v. Firmian gesiegelt von Niklas Vintler als Richter von Gries (Urk. 46 a); von 1387 und 1394 Abrech nungen wegen einer Schuld vor dem Landrichter von Gries (Urk. 58 und 64); von 1403 und 1412 Bestätigungen

von Letztwillenserklärungen oder Testamenten von Bozner Bürgern durch den dortigen Stadtrichter (Urk. 68 und 72); 1422 eine Erklärung des Landrichters von Bozen-Gries über den erfolglosen Versuch eines Schiedsgerichtes zwischen den Stiftern Gries und St. Michael a. d. Etsch (Urk. 77); 143Z zwei Kundschaftsaufnahmen durch den Landrichter von Gries und den Stadtrichter von Bozen über die Ermordung des Bozner Bürgers Niklas Hochgeschoren durch die Kriegs leute des Wilhelm von Starkenberg auf Greifenstein. 1 ) Außer dem Landgericht Gries

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Libri
Anno:
1932
Darstellung.- (¬Die¬ Ausbreitung des Deutschtums in Südtirol im Lichte der Urkunden ; 3, T. 1)
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Pagina 7 di 447
Luogo: München [u.a.]
Editore: Oldenbourg
Descrizione fisica: XIX, 424 S.
Lingua: Deutsch
Segnatura: II A-25.025/3,1
ID interno: 501856
Seite Gemeinde Keller oder Gries aus dem n. und 12. Jahrhundert S. 22t. — Der grundherrliche Besitz bairischer Stifter im Gebiete von Bozen S. 24k. — Deutsche Geschlechternamen für Bozen und Gries von der Mitte des 12. bis zur Mitte des iz. Jahrhunderts S. 27t. — Der Name Walch in Bozen S. 28. — Die Geschlechtemamcn für Bozen und Gries nach den Urkunden von 1250 bis 1300 S. 29 f. — Die Vor namen 8. 32. — Ortsnamen (Flur-, Hof- und Burgnamen) im Be reich von Bozen und Gries vom Ende

« aus dem Romanischen in Bozner Urkunden des 13. und 14. Jahr hunderts S. 61 f. 5 4. Der Gebrauch der deutschen Sprache für Urkunden und andere Auf zeichnungen in Bozen und Umgebung aus dem 14. und 15. Jahrhundert, 62 Das Gesetz von 1289 und andere landesfürstliche Urkunden in deutscher Sprache für die Gemeinde und einzelne Bürger von Bozen im 14. Jahrhundert S. 63!, — Die älteste deutsche Gerichtsurkunde für Bozen-Gries von 1305 und ihr Inhalt S. 66 f, -- Andere deutsch ge schriebene Urkunden des Gerichtes Bozen

-Gries seit 1351 S. 69. — Der Spruch des tirolischen Hofgerichtes zu Bozen und Meran für das Kloster Sonnenburg von 1327, die Festlegung der deutschen Muttersprache für dasselbe 8. 69 f, — Weitere Urteilsprüche dieses Gerichtes in deutscher Sprache seit 1370 8. 71, — Di,: Ausstellung deutschsprachiger Urkunden in Bozen und Gries durch Adelig« aus

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Anno:
1932
Darstellung.- (¬Die¬ Ausbreitung des Deutschtums in Südtirol im Lichte der Urkunden ; 3, T. 1)
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Pagina 43 di 447
Luogo: München [u.a.]
Editore: Oldenbourg
Descrizione fisica: XIX, 424 S.
Lingua: Deutsch
Segnatura: II A-25.025/3,1
ID interno: 501856
in Gries stark gerodet wurde und daran sind jene deutschen Leute jeden falls besonders beteiligt gewesen. Die deutsch wurzeligen Gegendnamen ,,in der Ove" (Au bei Gries) und Grize erscheinen zuerst in der Gründungsurkunde für das gleichnamige Kloster von 1166 und im ungefähr gleichzeitigen Laibuch der Grafen von Falkenstein, bei den Bozner Notaren von 1237 Griaz, Griez und absichtlich latinisiert Griessum, aber auch direkt übersetzt Arena (wörtlich Sand gleich Gries). 2 ) In dem Traditionsbuche

romanische wie Sulvan und Urso. 3 ) Die Vertreter der Ge meinde Keller (Kellare), die im Jahre 1191 einen Vertrag mit der Ge meinde Bozen über die Nutzung des zwischen ihnen noch gemeinsamen Weide- und Waldgebietes schlossen, heißen: Enricus, Artoicus, Elboicus, Adam. 4 ) Das bereits erwähnte Levers kommt im 12. Jahrhundert auch sonst öfters vor, auch als Klause (Straßensperre) und Zollstätte; es liegt im Viertel Fagen der Gemeinde Gries. 5 ) Der Name zeigt Eindeutschung einer wohl alträtischen

(vorromanischen) Wurzel. *) Zahn FA. zi. no k. Zur Erklärung der Lage s. Tarnclier, Gries S. 23, 25, 27. Crispia- num als ein Teil von Gries wird auch 1264 (unten Reg. 27 a) erwähnt. Nach Atz-Schatz 1, 129 (erschienen 1902} heißt die westliche Gegend von Guntschna ,,Der Welschwinkel", ältere geschichtliche Erwähnungen dieser Bezeichnung sind jedoch nicht bekannt und es ist daher schwer zu beurteilen, ob in derselben eine Erinnerung fortlebte, daß die Bewohner der dortigen Gegend einmal ladinisch gesprochen

s. Steinberger in Zt. f. Ortsnamen!. 3. Bd„ S. 225. 4 ) Kink, FA. 5, 100 f. 5 ) S. Tarnellcr, Gries S. 36; Stolz, Zollwesen AöG. 97, S. 612. Ehedem (bis ins 18. Jahr hundert) sagte man auch Viertel Severs für Fagen (Vagen).

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Anno:
1932
Darstellung.- (¬Die¬ Ausbreitung des Deutschtums in Südtirol im Lichte der Urkunden ; 3, T. 1)
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Pagina 36 di 447
Luogo: München [u.a.]
Editore: Oldenbourg
Descrizione fisica: XIX, 424 S.
Lingua: Deutsch
Segnatura: II A-25.025/3,1
ID interno: 501856
I, § i. — Das Gebiet von Bozen in der Viertels-, 16 einigt wurde 1 ). Gries blieb infolgedessen ein ländlicher Ort. Unter dem Schutze der Tiroler Landesfiirsten sind dann die Bozner Märkte immer mehr aufgeblüht und die besondere Hoheit jener Fürsten über diese Märkte hat auch sehr dazu beigetragen, die Stadt ihrer allgemeinen Landeshoheit unterzuordnen. An der politischen Zugehörigkeit der Gegend von Bozen zur gefürsteten Grafschaft oder zum Lande Tirol ist seit ihrer Vereinigung mit letzterem

im 13. Jahrhundert nicht mehr gerührt oder gerüttelt worden, abgesehen vom napoleonischen Zwischenreich von 1810 bis 1813. 2 ) Das Land Tirol war seit dem 15. Jahrhundert für verfassungs- und verwaltungsrechtliche Zwecke in Viertel eingeteilt, die sich an die alten Gaue und Grafschaften wohl in deren Kerne anlehnen, an den Rändern aber sich gegenüber diesen vielfach verschoben haben. 3 } So gab es ein Viertel an der Etsch mit Bozen als Mittelpunkt, dem von der alten Grafschaft Bozen die Landgerichte Bozen-Gries

Kreises Bozen an. h über die landesfürstl. Burg und Ringmauer in Gries nach Erwähnungen aus dem 14. Jb. s. Ruinatscha in FMGT. 8 S. 3g und Tarneller, Namen in Gries S. 4 u. 12. — Dazu noch weitere urkundl. Beiträge: 1272 März 24 wird „ad Griaz supra domum d. Meinhardi" geurkundet (IStA. Urk. I 4374.). Der landesfürstl. Amtmann und Richter von Gries verrechnet zum Jahre 1300 Ausgaben für die Erbauung clcs „murus in Griez" (StA. München Tir. Cod. 3 f. 77 u. 96). 1295 wird sogar eine „urbs" Gricz genannt

(unten §5 Reg. 37a). — über die Leihbank (casana) und das Kaufhaus (fundicum) zu Gries um 1300 s.\oltelini, Leihbanken S. 24 u. 29). — Über den Jahrmarkt zu Gries s. Stolz im Sehlem 1921 S. 137 k. s ) S. dazu auch unten Kap. III, § 3. ’) Im Weistum des Gerichtes Villanders aus dem 14, Jahrhundert heißt cs, daß „die vier Gerichte Vilanders, Riten, Sarntein und Metten ain Aid (d, h. Eidgenossenschaft) solten sein und an ainander solten geholfen sein" (JW. 4, Z. 249). Demnach war damals auch schon

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1932
Darstellung.- (¬Die¬ Ausbreitung des Deutschtums in Südtirol im Lichte der Urkunden ; 3, T. 1)
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Pagina 42 di 447
Luogo: München [u.a.]
Editore: Oldenbourg
Descrizione fisica: XIX, 424 S.
Lingua: Deutsch
Segnatura: II A-25.025/3,1
ID interno: 501856
?) Stadt und Gericht Bozen („burgum et districtus Bozani“), werden auch schon frühe, so in einer Urkunde von 1256, als eine räumliche Einheit, „terra Bozani“, d. h. Bozner Land zusammengefaßt, 6 7 ) Zum engeren Bereiche von Bozen wurde stets auch die Gemeinde Keller und Gries, die jenseits der Talfer liegt, gerechnet. Der ältere Name der Gemeinde ist Keller, er haftete eigentlich an den höheren Lagen gegen den Berghang zu. Gries hieß immer die untere Gegend gegen den Fluß, nachdem aber 1406 der Sitz

der Pfarre ins Stift Gries verlegt worden war, nahm die Gemeinde den letzteren Namen an?) Die erste Erwähnung bringt ein Traditionsvermerk vom Jahre 1070, womach der Bischof von Freising dem Kloster Weihenstephan Weingüter „ad Bozana in loco qui dicitur Altum Chellari et in loco qui dicitur Scala" schenkt. 8 ) „Chellari“ ist eine ältere deutsche Form für das Lehnwort Keller, „Scala“ erscheint später in der Form „Schale“ und bezieht sich auf die Gegend gegen Mölten. 9 ) In einer Urkunde vom Jahre 1166

, D. Rechtsgesch. 6. A. S. 678). 3 ) S. Voltelini AT. 2, 524 (villa), Einleitung S. CCVII, „Dorfgericht'' zum Jahre 1277, ferner oben S. 21, Z. 5 v. oben und oben diese Seite Anm. 1. 4 ) Insbesondere in der Verbindung „Judicium“ bezw. „Iudex civitatis“, Stadtrichter; Näheres darüber in meiner polit.-histor. Landesbeschreibung Abt. Südtirol (in Ausarbeitung). 5 ) Zingerle FA. 45, 120 Z. 97. ®) Kogler, Steuerwesen AöG. 90, 686. 7 ) So nach Tameller, Hofnamen von Gries, S. 11 f. auf Grund vieler Belege

. Dazu noch unten Reg. 14, wornach 1224 die Kirchen von Griesum und Kelr nebeneinander ge nannt werden. Zur Ethymologie s. Steinberger in Ostbair. Grenzmarken 16, S. 113. 8 ) Zahn FA. zr. 88. Tarneller a. O. Anm. x. *) Tarneller, Gries. S. 24, Nr. 58. „An der Schale“ s. unten Reg. 29 a und 536.

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1932
Darstellung.- (¬Die¬ Ausbreitung des Deutschtums in Südtirol im Lichte der Urkunden ; 3, T. 1)
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Pagina 358 di 447
Luogo: München [u.a.]
Editore: Oldenbourg
Descrizione fisica: XIX, 424 S.
Lingua: Deutsch
Segnatura: II A-25.025/3,1
ID interno: 501856
. So ist tatsächlich im Jahre 1875/76 durch Verordnung des Kultusministers Dr. v. Stremayr ohne Rück sicht auf den Landtag und gegen den lebhaften Einspruch der konservativen Partei die Bildung evangelischer Kirchengemeinden mit dem Sitze in Innsbruck und Meran genehmigt worden, die alsbald die öffentliche Religionsübung auf genommen und dann auch eigene Kirchen erbaut haben. 2 ) Die Errichtung einer protestantischen Kirche in Gries bei Bozen, die seit 1902 unter Förderung des Stadtrates von Bozen betrieben wurde

, hat neuerdings den Widerstand der konservativen Kreise gefunden, ist aber doch kraft eines Spruches des Verwaltungsgerichtshofes im Jahre 1905 ermög licht worden. Die Kirche ward 1908 eingeweiht und 1912 eine eigene evan gelische Kirchengemeinde Bozen-Gries gebildet. 3 ) Die Entstehung dieser protestantischen Gemeinden in Meran und Gries ist hauptsächlich durch das Kurwesen bedingt worden, das in Meran seit etwa 1840 und etwas später auch in Gries bei Bozen einsetzte und eine stetig wachsende Zahl

Regierungs stellen über den Widerstand des Tiroler Landtages gegen das Protestantenpatent von 1861. s) s_ Peregrinus wie vorige Anm. Ferner Bozner Zeitung 1905, Nr. 210, Haffner, Evang. Gde. Bozen-Gries 1912 (nur kurzer Wegweiser).

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Darstellung.- (¬Die¬ Ausbreitung des Deutschtums in Südtirol im Lichte der Urkunden ; 3, T. 1)
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Pagina 86 di 447
Luogo: München [u.a.]
Editore: Oldenbourg
Descrizione fisica: XIX, 424 S.
Lingua: Deutsch
Segnatura: II A-25.025/3,1
ID interno: 501856
.) ausführte, beweisen, daß das Gerichtswesen in Bozen deutsch nach Art und Sprachgebrauch gewesen ist. Beträchtlich verstärkt wird dieser Eindruck durch einen in deutscher Sprache ausgestellten Urteilsbrief des Landgerichts Gries- Bozen vom Jahre 1305 (unten § 6 Urk. 5). Kläger waren die Vertreter des Stiftes Georgenberg (später Eiecht) bei Schwaz im Inntal, zwei Meraner Bürger, Beklagter eine gewisse Frau Engelweis Zimmermann von Gries, der umstrittene Gegenstand ein „urwar mit wein gewachst

“, d. h. die grundherrlichen Rechte, insbesondere das Zinsrecht an einem Weingarten bei Gries. Den Auftrag, über die Verhandlung und Urteilsfindung eine deutsche Urkunde zu schreiben, hat laut des letzten Satzes derselben der Richter gegeben (teutsch haizzen schreiben). Der Notar, der jenen Auftrag erhielt, hat nun die Urkunde genau nach Art und Stil der lateini schen Notariatsinstrumente, aber in deutscher Sprache — also als eine Übersetzung der lateinischen Formeln ins Deutsche — verfaßt, nur seine Beglaubigungsformel

in lateinischer Sprache am Ende hinzugefügt und hiebei ausdrücklich bemerkt, daß er die voranstehende Urkunde „vul gariter“, in der Gemeinsprache des Volkes von Bozen-Gries niederge schrieben habe. Diese zweimalige Betonung der Ausstellung der Urkunde in deutscher Sprache läßt annehmen, daß dies damals noch als etwas außergewöhnliches empfunden wurde. Es ist uns aus dieser Zeit und noch lange nachher aus Bozen kein anderes Notariatsinstrument in deutscher Sprache bekannt und die deutschen Siegelurkunden

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Anno:
1932
Darstellung.- (¬Die¬ Ausbreitung des Deutschtums in Südtirol im Lichte der Urkunden ; 3, T. 1)
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Pagina 87 di 447
Luogo: München [u.a.]
Editore: Oldenbourg
Descrizione fisica: XIX, 424 S.
Lingua: Deutsch
Segnatura: II A-25.025/3,1
ID interno: 501856
, eine weiteren Kreisen möglichst verständliche Beurkundung des Ver fahrens und des Urteils, d. h. eine solche in deutscher Sprache zu wählen. Zur Erklärung des Rechtsinhaltes der Urkunde will ich diese Begründungen in heutiger Ausdrucksweise anführen. Die Beklagte Frau Engelweis war vor vierzehn Tagen an Stelle des Wannen Wucherers, d. h. des Inhabers der Leihbank zu Gries, eines Italieners namens Vannus 1 ), in die Gewere, d. h. den Besitz des Weingartens eingetreten. Der Grundherr dieses Urbars

, das Kloster Georgenberg, forderte von ihr die Leistung des davon fälligen Zinses und klagte sie nun darauf, weil sie sich dieser Leistung geweigert hatte. Sie (die Engelweis) wies auf diese Klage einen Befehl des Landes fürsten, Herzog Ottos, an den Landrichter von Gries des Inhalts vor, daß das Kloster Georgenberg den Zins für das Weingut von jenem fordern solle, der dieses zur Zeit der Fälligkeit des Zinses besessen habe, daß aber die Frau Engelweis deshalb frei aller Ansprache, d. h. Forderung bleiben

solle. Dagegen brachten nun die Vertreter des Klosters einen anderen Brief aller drei, damals gemeinsam regierenden Landesfürsten, der Herzoge Otto, Ludwig und Heinrich vor, die darin dem Richter von Gries auftragen, das Kloster wegen dieses Weingartens gegen dritte, namentlich die Engelweis, in seinen Rechten zu wehren und frühere Briefe in dieser Sache widerrufen. Der Notar Otto von Bozen, den das Gericht x ) Die Leihbank zu Gries war im Jahre 1319 an eine Gesellschaft von Florenz gegeben

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1932
Darstellung.- (¬Die¬ Ausbreitung des Deutschtums in Südtirol im Lichte der Urkunden ; 3, T. 1)
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Pagina 54 di 447
Luogo: München [u.a.]
Editore: Oldenbourg
Descrizione fisica: XIX, 424 S.
Lingua: Deutsch
Segnatura: II A-25.025/3,1
ID interno: 501856
I. § 2. — Ortsnamen für Bozen und Gries aus Urbaren des 13. Jahrh. 34 Stichel aput s. Nicolaum de Publicz. 105, 107. — Stillendorf 110. — De Sufan 79. — Suluanstal 22. Tempel 103. —Troye 29, ze Truie 141. — de Tufinal 44. — Ubelrise super Place- delle 116. — de Unraine 69. — In dem Vagen 32, 71, 91. — de Virgele 77, Reg. 30. — de Vramme 98. Wag 68. 114. Wage ad Winchel 29, 8z, 143. — Walgriez Reg. 30. — Wangen Anger in Winchel in. — de Wederwals 113. — Ronz in loco an der Wegeschaide

, Geriute, Coffelwingart, Engel- wizwingart, Br ule, Sol er, Winchel. Das Urbar der Grafen von Tirol von 1288 nennt für deren Amt zu Gries (Griez) (Druck Zingerle, S. 118 bis 124): Aigenhousen, Panche, Pobliz, Ponteis, Protschenhof, Purschan, Punnaeuve, Campille, Traten, Tschal (Schal), Erlach, Obererlach, Fossat, Vrowenhausen, Vorste, Ganzener (Guntschna), Gemzeben, Haselach, Horlach, St. Justein, Mairlait, Oberwinchel, Ruentsche (Rentsch), Kussan, Soler, Sevelder, Strekker Hof. (Zur Eindeutung

der Namen s. Tarneller, Gries in Schlernschr. 6, S. 7 ff. Verzeichnis). — Eine Rechnung des landesfürstlichen Richters von Gries von 1313 (JSt.A. Cod. 286 fol. 131) nennt bona in Troy, Punteys, prope Rennweg, custos feri in Nuzzauwe et Rechawe. Das Urbar des Klosters Benediktbeuren von ca. 1290 nennt folgende ,,vinee in Bozano: Runts, Runkeths, Herzogenflech, Totenflech, Hofstat, Gurnellenpoum (HSA. München Bened. Lit. 32). Ein Urbar des Klosters Weihenstephan von 1291 (s. unten Reg. 53 b) führt

an Weingütern „apud Bolsanum" zu Ruensch, St. Johannis, Griez, Poblitsch, Plas- puhel, Cardawn. Das Urbar von Frauenchiemsee von ca. 1400 (HStA. München Lit. fol. 15 und 30) führt unter dem Titel „Redditus bey der Etsch" an: Höfe und Weingärten in Hagnach curia (Untermais), der Grump ; in Gries pei der Taluern und gen Winschel, apud Weinekk, in Torkel curia; bey Potzen am Purgfrid und am Rennweg enhalb Talvem; auf dem Ritten ze Lengenmos die kornhof Offeranch und Suff auch, die Jacob von Stafflarn inne

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Anno:
1932
Darstellung.- (¬Die¬ Ausbreitung des Deutschtums in Südtirol im Lichte der Urkunden ; 3, T. 1)
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Pagina 228 di 447
Luogo: München [u.a.]
Editore: Oldenbourg
Descrizione fisica: XIX, 424 S.
Lingua: Deutsch
Segnatura: II A-25.025/3,1
ID interno: 501856
im Landgerichte Gries und Bozen durchgesetzt hat. Da aber dem Stadt- und Landrichter die Aufsicht über die Jahrmärkte oder Messen dortselbst und in alter Zeit auch die Gerichtsbarkeit in den Sachen der auf diesen anwesenden fremden Kaufleute anvertraut war, unter diesen sich aber viele Italiener — Walchen oder Welsche, wie man damals allgemein sagte — befanden, so wird von den Stadt- und Landrichtern außer der deutschen auch die Kenntnis der welschen, ja sogar auch der lateinischen Sprache verlangt. Das sagt

ausdrücklich ein Bestallbrief für diesen Beamten vom Jahre 1516 (s. Beil. I, § 6, Urk. 82). Als seit etwa 1600 die Messekaufleute, die der deutschen und der welschen Nation, bei der tirolischen Regierung die Einsetzung eines eigenen Messegerichtes unter Beisitzern aus ihrer Mitte anregten, wird als Grund dafür — abgesehen von der besonderen rechtlichen Art der Handels sachen — auch der Umstand angegeben, daß die Stadt- und Landrichter von Bozen-Gries mitunter und die ordentlichen, aus dem Bürger

Statt- und Landtrichter zu Gries und Bozen Hans Heinrich Flach, desgleichen desselben Anwaldt und yetzt hero gewester Verwalter Hanns Wennser der Italianischen sprach nicht khündig, zu dem auch khaine Advocaten, so hierinnen was fürträglich sein hetten khinden, an der Hand gewest. . . Die ordinär! Geschwornen gemainiklich der Italianischen Sprach und frembder Handelsleuth gebreuch wenig erfaren. .." Daher verlangen ,,die in Boznerischen Märckten handlenten Kaufleuthen einen sonderbaren Richter sambt

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