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Commenti: Beitr. teilw. ital., teilw. dt. Studi italo-tedeschi : collana di monografie dell’Accademia di Studi Italo-Tedeschi = Monographische Reihe der Akademie Deutsch-Italienischer Studien = Deutsch-italienische Studien ; 19

wird vielleicht ein aufschlussreicherer Blick auf die leitende Frage nach dem Wesen des Romantischen und der Wunderhorntexte sowie deren Gegenwart im Liedhaften bei Mahler möglich. Es handelt sich also einerseits fraglos um Texte, die dem Volkstümlichen entstammen, die das Ur- sprüngliche, die Frische und den Reiz des Elementaren vorstellen und die andererseits dennoch zugleich in der Weise von Amims (etwa das Politische) und Brentanos, und das bedeutet auch: im Sinne der Geisteswelt der Romantik

, überarbeitet und partiell sogar erheblich umgestaltet worden sind. Das Ur-sprüngliche im Sinne eines urphânomenalen menschlichen In-der-Welt-Seins ist gleichsam eine vermittelte Ursprünglichkeit geworden, die volksliedhaften Sprünge und formalen UnregelmâBigkeiten werden mit einem prâzisen, die Herausgeber wie die Epoche charakterisierenden Gestaltungswillen individuell nicht selten bewusst geformt, das Elementare ist kalkuliert modifiziert, im Sinne der romantischen Ironie konstruiert, verwandelt

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Filosofia, psicologia

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2010

Cultura animi : scritti in onore di Roberto Cotteri = Festschrift für Roberto Cotteri

Pagina 228 di 540

Autore: Cotteri, Roberto [Gefeierte Pers.] ; Akademie Deutsch-Italienischer Studien (Meran) / [ed. curata dall'Accademia di Studi Italo-Tedeschi sotto dir. di Ivo de Gennaro ...]

- ist. Sehen gibt es zuerst angesichts einer, Allem voraufgehenden Helle und ihrer Gemerktheit. Im Lichten und Freien ihres anfanglichen Aufbrechens gründet das Wesen des Vemehmens als die gebrauchte Gewahr dafur, dass etwas sich zeigen und eine Welt sein kann. Dementsprechend sagt Martin Heidegger in der schon genannten Platon-Vorlesung auch: „Wir sâhen nie etwas, wenn wir nicht schon in einem weiteren und ursprünglichern Sinne zu sehen vermöchten ul - wenn wir uns nicht schon in einem weiteren

und ursprünglicheren Sinne in dem zu halten vermöchten, was dieses etwas je schon ist* - wenn wir uns nicht schon in einem weiteren und ursprünglicheren Sinne im Aufgehen der genannten Helle einzurichten vermöchten. Wâhrend sich die Philosophie seit Platon durch den jetzt eigens ergriffenen Vollzug der Frage nach dieser Helle - d.h. nach dem Was- Sein der Dinge, nach dem Wesen der Dinge, nach dem Sein des Seienden - bestimmt und sich in der Folge als metaphysisches Nachdenken in je verschiedene Auslegungen

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Filosofia, psicologia

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2010

Cultura animi : scritti in onore di Roberto Cotteri = Festschrift für Roberto Cotteri

Pagina 173 di 540

Autore: Cotteri, Roberto [Gefeierte Pers.] ; Akademie Deutsch-Italienischer Studien (Meran) / [ed. curata dall'Accademia di Studi Italo-Tedeschi sotto dir. di Ivo de Gennaro ...]

„Westlichen Werte“ im Gegensatz zu „Östlichen“ oder Gruppen- oder Völkerwerten verstehen. Die Erweiterung des geschichtlichen Ursprungs zu der Vorstellung von einem interkulturellen und universalen Wertesystem ist nur durch Übersteigen („Transzendie- ren“) der tatsâchlichen geschichtlichen Wurzel und der Entwicklung möglich. Daher muss die Menschenrechtserklârung der UNO in solch einem universal menschlichen Sinne verstanden werden und nicht als bloB europâisches Unterfangen, die „Westlichen

- und Identifiziemngsgeflecht erhàlt (in doppeltem Sinne) und dies auf der Gmndlage der Menschenrechtserklarung der UNO sowie der erwâhnten traditionellen europâischen Interpretationen der Wertorientierung an Freiheit und Unabhângigkeit, Solidaritat, der Gleichheitsidee („Gleichberechtigung“), Autonomie, Menschenwürde, Individualismus und, besonders wichtig, wie ich meine, der „konkreten Humanitat“ und des praktisch-aktiven Humanismus - sogar mit Bezug auf den „humanen“ Umgang mit einigen nicht- menschlichen Lebewesen

und Ökosystemen. Eine erweiterte Vorstellung einer solchen humanitâren Orientierung wurde, nach Herder (1792-94), im letzten Jahrhundert vom berühmten Urwalddoktor und Kulturphilosophen Albert Schweitzer entwickelt, der meiner Meinung nach einer der herausragenden Vorbilder des homo europeus im wahren Sinne ist, indem er kombiniert theoretische Reflexion, Argumentation, Philosophie und Ethik mit einem aktivistischen Ansatz jeglicher Lebensbereiche kombiniert, d.h. 137

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Filosofia, psicologia

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2010

Cultura animi : scritti in onore di Roberto Cotteri = Festschrift für Roberto Cotteri

Pagina 449 di 540

Autore: Cotteri, Roberto [Gefeierte Pers.] ; Akademie Deutsch-Italienischer Studien (Meran) / [ed. curata dall'Accademia di Studi Italo-Tedeschi sotto dir. di Ivo de Gennaro ...]

konstituiert; zum anderen in dem Sinne, daB das apophantische ,Als 5 dem hermeneutischen Als gegeniiber eine Verengung darstellt, insofem die Aussage in ihrer punktuellen, bestimmend-aufweisenden Tendenz nicht mehr verstehend in jenes Bedeutsamkeitsgeíuge ausgreift, dessen Erschlossenheit sie voraussetzt. Gerade Heidegger hat die Existenz konsequent als Erschlossenheit in der bezeichneten Weise gedacht und aufgefaBt und er hat diese „Gelichtetheit des Daseins", wie er sie nennt

, als Seinsverstândnis in einem umfassenden Sinne konzipiert und zum Ausgangspunkt seines fundamentalontologischen Denkens gemacht. Unter allem Seienden Íst das menschliche Dasein durch Seinsverstandnis ausgezeichnet, insofern diesem sein Sein nicht vorgegeben, sondern als Vollzug seiner Existenz selbst aufgegeben ist. So versteht sich das Dasein als dieses „Verhâltnis, das sich zu sich selbst verhalt“ auf sein Sein, d.h. auf sein Existieren, es versteht darin aber auch das Sein alles dessen, womit es im Vollzug

Ich gedacht, sondem von vomherein seiner „Grundverfassung“ nach als „In-der-Welt-Sein“ aufgefaBt wird. 26 Auch Heidegger geht davon aus, daB dieses universale, in der Existenz selbst angelegte Seinsverstândnis nicht explizit ist. Es hat den Charakter prâreflexiver Vertrautheit und wird in diesem Sinne von Heidegger als „vorontologisches Seinsverstândnis“ gefaBt. Das Ziel des Philosophierens muB es nach Heidegger sein, dieses 413

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Filosofia, psicologia

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2010

Cultura animi : scritti in onore di Roberto Cotteri = Festschrift für Roberto Cotteri

Pagina 401 di 540

Autore: Cotteri, Roberto [Gefeierte Pers.] ; Akademie Deutsch-Italienischer Studien (Meran) / [ed. curata dall'Accademia di Studi Italo-Tedeschi sotto dir. di Ivo de Gennaro ...]

das Bekannte verfârbt und verândert, weil es nur selten in Original- gestalt erscheint. So kommt es also zu Wechselwirkungen zwischen Liedhaftem, Bedeutungstragendem und Gepragtem einerseits und schöpferisch-frei Gestaltetem, strukturell Kompliziertem, Symphoni- schem. Im letzten Sinne gehen also Vertrautes, Liedhaftes, Bekanntes mit Disponiblem, dem Gesetz ktinstlerischer Einbildungskraft unterstehendem Symphoniesatz eine wechselwirkende Synthese voller Gegensâtze ein, die allerdings

und Erregung niemals in der stets unausschaltbar waltenden Gegensatzlichkeit verliert. Das sind dann allerdings, wie leider hâufig fâlschlicherweise Mahler angedichtet, keine Synthesen im Sinne einer die Gegensâtze lösenden und damit harmonisierenden und zur Ruhe bringenden Dialektik; es sind höchstens widerborstige Synthesen, die nichts zur Deckung bringen, Konstellationen voller Energie und Widersprüche, die zugleich das fílr diese Musik konstitutive, dynamisch-erregende Paradoxe, nicht aber Dialektische

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Filosofia, psicologia

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2010

Cultura animi : scritti in onore di Roberto Cotteri = Festschrift für Roberto Cotteri

Pagina 438 di 540

Autore: Cotteri, Roberto [Gefeierte Pers.] ; Akademie Deutsch-Italienischer Studien (Meran) / [ed. curata dall'Accademia di Studi Italo-Tedeschi sotto dir. di Ivo de Gennaro ...]

, in welche diese eingebunden und verflochten ist, so z.B. die politische Geschichte, die Kulturgeschichte, die Sprach- geschichte usw. In diesem Sinne ist Existenz in einer unaufhebbaren Weise geschichtlich, wobei allerdings zu beachten ist, daB Geschichte Ín diesem Sinne nicht oder noch nicht den auslegend angeeigneten und objektivierten Geschehenszusammenhang bedeutet. In der Durchsich- tigkeit der Existenz ist Geschichte in einer ungegenstandlichen Weise bestimmend prasent als der tragende Horizont, von dem her

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2010

Cultura animi : scritti in onore di Roberto Cotteri = Festschrift für Roberto Cotteri

Pagina 446 di 540

Autore: Cotteri, Roberto [Gefeierte Pers.] ; Akademie Deutsch-Italienischer Studien (Meran) / [ed. curata dall'Accademia di Studi Italo-Tedeschi sotto dir. di Ivo de Gennaro ...]

des Existenzdenkens eine fiir das philosophisehe Denken neuartige Blickbahn und Perspektivik bezogen wird und daB zum Existenzdenken die thematische Hebung und Erhellung des in dieser Perspektive sich zeigenden Phanomen- bestandes gehört. Entsprechend der Grundintention der Fragestellung (der Frage namlich nach dem Vollzug des Menschseins) sind diese Phânomene nicht in einem objektivierenden Sinne als konstatierbare Beschaffenheiten an einem Gegebenen, sondem in einem existen- zialen Sinne als Vollzugsmomente

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Pagina 435 di 540

Autore: Cotteri, Roberto [Gefeierte Pers.] ; Akademie Deutsch-Italienischer Studien (Meran) / [ed. curata dall'Accademia di Studi Italo-Tedeschi sotto dir. di Ivo de Gennaro ...]

Pràvalenz der Freiheit und zugleich die damit verbundene Verant- wortlichkeit dem Menschen als Basis einer neuen Ethik bewufít gemacht werden. FUr Kierkegaard, den Ahnherm und ,Vater’ der gesamten Denkrichtung, sowie fur die Christliche Existenzphilosophie und die Dialektische Theologie ist die Existenzdialektik der Weg zu religiöser Vertiefung im Sinne geistig-christlicher Erweckung und Wieder- geburt. Konsequenterweise bezeichnete sich Kierkegaard nicht als Philosoph, sondem als „religioser

in ihrer Grundintention ist den genannten Denkem dennoch eines gemeinsam: Sie gehen zur Erreichung ihrer philosophischen oder anderweitigen Zielsetzungen alle vom Menschen und vom Vollzug seiner Existenz aus. Ihr Denken gerat dadurch in ein Spannungsverhaltnis zur bisherigen abend- lândischen Denktradition in deren Orientiemng am Logos im Sinne einer verallgemeinemden und gemâB dieser Verallgemeinerung die Wirklichkeit gliedernden und bestandigenden, objektivierenden Denkweise. Durch die Orientierung

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2010

Cultura animi : scritti in onore di Roberto Cotteri = Festschrift für Roberto Cotteri

Pagina 63 di 540

Autore: Cotteri, Roberto [Gefeierte Pers.] ; Akademie Deutsch-Italienischer Studien (Meran) / [ed. curata dall'Accademia di Studi Italo-Tedeschi sotto dir. di Ivo de Gennaro ...]

Wesen dessen, was Kultur ausmacht, in der Tat bereits das Huntingtonsche Problem des „clash of civilisations“ angelegt. Denn zum Begriff von Kultur, so wie er seit der Aufklarung in vielen Varianten und Zweeken entwickelt wurde, gehört jedenfalls immer, dass Kultur umfassend sein will, d.h. dass sie eine im jasperschen Sinne des Umgreifenden alles um- und einbegreifende Weise menschlichen Dasein und Miteinanderdaseins verwirklicht. Derart kann sie als geschichtliche

, das Kant, als das MaB der „Menschheit“ in der 2.Fassung des Kategorischen Imperativs zur Sprache gebracht hat 4 , gerade auch in dem geschichtlichen Aufeinandertreffen von jeweiligen menschlichen Kulturen bewahren lassen, wenn immer wir als Menschen dem in uns lebendigen Anspruch dessen, was uns zu Menschen macht, treu bleiben und uns gegen uns selbst nicht verfehlen wollen. Das konkrete Problem, dass sich in dem Augenblick stellt, in welchem fiireinander jeweils im umfassenden und strengen Sinne

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Cultura animi : scritti in onore di Roberto Cotteri = Festschrift für Roberto Cotteri

Pagina 448 di 540

Autore: Cotteri, Roberto [Gefeierte Pers.] ; Akademie Deutsch-Italienischer Studien (Meran) / [ed. curata dall'Accademia di Studi Italo-Tedeschi sotto dir. di Ivo de Gennaro ...]

begrifflicher Erkenntnis, also im Sinne dessen, was die Philosophie herkömmlieherweise unter Erkenntnis versteht, verfaBt ist. Diese Erkenntnis hat den Charakter eines urspriingliehen Verstehens und einer urspriingiichen Ausgelegtheit, die jeder Vergegenstandlichung und rationalen Erfassung einzelner Momente in der Reflexion vorausliegt. Das existenzorientierte Denken war dadurch heraus- gefordert, sich selbst eine Reflexionsform zu geben und Strategien zu ersinnen, die dieser vortheoretischen

ist Heidegger geleitet, wenn er aufzuweisen versucht, daB das „apophantische ,Als’“ der Aussage dem „hermeneutischen ,Als’“ nachgeordnet ist, und zwar in zwei- facher Weise: einmal in dem Sinne, daB die apophantische, aufwei- send-bestimmende Aussage jene urspmngliche Erschlossenheit des Bedeutsamkeitsgefíiges von ,Welt’ voraussetzt, das sich im verstehen- den Sich-Entwerfen des Daseins auf Möglichkeiten seiner Existenz 412

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2010

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Pagina 386 di 540

Autore: Cotteri, Roberto [Gefeierte Pers.] ; Akademie Deutsch-Italienischer Studien (Meran) / [ed. curata dall'Accademia di Studi Italo-Tedeschi sotto dir. di Ivo de Gennaro ...]

nicht wesentlich von den berühmten Naturlautepisoden, die gleichfalls das Unerwartete, selbstândig aus der Satzstruktur Herausstehende anzeigen und zugleich die kontextuelle Einbindung sinnfâllig werden lassen, wenn sie Wirkung auf die musikalische Umgebung ausiiben und Gegenwirkung von dieser empfangen. Zudem sind die gemeinsame Herkunft aus dem Volkslied- und Volkstonhaften hervorzuheben, - Bereiche, die sich letztlich weder vom Lied im Sinne Mahlers, noch von der fiir ihn so wichtigen

, von ihm in die Modeme weitergedachten Romantik trennen lassen. Eine letzte Art, Lieder und Liedhaftes in den Symphonien wahrzunehmen, stellen 4. die Liedanklânge und -zitate dar. Ohne hier eine spezifische Differenzierung zwischen beiden Begriffen etwa im Sinne von Zofia Lissa zu versuchen 4 oder diese auch nur aufzugreifen, mag es genügen darauf zu verweisen, dass mit diesen liedhaften Elementen eine bestimmte Welt in die Symphonie eingebunden wird, ohne indessen deren Struktur - wie bei den beiden ersten Gruppen

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Pagina 475 di 540

Autore: Cotteri, Roberto [Gefeierte Pers.] ; Akademie Deutsch-Italienischer Studien (Meran) / [ed. curata dall'Accademia di Studi Italo-Tedeschi sotto dir. di Ivo de Gennaro ...]

e tempo, Longanesi, Milano 1971, 2003 17 , p. 50. 48 Ivi, p. 24. 49 Ivi, p. 26. 50 Ricoeur, P,, Sé come un altro, op. cit,, p. 86. 51 Ivi, 82. 52 Ivi, p. 86. 53 Nietzsche, F., Über Wahrheit und Liige im aussermoralischen Sinne, [edizione originale 1873], in Werke. Kritische Gesamtausgabe, hrsg. von Colli, G., und Montanari, M., vol. III, testo II, Walter de Gruyter, Berlin und New York 1973; tr. it. di Colli, G., Verità e menzogna in senso extramorale, in Opere, vol, III, testo II, Adelphi, Milano

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Pagina 170 di 540

Autore: Cotteri, Roberto [Gefeierte Pers.] ; Akademie Deutsch-Italienischer Studien (Meran) / [ed. curata dall'Accademia di Studi Italo-Tedeschi sotto dir. di Ivo de Gennaro ...]

. Er erwâhnt ebenfalls explizit Toleranz als Respekt und Anerkennung von Meinungen, Einstellungen und Wertvorstellun- gen anderer Menschen und Volker sowie individueller Personen. Toleranz kann nicht von Humanitât abgegrenzt werden, vor allem nicht von praktischer Humanitàt im bereits besprochenen Sinne. Toleranz ist sozusagen ein Grundwert des Charakters, einer persönlichen Einstellung und einer liberalen und pluralistischen 134

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Pagina 237 di 540

Autore: Cotteri, Roberto [Gefeierte Pers.] ; Akademie Deutsch-Italienischer Studien (Meran) / [ed. curata dall'Accademia di Studi Italo-Tedeschi sotto dir. di Ivo de Gennaro ...]

ist. Jetzt iibersetzen wir das cptAeTv [...] des Heraklit mit »die Gunst schenkem. Wir verstehen dabei Gunst im Sinne des ursprünglichen Gönnens und Gewàhrens, also nicht in der blofien Nebenbedeutung von »Begünstigen« und »BegÖnnern«. Das ursprüngliche Gönnen ist das Gewühren dessen, was dem anderen gebührt, weil es zu seinem Wesen gehört, insofern es sein Wesen tràgt. Die Freundschaft, cptAía, ist demgemàfi die Gunst, die dem anderen das Wesen gönnt, das er hat, dergestalt, dafi durch dieses Gönnen das gegönnte

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Pagina 230 di 540

Autore: Cotteri, Roberto [Gefeierte Pers.] ; Akademie Deutsch-Italienischer Studien (Meran) / [ed. curata dall'Accademia di Studi Italo-Tedeschi sotto dir. di Ivo de Gennaro ...]

notlose Vielwisserei inszenieren, nirgends aber dem wegweisenden Verlangen im eigentlich Zu-wissenden folgen. Das Zu-wissende ist dabei lângst zum Gewussten im Sinne des immer schon Bekannten und Gesicherten erstarrt, das durch die Anwendung geeigneter Methoden jederzeit - heute, gestem, oder in dreihundert Jahren - entdeckt werden kann. Woher das prinzipiell immer schon Gewusste seine Herkunft hat und woraus sich der Gmnd fur seine AnmaBung ergibt, bleibt innerhalb seines eigenen Bereichs

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Pagina 229 di 540

Autore: Cotteri, Roberto [Gefeierte Pers.] ; Akademie Deutsch-Italienischer Studien (Meran) / [ed. curata dall'Accademia di Studi Italo-Tedeschi sotto dir. di Ivo de Gennaro ...]

Dem entgegen übersieht die gewöhnliche Sicht der Dinge - mag sie nun mittelbar gebunden oder unmittelbar frei von einem zusatzlichen Instrumentarium vorgestellt werden - immer schon das, was allererst vemehmlich sein làsst: das Voraus- und Voraufgehen der anfanglich aufbrechenden Helle. Diese liegt nun aber weder im Sinn eines zeitlichen Ablaufs noch im Sinn einer raumlichen Verortung und schon gar nicht im Sinne eines irgendwie Jenseitigen vor oder gar hinter dem Sichtbaren und der Sicht

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Pagina 334 di 540

Autore: Cotteri, Roberto [Gefeierte Pers.] ; Akademie Deutsch-Italienischer Studien (Meran) / [ed. curata dall'Accademia di Studi Italo-Tedeschi sotto dir. di Ivo de Gennaro ...]

historisehen und biographischen Einwirkungen geprâgt wurde und sich in verschiedenen geradezu manifestartigen Texten niederschlug, die fíir so manche sogenannte modeme Einstellung ein nahezu perfektes Modell vorlegen, das sich eben nicht aus sich selbst heraus entwickelt, sondem der „cultura“ im Sinne des Ânlasses dieser Ausflihmngen bedarf. Ohne Pascoli hier als den Apokalyptiker und andererseits Propheten einer zu schützenden sozialen Humanitât glorifizieren zu wollen, ist es doch erstaunlich

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Pagina 171 di 540

Autore: Cotteri, Roberto [Gefeierte Pers.] ; Akademie Deutsch-Italienischer Studien (Meran) / [ed. curata dall'Accademia di Studi Italo-Tedeschi sotto dir. di Ivo de Gennaro ...]

der jeweiligen anderen Kultur bzw. ihrer religiösen Einstellung) ein wichtiges Kennzeichen der Philanthropie sowie der praktischen Mitmenschlichkeit in Form von gegenseitigem Respekt und Sympathie, Anteilnahme, Mitgefíihl („Empathie“), Ko-Emotionalitât usw. Die meisten dieser Einstellungen und moralischen Werte und Tugenden sttitzen sich stark auf den erwahnten „tibergebiihrlichen“ Charakter oder die im engeren Sinne ethische Motivation, sie überwinden und überschreiten teilweise sogar strikt geltende Regeln

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Pagina 331 di 540

Autore: Cotteri, Roberto [Gefeierte Pers.] ; Akademie Deutsch-Italienischer Studien (Meran) / [ed. curata dall'Accademia di Studi Italo-Tedeschi sotto dir. di Ivo de Gennaro ...]

“, damit unbewufit einen Kontakt mit der Natur und natürlicher Bewegung aufrechterhaltend; im Sinne des Voltairschen Mottos „cultivons notre jardin“ haben sie in den Pausen darüberhinaus die Möglichkeit, im Bereich des Firmengelândes Kontakt mit der Natur zu behalten, indem sie, um der Ktinstlichkeit zu entfliehen, ihre eigene Gartenecke pflegen und betreuen dtirfen. Wie tief andererseits der Riss gehen kann, der den Menschen von der Natur entfernt und entfremdet, bzw. seinen natürlichen Umgang

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Pagina 443 di 540

Autore: Cotteri, Roberto [Gefeierte Pers.] ; Akademie Deutsch-Italienischer Studien (Meran) / [ed. curata dall'Accademia di Studi Italo-Tedeschi sotto dir. di Ivo de Gennaro ...]

(„das Selbst in seiner ewigen Gíiltigkeit“) als das je und je im Augenblick der Entscheidung in Unbedingtheit Geforderte enthüllt, laBt sich nicht in objektive GewiBheit rückübersetzen. Legt man die MaBstabe zweckrationalen Handelns und objektiver GewiBheit zugrunde, so erweist sich der Weg der Existenz als „Unge-wiBheit und Wagnis“. In diesem Sinne erfordert der Existenzvollzug den „Sprung“ und nur in der Qualitât des leidenschaftlich vollzogenen Sprunges kann die objektive UngewiBheit

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Pagina 169 di 540

Autore: Cotteri, Roberto [Gefeierte Pers.] ; Akademie Deutsch-Italienischer Studien (Meran) / [ed. curata dall'Accademia di Studi Italo-Tedeschi sotto dir. di Ivo de Gennaro ...]