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Brixener Chronik
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Pagina 1 di 8
Data: 24.11.1900
Descrizione fisica: 8
sind jene, in denen wohlerworbene Grundsätze zum Schweigen ver dammt und aus den Verhältnissen mit Naiur- yothwendigkeit hervorgewachsene politische Ge bilde aus ihrem guten Rechte verdrängt werden Möchten. Wir in Oesterreich haben einen so ge arteten Zeilpunkt zu überstehen, und er spricht sich für keine politische Partei beschwerlicher aus als für die christlichsociale. Die Ursachen hievon liegen auf der Hand. Die christlichsociale Partei bildet das Centrum des österreichischen Staates und ver läuft

eS -beim wechselseitigen Anlehnen, in stürmischen ver- wandelt sich dasselbe in allerlei Reibungen und allmählich in Abnützen oder gar Zerstören; diese sind die Effecte desselben. Aus der centralen Lage einer staatlichen Partei erfließt die Nothwendigkeit einer ganz entschiedenen Politik; aber auch wieder nur Principien können die Grundlagen einer solchen Politik sein. Die christlichsociale Partei steht unverbrüchlich aus dem Boden der Principien, und deshalb ist sie die Zielscheibe von Parteien

, welche entweder keine oder falsche Principien haben, oder von solchen, welche aus rein äußer lichen Vorwändeu ihre Gegner sind u!»d, um als „Parteien' gegen sie auftreten zu können, ihre Principien nicht anerkennen, ja diesen Hohn sprechen zu dürfen glauben; denn wenn dieses nicht der Fall wäre, würde ihnen das Mittel entschwinden, mit der christlichsocialen Partei in Controverse zu treten. Dieser Stand der Dinge stellt die christlich- sociale Partei in eine andere Lage, als es die freier dastehender Parteien

ist, und. zu den letzteren gehört die sogenannte alteonservative. Diese freiere Lage der letzteren Partei bedingt «inen unvermeidlichen Unterschied von der cen tralen Lage der christlichsocialen Partei. Wozu bietet aber dieser Unterschied die Veranlassung? Ersteht aus demselben Erschwerung oder Er leichterung im Verkehr der beiden Parteien? Man möchte meinen, die letztere, und wollte man *) Dieses Schreiben wurde vom sehr geschätzten Autor nicht dem Herrn Dr. Schoepfer, sondern der Redaction der „Br. Chr.' mit der Bitte

um Beröffent- - »chung zugesendet. diese Meinung als paradox bezeichnen, so würde die Geschichte aller politischen Parteiungen über den Haufen geworden werden. Nichts ist natürlicher als die Verbindung der im Abnehmen begriffenen altconservativen Partei mit der anwachsenden Centralpartei unseres Kaiserstaates, welche den Principien jener so nahe steht. Einig, so bilden die beiden Parteien einen Complex von Kraft, dem kein anderer im gesammten Staatsgebiet gleichkommt; nicht einig, so geht das Staatswesen

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Brixener Chronik
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Pagina 3 di 10
Data: 09.11.1911
Descrizione fisica: 10
! 0er Stteolster lljegus sm loosbrucker Parteitag. Ein aufrichtiger Kerl ist der slowenische Ge- nossenführer Kristan. Der hat in Innsbruck der .Arbeiter-Zeitung' und ihren roten Nachbetern in der Provinz einen argen Possen gespielt, den ihm auch das Jnnsbrucker Parteiorgan nie verzeihen wird. Er nahm sich nämlich des viel verleugneten Genossen und Revolverhelden vom Parlamente, Njegus, an, indem er sagte: „Es hieße unserer Partei, die ich vertrete, Abbruch tun, wenn ich sagte, Njegus ginge unsere

Partei nichts an. Nein, Njegus war Mitglied unserer Partei. Es ist da weder zu leugnen, noch etwas zu befürchten; wenn sich aber Njegus zu dieser unsinnigen Tat ganz hinreißen ließ, trägt hieran die unselige Politik eines Baron Gautsch die Schuld. Die Notlage müsie schon eine ganz gewaltige sein, wenn ihre Wirkung bis nach Dalmatien hinunter reicht und auch dort eine solche Aufregung verursache, Ausregungen, die in Wien naturgemäß zur Explosion führen müssen!' Sie Partei cker kevoiulioo

. Die Sozialdemokraten leugnen besonders gerne in unserem kaisertreuen, monarchistischen Tirol, daß Revolution ihr Grundprinzip. Umsturz ihre Devise sei. Nun gibt es kein Leugnen, keine Flucht mehr. Am Jnnsbrucker Parteitag wurde es mehr als einmal unverhüllt und ohne Scheu erklärt, daß die Sozialdemokratie tatsächlich die Partei des Um sturzes, der Rebellion ist und nicht bloß etwa jener langsamen auf dem Wege der Gesetzgebung, nein, sondern auch jener der Tat, wenn es sein muß. Konnte doch der russische Genosse

schildert die gegenwärtig sehr schlechte Finanzlage der Partei, deren Wahlfonds heute nicht nur gänzlich erschöpft, sondern sogar ein Defizit von über Kr. 21.0'0 aufweist. Bei den heurigen Juniwahlen wurden ausgegeben für Böhmen Kr. 78.000, Mähren Kr. 8845, Schlesien Kr. 11.075, Bukowina Kr. 3000, Niederösterreich Kr. 91.065, Oberösterreich Kr. 2029, Salzburg Kr. 4340. Tirol Kr. 8000, Vorarlberg Kr. 1000, Steiermark Kr. 7200 und Kärnten Kr. 4000. Redner tritt warm für die Schaffung des Reichswahlfonds

ein. Die Zeiten seien sehr ernst. Man könne nicht wissen, ob das Parlament nicht bald aufgelöst werde; jedenfalls sterbe es keines natürlichen Todes. Mit völlig er schöpften Kräften müßten die Sozialdemokraten den Wahlkampf aufnehmen. Redner fordert eine bessere Kontrolle der eingehenden Beiträge. — Na, schließlich wird wohl irgend ein befreundeter soziali stisch-jüdischer Großkapitalist, deren die Partei ja nicht ermangelt, ein „unverzinsliches' Darlehen auf 999 Jahre geben, um der Ebbe abzuhelfen

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Brixener Chronik
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Pagina 5 di 8
Data: 14.03.1907
Descrizione fisica: 8
geschlossen hätte.' So sagen die Kompromißireunde in der christlichsozialen Partei. Das ist nicht richtig, ja grundfalsch! Die Geschichte der politischen Entwicklung in Tirol sogt uns, daß alle bisherigen Versuche, Frieden mit den Konservativen zu schließen, gescheitert sind. Und unsere Partei hat sich unter den demütigendsten Verhältnissen in Friedensverhand lungen eingelassen. Kam es doch vor, daß man stundenlang die Rechtgläubigkeit und Kirchlichkeit unseres Programmes zweifelnd untersuchte. Doch warum

in alten Wunden wühlen? Sollte dies mal der Friede kommen? Auf dem Jnnsbrucker Parteitag der Konservativen war eine Gruppe für den Frieden, eine andere für den Krieg mit uns und die Meinungsverschiedenheiten waren so zahlreich und weitgehend, daß man ohne Resultat auseinanderging. Waren das friedliche Aus sichten ? Und die gegnerischen Blätter und Blätt chen haben in einem fort in die Kriegstrompete ge blasen, um ihre Leser entweder gegen unsere Partei oder unsere Parteiführer zu alarmieren

. Auch das klang nicht wie Friedensschalmeien. Trotzdem gab und gibt es Optimisten in unserer Partei, welche an eine Verständigung mit den Konservativen glauben können; es ist das ehrend für sie selbst wie auch für die Partei. Ein Haupt fehler liegt aber darin, wenn man bei Friedens verhandlungen beinahe nur den Gegner berück sichtigt, nicht aber die Folgen bedenkt, welche solche Verhandlungen in der eigenen Partei haben könnten. Die Stimmungen in der Partei im allgemeinen kennen unsere Führer und Abge

ordneten am besten, welche Sommer und Winter unermüdlich unsere Täler und Berge besuchen, Versammlungen und Besprechungen abhalten und noch vielfach schriftlich mit ihren Wählern in Verbindung stehen. Wenn nun diese in einer ernsten und schweren Stunde Mitgliedern der konservativen Partei und ihrem Bischof gegenüber erklären, daß sie nicht der Meinung seien, ein Kompromiß werde zum Frieden führen, so hätten unsere Optimisten diese Stellungnahme unserer und ihrer Führer wohl bedenken sollen

, am wenigsten aber dürften sie daraus einen Vorwurf schmieden und der Oeffentlichkeit übergeben. Sie hätten jenen Weg betreten müssen, der es in jedem Verein und in jeder Partei möglich macht, die eigene Ansicht bekanntgeben und vertreten zu können. Diese unzeitigen Veröffentlichungen gaben den Gegnern eine neue Waffe, wohl den schneidigsten „Säbel', verschafften den Führern neue Vorwürse von Unverträglichkeit und Autori tätsfeindlichkeit, den Artikelschreibern und Heraus gebern volles Lob von jener Seite

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Pagina 3 di 8
Data: 12.12.1901
Descrizione fisica: 8
selbst liberale und radikale Blätter gestanden: so sei im conservativen Blatte mcht einmal gegen Kirchenfeinde gekämpft worden: Ha fand kein Altconservatwer den ehrlichen Muth, diese Kampfesweise „beleidigend und lieblos' zu nennen. — Im „Tiroler Volksblatt' vom 7. De cember ist in einer Correspondenz aus Klausen vom 4. December folgender Satz enthalten: „Da er (Bürgermeister Gschwenter) auch ein guter 'Redner ist, so kann nur jener blinde Partei hass, der von der Profefforenclique in Brixen geschürt

wird, einen solchen Mann abweisen und dafür einen Beamten als Vertreter der Bürger erwählen. Wir wollen hoffen, dass der von der Professorenclique in Brixen angefachte Partei hass den Bürgern den Verstand nicht geraubt hat!' — Ist das ehrend und liebevoll? Wenn aber mitunter in der Hitze des Kampfes auch von christlichsoeialer Seite ein scharfer Ausdruck fällt, so sind die Herren Alt conservativen sofort „höchst beleidigt'. Warum so empfindsam und so ungleich, ja ungerecht im Maße? — Wenn den Führern der alteonserva

tive« Partei in Brixen das von ihnen durch «gesperrten Druck hervorgehobene Wort so im Wege ist, so machen wir sie auf ihre eigene Partei- Presse aufmerksam. Wir richten an sie die Bitte, ihrer Presse etwas die Zügel anhängen zu wollen; dann wird ganz von selbst vieles besser werden. Es wäre überhaupt nie so weit gekommen, wenn nicht der altconservativen Presse alles erlaubt wäre. -t- « Die Parteiverhältnisse des neuen Landtages stellen sich, soweit die deutschen Ver treter in Betracht kommen

, 272, auf Roman Joris 130 Stimmen entfielen. Dr. v. Bellat ist somit gewählt. Meran, 3. December. Der Wahltag vom 2. December ist hier ruhig verlaufen. Bon unserer Partei wurde gar keine Agitation insceniert. Es musste jeder mann einsehen, dass mit der Dummheit die Götter vergebens kämpfen. Die Altconservativen rückten mit allen alten Schlagern heraus, um die christlich- sociale Sache in möglichst schiefes Licht zu stellen. Monsignore Glatz hielt schon am Vortage der Wahl und am Wahltage

selbst eine Ansprache an die Wähler im Gasthause „zum Kreuz', kennzeichnete die christlichsociale Partei „als eine Partei mit ziemlich wässerigen und libsralisierenden Grund sätzen' und meinte, „diese Partei sei nur der Uebergang zum vollen Liberalismus'. „Welcher Landwirt wird auf einen gepelzten Baum wilde Schösslinge hinaufpfropfen,' so sprach Monsignore. »Mir kommt vor, wir erbgesessene Conservative „Brixener Chronik.' sind doch die eigentliche veredelte alte katholische Partei; warum soll man auf einen alten

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Pagina 4 di 8
Data: 06.04.1907
Descrizione fisica: 8
. An die Versammlung zu Bruneck unter Dr. Jehly und Mischi, wo ein Lehrer tätlich insultiert wurde, will man sich nicht mehr er innern. »>Brixener Chronik.' 6 sozialpolitische oder politischsoziale Partei auf und doch haben sie lange Jahre hindurch sich mit de« Beweisen abgemüht, daß eine soziale Partei nicht zugleich eine politische Partei sein dürfe. Man hat aus den Aussprüchen der Päpste und deren Enzykliken herausgeklügelt, die christlich soziale Partei dürfe, eben weil sie eine soziale Partei sei

. nicht eine politische sein, dürfe sich nicht mit Politik befassen. Dies hat man mit solchem Ernst in die Welt hinein geschrien, daß manche es glaubten. Es war aber damit nur bezweckt, das christliche Volk von der christlichsozialen Partei abzuziehen und der politischen Partei der Konservativen zuzuführen. Man sündigte auf das tiefgegründete Christentum unseres Volkes und scheute sich nicht, ihm Gewissensfallen zu legen. Man schreckte nicht zurück, die Ehre des Klerus preiszugeben, um politischen Profit

zu machen. Und heute — stellt sich die konservative Partei in ihrem Wahlausruf auch als sozialpolitische Partei dem Volke vor. Um den Gegensatz recht grell vor Augen zu führen, zitiere ich diesbezüglich die „N. T. St.'. Am Schluß eines Artikels: „Die Christlichsozialen und der Vatikan' heißt es: „Es wird eine Sache der christlichsozialen Parteileitung sein, sich zu entscheiden, ob die christlichsoziale Partei fortan als politische ocke? soziale Partei oder ob sie, die Mahnungen des Heiligen Vaters mißachtend

, als politische llNÄ soziale Partei weiter bestehen wird. Wählt sie ^das letztere, so ist der höchsten kirchlichen Autorität in einem sehr wichtigen Punkt der Gehorsam ge kündet.' So die „N. T. St.'. Indem nun die Konservativen jetzt selbst das letztere gewählt haben und als sozialpolitische Partei auftreten, habm sie sich in der eigenen Schlinge gefangen, die sie den Christlichsozialen gelegt haben. Denn entweder war es eine unverantwortliche Bosheit, die Christlichsozialm in Gegensatz zur kirchlichen

haben. Auch hierin bietet die gegenwärtige Wahlperiode ein schlagendes Beispiel. Weil Schoepfer und Schraffl sich durch Partei beschlüsse gebunden erachteten und allein nicht entscheiden wollten, werden sie nun auf alle mögliche Weise herabgesetzt, als Feinde des Friedens und des Volkes hingestellt. Man ruft ein „Volks- und Gottesgericht' auf sie hernieder. Nun wie ist es denn vor einigen Jahren, nämlich bei den letzten Landtagswahlen gewesen? Damals hat auch eine Verständigungskonferenz stattgefunden. Dabei

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Pagina 2 di 8
Data: 09.03.1907
Descrizione fisica: 8
. Die christlich soziale Partei steht programmatisch auf dem Standpunkte des unverfälschten Volks wahlrechtes, welches wohl Kompromisse gegen gemeinsame Feinde, ober nicht Kompromisse zur Aufteilung, respektive Aufdrängung von Mandaten kennt. Wie kann man aber billiger weise von einer Partei erwarten, daß sie einen Hauptpunkt ihres Prograwmes tatsächlich aufgebe und dies nur dazu, um äußerlich den inneren Kampf der Parteien zu maskieren? Wie der Sterzinger Tag zeigte, hätte sie sich dadurch selbst aufgegeben

. Sie hätte den Keim des Zankes in die eigenen Reihen getragen und Unterströmungen entfesselt, welche gewiß nicht zum Vorteil der katholischen Sache ausgeschlagen hätten. Das wird selbst der zugeben müssen, welcher den Sterzinger Tag glaubt weniger günstig beurteilen zu sollen. Wenn nun ein Konservativer durch diese Erwägung dem Ver halten der christlichsoMlen Partei gerecht zu werden sucht, so wird er auch den für ihn gewiß schmerzlichen EindruckderZurückweisung überwinden und in der Resolution

keinen Hohn erblicken. Aber vielleicht doch eine übermütige Auf forderung zur „Kapitulation?' Auch das ist sie nicht, sondern eine ehrliche Einladung an die andere Partei, aus den geänderten Verhältnissen neue Richtlinien zu ziehen. Früher, allerdings, trennte die christlich soziale und konservative Partei sehr einschneidend die verschiedene Stellung zum Volkswahlrecht und damit auch zur Demokratie. Heute ist das allgemeine Wahlrecht und die Demokratie voll endete Tatsache, an der zu rütteln gewiß

keinem Konservativen mehr einfällt, da es gänzlich aus sichtslos wäre. Ist es nun wirklich em so un gebührliches Ansinnen, wenn die christlichsoziale Partei an die konservative Partei die vertrauens volle Einladung richtet, sich offen auf den realen Standpunkt zu stellen, um auf dem Boden einer unmaskierten, ehrlichen und christlichen Demo kratie für Volkswohl, Gott und Vaterland mit ihr zusammenzuwirken? Wir wollen gewiß nicht anmaßend sein, aber es drängt sich uns der Vergleich fast auf, wie eine ähnkche

Aufforderung Leo XIII. einst an die französischen Katholiken richtete, fest die Hand an dm gegebenen Pflug zu legen und nicht nach Zuständen zurückzublicken, die eben vorüber sind. Wenn die konservative Partei dies über sich bringt, was trennt sie dann noch von uns? Direktor Dr. Tollinger hat ja bei der Wörgler Vertrauensmännerversammlung aus drücklich das christlichsoziale Programm in allem Wesentlichen anerkannt und die Freiheit von der kirchlichen Autorität in rein politischen Dingen Quartiermeister

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Pagina 3 di 5
Data: 29.10.1910
Descrizione fisica: 5
Seite 4. Nr. 129. Samstag, Liberale PrOiMtu. Wien, 26. Oktober Die ganze Skrupellosikeit der liberalen Presse im Kampfe mit ihren Gegnern ist in der letzten Zeit durch eine Reihe krasser Fälle be leuchtet worden. Rücksichtslos schreitet der Preß liberalismus über Leichen und Trümmerhaufen, wenn es seine Parteigeschäfte und seine materiellen Vorteile so erheischen In Kärnten hat man ohne die geringsten Bedenken Hunderte von Existenzen dem Ruin preisgeben wollen, nur um dem partei politischen

Weife verwalten; man hatte die Wiener christlichsozialen Mandatare durch allerlei dunkle Andeutungen in den Augen der Bevölkerung herabzusetzen und dieser ein zureden versucht, daß das Heil Wiens lediglich in der Rückkehr zur alten liberalen Partei der Noske, Mittler und Wrabetz liege. Und nun wird es bekannt, daß die Partei genossen derselben in Czernowitz all das tatsäch lich begangen haben, wessen die Wiener Christ lichsozialen von der liberalen Presse fälschlich beschuldigt wurden

und Würden sind dort in judenliberalen Händen, wie kann sich also eine christlich soziale Korruption dort entwickeln? So fragte man sich verwundert. Die liberale Presse hatte einfach eine erlogene Meldung über an gebliche Unregelmäßigkeiten im Verbände der rumänischen Raiffeisenkassen mit der verleumde rischen Überschrift „Ein christlichsoziales Panama' versehen. Ja, seit wann ist die christlichsoziale Partei eine rumänische? Was hat die christlich soziale Partei damit zu schaffen, was einzelne rumänische Politiker oder Privatleute

in der Bukowina für Geschäfte machen? Mit demselben Rechte könnte man die Wiener Judenliberalen für die Mordtaten der portugiesischen Revolutionäre hängen lassen. Mit Mel. größerem Rechte könnte man die Mittler „Brixener Chrornt.' und Genossen für die beispiellosen Korruptions geschichten ihrer Czernowitzer Gesinnungs- und Stammesgenossen einsperren lassen. Der Fall zeigt, wie skrupellos die liberale Presse den Kampf gegen die christlichsoziale Partei führt. — Aber das Schönste kommt noch. Wenige Stunden

in die Welt gesetzt, um die christlichsoziale Partei in der Meinung vieler Unkundiger herabzusetzen. Man hatte das getan, obwohl man sich darüber keinem Zweifel hingeben konnte, daß durch diese Lügenmeldung das größte Unglück, ja eine wirtschaftliche Katastrophe im Lande entstehen konnte. Derlei ficht freilich einen judenliberalen Preßbanditen nicht an: er und seine Partei und seine Rassegenossen profitieren ja bei einem solchen Unglücke. So gewissenlos arbeitet das judenliberale Hyänen- und Leichen

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Pagina 2 di 5
Data: 10.09.1910
Descrizione fisica: 5
Seite 2. Nr. 108. Samstag, auf dessen Scheiterhaufen auch jetzt im 20. Jahr hundert noch Menschen langsam zu Tode gequält werden. Nach der Rechtfertigung des Vorgehens der christlichsozialen Partei in verschiedenen Arbeiterfragen geht Redner zur Besprechung der politischen Lage über. Er bedauert es, daß sich das Abgeordnetenhaus in die Bahnen des Natio nalismus habe lenken lassen und daß deshalb ein gedeihliches Schaffen in sozialer Hinsicht nicht zu denken sei. Die Schuld an den nationalen

ein und sagt: Ich habe nie aufgehört, die Soli darität der Arbeiter mit den Bauern zu predigen und wenn dies mir mein Mandat kosten sollte; dann ist mein Mandat beim Teufel, aber meine ehrliche Ueberzeugung ist mir geblieben. (Rau schender, anhaltender Beifall.) Zum Schlüsse seiner glanzvollen Ausführungen kommt der christ liche Arbeiterführer auf die letzten Vorgänge in der Partei zu sprechen, weist darauf hin. daß es überall räudige Schafe gebe. Das, worauf es ankomme, sei die Reinheit der Partei, sei

die Reinheit und Zweckdienlichkeit des Parteipro- grammes. Rein und unverfälscht steht das Pro gramm der christlichsozialen Partei aufrecht; in seinen Zielen hat sich nach wie vor nichts ge ändert. Darauf kommt es an und wenn ein räudiges Schaf kommt, das den Namen der Partei verunglimpft, so kann dies in den Augen eines objektiv denkenden Beurteilers nur das Empfinden auslösen, das er hat. wenn ein Hund an einem Kunstdenkmale vorübergeht und das selbe im Vorbeigehen beschmutzt. Das Programm

der christlichsozialen Partei steht rein und un verfälscht da. Das Ziel ist das gleiche wie ehedem. Lassen Sie sich durch die Zwischenfälle der letzten Zeit nicht beirren, halten Sie sich das Programm und die Ziele der Partei vor Augen und dann setzen Sie die Lupe an, fällen Sie dann Ihr Urteil. Und wenn Sie so Ihre Aufgabe als Stützer und Prüfer einer politischen Partei auffassen, dann, Verehrteste, mag der Jauchekübel von Hand zu Hand fliegen, um den Inhalt über unsere Partei auszugießen, dann mag die Verleumdung

, den für den 24. und 25. September in Aus sicht genommenen deutschfreiheitlichen Reichs parteitag mit Rücksicht auf die gleichzeitig statt findende Landtagskampagne abzusagen.' Der eigentliche Grund der Absage ist ein ganz anderer. Die Verstimmtheit in der gestrigen Sitzung der Führer des Deutschen National verbandes führte nämlich zu so heftigen Kontro versen, daß sich der Nationalverband zur Ver hütung öffentlicher „unliebsamer Weiterungen' entschließen mußte, den deutschfreiheitlichen Partei tag in Klagenfurt, zu dem bereits

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Pagina 6 di 8
Data: 05.05.1910
Descrizione fisica: 8
, daß sie einsehen, in drei Jahren könne nicht alles erreicht werden. Aber sehr Vieles und Großes ist erreicht worden. Lassen wir die christlichsoziale Partei nur einmal 20 bis 30 Jahre ar beiten und dann wird man Wunder erleben, wie der Mittelstand in die Höhe kommt. Auch im Tiroler Landtag hat die christlichsoziale Partei hauptsächlich im Interesse der Bauernbevölkerung gearbeitet. Mehr als neun Zehntel aller Bewilligungen des Landtages der letzten zwei Jahre kommen auf den Bauernstand. Ver sogenannte

zu viel und man bringe Staat und Land in Bankerott. Das ist ein leeres Gerede. Unser Staatshaushalt steht viel gefestigter da als der anderer und mächtigerer Staaten. Anch unser Landeshanshalt steht trotz der jüngsten Aufwendungen im Vergleich zu anderen Kronländern gar nicht schlecht. Wegen der Gelder, die man den Bauern zu gewendet hat, ist also noch lange kein Bankerott zu befürchten. Aus all dem Gesagten können die Bauern ersehen, daß die christlichsoziale Partei eine echte Volkspartei ist. Sie ist anch

eine Partei der Bauern, weil in ihr die meisten bäuerlichen Ab geordneten vereinigt sind. Die Bauern handeln darum nur zu ihrem eigenen Nutzen, wenn sie diese Partei im Reichsrat nicht verkleinern lassen. Giner ist keiner. Unser parlamentarisches Leben, das heißt der Lauf der Dinge in Reichsrat und Landtag, gestaltet sich derart, daß nur ein Abgeordneter, welcher einer größeren Partei angehört, etwas zu bedeuten hat. Alle Gesetze des Reichsrates werden in den Ausschüssen vorbereitet und meistens gehen

sie auch so durch, wie sie der Ausschuß vorlegt. In einen Ausschuß werden aber nur Abgeordnete hineingewühlt, die einer Partei zugehören, ein Einzelnstehender niemals. Ein einzelnstehender Abge ordneter kann auch keinen selbständigen Antrag einbringen, weil er dazu die Unterschriften von 15 anderen Abgeordneten braucht. Die sind aber nicht so leicht zu kriegen, als man glaubt; denn jede Partei spart ihre Stimmen für die Anträge der eigenen Abgeordneten. Keine Partei holt für einen Fremden die Kastanien aus dem Feuer. Das ist immer

kann ergar nichts machen, er kann sich nirgends rühren. Wenn aber hinter einem Abgeordneten die größte Partei des Hauses mit 95 Mann steht, dann hat sein Wort, seine Fürsprache ein Riesengewicht, er hat Einfluß bei den Ministerien und Behörden und seine Eingaben werden meistens günstig erledigt. Ein Wahlkreis, der von einem alleinstehenden Abgeordneten vertreten wird, ist gewissermaßen gar nicht ver treten ; es kommt nicht viel mehr heraus, als wenn der Wahlkreis gar keinen Abgeordneten hätte

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Pagina 5 di 8
Data: 30.04.1912
Descrizione fisica: 8
. Sie ktörktte Partei, kaktor. Lin Macht. Anläßlich der Wiener Gemeinderatswahlen in der Vorwoche hat schon der erste Hauptwahltag un streitbar bewiesen, daß trotz der insbesondere seit dem Tode des großen Bürgermeisters Lueger mit dem schärfsten Hochdruck und der größten Skrupel- losigkeit gegen die Partei geführten Agitation die Anhängerschaft der christlichsozialen Partei in Wien nicht abgenommen, sondern vielmehr noch weiter zugenommen hat. Obwohl die Gemeinderatswahlen nicht der gesetzlichen Wahlpflicht

die Gegner aller Schattierungen täglich, die christlichsoziale Partei, besonders in Wien, sei im unaufhaltsamen, rapiden Niedergang betriffen! Die Ziffern, welche die christlich- sozialen Wahlwerber erreicht haben, zeigen absolut und relativ das gerade Gegenteil. Die Christlich sozialen haben wieder erhärtet, daß sie die stärkste Partei in Wien und überhaupt die einzigen sind, welche den Ansturm der internationalen Umsturz partei abzuwehren vermögen. Mit gut l 28.000 Wählern in Wien und weit wehr

als einer halben Million Wählern im übrigen Deutschösterreich muß jede Regierung rechnen, jedes Parlament, jede Partei, mag die Mandatszahl auch mitunter vorübergehenden Schwankungen unterworfen sein. Die christlichfoziale Partei ist keine Eintags- Erscheinung, sondern ein politischer Machtfaktor von Dauer und Bestand. Ihr Programm wurzelt zu tief in der christlichdeutschen Bevölkerung, als daß es auch nur vorübergehend in den Hintergrund ge raten und die Partei einer dauernden Schwächung anheimfallen

könnte. Wenn das „Tiroler Volksblatt' schrieb: „Mit den Wiener Gemeindewahlen steht und fällt die christlichsoziale Partei', so hatte das Blatt darum unrecht; denn auch ein bedeutender Mandats verlust wäre für die Partei nicht der Todesstoß gewesen, da die Partei einfach eine Zeitnotwendig- keit ist. Bestände sie noch nicht, so mutzte sie gegründet werden; denn die Wahlen in der Reichshauptstadt haben wieder den Beweis erbracht, daß, wenn irgendeine Partei, so einzig nur die christlichsoziale imstande

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Pagina 1 di 8
Data: 01.09.1908
Descrizione fisica: 8
wird für die christlichsoziale Partei, aber vielleicht noch mehr für die katholischen Bestrebungen von großer Be deutung sein. Die Hochschulfreisinnigen rüsten zu einer entscheidenden Schlacht. Diese dürfen wir nicht verlieren, sollen wir auf unserem Wege nicht um Jahre zurückgeworfen werden. Die rastlosen Gegner der christlichsozialen Partei arbeiten mit allen Händen daran, durch Hervorkehrung der Klassengegensätze, durch Vermehrung und fort währende Betonung der Interessengegensätze das Gefüge der christlichsozialen

Volkspartei zu lockern. Es fehlt nicht an eifrigen Versuchen, die Partei durch eine schwächliche Kompromißpolitik einzu lullen, ihr den Spiritus, die Begeisterung der Massen zu nehmen. Man sucht das Großzügige der Partei zu verwischen, insbesondere jenen großen reichspolitischen Gedanken zu ersticken, der bewirkt hat, daß alle dynastietreuen Völker der Monarchie nach dem Wien Dr. Luegers zu gravitieren be gannen und in der christlich sozialen Partei des Reiches und damit auch seiner Völker Zukunft

der Partei, auf ihr Programm und ihre Methode, die sie groß gemacht, zu verweisen. Christliche Sozialreform, Prinzipien- und Programmtreue ohne Engherzigkeit und ohne sich nach allen Seiten luftdicht abzuschließen, gut deutsch, ohne die Rechte anderer Nationalitäten zu verletzen, Sammlung aller christlichen Elemente gegen den gemeinsamen Feind, ohne in eine allzusehr kompromisselnde, den Grundsätzen und der Begeisterung gefährliche Opportunitätsmeierei zu verfallen, gut ^österreichisch und dynastisch

, unentwegte Propaganda, Organi- sationstätigkeit — in diesem Zeichen stieg die Partei von Stufe zu Stufe, meteorgleich am Politischen Himmel empor bis zur heutigen Position, wo sie zahlreiche heimische, neidische Feinde um schwärmen, sie einzuspinnen und an geheimen Fäden in die Tiefe ziehen möchten. Es ist vielleicht ein besonderer Glücksfall, daß am Beginne der politischen Saison zwei deutsche Katholikentage stehen, in Rumburg und St. Pölten. Seit dem vorletzten allgemeinen österreichischen

Beispiele voranzugehen. Von Seite der berufenen Faktoren in der christlich sozialen Partei geschieht so gut wie nichts für ihre Parteipresse, es wäre denn, daß an diese oft sehr hochgespannte Forderungen gestellt werden. Es wäre gewiß neben anderen Aufgaben der Partei auch die nicht zu vernachlässigen, daß das Verhältnis der christlichsozialen Volksvertretung, also der Partei als solcher, zu den christlichsozialen Blättern geregelt und diese tatkräftigst gefördert würden. Die Partei

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Pagina 1 di 8
Data: 23.08.1895
Descrizione fisica: 8
ist, welcher Feindseligkeit die „scharfe Tonart' sich bei der liberalen Partei erfreut; ganz anders als das „T. Tagbl.' unlängst seinen Lesern vor geschwindelt hat. Das Blatt schreibt: „Der bisher mehr verborgene Krieg im clericalen Lager hat nun eine bestimmte, auch für den Gegner erkennbare und fassbare Gestalt an genommen. Der Schlachtruf der Jungen (!) lautet: Fort mit allen jenen, die nicht gegen das Wehrgesetz gestimmt haben! (Das ist stark!) Nun weiß man genau, auf wen es die Herren Zallinger, Schöpf (!?), Walter

von schwer wiegender Bedeutung den Landtag beschäftigten: die italienische Frage, die Schul-, die Grundbuchs-- und die Wehrfrage. In derwälschtirolischen Frage zeigte slch die elericale Partei nach außen hin einig.... Nun kam die Schulfrage. Da trat schon der Zwiespalt zwischen den Extremen (wo rin extrem? D. R.) und den Gemäßigten in der clericalen Partei offen zutage, obfchon sie durch das bezügliche Gesetz Dank der Nachgiebjg- , Liberalen die Herrschaft über die Volks schule vollständig

. Ein Wahlsieg dieser Partei würde daher nicht bloß einen Stillstand, sondern geradezu einen Rückschritt in der Cultur entwicklung zur Folge haben. Er müsste daher vom Standpunkte der Landesinteressen nur lebhaft bedauert werden.' Das ist das Urtheil des Liberalismus über Herrn v. Zallinger und die „scharfe Tonart', ausgesprochen von einem Blatte, das so gern die liberale Partei in Tirol von obenher schul meistert und den Ton anzugeben sucht. Fassen wir unser Urtheil darüber zusammen: Es ist ein Unsinn

denn die Regierung doch besser gethan, sich früher genauer zu unterrichten. Erst kürzlich hat ein Blatt die Ansicht geäußert, die Verlegung sei erfolgt, weil die Wählerlisten bis zu der Zeit nicht hätten fertig gestellt werden können. Am nächsten kommt man vielleicht der Wahrheit mit der Anficht, dass die Verhandlungen in Wälschtirol diese Verzögerung veranlasst haben.) „Doch hören wir, dass bereits die verschiedenen Parteien (wir zählen im Lande deren vier, die conservative Partei, die Partei der scharfen

Tonart, die gemäßigt- liberaleund die deutschnationalePartei) sich zu den Wahlen rüsten.' (Wir glauben, es ist nicht klug vom „Vaterlayd', so zu schreiben und eine derartige Scheidung bezüglich der conser- vaiiven Partei zu proclamieren — eine conser vative Partei für sich darzustellen und davon die scharfe Tonart grundsätzlich zu trennen, als sühre diese zum „Anarchismus' und zur „Revolution', und stehe der conservativen Partei so ferne wie die gemäßigt-liberale und die deutschnationale Partei

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Pagina 2 di 8
Data: 16.01.1902
Descrizione fisica: 8
. Seite 2. Nir. 6. Donnerstag, „Brixeüer Chronik.' 16. Jänner 1902. Jahrg. XV. Aber im ganzen Großen ist die Parte, eine gute, staatSerhaltende und kirchenfreundliche Partei und hat namentlich in Wien Großes geleistet zur Freude der Katholiken und zum Aerger aller Kunde der Kirche und Oesterreichs. Auch da kann man den Grundsatz anwenden: „An den Früchten werdet ihr sie erkennen!' Möchte man doch an diese Wiener Partei und ihren berühmten Führer, die heutzutage nicht bloß von den Feinden

der Kirche, sondern auch von vielen Katholiken so scheel angesehen werden, den Maß stab anlegen, womit sie in Rom vom hl. Vater selbst beurtheilt werden! Fürs zweite — und daS ist hier die Haupt sache — frage ich: Ist denn wirklich der An schluss an eine Partei dasselbe wie Jdentificierung mit derselben, so dass man für alles, waS in dieser Partei vorgeht, verantwortlich gemacht werden könnte? Hat man wirklich ein Rcht, den Tiroler Christlichsocialen bloß auf die That sache des Anschlusses

. Die christ- lichsoeiale Secession als Thatsache nicht anzu erkennen, fällt niemand ein. Wir anerkennen sie wie alle Parteien, welche thatsächlich existieren. Dass wir die Partei und damit die Spaltung als etwas GleichgiltigeS oder gar als ein Glück ansehen sollen, das ist zu viel verlangt. Gegen Vernunft und Ueberzeugung können wir bei aller Friedensliebe nicht handeln. Dass wir den Schritt von den klaren katholischen Grundsätzen zum Jn- diffsrentiSmus als einen Fortschritt begrüßen sollen, ist ebenso

unmöglich. Wir müssten dann selber die katholischen Grundsätze aufgeben. Also, Nur keine unmöglichen Forderungen ausstellen.' — In diesen Worten sind auf das allerbestimmteste drei Punkte enthalten: erstens, dass der christ lichsoeialen Partei keine Existenzberechti gung zuerkannt wird. Denn die Anerkennung der Existenzthatsache ist noch keine Anerkennung der Existenzberechtigung. Auch die Freimaurerei und der Anarchismus existieren, und man kann Melk, Schotten, Lambach, Seitenstetten, St. Lam- brecht

; auch die Mt-.st , ex ponierten StiftSpriester langten noch abf-'ds ein. Die übrigen Trauergäste kamen Samstag früh. Es waren unter anderen erschienen: Wechbtschof sie leider nicht aus der Wett schaffen; aber deswegen erkennt man sie noch nicht an. — Zweitens ist die christlichsoeiale Partei klar als eme schlechte Partei hingestellt. Denn sie sei eine Spaltung, ein Schritt von klaren katholischen Grundsätzen zum JndifferentiSmuS. — Drittens wird somit das Aufhören dieser Partei als unerlässliche Bedingung des Friedens

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Pagina 5 di 10
Data: 18.03.1902
Descrizione fisica: 10
des Universitätsprofessors Wahr mund in Ihrem geschätzten Blatte auszusprechen. Der Herr Professor des Kirchenrechtes geht von der falschen Voraussetzung aus, die katholisch- conservative Partei in Tirol sei die Repräsen tantin der katholischen Kirche oder wenigstens ein essentieller Großtheil derselben. Aus dieser falschen Voraussetzung und dem äußerst seichten fundamental-theologischen Wissen des Herrn Professors erklärt sich alles Folgende in seinem Sermon, erklärt es sich, wie er von einem „definitiven Ruin der Kirche

-eonservative Partei in Tirol gerichtet ist, gerade durch die oben citierte falsche Voraussetzung geht er, der Angriff nämlich, auf die gesammte kath»lische Kirche Wer, und da glaube ich, wäre es auch an uns, in ähnlicher Weise, wie einst Dr. Lueger bezüglich der Katholischen Volkspartei, zu erklären: .«ine katholische Partei ist nicht die katholische Kirche, heiße nun diese Partei konservativ oder auch christlichsocial.' Die Vorwürfe Wahrmunds gegen Dr. Jehly und die Conservativen in Tirol zu entkräften

, so muss ich diese Nachricht als unwahr bezeichnen. Ich bin ge wiss kein Freund der „N. T. St.', jedoch auch dem Gegner sei Gerechtigkeit und Wahrheit; die kann man ihm geben, ohne deshalb seine christlich sociale Ueberzeugung verleugnen zu müssen. Die Rede Dr. Jehlys in Brixen war wohl provo cierend für unsere christlichsoeiale Partei — über Wahrmund ist darin unseres Wissens nichts vor gekommen; der hat thatsächlich die „Gelegenheit vom Zaune gerissen'. Eine Entschuldigung Wahrmunds in dem Falle erweckte die Meinung

, Wahrmund sei ein Mitglied unserer Partei, und dagegen verwahren wir uns, ebenso wie gegen die Behauptung, dak „Deutsche Volksblatt' sei das Hauptorgan unserer Partei. — Ich glaube, ich habe mit dieser Correspondenz der Gesinnung der größeren Mehrzahl unserer Parteimitglieder in Innsbruck Ausdruck gegeben. — Zum Schluss noch die Bemerkung: aus dem Falle Wahr mund ersieht man wieder, wie vorsichtig man mit Reformvorschlägen in der Kirche sein muss, will man nicht damit den Gegnern eine Waffe

etwas Schnee brachte. Während des heutigen TageS bewölkter Himmel, der uns abends Schneegestöber bescherte. Innsbruck, 15. März. Dass die Discussioy über Professor WahrmuudS Rede gewissen Herren den AnlasS gibt, über die bösen Christlich socialen herzufallen, obwohl Wahrmund ebenso wenig unserer Partei angehört als meinethalben der Redacteur des „Scherer', überrascht uns gerade nicht. Wir sind es gewohnt, dass von unseren Gegnern die Gelegenheit voni Zaune ge rissen und Schrasfl mit dem Ordensstürmer

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Pagina 5 di 12
Data: 08.04.1902
Descrizione fisica: 12
, auch den Herren Arbeitgebern, sei hiemit aus gesprochen ein aufrichtiges „Vergelt's Gott!' Osttirol, 4. April. Herr Grimm, Fachlehrer von Rothholz, hat nach den „N. T. St.' in Hopfgarten folgenden Ausspruch gethan: „Er gebe ganz offen zu, dass er ein Gegner der christlichsocialen Partei sei, und zwar deshalb, weil die Gründung dieser Partei in Tirol von jeher nur den Zweck gehabt hätte, den persön lichen Ehrgeiz einzelner zu befriedigen.' Also — noH einmal — „die Gründung der christlich- socialen Partei

habenurden Zweckgehabt, den persönlichen Ehrgeiz einzelner zu befriedigen'. Hat Herr Grimm sich überlegt, was er damit gesagt hat? Das ist ein Vorwurf von solcher Größe und Schwere, dass sich Männer von Charakter denselben nicht gefallen lassen können. Nicht bloß leitende Männer unserer Partei, sondern ein Großtheil der Partei sind Leute, die sich um das Wohl «nd Wehe des Vaterlandes schon gekümmert haben, bevornoch Herr Grimm die Kinderschuheaus „Brixener Chronik.' gezogen. In unserer Partei sind Leute

, an die Herr Grimm weder dem Charakter, noch dem Talente und der Erfahrung nach heranreicht. In unserer Partei sind Priester und Laien, welche an Gewissenhaftigkeit hoch über Herrn Grimm stehen und es für Sünde halten würden, ehrgeizige Bestrebungen über den Nutzen des Vaterlandes und das allgemeine Wohl zu stellen. Wenn demnach Herr Grimm in offener Ver sammlung die Beschuldigung ausspricht, die christlichsociale Partei sei nur gegründet, um den persönlichen Ehrgeiz einzelner zu befriedigen

, so ist er verpflichtet, dafür auch Beweise zu bringen, sonst muss seine Behauptung als eine elende Verleumdung vieler Männer bezeichnet werden, die ihn an Ehrenhaftigkeit und Verdiensten fürs Vaterland überragen. — Ein weiterer Vorwurf des Herrn Grimm besagt: die christlichsociale Partei verfolge „Sonderinteressen'; er unterlässt es aber zu erklären, welche Sonderinteressen dies sind. — Es mag ja wohl sein, dass Herr Grimm mit solchen »schneidigen' Behauptungen einzelnen Dölachern imponiert hat; es gibt

aber noch mehr Leute, die wie er über die „Hueber- Marter' hinausgekommen sind und in der Welt sich umgesehen haben. Wenn man nun die be kannten Subventionen in Hopfgarten nicht als Sonderinteressen ansehen darf, dann muss er umsomehr sich klar aussprechen, welche Sonder interessen die christlichsociale Partei verfolgt hat. Kann er das nicht, so weiß er selbst, wie seine Behauptung zu beurtheilen ist, und dass er ein anderesmal etwas anderes zu halten hat als eine Rede. — Mag sich Herr Grimm auch berechtigt

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Pagina 4 di 8
Data: 21.01.1902
Descrizione fisica: 8
wir dagegen bemerken, dass dies vielleicht (?) in Deutschland angeht, bei uns in Oesterreich aber in Anbetracht unserer politischen Verhältnisse einfach eine Un möglichkeit ist. Daran ändert gegenwärtig auch kein Doctor und Bader etwas. Der Artikelschreiber der „N. T. St.' geht nun auf die zwei politischen Parteien unter den Katholiken in Italien über und endet mit dem (zwar etwas verdeckten) Compliment für uns Christlichsociale, wir hätten mit der Gründung unserer Partei in Tirol gegen den Willen

des heiligen Vaters gehandelt. Mein lieber Freund B., qui nimwm xrodat, nilül probat. (Wer zuviel beweist, beweist gar nichts.) Die' christlichsoeiale Partei bestand schon vor Er scheinen der Eneyclica „Kravss äe eoinnmiü«, und wenn wir uns nichtsdestoweniger sür die Berechtigung unserer Partei auf die genannte Eneyclica berufen, so geschieht es deshalb, weil die darin enthaltenen wirtschaftlichen und socialen Theorien bereits in xraxl in das politische Programm der Partei auf genommen waren. Der hl. Vater

hat nie ein Missfallen an den Bestrebungen unserer christlich socialen Partei ausgedrückt; er hat sie in Bezug auf Katholmtät sogar als gleichberechtigt mit der altconservativen erklärt.Warum also die päpstliche Auetorität ungegründet in den Kampf zerren? Das dient am wenigsten zur Verständigung und zum Frieden, den doch der Artikelschreiber der „N. T. St.' schon vermöge semer Stellung wünschen müsste. „Aber,' so meint der Artikelschreiber, „die christlichsoeiale Partei in Tirol war unnöthig. Tirol

besaß eine erprobte (?) katholische Organisation,besitzt einm katholischen Volksverein' u. s. w. Da es uns wirklich um den Frieden zu thun ist, so wollen wir auf diesen Passus des Herrn B. nicht weiter eingehen. Was wir da- , gegen zu sagen hätten, haben wir übrigens schon längst gesagt, und es ist uns noch nie eine triftige Widerlegung zutheil geworden. — Jedoch gegen den Schlusssatz des Leitartikels: „Warum wird hier die Neue Partei sogar zuweilen von einer Seite befürwortet, welche im Ausland

kirchlichen Vorgesetzten nicht! Eine solche Sprache ist auch nicht angethan, den Frieden und eine Ver ständigung herbeizuführen. Wir wollen den Frieden; jedoch wir wollen ihn nicht so, dass wir das stete Prügelobject emiger Herren der altconservativen Partei seien. Deshalb werden wir uns erlauben, ihren „Constatierungen' stets die entsprechende Richtig- stellung gegenüber zu bringen. Das kann uns niemand verbieten, das ist nur ein Act der Nothwehr. x. Der Statthalter an diepoliti Statthalter Baron

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Pagina 1 di 8
Data: 08.09.1898
Descrizione fisica: 8
, nicht gerechnet werden darf''. Es ist gewiss jedermann.erwünscht, über im Anschauungen der Partei, zu deren Wahl er Wlragen, unterrichtet zü werden, insbesondere in dir gegenwärtigen schwierigen Zeit, uyd weil -aufrichtig gesagt — es gar manchem nicht chlich gewesen sein dürfte, der uneinigen und ch schwankenden Haltung der Partei immer ' genug zu folgen, um selbe auch entsprechend izen zu können. Die Katholische Volkspartei hatte ursprünglich besonders günstige Stellung im Parlamente «, sie war thatsächlich

das Zünglein an der Mge, welches den durch die Mehrzahl zum Muck kommenden Willen des Abgeordneten- Hch8 zu regeln vermöchte. Alle Mißstimmung md alles Misstrauen gegen die Partei erwachten i» dem Augenblicke, als sie anscheinend ohne jeden Mixenden Grund sich bleibend an die czechisch- Plmsche Mehrheit kettete, deren einzelne Elemente mt den christlichen und socialen Grundsätzen der «Mischen Volkspartei durchaus nicht in Ueber- Wiinmng sich befinden. Die Czechen sind Male und nennen

sich auch die „freisinnige' Wische Volkspartei, die Polen find in ihrer «wiegenden Mehrzahl auch nichts weniger als volksthümlich, denn sie sind eine ausgesprochen aristokratische Partei. Die einen wollen nichts von den religiösen Ansprüchen, die anderen im Grunde ihres Herzens blutwenig von den socialen Forderungen der christlichen Parteien wissen —> warum also dieser , leidige, einen Widerspruch in sich bergende innige Verband? Allerdings behauptet die Katholische Volks partei, dass sie in religiöser und nationaler

wieder holt betont, dass von einer Regierung, zu der man in Opposition stehe, keine gelegentlichen wirt schaftlichen Vortheile für die vertretenen Bezirke erhofft werden können. Abgesehen davon, dass eine unabhängige Partei keinesfalls eine Oppo sitionspartei ist, mag dies ja bis zu einem gewissen Grade wahr sein, und die eine oder an dere Stadt, sowie einzelne Gegenden des Landes mögen die Richtigkeit dieser Behauptung ja auch an sich selbst erprobt haben, aber die meisten Landesthejle dürften von derlei

Begünstigungen nicht viel zu erzählen wissen — und im übrigen, ist denn der da angerufene ein wirklich sittlich Unanfechtbarer, wahrhaft christlicher Standpunkt? Zwar sind die betreffenden Aeußerungen gewiss nicht übel gemeint, aber im Grunde genommen entrathen sie doch nicht des leidigen Beigeschmacks, als ob ein geschäftlicher Eintausch grundsätzlicher Anschauungen gegen einen wirtschaftlichen Gewinn unter Umständen gestattet sei. Ob unter solcher Beleuchtung auch das Ansehen der durch oie Partei

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Pagina 1 di 8
Data: 21.04.1904
Descrizione fisica: 8
zu über kleistern; allein gerade auf diesen Sozialisten tagen wird es offenbar, daß die Kluft immer größer wird, welche beide Gruppen trennt. Und wenn es auch bisher noch gelungen ist, die äußere Ein heit der Partei zu wahren, so täuscht man da durch niemand mehr über die schroffen, unüber brückbaren Gegensätze, welche früher oder später doch zu einer Scheidung führen müssen. Am 8. April ist in Bologna der italie nische Sozialistenkongreß eröffnet worden, dem man mit großer Spannung entgegensah

, da auf demselben entschieden werden sollte, ob Revo lutionäre und Revisionisten (Reformsozialisten) unter einen Hut zu bringen seien oder ob die Einheit der sozialistischen Partei für immer zu Ende sei. Der allgemeine Parteitag zu Jmola vor zwei Jahren hatte zwar den klaffenden Riß zwischen beiden Richtungen verklebt, aber die Kleisterung hielt nicht lange. So wurde auf dem Proviuzialparteitage, der im Februar d. I. in Breseia abgehalten wurde, eine Entschließung der revolutionären Sozialisten angenommen

, in welcher eine Reformarbeit unter. Benützung der gegenwärtigen politischen Einrichtungen für unver einbar mit den sozialistischen Grundsätzen erklärt wurde. In Bologna entstand schon in der ersten Sitzung ein furchtbarer Tumult. Der wichtigste Punkt der Tagesordnung, wobei die Geister heftig anfeinanderplatzten, war die Debatte über die Stellung der Partei der Regierung und der Staatsform gegenüber. Dr. Adler, der als Vertreter der österreichischen Sozial demokratie dem Parteitag anwohnte, berichtete der „Arbeiter

-Zeitung' folgendes: Als erster Diskussionsredner verlas Tre- visonno ein langes Zitat, in dem die Gründe für das revolutionäre Vorgehen des Proletariats angegeben sind und die Notwendigkeit betont wird, den Klassencharakter der Partei heraus zukehren und sich scharf von den bürgerlichen Radikalen zu scheiden. — Barberis erinnerte an das Wort Giolittis (des gegenwärtigen Minister präsidenten), daß Man die Sozialisten nicht mit der Repression (Unterdrückung) bekämpft, sondern mit Konzessionen. Giolitti

habe die Partei ge zeichnet, wie man bissige Hunde ^'.rch ein Paar elende Knochen zahm macht. Die Partei habe dem Proletariat goldeneBerge versprochen und dannnichts gebracht als elende Reformen, und um sie zu er halten, habe sie sich der Regierung prostituiert.. Der Kongreß müsse eine Richtschnur geben: die Partei dürfe sich nicht zwischen den anderen Parteien hin-- und herwinden wie ein Tier, von oem man nicht weiß, was Kopf und was Schwanz ist. — Geroza, ein Mailänder Arbeiter, sagte : „Man spricht gar

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Pagina 2 di 8
Data: 23.05.1907
Descrizione fisica: 8
den Kampf gegen das Christentum, gegen Religion und Kirche hineinzutragen. Alles andere ist uns schließlich schnuppe!' — Freilich in der Oeffent- lichkeit sagt man: kellglon m Privatsache, wo man Gimpel zu fangen hat; in Wahrheit aber lautet die Parole . „keNgl0NSy<l5S M parteiische!' Das ist die ganze Lügenhaftigkeit und Unehrlichkeit dieser Partei. Wo sie ihre wahre Natur hervor kehrt, sieht man drei Leitsterne, drei Programm punkte: auf religiösem Gebiete die volle Reli gionslosigkeit, den Atheismus

die jüdischen Führer, dafür arbeiten die jüdischen Agi tatoren und die jüdischm Redakteure dieser Partei. Dazu helfen auch die jüdischen Zeitungen der sogenannten bürgerlichen freisinnigen Parteien, allen voran die jüdische „Neue Freie Presse', welche die gleiche Stichwahlparole für die „liberalen' bürgerlichen Kreise ausgegeben hat. Nun wohlan, das ist der Kampf der Zu kunft, das ist der Feind. Er hat klar zum Gefecht gemacht! Bei der Stichwahl ist eine Entscheidung zu erwarten, aber das ist doch erst

Mitgliedern der sozialdemokratischen Partei. Wenn irgendwo ein Arbeiter von der katholischen Partei zu der Sozialdemokratie übergeht oder ein junger, unerfahrener Bursche in ihre Netze gerät, so ist es das erste, daß er über Kirche und „Pfaffen' zu schimpfen beginnt und mag er bisher noch so viele Wohltaten oder Unterstützung oder Fürsorge oder Rechtshilfe von der katholischen Partei und von den Priestern bekommen haben. Freilich wissen solche Personen oft selbst nicht, warum sie gegen die Religion

wird die Allianz zwischen bürger lichem Freisinn und Sozialdemokratie haben. Die christlichsoziale Partei wird ihren Siegeszug in Tirol gehörig ausnützen. Sie wird noch genug Gelegenheit haben, bei Reichsrats- und Landtags wahlen mit den bürgerlich freisinnigen Parteien die Kräfte zu messen. Aber dann wird die bürgerlich freisinnige Partei die Erfahrung machen, Mai 1L07. xx. Jahr^ daß sie für die Sozialdemokratie Wr Kanon»,- futter war. Wo ist der Feind? fragen wir nochmals Es ist die Sozialdemokratie

.! sie hat den Kamvk angekündigt. Wbhlan, die christlichfbziale PaM wnd ihn auch in Tirol mit neuen Kräften und mit frischem Mut aufnehmen. In unseren Bergen soll die Partei des Umsturzes und der Revolution die Partei des Gotteshasses und der Kircheü- stürmerei nicht festen Fuß fassen können. Vermischte Nachrichten. Nach den bisher eingelangten Resultaten über die am 14. Mai und am 17. Mai statt gehabten Wahlen in Galizien wurden ge wählt: 5 Mitglieder der polnischen Volkspartei 3 Konservative, 3 Demokraten

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Pagina 2 di 12
Data: 17.01.1907
Descrizione fisica: 12
und dem Fürsten Franz Auersperg. Das Wiener Bezirkswahlkomitee der christlich sozialen Partei hat einstimmig für den zweiten Wablkreis den Landtagsabgeordneten Doktor v. Baechle, für den dritten Kreis den Abg. Bielohlawek, für den vierten den Minister präsidenten Freiherrn v. Beck als Kandidaten festgesetzt. Es wurde beschlossen, daß eine Depu tation mit dem Vizebürgermeister Neumayer an der Spitze sich zum Ministerpräsidenten begeben soll, um ihm die Kandidatur anzubieten. ' Aus Czernowitz wird berichtet

, während es um den deutsch völkischen schlecht steht. Wie gemeldet wird, beabsichtigt die christlich soziale Partei, die offizielle Wahlbewegung mit einem alle Forderungen der Partei umfassenden Programm zu eröffnen. Die Partei hat bisher bekanntlich wiederholt ihren Standpunkt zu ein- zenen politischen und wirtschaftlichen Fragen in Resolutionen, die dann für die Taktik der Partei eine Zeitlang bindend waren, präzisiert, aber niemals ein die ganze öffentliche Tätigkeit umfassendes Programm aufgestellt, da sich Doktor

Lueger gegen eine solche Präzisierung aus sprach. Nunmehr soll das anders werden. Der Reichsratsabgeordnete Wohlmeyer arbeitet im Auftrage der Partei den Entwurf eines solchen Programmes aus, das sich mit allen Fragen, zu deren Lösung eine große Reichspartei be rufen ist, befaßt. Die christlichsoziale Vereinigung des Abge ordnetenhauses hielt am 14. Jänner eine Sitzung ab, in welcher die Stellung der Partei zu den kommenden Reichsratswahlen in nachstehender Weise festgesetzt wurde: Mit Rücksicht

auf die schwerwiegende Entscheidung, welche die nächsten Reichsratswahlen für ganz Oesterreich bringen werden, erachtet es die christlichsoziale Partei für ihre Pflicht, ihren Charakter als Reichspartei neuerdings mit Nachdruck zu betonen und mit allen Kräften dahin zu wirken, daß ihr auf der christlichen Weltanschauung beruhendes Programm möglichst allgemein verbreitet und hochgehalten wird. Dies wird um so mehr erreicht werden, je weitere Kreise die christlichsoziale Bewegung erfaßt und je inniger die einzelnen

Landes organisationen der Partei sich mit der Zentral leitung zusammenschließen. Die christlichsoziale Partei des Reichsrates beschließt daher-. 1. In allen Kronländern und in allen Be zirken, wo sie irgendwie aus Erfolg rechnenkann, eigene Kandidaten auf zustellen; 2. die Aufstellung der einzelnen Kandidaten erfolgt durch die Landesorgani- sationen im Einvernehmen mit der „Brixener Chronik.' Zentralleitung; 3. der eventuelle Ab schluß von Wahlkompromissen mit anderen Parteien bleibt

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Pagina 1 di 8
Data: 21.07.1910
Descrizione fisica: 8
sein Willkomm Dr. Geßmann. Wer stürmischem Beifall schilderte Redner die so mutig und siegreich durchkämpften letzten Wochen; heute stehe die Partei rein und völlig intakt da. Bor allem gebühre hiefür Dr. Geßmann der Dank, der für die Währung der Ehre der christlich sozialen Partei -so entschieden und tatkräftia . eingesprungen U Denn gerade in Tirol fühlen hie Christlichsozialen viel mekr wie anderwärts für ihn und mit ihm, weil sie. auch hin in keiner leichten Position stehen, Mgefeindet

. Und H bin außerordentlich dankbar dafür, daß Sie nach A'len so hervorragende Männer geschickt Men, die hervorragende Stützen unserer Partei bilden. Redner kommt dann auf die bekannten Vor gange in der Partei nach Luegers Tod zu sprechen. >schon, betonte er, war mir Aar, daß nach om Tode unseres großen Führers solche Schwierig- Weu auftauchen würden. Lueger war ein Mann von ungewöhnlicher Initiative und großem Scharf blick, dabei ein Führer von ganz eigenartiger Autorität. Aber gerade der Umstand, daß Lueger

eine solche eigenartige Autorität gewesen ist, war Ursache, daß die Parteiorganisation nicht so ausgebaut worden ist, wie es vielleicht hätte sein sollen. Doch das ist aber kein Grund, zaghaft in die Zukunft zu schauen. Meiner innersten Ueberzeugung nach gibt es ia cker Aukuntt nur wB farteNchtungev: die Partei des Umsturzes, welche die Bande der Ehe, der Familie und des Staates zerstören und die Religion ausrotten will, und die Partei der Erhaltung, die zwar von durchaus modernem Geiste erfüllt ist, aber feststeht

habe. Unserer Partei wird immer mehr und mehr die Abwehr der Sozial demokratie aufgebürdet. Dort die Sozialdemokraten, hier die Christlich sozialen als staatserhaltende Partei. Entweder Umsturz oder ein vernünftig moderner Aufbau mit Hebung der religiösen Ge sinnung, gegründet auf die christliche Weltanschauung. Die christlichsoziale Partei hat noch lange nicht den Zenith ihres Aufstrebens und ihrer Wirksamkeit er reicht. Große Probleme harren noch ihrer Erledigung. Nebst dm großen sozialen Fragen erwähne

der christlichsozialen Partei für die katho lische Sache. Redner ermahnt dann zu festem Zu sammenhalt. Wir sollen Gottes Sache zu unserer eigenen machen, dann können wir mit Zuversicht den Segen von oben erwarten und dann frisch und frei voran! v!e ZchlMrecke Vr. MM Als der BeifM, der Monsignore Engels Rede zuteil wurde,, verstummt war, erklärte Chefredakteur O n g a ri l a gegenüber best Vorwurfe, daß »An» zeiaer' den konservativen Angriffen nicht erwidere, daß man sehr wohl erwidem könne, es aber aus Liebe

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