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Brixener Chronik
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Pagina 2 di 5
Data: 27.10.1910
Descrizione fisica: 5
der „Innsbrucks Nachrichten' zum Ausdruck kommt. Patriotismus in Oesterreich. Wenn wir die Karte von Europa besehen, so finden wir im Herzen des Kontinentes einen Staat, der durch Schönheit und Reichtum der Natur in gleicher Weise hervorragt wie durch die Verschiedenartigkeit seiner Bewohner, seiner geographischen, klimatischen, kulturellen und wirt schaftlichen Verhältnisse. Dieser Staat ist unser Vaterland Oesterreich. Daß dieses Reich trotz der verschiedenartigsten Verhältnisse und der widerwärtigsten

Umstände, unter denen der Nationalhader an erster Stelle steht, daß dieses Staatengebilde trotz einer jahrzehntelangen Bevor mundung seiner Völker und einer heute noch schleppenden Verwaltung dennoch immerwährend starke Fortschritte macht, ist der beste Beweis für seine Bestandsberechtigung. Wir brauchen uns deshalb gar nicht zu berufen auf jenes Wort, das einmal einem französischen Diplomaten, das anderemal Bismarck und wiederum Palacky in den Mund gelegt wird und welches heißt: „Wenn Oesterreich

nicht bestünde, so müßte es geschaffen werden.' Wie aber sieht es im gewöhnlichen Leben — wir wollen nicht von den Augenblicken der Gefahr sprechen — in diesem Lande mit der Vaterlandsliebe aus? Passiert es z. B., daß ein Fremder, sagen wir ein Preuße, der den strammen Polizeistaat gewohnt ist, nach Oesterreich kommt und hier die Lässigkeit in allem bekrittelt, so kann er dessen sicher sein, daß er bei dem Oester reicher vollste Zustimmung und Bekräftigung im Schimpfen findet. Eine Ausnahme gibt

, dort seine Waren zu beziehen, wo er sie am besten und zugleich am billigsten erhält. Wie viele Waren aber sehen wir aus dem Auslande einführen, die der Betreffende vielleicht bei etwas weniger Bequemlichkeit und etwas mehr Patrio tismus in Oesterreich zum gleichen Preise, aber in geschmackvollerer und zuweilen auch gediegenerer Ausführung erhalten könnte! Wählen wir einen anderen Fall: Vor zwei Jahren feierte auch die Stadt Brixen das 60jährige Regierungsjubiläum unseres Kaisers. Gewiß, ein ebenso seltener als eminent

Jahren für die Auswanderung aus Europa das stärkste Kontingent liefert. Durch diese Tatsache haben Schiffahrts gesellschaften Millionen verdient, leider fremde, denn in Oesterreich fand sich bei dem Mangel an Unternehmungsgeist und an Patriotismus bis vor kurzem keine Gesellschaft zur Rettung dieses Volksvermögens. Seit wenigen Jahren besorgt diese Auswanderungsreisen die Austro-Americana. Wenn es — selten genug einmal — vor kommt, daß österreichische Kaufleute als Pioniere des Handels sich in fernen

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Brixener Chronik
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Pagina 4 di 8
Data: 24.11.1896
Descrizione fisica: 8
Keks 4 Dienstag, „VmtzSUSV GhV0tttk.' 24. November 1896. Va^vA. IX. Die „ciericale Reaction' in Oesterreich. Die deutschen katholischen Blätter beschäftigen sich jetzt endlich eingehender mit der Würdigung der Verdienste der christlichsocialen Partei in Oesterreich um die Niederwerfung des Liberalismus. Nachdem nämlich den Vertretern des letzteren die Rolle des Propheten zugewiesen wurde, der in seinem Vateilande nichts gilt, bestürmen sie die deutschen Blätter mit ihren Zuschriften

, in welchen die polnische Lage Oesterreichs in den schwärzesten Farben geschildert wird. „Der Dreibund ist in Gefahr, weil die clericale Reaction in Oesterreich zur Herrschaft kommt' — solche und ähnliche Spukgeschichten werden jetzt durch die deutsche liberale Presse nach Oesterreich hereingebracht, weil Juda mit Schrecken sieht, dass die öster reichische Staatkmaschiiie des semitischen Oeles bald entrathm kann, und dass das christliche Volk und seine Lenker sich wenig an die Jeremiaden kthren, welche seit Jahren

von der judenliberalen Pnffe in Oesterreich angestimmt werden. Da man nun selbst in den maßgebendsten Kreisen ^ nicht mehr den Ruin Ö sterreichs vor der zu künftigen Entwicklung der Dinge fürchtet, so mussten die Liberalen eben auf den Ausweg ver fallen, diesen Kreisen von auswärts bange zu machen. So brachte denn jüngst selbst auch die „Noiddeutsche Allgemeine Zeitung' in Berlin, welche immer noch zuweilen zu Regierung« Kund gebungen benützt wird, einen Artikel, in welchem sie sich neuerdings von anticlericalen

, wandte sich das mit dem Ministerium des Auswärtigen in Beziehung stehende „Wiener Fremdenblatt'. Dasselbe charakterisierte dieselben als einen „publ>cist sch>n Missgriff', welcher darin bestehe, hie auswärtige Politik Oesterreich-Ungarns, sowie d>ffen Machtstellung und AllianMhigkeit in deti B-rerch innererParteistleitigkelten zuziehen. Die cortolanische Mthode, welche von ernsten Blättern adoptiert werde, könnte nur Verwirrung und Schaden anrichten.' U«d was antwortet die „Nmdd. Mg. Ztg.' ? Nachdem

sie in einem etwas langathmiqen Artikel einlenkt und die ungarische Nation über den grünen Ktee lobt, schreibt sie im Gigevsutz hinzu weiter von Oesterreich: „. . . . Anders st.lley sich die Dinge in Oesterreich dar, mit seiner weitaus überwiegend katholischen Bevölkerung, sememstreng katholischen Hochadel und seiner nationalen Gliederung, in welcher die Czechen in Böhmen und Mähren, von den nationalen Streitigkeiten abgesehen, ein den Deutschen nahezu gleichwertiges Cultur-Element bilden. Man braucht in Deutsch land

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Brixener Chronik
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Pagina 9 di 12
Data: 09.01.1909
Descrizione fisica: 12
Beilage zu Nr. 3/4 der „Brwener Chronik', 1909. Geldent sch iidigun g oder nicht? Die widersprechendsten Nachrichten konnten wir in der letzten Zeit in allen Zeitungen lesen; bald hieß es, Oesterreich werde an die Türkei eine Geldentschädigung leisten oder einen Teil der türkischen Staatsschuld übernehmen, bald wieder, alle diese Nachrichten seien vollständig aus der Luft gegriffen, seien gänzlich unwahr. Wie dem nun auch sein mag, Sicheres wird ja keine Zeitung wissen, da keine über den Stand

und die Basis der Verhandlungen Oester reichs mit der Türkei genau informiert ist. Versuchen wir aber die Frage zu beant worten, wenn sie also formuliert ist: Was ist besser, Oesterreich zahlt eine Geldentschädigung oder nicht? Nehmen wir an, Oesterreich zahlt eine Geld entschädigung, übernimmt einen Teil der türkischen Staatsschuld, dann wird sich gewiß das Herz jedes österreichischen Patrioten dagegen aufbäumen und sagen, es sei eine Demütigung für Oester reich, wenn es für eine Tat, die es in vollem

, noch fortdauert und die Türkei, so viel verlautet, auf einer Entschädigung besteht. Denn wenn einmal die Verhandlungen mit der Türkei zu einem glücklichen Ende gekommen find und also die am meisten interessierten Mächte sich geeinigt haben, dann können auch alle andern Mächte kaum mehr ein Jota daran ändern. Das ist entschieden die glücklichste Lösung der ganzen Streitfrage. Zerschlagen sich aber die Verhand lungen vielleicht gerade daran, daß Oesterreich keine Entschädigung zahlen will, dann dürfen

wir mit Bestimmtheit auf einen Krieg im Frühjahre rechnen. Was hat aber nun Oesterreich für einen Profit bei einem solchen Kriege? Wahrscheinlich keinen; denn wmn es auch nach menschlicher Voraussicht als Sieger hervorgehen würde, so wird es für diesen Sieg viele Milliarden aus gebet! dürfen, ohne dafür etwas zu bekommen. Denn sowohl Serbien und Montenegro wie auch die Türkei können eine Kriegsentschädigung wegen ihrer wirtschaftlichen Schwäche unmöglich bezahlen. Geld erhält also Oesterreich

keines. Würde es aber die Länder annektieren, was ja auch möglich wäre, so würden einerseits alle andern Mächte dagegen sein, anderseits aber eine Annexion solcher armer, noch dazu von einem Kriege gänzlich aus gesaugter Länder höchstens Oesterreich selbst zum wirtschaftlichen Ruin bringen. Ist es da nicht besser, Oesterreich sucht durch eine Einigung mit der Türkei tunlichst einen Krieg zu vermeiden, der ihm nur selbst Schaden bringt? Ist es da nicht besser, Oesterreich zahlt einige Millionen als Entschädigung als fast

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Pagina 4 di 8
Data: 06.06.1903
Descrizione fisica: 8
Seite 4. Nr. 68. Samstag, „Brixener Chronik.' 6. Juni 1903. Jahrg. XVI. Setze gegen Oesterreich. Die Demonstrationen, welche in letzter Woche und in den Pfingsttagen fast in ganz Italien gegen Oesterreich veranstaltet wurden, zeigen, daß die Jrredenta, die alte österreichfeindliche Partei, welche auf ihr Programm geschrieben hat: «Italis, Luc» al Lrknnsro!', nur den Anlaß abgewartet hat, sich wieder einmal auszutoben. Die Re gierung tut nur, was sie tun muß, um das Völkerrecht zu wahren

, d. h. die Botschafter und Konsuln zu schützen. In Neapel, Florenz, Messina, Catama, Genua, Carrara und Pesaro fanden lärmende Kundgebungen der Studenten, der Garibaldianer sowie anderer „Patrioten' statt, wobei: „Nieder mit Oesterreich!' gebrüllt wurde. Die österreichischen Konsulate mußten durch Militär beschützt werden. Die Presse nimmt vielfach Partei für die sogenannten „zugendlich-idealistischen Patrioten'. Selbst die Professoren in Neapel veröffentlichten einen scharfen Protest gegen das Verhalten der Polizei

gleichfalls Kundgebungen statt. Es waren Auf schriften mit »Viva, Irsnw!« («Hoch Trient!') angebracht. In Rom kam es am 1. Zum bei einer Auf führung im Nationaltheater zu politischen Kund gebungen. So oft im Stück von Oesterreich die Rede war oder österreichische Uniformen auf der Bühne erschienen, begann das zumeist aus Studenten bestehende Theaterpublikum zu zischen und zu rufen: „Nieder mit Oesterreich!' Die weitere Aufführung des Stückes wurde verboten. Einige Polizisten

, welche gegen die Demonstranten zu wenig energisch vorgingen, sollen strafweise versetzt werden. (?) — Der Zugang zur öster reichischen Botschaft ist militärisch besetzt. — Am Pfingstmontag stürmten die Studenten die Lehr säle und zwangen die Professoren, die Vor lesungen zu unterbrechen. Im Hof der Uni versität wurde sodann eine Versammlung abge halten, die jedoch schon mehr gegen die eigene Regierung als gegen Oesterreich sich richtete. Der Minister des Innern, Giolitti, wurde von Rednern beschimpft. Der Rektor ließ

hierauf die Universität sperren. Die „Tribuna' in Rom brachte am 2. Zum einen Beschwichtigungsartikel. Sie entschuldigt Oesterreich, wenn es aus innerpolitischen Gründen die italienischen Elemente vernachlässigt habe, und beschwört die Studenten Italiens, das Ansehen des Landes nicht weiter zu schädigen und die Regierung nicht in die peinliche Lage zu ver setzen, Oesterreich eine Erklärung geben zu müssen. — „Die Geister, die ich rief', die werd' ich nun nicht los.' Auch die nationalliberalen Blätter

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Pagina 4 di 8
Data: 12.09.1907
Descrizione fisica: 8
Seite 4. Nr. 110. Donnerstag. politische Rundschau. Oesterreich. vie Linberuwag cker canätage. Das ange kündigte kaiserliche Patent über die Einberufung der Landtage ist erschienen. Nach demselben sind die Landtage des Herzogtums Salzburg, des Herzogtums Bukowina und der Markgrasschaft Mähren auf den 16. September 1907 in ihre gesetzlichen Versammlungsorte einberufen. Die vertagten Landtage des Königreiches Böhmen, des Königreiches Galizien und Lodo- merien samt dem Großherzogtume Krakau

, des Erzherzogtums Oesterreich od der Enns, des Herzogtums Steiermark, des Herzogtums Kärnten und des Herzogtums Ober- und Nieder-Schlesien sind auf den 16. September 1907 zur Wieder aufnahme ihrer Tätigkeit in ihre gesetzlichen Ver sammlungsorte einberufen. Der niederösterreichische Landtag nahm am Montag, 9. September, seine Beratungen auf. Die Session wird bis zum Wiederzusammentritt des Abgeordnetenhauses währen. Landmarschall Prinz Liechtenstein teilte mit, daß ihr Fern bleiben mehrere Abgeordnete

Anerkennung findet. Serbien. palic über <las 2u5tantlekommen eines ßsnäelsvertrsges Mischen Oesterreich-Ungarn unä Serbien. Wie wir bereits gemeldet haben, ist der serbische Ministerpräsident Pasic am letzten Sams . September 1907. XX. Jahrg. tag zum Besuche unseres Ministers des Aeußern Baron Aehrenthal auf dem Semmering ange kommen. Unmittelbar nach seiner Ankunft fand ein Frühstück statt. Nach demselben zog sich Baron Aehrenthal mit seinem Gaste zurück und pflog mit ihm eine Besprechung, die anderthalb

Stunden dauerte. Bevor der serbische Minister präsident den Semmering verließ, hatte der Korrespondent des „Neuen Wiener Tagblatt' Gelegenheit, mit ihm über die Konferenz zu sprechen. Auf die Frage, ob die Aussichten für das Zustandekommen eines Handelsvertrages zwischen Oesterreich-Ungarn und Serbien sich ge bessert haben, erwiderte er: „Sie haben sich nicht nur gebessert. Ich kann wohl sagen, daß heute das Zustandekommen eines solchen Vertrages ge sichert erscheint. Ich muß betonen, daß auf feiten

Oesterreich-Ungarns die beste Absicht uns gegenüber besteht und daß Baron Aehrenthal dem baldigen Zustandekommen eines Handels vertrages mit Serbien gewiß keine Hindernisse bereiten, sondern bestrebt sein wird, die bestehen den Schwierigkeiten zu beseitigen. Die Schwierig keiten, die noch vorliegen, sind, daß Serbien den Viehimport nach Oesterreich-Ungarn verlangt. Das ist für uns die Hauptsache und eine Folge der neuen, von Deutschland inaugurierten Agrar politik. Seit dem Bestände dieser neuen Agrar

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Pagina 3 di 8
Data: 23.11.1901
Descrizione fisica: 8
. Ich bin stolz darauf, dass ich zuerst in Oesterreich diesen Grundsatz aus gesprochen habe: Der sesshafte Mann soll Rechte haben, der Vagabund braucht keine. Die Socialdemokraten sagen zwar: was kann einer dafür, wenn er ein Jahr hier und ein anderes Jahr dort in Arbeit ist? Ich antworte: ich kann auch nicht dafür und der Bauer und Gewerbsmann ebenfalls nicht. Ich glaube, wenn einer brav arbeitet, wird er durch schnittlich es auch länger an einem Orte aus halten und nicht gezwungen jein, immer

! „Wir Christlichsoeiale sind für die größte Freiheit in Bezug auf das Vereins- und Ver sammlungsrecht. Wir wollen auch die Press freiheit, aber nicht die Pressfrechheit. Wir wollen, dass solche Institutionen geschaffen werden, welche die Ehre eines jeden einzelnen wie die jeder Corporation, aber auch die Ehre der Religion vertheidigen. Wir verlangen aber auch, dass die höheren staatlichen Behörden den Muth aufbringen, hiefür einzutreten. Ich be haupte, das Unglück, das über Oesterreich ge- kommen, ist zum größten

dazu. Wenn in Ihr HanS ein unge betener Gast kommt, der die Dienstboten und die Hausleute gegen den Hausherrn aufhetzen will, so werfen Sie ihn hinaus. Dasselbe gilt im großen Vaterlande Oesterreich. Wenn jemand hereinkommt und da die Leute aufhetzen will gegen Kaiser und Reich, so ist die Regierung verpflichtet, ihn hinauszuwerfen.' Gegen die wahren Volks- und Neichsfeinde. „Der Dr. Erler hat eine große Rede im Parlamente gehalten gegen die angebliche Gefahr der Einwanderung französischer Congregationen

. Diese Leute sieht Dr. Erler nicht; gegen diese wettert er nicht und sieht keine G fahr von ihnen. — Weiter heißt's im Liede: ,Von Norden her dringt eine Schar mit wüth« geschwung'nen Keulen^ — nämlich die alldeutschen Vaterlandsverräther; auch diese sieht Dr. Erler nicht. Sie hämmern laut vernehmlich am Throne der Habsburger, sie bedrohen unser Vaterland Oesterreich und wollen, dass Oesterreich eine preußische Provinz werde. Dies alles sieht Erler nicht. Er sieht nicht die Juden

österreichisch! „Wir Ch> istlich sociale sind in Bezug auf Oesterreich immer dafür, dass alle ehrlich ar beitenden Stände geschützt werden vor der Ausbeulung. Friede soll herrschen unter allen Nationalitäten. Jeder soll sein Recht behaupten — die Deutschen aber an erster Stelle, denn sie bilden das Rückgrat des österreichischen Staates. Gerade die Altconservativen haben eine große Verantwortung sich aufgeladen, weil sie durch ihr Verhalten zu einer gewissen Zeit den Schönererianer» die Ausrede geboten

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Pagina 3 di 8
Data: 10.10.1905
Descrizione fisica: 8
Jahrg. XVM. Dienstag, Ich will aber nicht sagen, daß er deswegen nicht einberufen worden ist; Tatsache ist jedoch, daß der Landtag nicht einberufen worden ist, obwohl er verfassungsmäßig hätte einberufen werden sollen. Nachdem die Einberufung inzwischen ge schehen ist, ist der Gegenstand erledigt. Aber auf eines möchte ich die Regierung aufmerksam machen: Ich habe mir erlaubt, nach zuweisen, daß wir in Tirol das korrupteste und ungerechteste Wahlrecht haben, das in Oesterreich existiert

und was gegenwärtig zum Heil Oesterreichs zu tun sei. Die Nachricht aus der Hofburg, die wir heute gelesen haben, läßt mich hoffen, daß das Rettungsmittel und der Lotse endlich gefunden ist. Das Rettungsmittel, das Oesterreich noch retten und bewahren kann, kann nur eines sein — darüber besteht kein Zweifel — das allgemeine und direkte Wahlrecht. (Abgeordneter Graf Sternberg: „Das ist gestern in der Hofburg gefallen!') Dann wird auch der Staat nachfolgen. Wer Oesterreich im gegen wärtigen Moment um dieses letzte

Rettungsmittel beraubt, ruiniert das Reich zielbewußt und muß niedergekämpft werden, sei es, wer es wolle. Ich und wohl wir alle verdanken Oesterreich alles, was wir sind und was wir haben. Ich glaube, die meisten von uns sind einig in dem Gedanken: Oesterreich darf nicht untergehen, Oesterreich 'muß fortbestehen und es kann nur fortbestehen, wenn man endlich den poli tischen Schwerpunkt in die breiten Massen verlegt, wenn man endlich Ge rechtigkeit walten läßt, wenn man endlich jene in die Häuser

, Liberale, Großgrundbesitzer, Handels kammern und andere Privilegierte). Es war demnach die nötige Zweidrittelmehrheit nicht er reicht. Dem Antrag Ebenhochs haben nur 124 Stimmen die Dringlichkeit zuerkannt, 137 waren dagegen, darunter auch die Jungtschechen, aus kleinlicher Rache, weil das Zentrum gegen die tschechische Universität in Brünn sich aus gesprochen und Dr. Ebenhoch in seiner Rede die Deutschen das erstgeborne Volk in Oesterreich genannt hatte. — Die Christlichsozialen stimmten beidemal

.' Der mährische deutschliberale Abg. Dr. Lecher hat seinen Parteigenossen bittere Wahrheiten gesagt: „Wir, die wir mit solcher Verehrung Bismarcks Andenken hochhalten und seine herr lichen Worte immer zitieren und sie in unseren Häusern und Wohnungen anbringen, sollten außer Gott noch fürchten eine Wahlreform, durch die Hupderttausende unserer Volksgenossen von politischen Heloten zu gleichberechtigten Staats bürgern gemacht werden?' — Abg. Dr. Pommer: „In Oesterreich hätte Bismarck das allgemeine Wahlrecht

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Pagina 4 di 10
Data: 14.03.1899
Descrizione fisica: 10
der Officiere und M-litärbeamten in das Heeres budget des Jahres 1900 einzustellen und für das Nachtmahl der Mannschaft zwei Kreuzer pro Mann statt einen Kreuzer zu systemisieren. Die Abgeordneten der Katholischen Volkspartei aus Oberösterreich und Salzburg hielten in Linz am 10. März eine Conferenz. An Thun, Kast, Di Pauli und Kathrein wurden Begrüßungstelegramme geschickt und beschlossen, in vollster Einigkeit unentwegt an der bisherigen Politik festzuhalten. Das aufgetauchte Gerücht, Oesterreich wolle

sich auch um ein Absatzgebiet seines Handels in China umsehen, wurde rasch dementiert, weil — Ungarn mit einer solchen Action nicht einverstanden wäre!! Das ungarische Abgeordnetenhaus hat am 11. d. M. das Ausgleichsprovisorium mit Oesterreich angenommen. — In der Debatte hierüber erklärte der Ministerpräsident v. Szell, er und die Regierung seien Anhänger der Zoll- gemeinschaft mit Oesterreich; der Abschluss eines Zollbündnisses sei im ungarischen Interesse. Wenn aber 1904 die Zolltrennung unvermeidlich sei, solle

der Vorsehung, dass eben Oesterreich das Prvtectorat über die Mission des Sudans ausübt. Keine Macht eignet sich besser als Oesterreich, daS dabei nicht egoistische Zwecke verfolgt, sondern die Ausbreitung des Glaubens und die eigene Ehre als katholische Nation mit frommer Dynastie im Auge hat. Ein Land wie Oesterreich kann und muss sich haupt sächlich durch die höheren und höchsten Ideen des Glaubens erhalten und für sie Partei nehmen. Dieses uneigennützige Wirken Oesterreichs für die Ausbreitung

deutschnationale Abg. Hofmanir v. Wellenhof wollte in Essen (Rheinland) M Alldeutschen Verbände sprechen. Die dortige Be- hörde theilte ihm mit, wenn er über politische Verhältnisse in Oesterreich spreche, würde er so fort ausgewiesen. Das ist ein heilsames Tuschbad für Preußenseuchler in Oesterreich. Frankreich erhöht ebenso wie Deutschland und England seine Heeresmacht. Am 8. März begann die Kammer die Generaldebatte über den Vorschlag des Kriegs- Ministeriums. Kriegsminister Freycinet erklärte» Frankreich

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Pagina 2 di 8
Data: 13.12.1900
Descrizione fisica: 8
. eine Wählerversammlung in Reichenberg. Prade trat für eine österreichisch-deutsche Zollunion ein und sagte weiter: „Heute gibt es keine Oester reicher in Oesterreich, ausgenommen die Deutschen. Der radikale Jungdeutsche, welcher für die deutsche Staatssprache eintritt, ist ein besserer Oesterreicher als der feudale Fürst, der sich für ein böhmisches Staatsrecht einsetzt. Das neue Abgeordnetenhaus wird wieder arbeitsunfähig sein. Die Deutschen sind bereit, neuerdings an Verhandlungen mit den Czechen theilzunehmen

die „elericalen' Parteien. Er erwähnte dann die Wichtigkeit eines gerechten Ausgleiches, geißelte das Pro- tectionsweM, greift Di Pauli an, tadelt scharf die Haltung der Katholischen Volkspartei und be» nützte dieselbe nun in fast einstündiger Aus führung zur schneidigen Waffe gegen „die herrschende Richtung in der katholischen Kirche'. Er bekrittelte dann nicht ohne Hohn die Höhe des Gesammtvermögens der katholischen Kirche in Oesterreich, bedauerte den Mangel an katholischen deutschen Priestern in Mähren

Auffassung des mährischen Abgeordneten: die katholische Kache stoße heute die Deutschen in Oesterreich von sich, um die Slaven Russlands eher für die Union zu ge winnen. An Dr. Schoepfer bezweifelt er die Aufrichtigkeit der nationalen Gesinnung. Er ist ihm „das Schwarzblattl, das zur nationalen Sonne auffliegen möchte, aber durch ein Banderl . December 1900. Jahrg. Xlll. an diesem Auffluge gehemmt wird'. Auf die formell feingedrechselte Rede folgten brausender Beifall und nicht endenwollende Heil-Rufe

. Er erwähnte zuerst den groß kapitalistischen Standpunkt dieser Partei und glaubte eben deshalb die Versprechungen des Herrn Candidaten nicht ohne Bedenken aufnehmen zu können. Er machte dann geltend die innige Verbindung der liberalen Partei mit dem Juden- thum in Oesterreich. Auf die Ausführungen des zweiten Redners übergehend, bestätigte Herr Engel- die Verantwortlichkeit des Mandatsträgers gegen seine Wähler. Er bedauerte im Gegensatze zur einseitigen Kritik Lechers über die „elericalen' Abgeordneten

, dass zur Zeit des herrschenden Liberalismus in Oesterreich die liberale deutsche Linke zu allen volksschädigenden Maßnahmen Ja und Amen sagte. Diesbezüglich betonte Redner die Zustimmung der Altliberalen zu den Gesetzen der Handels- und Gewerbefreiheit, zu den Wucher gesetzen u. s. f. — Im weiteren führte er un gefähr Folgendes aus: Wenn die Abgeordneten nur nach Wien gehen, um Ja zu sagen, so sei das Abgeordnetenhaus der größte Luxusbau im Reiche; wahre Freiheit werde durch die eon- fessionelle

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Pagina 2 di 8
Data: 21.05.1895
Descrizione fisica: 8
Kette s. Schreiben an Banffy von diesem im ungarischen Abgeordnetenhause der Oeffentüchkeit übergeben werde, aber diese Ueberhebung, welche das jüdisch-liberale Freimaurerthum da leistete, dieser Stolz und Hochmuth, mit dem man den Vor kämpfer des Freimaurerthums in Ungarn, den unfähigen tactlosen Banffy, für sacrosanct erklärt und wie eine geheiligte Person in Schutz nimmt, ist Schmach und Schande für Oesterreich, das diesem Hochmuth den Minister Kalnoky opfern musste. — Abgesehen

den Sieg der antichristlichen Sache in Ungarn verherrlichen zu können. — Worauf sich wohl die Opferwilligkeit Vonseite Oesterreichs oder vielmehr der Krone zurückführen lässt? Die „N. Fr. Pr.' stellt folgende Behauptung auf: „Es sei unmöglich für den Minister des Aeußern, Conflicte zu vermeiden, wenn bei dem herrschenden Dualismus in Oesterreich clerical und in Ungarn liberal regiert werde. Kalnoky sei gefallen, weil er in Ungarn im Verdacht stand, clerical zu sein. Also müsse auch in Oesterreich

zu protegieren, damit keine zu mächtig werde, immer zu lavieren, zu nivellieren, damit keine Richtung mit Ent schiedenheit durchdringe. Die ungarisch-katholische Volkspartei macht sich bereits sehr unangenehm bemerkbar; es ist die christljch-sociale Bewegung, ins Ungarische übertragen, die antiliberale christlich sociale Bewegung in Oesterreich aber hat durch die Wiener Gemeindeangelegenheit eine ganz ge waltige Kräftigung erfahren und nimmt voraus sichtlich einen ungeahnten Aufschwung

es in Oesterreich ebenso gehen Muss, wie in unserem unglücklichen Nachbarlande Ungarn es geht. Wir in Oesterreich werden dies zu ver hindern wissen; bei uns gibt es keine Kossuth, Weckerle und Banffy!' — „Der Tag der Be freiung naht, und .mit diesem Tage endet die lange Nacht judenliberaler Herrschaft.' Die Rede des Prinzen Al. Liechtenstein behandelte die Bemühungen der österreichischen Diplomatie, mit Hilfe Roms die christlich-sociale Bewegung zurückzudrängen. Der Redner gab Antwort auf vier Anklagen

, wer uns hilft, ihn wegzuräumen, ist uns willkommen, wer uns stört, wird beiseite geschoben.' Abgeordneter Dr. Pattai sprach über den österreichischen Liberalismus mit einer besonderen Berücksichtigung des Judenthums, das sich mit Hilfe des Liberalismus in Oesterreich zu emanci pieren gesucht hat. Wir fügest den Schluss der Rede hier an: „Nie christlich, hat sich der Liberalismus mit den Feinden des Christenthums, nie wahrhaft national, hat er sich mit den Fremdesten der Nation verbunden

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Pagina 6 di 12
Data: 27.03.1901
Descrizione fisica: 12
Redner schloss Dr. Lueger, der, wie immer, den größten Beifallssturm hervorrief. „Es ist ein trauriges Zeichen,' sagt er. „dass es möglich ist, dass im österreichischen Abgeordnetenhause die Worte fallen: ,Am heften wäre es, wenn Oesterreich von Preußen annektiert würde/ In keinem Parlamente wäre ein so frecher AuSspruch bloß mit einem Ordnungsrufe bestraft worden. Als im englischen Parlamente einige irische Abge ordnete sich geweigert haben, abzustimmen, wurde von dem Sprecher die Polizei geholt

und jeder hinausgetragen. Hier in Oesterreich wagt es ein Abgeordneter, den nackten Landesverrat aus- zusprechen, und es geschieht ihm nichts. Daher muss das getreue Volt seine Stimme erheben und sagen: Nieder mit den Landesverräthern! Aber nicht bloß diese Truppe von Individuen ist es, die wir zu behandeln haben, wir müssen auch ein Wort über die Socialdemokraten sprechen. Ruhig erklärt der Abgeordnete Das« zynski: Wir sind Republikaner. Er hat dem Kaiser seine Treue gelobt und erklärt nun: Wir sind Republikaner

. In Oesterreich ein Republi kaner sein heißt eigentlich ein Dummkopf sein, denn wir streiten schon genug unter unserem Kaiser. Wie würden wir nun erst streiten, wenn jetzt der Kaiser nicht da wäre? So lebten wir alle nicht mehr, denn wir hätten uns gegenseitig erschlagen. Dem socialdemokratischen Abgeordneten aus Polen sagen es auch Lehrer nach, Wiener Lehrer, welche in feierlicher Weise den Eid der Treue geschworen haben. Wenn wir ihnen aber diesen Spiegel vorhalten, dann reden die näm lichen Leute davon

, dass sie nicht zu zittern brauchen, wenn ein DaSzynSki, Seitz und Genossen sprechen, dass sie sich überzeugen, wie hinter unserem Vaterlands Oesterreich und der Religion» die wir bekennen, das gesammte Volk gewappnet dasteht. Sie sind nicht hier. So rufe ich den Ministern von hier aus zu: Habt Muth und seid doch endlich einmal eurer Aufgabe bewusst: in Oesterreich öfter- reichisch! Unterdrückt diejenigen, die unser Vater land unterdrücken wollen, und dann werdet ihr Dank verdienen für ewige Zeiten

, die Versammlung aufzuheben. Die Menge hörte nicht auf zu rufen: „Es lebe die katholische Kirche, es lebe die Madonna, eS lebe Don Rosa', während die geschlagenen Pastoren sich ans dem Staube machten. Eiu wahres Wort. In der von Dr. Armin Kaufen in München herausgegebenen Zeitschrift: »Die Wahrheit', welche sehr viele tüchtige Mit arbeiter aufzuweisen hat, finden wir von einem österreichischen Patrioten eine kleine Studie über die Lage nach den Wahlen in Oesterreich, in welcher der Mann uns aus dem Herzen

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Data: 05.11.1907
Descrizione fisica: 8
jetzt zurückgestellt werden, um den Aus gleich vor Neujahr noch parlamentarisch verhandeln und eventuell auch durchbringen zu können. Ist aber einmal ein Dringlichkeitsantrag gestellt, so sind sie für denselben, sofern er ihrem volksfreundlichen Programm entspricht. Anders die Sozialdemokraten. Sie sind nicht für die Rückstellung der Anträge, sondem gegen den Inhalt derselben, obwohl sie sich als patentierte Volksfreunde gern ausspielen möchten. Gm Ausländer Wer Oesterreich- AnKatm. Mit vollem Recht wurde

über die Geschichte Oesterreichs seit 1848 im wohlver standenen Staatsinteresse selbst liegen würde, ergibt sich aus einer dem deutschen Lesepublikum soeben in einer vorzüglichen Übersetzung zu gänglich gemachten Studie eines Engländers: „Die Zukunft Oesterreich -Ungarns und die Haltung der Großmächte'*) betitelt. Mjt staunenswerter Kenntnis der geschicht lichen und innerpolitischen Vorgänge Oesterreich- Ungarns und der Nachbarstaaten bis in die letzten Monate herauf untersucht der Verfasser die gegenwärtigen

Gebaren Ungarns, als ob es als selbständiger Staat ohne Oesterreich existenzfähig wäre. Er zeigt, daß im Falle der Trennung heute Ungarn gleich den ernstesten Gefahren ausge setzt wäre, schon einmal, weil es in der nächsten Zeit ohne Armee wäre. Diesen Augenblick dürfte Rumänien nicht unausgenützt vorübergehen lassen, auch Serbien würde sich rühren. Ein anderer gefährlicher Punkt wäre die Haltung der Kroaten. Denn wenn der Ausgleich zwischen Oesterreich und Ungarn annulliert ist, fällt

zu machen. In diesem Sinne wird die wirtschaft liche Trennung von Oesterreich als ein Vorspiel zur Unabhängigkeit in den Vordergrund gestellt und diese erstaunliche Wirtschaftspolitik erfüllt die Freunde Ungarns mit Besorgnis. Ihre Ge-- „Die Zukunft Oesterreichs-Ungarns und die Haltung der Großmächte.' Von Scotus Biator. Uebersetzt von Elsa Brockhausen. Mit einer Vorrede von Prof. Doktor C. Brockhausen. Leipzig und Wien, Franz Deuticke 1908. Preis Kronen 1-60. ? nach Rom, um da im Angesicht der ehrwürdigen Denkmäler

(gegenüber 66 Prozent welche Oesterreich zahlt), dann aus eigenen Mitteln seinen ganzen Anteil an dem zu tragen haben wird, was gegenwärtig gemeinsame Angelegen heiten sind, wobei noch die ganze kostspielige Maschine getrennter diplomatischeründ Konsularver- tretung und getrennter Land- und Seemacht auf zubauen sein wird.' Der Verfasser schließt: „Wir haben genug gesagt, um zu zeiaen, daß das Problem der Trennung zwischen Oester reich und Ungarn kaum weniger schwer und abenteuerlich

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Pagina 1 di 8
Data: 14.03.1907
Descrizione fisica: 8
gehalten wurden, bildete wohl unstreitig Dr. Geßmanns herrliche Programmrede. Der christlichsoziale Generalstabs chef — so dürfen wir unseren Dr. Geßmann mit Recht bezeichnen — führte folgendes aus: Die christlichsoziale Partei in Oesterreich ist eine echte Volkspartei, eine wahre und eigentliche Reichspartei, eine durch und durch deutsche Partei und eine entschieden christliche Partei namentlich gegenüber der „Freien Schule' und der fälschlich so genannten Reformbewegung be treffs der Ehe

lassen. Denn der Kaiser von Oesterreich darf mit dem König von Ungarn in keinen Konflikt geraten. Der Krone muß vor allem daran gelegen sein, den Besitz des Hauses Habsburg auch für alle Zukunft zusammenzuhalten und, wenn es nicht anders geht, sogar auch auf Kosten der patriotischen Elemente die Störrigen zufriedener zu machen. Mit diesem Standpunkt der Krone deckt sich zu einem guten Teil der Standpunkt der gemein samen Regierung. Dem Minister des Aeußern muß viel daran liegen, Oesterreich-Ungarn

, die Gemeinsamkeit mit Ungarn aufrecht zu erhalten. Vor allem muß auch dem öster reichischen Kabinett daranliegen, die Zukunft des Herrscherhauses sowie die Großmachtstellung und volle Wehrhastigkeit des Reiches möglichst zu sichern. Weiterhin ist Oesterreich mit seiner In dustrie wesentlich auf den ungarischen Markt an gewiesen. Ueberdies hätte Oesterreich, von Ungarn getrennt, eine sast unmögliche und militärisch jedenfalls nicht haltbare Grenze, während Oester reich und Ungarn zusammen ein natürliches

geographisches Ganzes bilden. Der schwierigste Interessent in der AuS° gleichsfrage ist Ungarn. Um die Sache noch schwieriger zu machen, ist heute in Ungarn die Unabhängigkeitspatteiausschlaggebend.DiesePartei will, daß Ungarn mit Oesterreich gesetzlich nichts gemeinsam habe als den Herrscher. Der ungarische Staat will gesetzlich so unabhängig sein, als ob er einen vo-l Oesterreich verschiedenen Herrscher hätte. Darum verlangen die Magyaren eine eigene ungarische Armee mit ungarischer Kom-

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Pagina 2 di 8
Data: 26.06.1906
Descrizione fisica: 8
Seite 2. Nr. 76. Dienstag, „Brixener Chronik.' 26. Juni 1906. XIX. Jahrg. Und auf jdiesen Ausdruck war es von feiten der Magyaren eigentlich abgesehen; ihrem Verlangen ist nun entsprochen worden. Die „k. u. k. Re gierung' ist gewesen. Das Ministerium des Aeußern wird künftig niemals mehr „im Namen der Regierung Oesterreich-Ungams', sondern nur mehr im „Namen der Regierungen Oesterreichs und Ungarns' auftreten. Ar. Lutgers Reift «ach Kummen ist zu einem hochwichtigen politischen Ereignis

seine Freunde und Helfer sucht. — Rumänien ist aber auch ein landwirtschaftlich reiches Land, das für Oester reich einen guten Ersatz bieten kann, wenn Ungarn durch die Zolltrennung sich unabhängig machen will. Dann wird Ungarn seine Ochsen selber be halten können, wenn gesorgt ist, daß Oesterreich (über Galizien) von Rumänien aus seinen Bedarf decken kann. Die Herren Magyaren fühlen es voraus, daß sie allein, von Oesterreich getrennt, weder politisch noch wirtschaftlich lange werden bestehen

können; sie suchen sich daher seit einiger Zeit sehr eifrig Bundesgenossen unter den Balkanstaaten, deren Stammesgenossen in Ungarn rücksichtslos niedergetreten werden. So haben sich die Kossuthianer zuerst an die Kroaten, nicht ohne Erfolg, angebiedert; dann folgte die Reise des Abg. Lengyel nach Belgrad und seine Hetzreden daselbst gegen Oesterreich. Kossuth wollte als ungarischer Handelsminister an der Eröffnung der Bukarester Ausstellung teilnehmen und Rumänien zu gewinnen suchen zum Bunde gegen Oesterreich

für die Ausstellung daselbst. Dr. Lueger ist aber im Triumphzug durch Rumänien geleitet und in der Hauptstadt mit beispiellosem Enthusias mus als Freund der Rumänen und zähester GegnerihrernationalenUnterdrücker, der Magyaren, als Führer der einzigen konsequent antisemitischen Partei in Oesterreich begrüßt worden. Die magyarische und Wiener Judenprefse knirschte in ohnmächtiger Wut und versuchte, Dr. Lueger zu denunzieren. Das Organ der israelitischen „Alliance' und darum Schildknappe der Judäomagyaren

sich auf den Bauch legen. Dr. Lueger hat eine eminent patriotische, mutige Tat vollbracht, die Oesterreich nur zum Segen gereichen wird. Das haben die Wiener Christlichsozialen gewürdigt, indem sie ihrem Bürgermeister bei dessen Rückkehr aus Rumänien am 21. Juni nachts einen begeisterten Empfang bereiteten; auch die in Wien lebenden Rumänen hatten sich am Bahnhof eingefunden. Zirka 150 Wagen begleiteten Dr. Lueger zwischen vielen Tausenden von Menschen, die Spalier bildeten, zum Rathaus, wo Zehntausende warteten

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Pagina 7 di 8
Data: 20.02.1902
Descrizione fisica: 8
als Beitrag zu deren Erhaltung Kr. 2818. Der deutschen Sanct Benedictus-Mlssionsgeselllchaft, welche in Deutsch- Oftafrika ungemein segensreich wirkt, wurden hauptsächlich zum Baue ihrer St. Josefs-Kirche in Daressalam und zur Linderung der Hungers» noth in Lukuledi Kr. 4704.92 und den Oblaten des hl. Franz v. Sales, welche jetzt eine Provinz in Oesterreich haben, Kr. 2278.84 gespendet. Die Väter vom hl. G-iste, welche in Deutschland in einer vom hochw. ?. Ack-r so vortrefflich geleiteten Provinz

der Pallotiner ,m Kamerun mit Kr. 1338.69, die Jesuiten-M'ssion am Zambesi des vielen Tirolern bekannten ?. Hiller Mit Kc. 5804.27, die Trappisten-Mission, welche der Oesterreich« Abt Franz Pfanner in Natal gegründet hat, mit Kr. 1146 68; die Capuciner in Eiythräa erhielten Kr. 1095.70. — Außerdem wurden mit namhaften Gaben bedacht die Jesuiten im Matabeleland, die Väter von Sttyl, die Väter von Scheutveld, die Lazaristen, P ämon» stratenser, Trimtarier, Priester vom hlst. Herzen, die Dominicanerinnen

in Oesterreich überhaupt und in Tirol im besonderen. Mn besonderem Danke müssen nun die Christlich- socialen Oesterreichs zum weisen Völkerhirten emporblicken. Die Gründe hiesür sind sonnen klar. In den bezüglichen Erlässen wird die christliche Demokratie keineswegs unterdrückt, sondern nur von einigen Auswüchsen, wie sie im romanischen Temperament begründet sind, ge reinigt und zugleich ihr Cours reguliert. Abge sehen davon, dass die bektffenden päpstlichen Vorschriften, foweit sie überhaupt authentisch

sind, nur für Italien gelten und vom Papste mit keinem Worte auf die Christlichsocialen Oesterreichs ausgedehnt werden, liegt eben in der Reinigung und Regulierung der neuen Strömung die Anerkennung der Strömung selbst. Zudem haben die Christlichsocialen in Oesterreich all das mit der christlichen Demokratie Italiens gemeinsam, was von ihr gut ist und vom Papste anerkannt wird; andererseits ist die österreichische chlistiichsociale Bewegung von allen jenen Ge brechen frei, welche an ersterer getadelt werden. Eben

deshalb hat Leo XIII. bis znr Stunde in keiner Weise die christl-chweiale Bewegung in Oe st erreich einer Correetur unterzogen; viel mehr ist es nur zu offenkundige-Thatsache, mit welch wohlwollendem Auge der sociale Papst die christlichsociale Propaganda in Oesterreich begleitet. Ein Beweis hiefür ist die Erfolg losigkeit der ministeriellen Mission Cardinal Schönborns nach Rom im Jahre 1895 und die wiederholte außerordentlich sympathische Ausnahme, welche der Führer der Christlichsocialen

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Pagina 5 di 8
Data: 30.05.1912
Descrizione fisica: 8
7 Jahren wird die Bevölkerung Ungarns mit Wahlreformversprechungen zum Besten gehalten. L« Allerheiligen 1905 wurde das allgemeine, gleiche «,d geheime Wahlrecht den ungarländischen Völkern feierlich durch ein vom König gebilligtes Manifest de» Kabinetts Fejervaiy Kristoffy versprochen, nach dem der Kronrat in Ischl im Hochsommer des gleichen Jähret beschlossen hatte, gegen die Koalitionsrebellen «o die breiten Massen zu appellieren. Um auf Ungarn einen Druck auszuüben, wurde «uch m Oesterreich

die Wahlreformbewegung in Fluß gebracht. Lueger hatte wiederholt im Parlamente w»d m den Versammlungen die Einführung des -gleichen Wahlrechts in Ungarn und Oesterreich als die Voraussetzung gesunder staatlicher Verhältnisse in der Monarchie bezeichnet — und die Wahlresorm »ach kurzem Zögern im Reichsrate eingebracht. Ein Jahr später war schon die Wahlreform in Oesterreich, trotz der ungeheueren Schwierigkeiten, die ihr hier wegen der nationalen Zusammensetzung LitleithanienS entgegenstanden, Gesetz — in Ungarn

ab« »arten die Völker heute noch auf die Einlösung des gegebenen Wortes. Wenn es nicht so traurig wäre. eS wäre eine Posse. Nur weil man in Ungarn tie Hilfe da breiten Massen gegen die revolutionäre jMosaayansche Clique brauchte, entschloß man sich zur Wahlreform in Ungarn. Nur um die Wahl- reform in Ungarn zu ermöglichen, entschloß man sich M Wahlreform in Oesterreich. Und nun besitzt Oesterreich die Wahlreform seit einem halben Dutzend Jahre; Ungarn ist aber von der Reform ferner

denn und man hat sich hmte anscheinend bereits damit At>unden. daß die feierlichen Versprechungen des allerheiligenmanifestes von 1905 und des Paktums ^ dtilkoalitionshäuptlingen Ostern 1906 nicht 5^/tfüllt und die etwaigen Reklamanten von der dnualen Gentry, die über die bewaffnete Macht «erlögt, im Namen des Königs mit blutigen Köpfen Heimgeschickt werden. < ^ «n wahnwitziger Streich der Sozial- ^ü' die seinerzeit in Oesterreich von .A^Ahtkn Wahlrechtsdemonstrationen auf gansche Weise nachzuahmen und so den wahl

Livdenttsvg elser fkkäew. Der Borschlag der Mächte, zur Bei legung der italienisch.tltrtischen Feindseligkeiten eine europäische Konferenz einzuberufen, findet in Italic» keine sympathische Aufnahme. Der Deputierte Torre erinnert im „Corriere della sera' daran, daß Oester reich-Ungarn während der serbischen Krise emen ähnlichen Vorschlag abgelehnt habe, und schreibt dann Vetter: .Wenn Oesterreich sich der Konferenz, obgleich e» im Unrecht (?) war, widersetzt hat, wird Italien, da« fich im Rechte d.n

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Pagina 9 di 10
Data: 14.03.1899
Descrizione fisica: 10
Weil'age zu Wr. 21 der „Mrisener KHronik' 1899. DmW ist kathMsch! Nede de« Al»g. Dr. Ncho«pf«v in der Protestversammluna im Musikvorelnssaale in Wien. Das liebe Oesterreich hat doch ein sonder bares Geschick ; das friedlichste Reich, das ge müthlichste Volk, und dennoch kann es nicht zum Frieden und zur Ruhe kommen. Schon die Ost mark, Oesterreichs Wiege, ward nicht gegründet als das Haus, worin der ruhige Bürger die Segnungen des Friedens genießen könnte, sondern als Festungsmauer

, um den Ansturm der Feinde aufzuhalten und von den deutschen Landen die räuberischen Einfälle der barbarischen Völker des Ostens abzuwehren. Ein Glück für Deutschland, dass aus der kleinen Ostmark das große Oester reich wurde, und dass dieses Reich ,n den Habs burger« eine Dynastie erhielt, die den angeborenen Beruf des Reiches, Deutschlands Schild zu sein, als Lebensaufgabe des eigenen Hauses erfasst hat; denn wäre das Oesterreich der Habsburger nicht gewesen, Deutschland würde schon im XVI., gewiss

aber im folgenden Jahrhundert der Türken gefahr erlegen sein. Ein Glück für Oesterreich, ein Glück für das deutsche Volk, ein Glück für die Katholische Religion und für die christliche Cultur des gesammten Abendlandes; ein Glück hiefür, dass Wien die Hauptstadt Oesterreichs war. Denn hätte nicht zweimal, 1529 und 1683, das katholische Wien durch verzweifelte Gegen wehr und wahren Heldenmnth den Andrang der nur sieggewohnten türkischen Heere aufgehalten: aus wär's mit dem Deutschen Reich, geschehen wär's

um die deutsche Freiheit; in deutschen Landen wäre das Kreuz verschwunden, um dem Halbmonde Platz zu machen, die christlichdeutsche Cultur wäre von den Hufen der türkischen Rosse niedergestampft worden, rohe Barbarei an die Stelle getreten. Oesterreich war nicht bloß katholisch, es war die Schirmvogtei für den katholischen Namen; Wien war nicht bloß deutsch, die Stadt war das unbezwingbare Bollwerk des deutschen Volkes und der christlichdeutschen Cultur. Es erhob sich ein neuer Feind des Christen thums

im Inneren des Reiches selbst, und ihm ergab sich das Reich, vor ihm öffnete die Haupt stadt freiwillig ihre Thore. Auch dieser Feind stammt vom fernen Osten, dort ist die eigentliche Heimat seiner Führer, dort ist die Schutztruppe seiner Federhelden zuhause; dort hatten sich schon vor Jahrtausenden die Praktiken der Volks ausbeutung an den eigenen jüdischen Stammes genossen aufs vortheilhaftests bewährt. (Bravo.) Warum sollten diese Volksfreunde es nicht auch in Oesterreich und in Wien probieren

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Pagina 2 di 10
Data: 21.01.1911
Descrizione fisica: 10
werden. Was würde dann die Folge sein? Das „Volksblatt' nennt dieselbe, indem es weiter schreibt: „Wie in früheren Zeiten schwere Mengen italienischen Meines fast zollfrei nach Tirol und Oesterreich kamen und so unsere Weinbauern zu grunde gerichtet wurden, so wollen Pantz und seine Leute große Mengen ausländisches, besonders amerikanisches Getreide nach Oesterreich bringen und so selbstverständlich den österreichischen Getreidebau vernichten und die österreichischen Getreidebauern umbringen. Wie die massenhafte Einfuhr

so gefährliche Bewegung mit aller Entschiedenheit Stellung nehmen . . . . . . Die Getreidebauern sind auch da und haben ebenso das Recht, daß sie in ihrer Existenz geschützt und vor dem Untergang gerettet werden wie andere Wirtschaftskreise. Das Geschrei vom Brotwucher nnd Getreidewucher ist deshalb voll ständig unberechtigt, weil Oesterreich Ungarn Getreide zur Genüge erzeugt und weil die Regierung im Falle einer Mißernte das Recht hat, die Getreide - zolle zu ermäßige», damit der inländische Markt versorgt

gegen die Kartelle, besonders gegen das Eisen kartell, auf. In Oesterreich seien die Straßenräuber frei, im freien Amerika hingegen fperre man die Trustmagnaten ein. Er beleuchtete das Treiben der Wucherkartelle in einigen drastischen Beispielen. Ein Unternehmer hat schmiedeeiserne Röhren nach der Schweiz gesandt und sie von dort wieder nach Oesterreich gebracht. Trotz des zweimaligen Zolles und der doppelten Fracht waren diese Röhren noch billiger, als wenn die Röhren bei österreichischen Werken in Oesterreich

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Pagina 4 di 8
Data: 26.11.1895
Descrizione fisica: 8
, die Bundesgenossenschaft mit den Christlichso eialen zurückzuweisen, weil letztere den Namen katholisch zur Bezeichnung ihrer Partei nicht brauchen, ob umgekehrt die Christlichsocialen dadurch fehlen, dass sie an ihrer Betonung des „christlichen' Charakters der Bewegung festhalten.' Politische Rundschau. Oesterreich-Ungar«». Wie peinlich den Regierungsfreunden vvn den unterthänigst er gebenen Polen bis — via liberale Partei — zu den Hochconservativen die spontane Ovation für Doctor Lueger am 16. November war, ergibt

wichtigen Tag einen anderen Ort, um sich dort wie ein echter Würden träger seiern zu lassen. Meistens kommen ihm die Gemeindevertretung, Musikbanderien zu Fuß oder zu Pferd, die Schuljugend, weißgekleidete Mädchen !c. entgegen. Dann folgt eine An sprache von Kossuth, Dank der Gemeinde für die Ehre des Besuches u. s. w. Neulich hielt dieser Aspirant auf den ungarischen Königsthron in einem Orte eine Rede, worin er sich erfrechte, Oesterreich-Ungarn mit einem Ehepaar zu ver gleichen, dessen eine Theil

, der kräftige Jüngling Ungarn, um jeden Preis von der alten Vettel (!) Oesterreich loszukommen bestrebt sein müsse. Darauf feierte ihn der lutherische Geistliche des Ortes in einer anekelnden Weise u. a. „als den Nächsten nach . Gott, den sie in Ungarn verehren'. Das duldet die königliche Re gierung in Ungarn, und in Oesterreich will die Regierung geflissentlich alle Bewegungen erdrücken, welche diesem freimaurerisch-jüdischen Hexensabbath in jähes Ende bereiten möchten. (Etwas Geschichtliches

sich' die Erreichung dieses Zieles im Jahre 1853 folgendermaßen: Zuerst sollte Russland von Oesterreich getrennt werden. — Ist geschehen durch den Krimkrieg. Dann sollte Oesterreich aus Deutschland hinausgeworfen und Preußen die deutsche Vormacht werden. — Ist geschehen anno 1866 und 1870. Dann sollte Italien geeint werden, Rom dem Papste entrissen werden zugunsten des Hauses Savoyen. — Ist ge schehen im Jahre 1860 und 1870. Dann sollte an Stelle Oesterreichs ein ungarisch polnischer Staat gegründet

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Pagina 4 di 24
Data: 30.11.1901
Descrizione fisica: 24
durch Dringlichkeitsanträge sich berühmt machen. Das gelte auch für den Klosterstürmer Dr. Erler. Redner unterzog nun dessen Klosteisturmrede einer eingehenden Kritik. In nicht weniger als 26 Glossen, welche er hiczu machte, zeigte er die Hinfälligkeit der Motive zur Klvsterhctze in Oesterreich. Er wies nach, dass die Ordensmänner dem Geiste moderner Wissenschaft, soweit es sich um wirkliche Wissen schaft handle, sehr freundlich gesinnt seien. Hiebe! ließ er die Tiroler Ordensgymnasien in Hall, Brixen, Bozen, Meran Rivue passieren

Radiealismus führen. Dr. Erler sn ein furchtsamer Mann, die Jesuiten aber ihm leicht gewachsen, darum bekämpfe er sie so sehr. Das Vermögen dreier Juden in Oesterreich sei größer als das der Gesammtkirche in Oesterreich einschließlich all der Klöster. DaS „Herzens bedürfnis' Erlers offenbare ein Herz mit lauter Spießen, an denen verschiedene Ordensmänner und -Frauen stecken. Merkwürdig erscheine, dass Erler vor den orientalischen Fremden sich nicht verwahre und nur die von Wrsten „drohende Invasion

Dr. Lueger erklären sie als den ausgesprochenen Führer des christlichen Volkes in Oesterreich, danken ihm für sein aus. opferndes Wirken und erwarten von seiner Parte,, dre allein wahrhaft fürs Volk' arbeiiet, die Rettung Oesterreichs.' Los von Oesterreich z Unter Führung des Abgeordneten Schönerer find 22 „deutsche Ostmärker' aus den Städte» Wien, Asch, Eger, Krems, Scheibbs, Reichen berg, Salzburg, Trautenau, Mährisch-Trübau nach Friedrichsruh gepilgert und wurden dort im Namen des Fürsten Herbert

^ In Oesterreich sei das Dsutschthum in Gefahr, sie flüchteten daher nach Deutschland. Der Ultra montanismus sei der erbittertste Feind des Deutschthums mit dem Centrum an der Spitze, dessen Stä-kung vermindert werden müssten Deshalb müssten die reichsdeutsche» Lande zuerst protestantisch gemacht, werden, weil sonst das Centrum zu mächtig, würde. Dann erst könnten die öster- reichischen Alldeutschen hinüber kommen. Commentar überflüssig! Ob Abgeordnetem Wolf und andere noch frech leugnen werden, dass „LoL

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Pagina 2 di 8
Data: 10.11.1906
Descrizione fisica: 8
ganz offenkundig an der Zer reißung Oesterreichs. Auch in den gemeinsamen Angelegenheiten darf in Oesterreich ohne diese Herren nichts mehr geschehen, wie sich dies in der Frage der Erhöbung des Rekrutenkontingents wieder gezeigt hat. Wann ist jemals in Oester reich über Bedingungen für die Zugestehung einer Rekrutenerhöhung verhandelt worden? Das sind unhaltbare Zustände und die werden nicht früher besser, bevor nicht in Oesterreich ein Parlamwt besteht, das nicht mehr auf Privilegien

, den Ansporn gegeben zu haben, daß in Oesterreich die Konstitution eingeführt wurde. Jetzt will Oester reich den Anstoß geben, düß auch in Ungarn eine wirkliche Konstitution und keine Scheinverfassung bestehe. (Lebhafter Beifall.) Auch in Oesterreich ist die Wahlreform von den verschiedenen Parteien nicht aus Liebe und Freundschaft zugestanden worden. Diese Parteien stehen unter dem Drucke der Verhältnisse und deshalb müsse auch in Ungarn ein Druck der Verhältnisse geschaffen

werden, so sehr man sich dort auch dagegen stemmt. Sowie man in Oesterreich nicht imstande war, dieser Bewegung Herr zu werden, wird man es auch drüben nicht werden. Nichts fürchten die gegen wärtigen Machthaber in Transleithanien mehr, daß auch bei ihnen, wenn auch nur zur Hälfte, dasselbe geschehen wird, was jetzt für Oester reich abgeschlossen werden soll. Da die Annahme der Wahlreform in Oesterreich unabsehbare Rück wirkungen über die Leitha üben wird, ist sie für die ganze Monarchie von Bedeutung und die Frage, ob der einzelne

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