seinen Koffer ge packt, als das Telegramm eintraf: „Allen Studenten wird während der Friedensdauer Urlaub gewährt.' So konnte er in Ruhe die Gymnasialstudien vollenden. Als „beurlaubter, dekorierter Kaiser jäger', wie es im Zeugnisse heißt, bestand Berger am 7. Juli 1867 die Maturitätsprüfung. Ein Gymnasialleben, reich an Entbehrungen, aber auch an Erfahrungen und darum charakterstählend, war vorüber. Wenn Berger vom Krieg erzählte, pflegte er oft zu sagen: „Im Gewühle der Schlacht ist man wie ein Vieh
; im Diözesan-Schematismus eines ganzen Jahrhunderts ziert sie allein den Namen Bergers. Später erhielt er noch die Kriegs-, Schützen- und Jubiläumsmedaille; selten mögen solche Auszeichnungen besser verdient worden sein! Berger prahlte nie mit seinen Medaillen, er hing sich selbe selten an; allein wenn es galt, die Ehre des Priester- oder Militärstandes zu schützen, zog er selbe als den kräftigsten Beweis hiefür hervor. Ein Erlebnis muß hier erzählt werden. Als Kooperator von Schalders ging Berger
eines Tages von Brixen nach Hause. Unterhalb Vahrn begegnete ihm eine Kompanie Soldaten, in der einige priesterfeindliche und überaus rohe Burschen gewesen sein müssen, denn sie insultierten ihn, schrien ihm Schimpfworte zu und einer rief: „Werft ihn hinab in den Graben, den Sanpfaff!' Berger ging ruhig vorüber, wie es jeder andere auch getan hätte, aber doch waren sie bei ihm nicht an den Richtigen gekommen. Als er nach Vahrn kam, sah er im Schankgarten des „Walds acker' mehrere Offiziere, darunter
einen Haupt mann, der den Kooperator als gewesenen Leutnant und Krieger kannte. Er ging zu ihnen hin und fragte, ob dies die jetzige Disziplin im Militär sei, und erzählte den Vorfall. Die Offiziere hörten schweigend zu; nach einer Weile sagte der Haupt mann: „Hochwürden, es wird Ihnen Genug tuung werden!' Berger ging nach Hause, ohne mehr viel an den Vorfall zu denken. Am nächsten Tage kommt ein Bote in den Widum: „Der Hm Kooperator möchte die Güte haben, ins Bad hinunter zu kommen, es sei ein Hauptmann
, ihm den einen oder andern der un schuldigen zu zeigen, diese würden exempIarM bestraft werden. Kooperator Berger jedoch ewarn, von einer weiteren Bestrafung möge man 1 seine Fürsprache absehen, hielt aber auf der S selber der ganzen Kompanie eine Standrede. dieselbe gar ernst und eindrucksvoll ausges sein mag, kann sich jeder vorstellen, der Berg näher kannte und weiß, daß nicht nur em sch