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Brixener Chronik
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Pagina 3 di 8
Data: 22.11.1900
Descrizione fisica: 8
Aahrg. XM. Donnerstag, „Brixener Chronik.' 22. November 1900. Nr. 135. Seite 3. Maron Di Pauli für Südtirol um Ju- -sormationen ersucht haben; wahr ist. dass M durch den Pächter Scholtan und Baron Di Pauli in Wien (Grand Hotel) geladen wurde; wahr ist, dass ich dieser Einladung Aolge leistete und über zwei Stunden in Gegenwart des Herrn Scholtan mit Herrn Baron DiPauli conserierte, bei welchem Anlasse Herr Oaron Di Pauli sein Programm entwickelte und seinen Kr!egSpl«M für die bevor stehenden

Reichsrathswahlen in Tirol vorbrachte. Es wurde daher schon damals von Wahl- angelegenheiten gesprochen. Zwei Tage später Mrde ich neuerlich eingeladen und traf bei .iiesem zweiten Besuche zum erstenmale in meinem Leben persönlich mit Dr. Schöppel zu« sammen.' Das Schriftstück, welches dem „Herrn Baron Di Pauli lediglich zur Vorlage in seinem Club dienen' sollte, enthält also fast mehr Unwahrheiten als Sätze. Unwahr ist: 1. dass Herr Hraby den Baron Di Pauli „für die Tiroler Arbeiter vereine behufs

einheitlicher Organisation um Informationen bat'; imnmhr ist 2. dass Hraby den Baron Di Pauli aufgesucht; wahr ist vielmehr, dass Baron Di Pauli den Herrn Hraby zweimal zu siH geladen hat; «ttwtchrist Z. „dass hiebei von Wahlangelegenheiten gar nichts gesprochen wurde'; wahr ist vielmehr, dass Baron Di Pauli in einer über zwei Stunden dauernden Conferenz dem Herrn Hraby in -Gegenwart des Weinstubenpächters Scholtan „seinen Kriegsplan für die bevorstehenden Reichs rathswahlen in Tirol vorbrachte'; unwahr

ist 4. dass Hraby „den Baron Di Pauli damals das erste- und letztemal sah', denn Hraby wurde zweimal zu Baron Di Pauli beschieden und hat beidemal der Einladung Folge geleistet. Die famose Berichtigung schließt: „Ich fühle Mich doppelt veranlasst, dies öffentlich kundzu geben, nachdem wir christlichfoeiale Arbeiter in Wen nur bedauern, dass gegen einen so ver dienten Volksvertreter, wie Baron Di Pauli, eine so abscheuliche, nichtswürdige Hetze inseeniert wird.' — Wir bemerken nochmals, dass Hraby

dieses Schriftstück nicht versasst hat; der Pächter Scholtan kann es auch nicht verfasst haben, Mchdev» das Schriftstück „lediglich dem Baron Di Pauli zur Vorlage in seinem Club dienen sollte'. Wer etwa dieses christlichsociale Arbeiterwort („wir christlichsociale Arbeiter in Wien') verfasst haben mag?! Und das so verfasste Arbeiterwort verdonnert „eine so abscheuliche, nichtswürdige Hetze gegen einen so verdienten Volksvertreter wie Baron Di Pauli'. Wir verzeihen dem Verfasser seine Ge- Mle, obwohl

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Brixener Chronik
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Pagina 2 di 8
Data: 06.07.1901
Descrizione fisica: 8
- krankheit angesteckt wären, sofort berichtigen müssen, dass sie bisher unter Vormundschaft standen. Oder wo steckt der Vormund? Einen Ausspruch, der die Stimmung mancher Versammlungstheilnehmer deutlich zum Ausdruck brachte, nagelten wir fest, da ihn der betreffende Sprecher selbst etliche Tage darauf wieder zum besten gab. Eher hat wohl der leutselige Herr Baron ein oder das andere von demjenigen ver gessen, was er gefragt wurde oder geredet hatte, als dass der. wie es scheint, zu unbescheidene Bauer

die übrigens doch belanglose Episode auf dichtete. Wenn Herr Baron wünsche», steht Ihnen die Adresse dieses kühnen Mannes zur Verfügung und können Sie ihm den Fehdehand schuh zusenden. Nun reitet der Berichtigungsschimmel vom undankbaren Tirol in die grüne Steiermark. Kraft Z 19 des Pressgesetzes constatiert der Herr Baron, dass ihm alldort der Boden nicht zu heiß geworden. Er fühlt sich dort wie im Paradiese, die Temperatur ist immer gleichmäßig angenehm. Nur der fatale Umstand, dass die Zahl

, welche am 15. Jänner 1900 beily Ehren- beleidigungsprocesss des Baron Rokitansky gegen Baron Morsey, wobei letzterer freigesprochen wurde, vor Gericht angegeben wurden, seither wirklich so geändert? Was wir über den Gesinnungswechsel und die bisherige politische Vergangenheit des Herrn Baron RoKtansky vorbrachten, ist größtentheils aus der „politischen Studie': «Ungleiches Maß' von A. Pfannl. Obwohl dieselbe zu Wien (1900) erschien, dürfte sie doch dem Herrn Baron, mit welchem sich ihr zweiter Theil be schäftigt

, bekannt geworden sein. Hingegen ist uns nicht bekannt geworden, dass der Herr Baron Rokitansky den Herrn Pfannl berichtigt oder geklagt hätte. In dieser Broschüre werden auf Seite 14 ausdrücklich Zeugenaussagen an getragen für Rokitanskys Ausspruch, dass er „nur dann mit den Gewerbetreibenden mithalten' könne, „wenn sie Karlon und die Conservativen nicht angreifen'; das sei gischehen „in einer Versammlung beim.Florian''. Darauf werden die erfolglosen Verhandlungen mit Karlon, Lueger und Sylva-Tarouca

berichtet. Wir be dienten uns in unserer stilistischen Armut der Ausdrücke .aufdrängen und anbinden'. Wenn sich Herr Baron aufs Wort „Verhandeln' eapriciert, möge er nur entschuldigen, dass wir seinen Geschmack leider nicht besser getroffen haben. Warum aber verhandelte Rokitansky, warum endeten die Verhandlungen resultatlos? Der überaus schmeichelhafte Brief an Graf Sylva- Tarouea ist zwar sehr schön und interessant, aber leider drei Seiten lang (Seite 15 bis 17) und daher auch auszugsweise

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Pagina 4 di 8
Data: 20.10.1900
Descrizione fisica: 8
: .Auch wir wollen von Baron DiPauli nichts mehr wissen er betont besonders auch, dass bei den Wahlen Freiheit herrschen soll, dass nicht mit Druck ge arbeitet werden dürfe. St. Lorenzen, 18. October. Die Nachricht der „Chronik', dass Baron Di Pauli am 27. October' hier eine Wähler- Versammlung abhalten wolle, hat bei uns große Ueberraschung hervorgerufen. Denn viele haben gar keine Ahnung davon gehabt; es muss also die Sache sehr geheim betrieben worden sein. Die aber davon wussten und daran betheiligt

der Herr Ritter auf den Plan, um einen Wahlkampf hervorzurufen. Er agitierte anfangs in kleineren Cirkeln, dann versuchte er es in größeren. Das „Angehört' redete er den Leuten recht ins Herz hinein, nämlich, dass sie nicht einem anderen Candidaten züstivimensollen, ohne Baron Di Pauli früher gehört zu haben. Freilich fragen manche, warum man denn Baron Di Pauli erst jetzt hören und dazu eigens rufen solle, nachdem er 3^ Jahre lang Zeit hatte und während dieser Zeit in ganz Pusterthal nirgends außer

habe ich gehört: So niedrig und grob spricht ein Baron, eine Excellenz, ein ge wesener Minister sonst nicht. Auch das in der Versammlung ihm nachgewiesene Doppelspiel ge fällt den Leuten gar nicht. Bei Ihnen glaubt man kaum, wie gierig der Bericht über die Brixener Wählelversammlung gelesen wurde, und wie auf klärend er gewirkt hqt. Bruneck, 17/October. Bruneck ist gewiss eine ruhige Stadt; der Wahlkampf, der um das Mandat der fünften Curie entbrannt ist, bringt allmählich auch unter uns zwar nicht Streit

, wohl aber Leben, denn hier ist sozusagen gar alles darin einig, dass Baron Di Pauli nicht mehr soll als Candidat aufgestellt werden. Diese Uebereinstimmung ist am Sonntag, 14. October in einer Wähler besprechung, an welcher über 30 Bürger und einige Priester theilgenommen haben, recht deutlich zutagegetreten. Einhellig erklärten sich die Bürger gegen eine Wiederwahl des Baron Di Pauli. Bei der Besprechung ließen einige Redner durch blicken, dass sie ^ in dieser Angelegenheit nicht umhin könnten

war das gleiche: In der Stadt Bruneck will man von Baron Di Pauli nichts mehr wissen. Es sei noch bemerkt, dass die bei der Besprechung anwesenden Priester auf die Wahl des Comites keinen Ein fluss genommen haben. Man kann daraus sehen, ob bei uns die Stimmung gegen Di Pauli — nur gemacht ist. Wie man vorsetzt. Das zeigt uns wieder so recht deutlich ein Angriff auf die christlichsociale „Post' in Inns bruck vonseite des Meraner „Burggräfler'. Die „Post' selbst schreibt hierüber: „Die ,PosV ist an allem schuld

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Pagina 3 di 8
Data: 15.01.1914
Descrizione fisica: 8
, hat seme letzte Fahrt durch die Straßen der historischen Stadt diesen Beinamen als gerechtfertigt gekennzeichnet. Schon vom Familienansitze Seeburg aus gaben viele Persönlichkeiten dem Toten das Geleite; selbst die Exzellenzen Gras Toggenburg und Baron Kathrein begleiteten den Zug den langen Weg vom Vater- Hause bis zum Friedhofe entlang, Weihbischof Doktor Sigmund Maitz nahm an der Kranebittstraße die Einsegnung unter großer geistlicher Assistenz vor und führte den Kondukt. Voran die Schul

) mit brennenden Kerzen, Feuerwehrmänner mit Fackeln und Angestellte der Leichenbestattung. Dann folgten die trauernden Familienangehörigen und Verwandten, darunter der Bruder des Verstorbenen, R.-A. AthanaS von Guggenberg, in Generalsuniform; die Exzellenzen Statthalter Graf Toggenburg und Landeshauptmann Baron Kathrein, der päpstliche Geheimkämmerer Baron Schönberg, die gräfliche Familie Wolkenstein, Graf Ledochowski als Präsident des Verwaltungs rates der A. G. Kuranstalt, sowie zahlreiche Mit glieder

, Gratz, Meixner, Niedrist, Frick, Arnold, Bliem, Hasler, Landesausschuß Habicher, Abg. von Pretz als Vertreter der kon servativen Partei, da Dr. v. Wackernell an der Teil nahme verhindert war, den deutschnationalen Ab geordneten Dr. Huber, Kurvorsteher von Meran, vom Großgrundbesitze den Abg. Baron Longo. Des weiteren als Kollegen des Verstorbenen seit der Matura die Herren Aot Zacher von Witten und Hoftat Hausotter, der Präsident des Landes kulturrates für Welschtirol, Baron Mersi, der Vize

präsident des Landeskulturrates für Deutschtirol, Regierungsrat Baron Sternbach mit sämtlichen Mit gliedern des ständigen Ausschusses und zahlreichen Beamten von Innsbruck, Rotholz und San Michele, die Herren Statthaltereiräte v. Putzer >Reyoegg und v. Arbesser, ferner als Vertreter der Statthaltern die Herren Graf Coreth und Baron An der Lan; als Vertreter des Landesverkehrsrates der Sekretär Dr. Röhn; Bezirkshauptmann von Haymerle von Bozen, Bezirkshauptmann Dr. Lill von Lilienbach von Kitzbühel

Baron Kathrein waren am Bahn hof anwesend: k. k. Bezirkshauptmann Niederwieser, Bürgermeister Stremitzer mit den Magistratsräten Widmann und Schwaiahofer und Stationschef Hellweger. Die Herren fuhren nach überaus freund licher Begrüßung der Stadtvertretung mit Herrn Bezirkshauptmann in das Hotel Elefant. Statt- Halter Graf Toggenburg kehrte abends wieder nach Innsbruck zurück, während der Landeshauptmann Kathrnn hier übernachtete und Mittwoch früh an den Trauergottesdiensten teilnahm. Ueber weitere

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Pagina 3 di 8
Data: 09.03.1897
Descrizione fisica: 8
Mandate! „Wählen Sie in keinem Falle die bisherigen Abgeordneten Baron Di Pauli und Zallinger nieder; denn ihre Politik ist die schlechteste und verderblichste, die ich mir denken kann. Sie führt zu immer größerer Verarmung, zur Priester- und Klosterfrauenherrschaft, zur allseitigen Knechtung des Volkes, zu blutigen Kriegen und zum Unter gang. Di Pauli und Zallinger sind innige Freunde der Antisemiten, dieser die Juden ver folgenden, alle Gerechtigkeit und alles menschliche Gefühl mit Füßen tretenden

Pöbelhaften Partei'... «Wählen Sie auch den k. k. Bezirkshauptmann von Meran, Grafen Hnyn, nicht; denn derselbe wurde ja von der Partei des Di Pauli und Zallinger als Candidat aufgestellt... Di Pauli, Lallinger und Graf Huyn würden gescheiter hinter Klostermauern sich verbergen, um über die einfachsten und jedem Kinde leichtverständlichen Grundsätze des staatlichen und gesellschaftlichen Gebens nachzudenken, anstatt in den Reichsrath kommen zu wollen.' „Lassen Sie die Schande der Wiederwahl des Baron

immer näher. Wir erlauben uns deshalb noch einmal aufmerksam zu machen auf den Candidaten der Katholischen Volkspartei, Ivfef Baron Di Pauli, und ermuntern dringend dazu, eine möglichst ein heitliche Wahl zu veranlassen. Bis jetzt ist nicht bekannt geworden, dass irgendwo im deutschen Südtirol ein socialdemokratischer Wahlmann ge wählt worden ist. Es ist deshalb möglich, ein wahrhaft glänzendes Resultat zu erzielen, was zur Ehre der Katholischen Volkspartei gereichen würde. Baron Di Pauli

kann vermöge seiner bisherigen 20jährigen Thätigkeit im Par lament auch wahrhaft auf eine besondere Ver trauenskundgebung von Seite des Volkes An spruch Machen. Wir erwähnen z. B. aus seiner parlamen- taxischen Thätigkeit das Aufdecken einer großen Reihe von Ungesetzlichkeiten und Unrichtigkeiten öer Finanz, wodurch einer großen Reihe von Personen Entschädigungen erstattet werden mussten. Baron Di Pauli hat ferner zuerst hingewiesen auf den Umstand, dass man Tirol durch Ausheben von 319 Mann jährlich mehr

als gesetzlich be lastet hat. Baron Di Pauli hat den Antrag auf Trennung der Handelskammern in Handels- und Gewerbekammern gestellt. Er hat sich für die Trennung der Gehilfenausschüsse in solche der gelernten und ungelernten Hilfsarbeiter eingesetzt. Erwähnt sei der Kampf, den Baron Di Pauli gegen die Handelszölle, speciell gegen die italienische Weinzollclausel, geführt hat. Wir verweisen weiters auf die Bekämpfung der Goldwährung. Unermüd lich hat Baron Di Pauli auch hingewiesen auf die ungerechte

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Pagina 1 di 8
Data: 18.10.1900
Descrizione fisica: 8
v-ik-b...»' ' ^ >»<>>> >»>»»»>>1 Brixen, Donnerstag, den ^8. October ^Y00. xm> Zahrg ZU WlMvegmg in Tirol. Die Vo lksvereinsverfsmmlung in Mals. Die am 15. October in Mals abgehaltzne Versammlung des Kath.-polit. Volksvsreines für Deutschtirol war gut besucht. Excellenz Baron Di Pauli war nicht erschiene!?, wnl er in Boxen sprechen musste. Den Vorsitz führt? Dr. Pusch. Außer diesem sprachen die Abgeordneten Haueis und Prälat Treumfels, sowie Redacteur Dr. Jshly, welcher den bisherigen Abgeordneten Baron Di Pauli unter allgemeinem

deutschnationale oder liberale Candidaten namhaft machen. — Der „Weißwurzenbauer' Scham- berger von Oberösterreich bereist fchon das Ziller und Unterinnthal, um für Bachauer Stimmen zu werben. — Die Socialdemokraten candidieren in der fünften Curie für Nordtirol Josef Holzhammer, WsmhäMer in Wüten, für Südtirol Franz Mahra, Zugsrevisor der Süd bahn, und für Vorarlberg Koloman Makart, Schuhmacher in Rankweil. Baron Di Pauli im Pusterktzal. Wie uns mitgetheilt wird, soll Baron Di Pauli

, der sich sonst als Mandatsträger der fünften Curie nie im Pusterthal sehen ließ, jetzt doch daran denken, sich seinen ehemaligen Wählern dort vorzustellen, osfmbar nicht darum, weil er, wie er in Brixm feierlich erklärte, kein Mandat brauche. — Am 27. October foll in St. Lorenzen eine große Wählerversammlung auf Betreiben des Dr. Ritter von Gras statt finden, wobei Baron Di Pauli sprechen wird und scharf gegen Dr. Schoepf« losgezogen werden soll. Wir machen unsere Gesinnungsgenossen schon jetzt auf diese Versammlung

aufmerksam, die äußerst interessant zu werden verspricht. Nus dem Burggrafenamke. — 13. October. Die Zeitungen sind jetzt voller Wahlartikel für und gegen den Baron Di Pauli. Es wird die Leser Ihres Blattes gewiss interessieren, über die Stimmung in unserer Gegend etwas zu er fahren. Ich war auch am 29. September in der Versammlung des Volksvereins, weil ich eine Einladungskarte erhalten habe. Ich habe mir die Sache mit eigenen Augen ansehen können und habe auch darnach mit mehreren Bauern, die ebenfalls

gesehen, «och gut gehört. Die Bauern hielten sich recht kühl, thaten auch nichts dagegen. Befri- !gt giengen sie nicht fort, und es ist zu bezweif- lob die schönen Reden die Stimmung für Baron Di Pawti ge bessert haben. Den» ss ist keine Neigung, ihn zu wätzlen, einzelne Gesellschaft«!,, die dafür agitieren möchten, ausgenommen. Im Bezirke von Lana kann man die Missstimmung auch mit schlechten Ohren vernehmen. Im Ultenthale ist es vielleicht noch ärger als heraußm. Dass der Herr Baron sich so stark

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Pagina 14 di 24
Data: 03.01.1901
Descrizione fisica: 24
Bauern- und Gewerbestande ins Ohr, auf dass sie nicht dem Schraffl, sondern dem Baron Dipauli die Stimme geben möchten. Ich will dir, lieber Wahlmann, ein paar Steuergeschichten erzählen, wo es sich sehr stark um deinen Geldbeutel und um den Geldbeutel aller Gewerbsleute und Bauern Südtirols gehandelt hat, und wo Baron Dipauli, der „Einflussreiche', kräftig mitgeholfen hat. Das neue Geld. 1. Die Goldwährmtg ist em Nttgehenrer Ramdxttg des Judenthuins gegen die Kauern «nd Getverdslente. Du weißt

, sondern nur Silber und Kupfer, das nicht viel wert ist! Auch beim Zinsenzahlen wirst du's spüren, denn der Zinsfuß wird nothwendig in die Höhe steigen; und beim Verkauf deiner Erzeugnisse wirst du's spüren, denn diese werden im Preise sinken, so dass du doppelt geprellt bist. Die Goldwährung ist ein ungeheurer Raubzug der Juden, um den Leuten die letzten Kreuzer aus den Taschen zu nehmen. Das gibt auch Herr Pfarrer Christian Schrott von Tramin, der so viel ar beitet, damit ja Baron Dipauli gewählt wird, rück

haltlos zu. Denn aus der Wählerversammlung zu Brixen am 16. December erklärte Pfarrer Schrott: „Ich bin nie zu haben für ein Gesetz, welches die Barzahlung in Gold festsetzt, weil dann das Geld in die Säcke der Juden wan dern würde; lieber werde ich aus dem Reichsrathe austreten und das Mandat niederlegen.' S. Karo« Dipauli erkennt den mrevmess- licheit Schaden der Goldwährung und hilft als Minister dennoch mit, die GotdwälMMg ansznbanen. Auch Baron Dipauli hat es seinerzeit ganz gut eingesehen, welch

furchtbarer Schaden dem armen Volke aus dem neuen Gelde, nämlich aus der Gold- Währung, entstehen wird. Baron Dipauli that vor Jahren den Ausspruch: Ein österreichischer Minister, welcher für die Goldwährung eintritt, gehört auf die Anklagebank. 'Mit diesem Wort hat sich Baron Dipauli, wir bedauern, dies sagen zu müssen, selbst das Urtheil gesprochen. Denn Baron Dipauli, der „Einflussreiche', wurde im Jahre 1898 Minister, und man hörte nicht, dass er als Minister noch gegen die Goldwährung gewesen wäre

. Im Gegentheil, Baron Dipauli half als Minister tapfer mit, die Gold währung auszubauen und den Zwang, dass jeder Bauer und Gewerbsmann in Gold zahlen muss, näherzurücken. Baron Dipauli entschuldigt sich folgendermaßen: Ich musste fortsetzen, was andere an gefangen haben! Baron Dipauli hat früher sehr schöne Reden gehalten gegen die Goldwährung, er hat dieselbe als einen furchtbaren Fehlgriff be zeichnet, als einen vollständig verpfuschten Bau. Als Minister aber urtheilte Se. Excellenz ganz anders, natürlich

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Pagina 1 di 8
Data: 06.06.1901
Descrizione fisica: 8
längst sei be hauptet worden', so sehnen sich die Deutsch- liberalen nach einem Bunde mit den ebenso liberalen Jungezechen. Redner bedauerte, dass seine Partei jenen Mann nicht mehr hat, welcher die Bildung einer liberalen Mehrheit zu ver hindern verstanden. Dr. Ritter von Graf gab dieser Befürchtung des Abgeordneten Schrott Recht und prophezeite ebenfalls für den Herbst ein liberales Regiment; Tirol aber habe zu dieser Wendung der Dinge wesentlich beigetragen durch den Sturz des Baron Di Pauli

. Also, „wenn die Schwalben heimwärts ziehen', dann wird man erst vollends ermessen können, was es geheißen, den Baron Di Pauli nicht mehr zu wählen. Wir wollen auf diese Befürchtungen nicht mit dem Liede antworten: «Lieder hat die Lerche wohl, aber Thränen hat sie nicht!' sondern wollen dem drohenden Gespenst einer liberalen Regierung ruhig ins Auge schauen und den Zusammenhang dieser Gespenster-Erschei nung mit dem Sturze Di Paulis zu ergründen suchen. Während des Wahlkampfes war das be liebteste Schlagwort: Baron

Di Pauli sei noth wendig uny unersetzlich, um die Weinzoll- ^.ausel zu beseitigen; jetzt aber heißt es, Dl Pauli wäre nothwendig gewesen, um eine «berale Mehrheit zu verhindern; weil Baron Dl Pauli nicht mehr im Reichsrathe sitzt, wird Hon m kommenden Herbst ein liberales Regiment ausgerichtet werden. . Wir wissen nicht, was sich die Politiker Hes Centrumsclubs, was sich die Kathrein, Fuchs, «viorsey u. s. w. zu diesen Behauptungen denken ^rden, ob sie den versteckten Vorwurf, dass sie M Abgang

des Baron Di Pauli eigentlich Mehr Ernstliches zu bedeuten haben, so iÄ^ch werden gefallen lassen, oder ob sie am Ende gar noch bestätigen. Sonst ^aoen doch hervorragende alteonservative Politiker vie Zahnen Di Paulis durchaus nicht für die uem zielführenden gehalten. Ein hervorragender Mteonservatwer Abgeordneter Tirols hat sogar M»k.s ^ Wählerversammlung vor etwa hundert „?rn vor einem halben Jahre erklärt, dass wes?n?«^Ä.^ Politik der, nunmehr ge sinnt,» Katholischen Volkspartei nicht einver

- da«N. Vielleicht ist es die Schuld oder mangerade dieses Abgeordneten, dass und' Antrumsclub nicht mehr wie früher — fest, w Gegensatze zu Baron Di Pauli — eine wendia A»!''6smehrheit für unbedingt noth- heit d»? s» ^ ^ beim Mangel einer Mehr- d« «m-m'UchZ^glichk-it °'°°° M-hch-it Im Herbst soll nach Schrott und Dr. Graf wahrscheinlich eine liberale Regierung kommen, und Schuld daran sind die Tiroler Christlich- soeialen, welche den Baron Di Pauli nicht mehr gewählt haben. Das ist wirklich ein bisschen

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Pagina 2 di 12
Data: 12.10.1912
Descrizione fisica: 12
ließen, wo reichliche Zuflüsse zu erwarten wären, sehen wir (bei den ChristUchsoziakn) ein sehr taubes Ohr und einen sehr kurzen Sinn. Als Bei spiel führte er die Eingabe des Tiroler Gewerbeb undes an, der Landesausschuß möge die im Landhaus hergestellten Geschäftsräume den Gewerbetreibenden für eine ständige Ausstellung um Kr. 10 jährlichen Mietzins überlassen. Und in der selben Rede, eine Viertelstunde später, rief der Herr Baron emphatisch aus, daß in den Landesvoran schlag so und soviel

, als Landesausschuß mußte er doch wissen, um was es sich handelte, und wenn er's nicht wußte, sollte er auch darüber nicht reden. Wo das Bravo war, kann sich der Leser denken, es war nämlich in der Versammlung eine erkleckliche Anzahl Ge werbetreibender und anderer denkender Leute. Nodl63L6 obliAe Adel verpflichtet! Baron Sternbach ist Mitglied des Landesausschusses, als solcher ist er Kollege der anderen Mitglieder dieser das Land verwaltenden Körperschaft. Beamte, die an der Brixener Versammlung teilgenommen

des LandesausschuW. Aber Professor Mayc: und Dr. Schoepfer hatten recht, wenn sie die Forderung erhoben, Landesausschuß Baron Sternbach solle diese Vorwürfe schriftlich erheben und insbesonders im Landtag selber vorbringen, weil der und er allein das kompetente Forum ist, die Tätigkeit des Landes ausschusses zu beurteilen und zu überwachen. Ge wiß verlangt niemand, daß Baron Stembach die politische Gesinnung der anderen Landesausschuß mitglieder teile, »der Äer Anstand verbietet schon Sem gewöhnlichen

Staatsbürger, um wie viel mehr einem so hochstehenden Herrn, einen solchen Mangel von Kollegialität ?ur Schau ?u tragen. Der Lan desausschuß Baron Sternbach übersieht erst noch dabei, daß sich seine liritik allerweist gegen den candeshauptmann 0r. liathrein selber kehrte, der kein Christlichsozialer ist; denn wenn dieser auch nicht mitstimmt, so ist es doch an ihm und an ihm mehr als an irgend einem andern, eine das Land schädigende und inskesonders die Gesetze ver letzende Verwaltungstätigkeit unmöglich

zu machen. Air können also sie Austragung dieser Sache ruhig Sr. Lx?elle52 dem Herrn candeshauptmann Karo» kathrein überlassen. ^'vblesLe odliAs! Adel verpflichtet! Der Herr Baron erhob unter anderem — natürlich unter dem besonderen Beifall der Bozener Jugend — den Vor wurf, das dem reichen Kloster Muri-Gries eine Subvention gegeben und dieselbe noch erhöht wurde; er verschwieg aber, daß diese Subvention sür das Lehrerseminar bewilligt wurde, das vom Kloster gegründet wurde und erhalten

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Pagina 20 di 24
Data: 03.01.1901
Descrizione fisica: 24
Baron Josef Dipauli nicht mehr für einen richtigen Bauernvertreter halte. Darauf erzählte der Ge meindevorsteher folgende Geschichte: Bei der ersten Hälfte unserer Straße hatten wir um 87.000 fl. Mehrkosten, als der Voranschlag war. Die Gemeinde hatte sich zu einem Drittel der Gesammtkosten verpflichtet, ein Drittel sollte das Land und ein Drittel der Staat bestreiten. Der Staat aber weigerte sich, das Drittel der Mehrkosten, also 29.000 fl., zu zahlen, und so musste vorläufig die Gemeinde

dafür aufkommen. Wir machten Ge suche und bettelten immer wieder, wurden aber immer wieder abgewiesen, und die Herren in Inns bruck sagten: „Es nützt euch nichts mehr, wir können euch nicht mehr helfen!' Wir sagten, wir haben sonst schon so viele Schulden, wir können nicht selber die 29.000 fl. bezahlen; wir gehen lieber noch zu den Ministern nach Wien hinunter. Wir giengen hinunter, ersuchten Baron Dipauli, dass er uns vorführte, erzählten dem Ministerpräsidenten unser Anliegen

. Der Mi nisterpräsident sägte: Wenn es so ist, wie wir ihm sagten,' so werde er uns die'29.000 fl. in zwei Jahren geben; wir müssen aber ein Gesuch machen und von der Statthalterei bestätigen lassen, dass alles so ist, wie wir ihm sagten, dann dem Herrn Baron Dipauli hinunterschicken, und dieser soll das Gesuch dann vorlegen. Wir haben gethan, was uns der Minister ge heißen, das Gesuch hinuntergeschickt, vom Baron Dipauli das unterschriebene Recepiss erhalten, aber von dem Gesuch nie eine Erledigung erhalten

. Als Baron Dipauli von Wien heraufkam, gieng ich hinaus nach Kältern. Er sagte, er habe nicht Zeit, lange mit mir zu reden; ich solle lieber ein vi. Welche Mittel wurden angewendet, 1. Mas that Karo« Dipauli? Er bestellte sich in Wien einen Wahleintreiber mit Namen Hans Hraby. Dieser Mensch sollte in Südtirol herumreisen und für Dipauli schöne Reden halten, damit die Leute den Herrn Baron doch wieder wählen. Dafür bekam Hraby 600 X sogleich auf die Hand, und 2000 15 sollte er später noch erhalten

. Nun ist aber die Sache aufgekommen, die Wiener haben es in die Zeitung gegeben, und fo haben es auch wir Tiroler erfragt. Aber Baron Dipauli ist ein sehr vorsichtiger Herr. Er gab die Erklärung ab: Nicht ich habe dem Hraby die 600 T gegeben und 2000 L ver sprochen, das hat mein Wiener Weinstuben pächter Scholdan gethan; was aber der thut, geht mich nichts an! Der Weinstubenpächter Scholdan hat auch ganz gerne den Prügelknaben gemacht und hat erklärt: Gebt mir die Schuld, nicht dem Herrn Baron! Aber geglaubt

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Pagina 3 di 8
Data: 16.01.1894
Descrizione fisica: 8
Nr. 5. Brixen, Dienstag, war also nicht in der Lage, dem Fragesteller die Erfüllung seines. Centrumstraumes als möglich in Aussicht zu stellen.' (Wie liebenswürdig!) Wit müssen dm Herrn Correspondenten schon recht um Entschuldiguitg bitten, wenn wir er klären, dass unsere oben citierten Worte nichts weiter sagen, als: Baron Dipauli habe die Möglichkeit eines Centrums b esprochen, aber nichh er habe sie auch behauptet. Wollten wir über diesen Gegenstand einlässlicher berichten, so konnten

wir es ganz zu unseren Gunsten thun. Der Herr Abgeordnete erklärte nämlich die Gründung eines Centrums deshalb jetzt als aus sichtslos, weil gerade die Mitglieder des früheren Centrums damit nicht Glück hatten und nichts mehr davon wissen wollten. Auf das hin er klärte Professor Dr. Schöpfer (der angebliche Fragestellers!), aber ohne hierüber eine Frage zu stellen), dass in dieser Hmsicht Baron Dipauli nicht im Widerspruch mit der „Chronik' stehe, die wiederholt für ein Centrum eingetreten sei

; denn der Herr Baron habe nicht gegen ein Centrum überhaupt gesprochen, vielmehr früher iU Brixen ein solches warm befürwortet. Wenn -er aber für ein Centrum, in welchem die erfor derliche Arbeitsleistung und Consequenz vermisst würde, nicht begeistert sei, s ö sei dies eben so von der „Chronik' derFall. Auf das hin erklärte Baron Dipauli ausdrücklich: „Ich weiß mich in diesem Punkte mit der ^Brixener Chronik' vollkommen eins.' <Der Herr Correfpondent wird uns also doch gewiss wenigstens „ein gewöhnliches

Auffassungs vermögen' zugestehen müssen.) „Was wir — so wird fortgefahren — in dem Berichte der „Br. Chr.' weiter gern gelesen Hätten, und was Herr Baron wirklich be handelte, ist das große ausgezeichnete Lob, das der Herr Abgeordnete dem Fürsten Windischgrätz spendete.' — Der Herr Correspondent möge aber doch bedenken, dass wir dann, um im Lesereine irrige Auffassung der politischen Lage hintanzu halten, noch hätten mittheilen müssen, was über Graf Hohenwarth, über den Einfluss der Minister Graf

Falkenhayn und Graf Schönborn und be sonders des Herrn v. Plener ?c. gesagt worden ist. Vielleicht hätten wir dann dem Korrespondenten wieder zu viel berichtet. Noch eine Bemängelung: „Ferner (hätten wir gerne gelesen) die eindringliche, beredte und wiederholte Mahnung zur Einigkeit und zum Zu sammenhalten, indem, wie der Herr Baron Dipauli sagte, bei den parlamentarischen Ver hältnissen, wie sie einmal thatsächlich sind, nur jene Partei etwas ausrichten könne, die ein großes numerisches Gewicht

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Brixener Chronik
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Pagina 19 di 24
Data: 03.01.1901
Descrizione fisica: 24
kann. So sind ihm auch die Socialdemokraten nicht beigekommen. Die Wiener haben vor dem praktischen Christen thum, wie es ?. Abel predigte und Dr. Lueger in der Politik ausführte, imMer größeren Respect bekommen. Auf diese Weise ist die Partei Dr. Luegers gewachsen und gewachsen, ein Liberaler nach dem andern ist zu ihm übergegangen, ein Socialdemokrat nach dem andern wurde christlich social, und so ist die Millionenstadt Wien wieder katholisch geworden. Ganz anders wie Dr. Lueger machte es Baron Dipauli. Und der Erfolg der Politik

! Das sind die religiösen Gründe' weshalb wir dir, lieber Wahlmann, empfehlen, am 7. Jänner den Bürgermeister Schraffl und nicht den Baron Dipauli zu wählen. v. GW Beispiel, wie stch Maron Dipauli um seine Wähler, insbesondere um die Kauern kümmert. Der allgemein geachtete, angesehene und sehr tüchtige Gemeindevorsteher von Sarnthal, Joses Kienzl, der auch bei einer Landtagswahl sehr viele Stimmen bekommen hat, erklärte am 16. OctoLer v. I. bei einer Wahlbesprechung beim „Stiegl' in Bozen, auf welcher auch Baron

Dipauli anwesend war: „Waron Josef Aipauli ist nach meiner An- ficht der richtige Abgeordnete für Iaörikanten, Großhändler und IZahnactionäre; aver für uns Mauern hat er keine Zeit, und auf uns Bauern denkt er auch nicht!' Aber wie kam Herr Gemeindevorsteher Kienzl von Sarnthal zu dieser seiner Ansicht über Baron Dipauli? Höre, lieber Wahlmann, was der Ge meindevorsteher von Sarnthal mit dem Herrn Baron Dipauli für Erfahrungen machte. 1. Die oevfprschetten mrd nicht gehaltenen Mählevverfammlmrgen

. Bei den letzten Reichsrathswahlen hatte Baron Dipauli versprochen, alle Jahre wenigstens einmal in Bozen eine Versammlung zu halten, wo die Wähler der Umgebung und somit auch die Sarn- thaler ihre Anliegen ihm vortragen könnten. Der Gemeindevorsteher Kienzl von Sarnthal gab nun darauf acht, ob der Herr Baron das gegebene Ver sprechen auch halte. Und siehe da, Baron Dipauli ist Zl/s Jahre hindurch gar nie gekommen, um in Bozen eine Versammlung zu halten. Se. Excellenz Baron Dipauli hat große Reisen gemacht

nach Frankreich, nach Böhmen, hat' in Böhmen dir Wünsche der Fabrikanten, der Großhändler, dee Bahnactionäre kennen gelernt, aber für die Bauern Südtirols hatte der vielbeschäftigte Mann keine Zeit, aus uns Bauern dachte er nicht. Aus der Versammlung beim „Stiegl' in Bozen, am 16. October 1900, hat man dies dem Herrn Baron ins Gesicht vorgehalten. Baron Dipauli ver sprach hierauf bereitwillig, wenn er gewählt wird, von nun an alljährlich zwei Versamm lungen zu halten. Ein Bauer meinte dazu: „Aber was der Herr

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Pagina 1 di 8
Data: 13.10.1900
Descrizione fisica: 8
. Wir haben ja wiederholt die herrlichen Reden des Herrn Baron gehört und haben auch das schöne Programm der Katholischen Volkspartei gelesen und es uns gut gemerkt. Gehört haben wir den Herrn Baron — aber wir haben uns auch die Freiheit genommen^ die Thaten Seiner Excellenz mit seinen Worten zu vergleichen, und das ist der Grund, weshalb wir seine Candidatur in der V. Curie ablehnen. Baron Di Pauli erklärte seinerzeit: Ent weder ein gerechter Ausgleich oder gar keiner! Und im Wahlaufruf der Katholischen Volkspartei

, der von Baron Di Pauli an erster Stelle unter schrieben war, standen die herrlichen Worte: „Nicht verkennend oder geringachtend den Wert der staatlichen Einheit Oesterreichs-Ungarns, können wir doch nur jenem Ausgleiche mit Ungarn zustimmen, der endlich Ge rechtigkeit schasst in den Beziehungen der beiden Reichshälften. Wir können nicht zugeben, dass noch weiter unser engeres Vaterland einseitig die Kosten trägt zu dem wirtschaftlichen Auf schwünge Ungarns: Wir verlangen daher, dass im künftigen Ausgleichs

auf Grund der that sächlichen Verhältnisse und wahrer Gerech tigkeit die Vertheilung der Lasten stattfinde und jede Schädigung unserer Reichshälfte ausgeschlossen sei.' So hörten und lasen und glaubten wir einstens. Und was geschah? Das Ministerium Badeni-Bilinski brauchte für den vierten und schlechtesten Ausgleich eine Majorität. Badeni wollte dabei die Katholische Volkspartei gar nicht zulassen. Da drängte sich Baron Di Pauli heran und schuf die Majorität der Polen, Czechen, Ka tholischen Volkspartei

?c. Badeni fühlte sich bei dieser Parlamentsmehrheit ganz wohl, konnte im Vertrauen darauf sogar die unglückseligen Sprachenverordnungen herausgeben. Es ist ein offenes Geheimnis, dass die Majorität, wenig stens deren Führer den Ausgleich der Haupt sache nach angenommen haben. Wie hätte sonst die wichtigste Partie des Ausgleiches, „un verändert angenommen', den Ausschuss passieren können? Wie hätte sich Badeni halten können, wenn er keine Mehrheit sür den Aus gleich gehabt hätte? Baron Di Pauli that

aber noch ein übriges: er trat als Handelsminister in das Ministerium Thun und übernahm die Pflicht, das. ungerechte Zoll- und Handels bündnis vor dem Hause und vor der Oeffent- lichkeit zu vertreten und auch mit dem Namen der Katholischen Volkspartei zu decken. Als der vierte und schlechteste Ausgleich im Wege des Z 14 gemacht wurde, da setzte Baron Di Pauli als Handelsminister seinen Namen unter einen Theil dieser Ordonnanzen. So hat Baron Di Pauli sein feierliches Versprechen: „Wir können nur jenem Ausgleiche

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Pagina 6 di 8
Data: 11.04.1905
Descrizione fisica: 8
' konservativ oder die Teilnehmer an der Faschir Unterhaltung, be- sonders Herr M., sind sozialdemokratisch-radikal geworden.' Meran, 7. April. (AmtSgeb äude- Einweihung.) Gestern fand hier die feier liche Eröffnung des neuen Amtsgebäudes statt. Bereits am Mittwoch abends konzertierte die Bürgerkapelle vor dem Gebäude, während in der Wohnung deS Herrn BezirkshauptmannS von Meran, Baron Freyberg, ein Souper stattfand. Die eigentlichen Feierlichkeiten begannen gestern gegen 11 Uhr im Gerichtsgedäude

, wo der Fcstsaal durch die Büsten Sr. Majestät des Kaisers, des Erzherzogs Franz Ferdinand und des Erzherzogs Engen geschmückt war. Es waren unter anderen anwesend: Erzherzog Ferdinand Karl, Statchalter Baron Schwartzenau, Oberlandesgerichts Präsident Baron Call, OberlandesaerichtSpräsident i. R. Est.rle, dieKreisgerichtsprästdenkn Barön Biege leben aus BoM, Kürzel von Trimt und Angeli von Rovereto, die Mimsterialräte Ritter v. Förster und Dr. Schumacher, Statthaltereirat Graf Wolkenstein, General v. Pichler

, Oberst von Rechner, Oberstleutnant Hecht. Kammerpräsident v. Tschurtschenthaler. Oberfinanzrat Pernikarz, Bezirks-Ober kommifsär Ritter v.Haymerle. Bezirks kommissär Dr. Makowitz. dkeLandtagsabgemdneten Platatscher, Dr. ChristomannoS und Dr. von Solder, Msgr. Drkan Glotz, die Gemeindevertreter von Obermais, Untermals, Grätsch, Murling, Algnnd, im ganzen gegen 200 Persönlichkeiten. Der Festakt wurde durch eme Ansprache seitens deS BezirkshauptmanneS Baron Fr» yberg eingeleitet. Hierauf ergriff

Statthalter Baron Schwartzenau das Wort, welcher unter anderem den.Wunsch aussprach: der alteHausgeist, treue Pflichterfüllung, wahre Liebe zum Volk und unermüdliche FÜrso-ge für dessen Woul möge auch in das neue Anns- gebäude einziehen. Nach einer weiteren Rede überreichte der Statthalter dem Herrn Saniiätsrat Dr. Mazegger das demselben von Sr. Majestät im Borjahre verliehene Ritterkreuz des Franz Josess-Ordens, während er dem Herrn P-unster die Ernennung zum kaiserlichen Rate kundgab. Die kirchliche

Weihe nahm Migr. Dekan Glatz vor. Nach Besichtigung der Baulichkeiten folgte ein von Hrrn Lanoesgerichtsrat Baron Mages beigestelltes Gabelftühstück, serviert aus dem Hotel „Grafen von Meran'. Gegen 1 Uhr nachmittags begann im Kurhaus das F-sttssen. an dem zirka 120 Personen teilnahmen, währenddem die Kur kapelle den umiikalychen Teil besorgte. Im Laufe des Festessens sprachen Toaste Bürgermeister Doktor Minverger auf Se. Majestät den Kaiser, Statt halter Baron Schwartzenau auf die Stadt M»ran

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Pagina 2 di 8
Data: 03.01.1905
Descrizione fisica: 8
Seite 2. Nr. 1. Dienstag, scheint demnach, daß die Forderung der69 Millionen »zur Füllung der leeren Staatstassen', die vom Budgetausschuß am 9. Dezember war abgelehnt worden, hauptsächlich zur Flüssigmachung der Militär kredite hätte dienen sollen. Es erscheint daher die Meldung nicht unwahrscheinlich, daß das Drängen der militärischen Kreise der letzte Anlaß zum Rücktritt Koerbers war? Generalstabschef Baron Beck soll nach der Audienz Koerbers zum Kaiser berufen worden sein, was gegen Koerber

von entscheidender Wirkung gewesen sein soll. Der neue Ministerpräsident wird, wie ver lautet, in kurzer Zeit Konferenzen mit allen Parteien einberufen und den Reichsrat versammeln lassen; die Notstandsvorlage soll ohne Refundierung vorgelegt und die Refundierungspost zugleich nnt dem Badget verhandelt werdm. Weiters verlautet, daß Baron Gautsch allen Parteien gleich ent gegenkommen wolle und nur auf verfassungs mäßigem Weg alle Agenden zu erledigen gedenke. Als sicher wird erwartet, daß die Jungtschechen

bis 5. März 1898, hat Baron Gautsch den Reichsrat gar nicht einberufen, sondern nur die Sprachen verordnungen Badenis durch neue ersetzt, die unter Gras Clary auch wieder aufgehoben wurden. Ob Baron Gautsch diesmal mehr leisten wird? Veäersmo! Die durch ihn erledigte Stelle ist nur provisorisch besetzt worden; Baron Hauenschield, der bisherige Vizepräsident des Obersten Rechnungs hofes, ist bloß mit der Leitung desselben betraut worden. Das muß den Eindruck machen, als soll diese Stelle für Baron Gautsch

offen gehalten werden. Mit dem Eintritt des Grafen Bylandt-Rheidt ins Kabinett kommt der Statthalterposten von Oberösterreich in Erledigung. Dies dürfte der Ausgangspunkt für einen größeren Statthalter wechsel werden. Die neuen Minister. Baron G a u t f ch ist kein neuer Mann. Er hat in jugendlichem Alter eine rasche Karriere gemacht. Baron Gautsch v. Frankenturm wurde am 26. Februar 1851 als Sohn eines Staats beamten geboren. Nach Beendigung seiner juri stischen Studien trat er als Konzipist

bei der niederösterreichischen Finanzprokuratur ein. Unter Stremayr wurde er in das Unterrichtsministerium berufen, wo er die Stelle eines Leiters des Präsidialbureaus bekleidete. Im Jahre 1881 wurde er Direktor der Theresianischen Akademie. Als Unterrichtsminister Baron Konrad aus dem Ministerium Taaffe scheiden mußte, wurde Gautsch kraft, mit welchem jugendlichen Feuer und mit welcher Begeisterung für die heilige Kirche er die Erlebnisse seiner militärischen Laufbahn semen Gästen mitteilte, läßt sich , nicht beschreiben. Es zitterte

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Pagina 2 di 5
Data: 10.09.1910
Descrizione fisica: 5
nach mittags hatte Baron Bienerth eine gemeinsame 'Besprechung mit dem Statthalter, dem Oberst landmarschall und den Herrenhausmitgliedern seine Augen unverwandt an mir hingen. Ich versuchte es mit der Zeichensprache. Mit der einen Hand zeigte ich auf den Mund, mit der anderen auf den Bauch. Das kapierte er. Auf einen Schrei von ihm trat eine Frau aus der Hütte. Ein köstliches, unverdorbenes Naturkind, mit einer Korallenkette um den Hals reizend be kleidet. Sie brachte eine ungeheure Wurzel. Ich zog

^ P-.dÄU k-' Diitlordcnrv - An Äotdcr>«q v., um 9-11 12, 3-5 3-5 12, 3-5 prakt. '/zS-10 Zahn- ' 2-3 -11 -10 Altenweisel von Brixen. Fürstbischof Dr. Endrici von Trient. Weihbischof Dr. Egger von Feld kirch, ferner die hochwürdigsten Aebte Zacher von Witten, Mariacher von Stams. Treninsels von Marienberg. Eugen von Mehrerau. Von politischen Persönlichkeiten die Landeshauptleute Baron Dr. Kathrein von Tirol, Rhomberg von Vor arlberg und Hauser von Oberösterreich, Exzellenz Dr. Alfred Ebenhoch. Ferner

zahlreiche Reichs ratsabgeordnete, unter ihnen Dr. Schoepfer, Prof. Dr. Michael Mayr, General A. v. Guggen berg, Schraffl, Eisterer, Freiherr v. Fuchs, Unterkirch er, Listh, der Obmann des niederster- reichischen Bauernbundes Stöckler, Gratz, Kadlschak aus Mährisch-Friedland und Povsche aus Laibach. Ferner die Landtagsabgeordneten Propst Walter von Jnnichen, Erzpriester Ehini von Areo, Dr. v. Wackernell. Baron Moll aus Villa Lagarina, Schertner und Dr. Schwimmer aus Oberösterreich, Landesausschuß

Habicher, Bürger meister Luger aus Dornbirn, Arnold aus Volders, Rainer aus Nikolsdorf, Oelz aus Bregenz, Graf Gotthart, Herrenhausmitglied Krafft, Wollek und Zwetzbacher von Niederösterreich. Müller aus Vorarlberg. Von der hohen Aristokratie sind angemeldet: Gräfin Zichy-Metternich, Prinz Louis Liechtenstein und Gemahlin, Ernst Fürst Windischgrätz. Prinzessin Alexandrine zu Windisch- grätz. Dr. Jaroslav Graf Thun, Graf Brandis, Baron Vittinghoff-Schell und Gemahlin, Graf Ledochowski aus Olmütz

, Freiherr von Wambolt, Prinz Ferdinand Lobkowitz, Graf Bosst-Fedrigotti, Graf Degenfeld, Franz Graf Kufstein, Franz Walterskirchen, Graf Belcredi, Exzellenz Graf Adalbert Schönborn, Graf Egbert Sylva-Tarouca, Gräfin Tauskirchen, Fürst Camposranco und Gemahlin, Reichstagsabgeordneter Graf Oppers dorf aus Preußisch-Schlesien, Karl Prinz Hohen- lohe-Langenbnrg, Gräfin Henriette Ehotek, Franz Graf Thnrn und Taxis, Graf Toggenburg. Franz Graf Ledochowski und Gemahlin. Freiherr Michael v. Zallinger, Baron

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Pagina 6 di 8
Data: 08.02.1917
Descrizione fisica: 8
- ad Kalmaren , ^ Ksrnplah 4 M Kornplatz 4 ! ViUigftc Bezugsqneüe für natürliche neralwässe frischester Füllnug. kmzft zu den höchsten. Tagespreise» Josef Riffes« in Auch das kann ich Ihnen sagen, Herr Baron, — antwortete Wurmser. Es geschah durch Unvorsich tigkeit eines jungen Beamten im Sicherheitsamte. Der Baron erkundigte sich, ob man von Zöllner be reite eine Nachricht habe. Ter Vorsteher des'Amtes und Baron Sphor waren nicht anwesend. So wurde Ihr Reffe zu einem jungen Beamten geführt

. Als sich nun Ihr Neffe als Baron Rodenstein vorstellte, glaubte der Beamte, es handle sich um jenen Baron Rodendem, der bestohlen worden ist, um so mehr, als er das Schloß Kottingbrunn als seinen. derzeiti^en Wohnort angab. Infolgedessen zögerte der Beamte auch nicht. Ihrem Neffen mitzuteilen, das? soeben eine Draht Meldung von der Genfer Behörde einaen'e.ssen sei. welche die Verhaftung des flüchtigen mitteilte. Inr Neffe erfuhr also noch bald sechs Uhr. dasi Hans Zöllner in Genf verhaftet worden

ist. und war b? reit ' mn neun Uhr auf dem Westbahnhos. Sie mns sen n,^el,en. Herr Baron, dast diese vl'Micke Ent scheidnna ei?? Beweis mehr ist. der den Baron belastet. Nodenstein antwortete nicht. trat ^-'n^er und blickte in düsteren <^edo.n?en in den P'i? hinaus. Sie sagten beladet, nicht ^ Wie soll ich das abfassen — fragte Walden den Kommissär. Ach. es ist mir nur so entschlüvft. Ick nnnde Ihnen scholl später erklären, wie ich das meinte. - antwortete Wnrmser etwas verlegen, denn es war ihm nnanaenehm

Gesicht, aber einen Augenblick nur. Dann legte sich ein feines Lächeln um seinen Mund. lieber Herr Kollege, — sagte Baron Sphor in feinem Ton, — wenn ich Ihnen einen Rat geben darf, lassen Sie diese Spur fallen? Doitor Wurmser wandte sich jäh um und sah Sphor verblüfft an. Daß ihm der gewiegte Krimi nalist das sagte, schien ihm unfasflich. Entschuldigen Sie, Baron. Sphor. — sagte er, — aber ich hin. doch auch kein Neuling mehr in solchen Di igen und schließlich habe ich mich doch seit zwei Wochen

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Pagina 2 di 8
Data: 16.10.1900
Descrizione fisica: 8
Seite 2. Nr. 119. Dienstag, „Brixener Chronik.' 16. Oetober 1900. Jahrg. XU. Punkte gewesen; Mein die Katholische Volkspartei habe nie dazu definitiv Stellung genommen. — Uebrigens war es ja auch den Liberalen nicht darum zu thun, den Ausgleich zu Fall zu bringen, sondern nur der Regierung durch ganz unbedeutende und lächerliche Abändemngsanträge Verlegenheit zu schaffen. Zum Beweise, wie unehrlich dieser Wider stand gemeint gewesen sei, führte Baron Di Pauli einige solcher Anträge an. Zudem

gewesen, wohl aber habe sich die deuyche Gemeinbürgschaft für die Q'iote eingesetzt. Nuchdem der Herr Baron noch mehrere Verdienste um den Bezirk und unter anderem auch die frühere Bekämpfung der Valutaregulierung erwähnt hatte, wandte er sich neuerdings gegen Professor Dr. Schoepfer, der nichts erreicht habe. — „Wenn jemand kommt,' so fuhr er fort, «der wirklich nichts geleistet hat und allein herrschen will, Abgeordnete absetzen und einsetzen, der Generalcommandant in Tirol sein will, dann empört

sein, so sei er mit der Vertretung von Pusterthal und Brixsn ganz zufrieden; es sei also ganz falsch, wenn ihm dabei Ehrgeiz unterschoben werde. Wohl aber trete er heute als Gegner Sr. Excellenz vor die Versammlung. Er habe die früheren Verdienste des Herrn Baron offen anerkannt, sei vor drei Jahren auf Di Paulis Wunsch für dessen Wahl zum Abgeordneten der fünften Curie mit Wärme eingetreten. Dann sei es freilich bald zum Zwiespalt gekommen; er sei dem Herrn Baron ganz offen und ehrlich unter vier Augen

auf mehrere Aeußerungen Sr. Excellenz und ver wahrte sich dagegen, dass sogleich wieder die hochwürdigsten Bischöfe ausgespielt werden. Ein derartiges Hereinzerren der Bischöje in die politischen Streitfragen sei nur geeignet, die kirchliche Auctorität zu schädigen, da eine politische Partei, die dies thut, die Angriffe der Gegner von sich auf die Bischöfe hinlenkt und diese für die Partei mitverantwortlich gemacht werden. Eines müsse Redner dabei aber speciell berühren, denn Baron Di Pauli

nicht erklärt, was Baron Di Pauli hierüber vorgebracht hatte. Professor Schoepfer nahm das Stenogramm der Rede Di Paulis und hielt dessen Worte entgegen: „Die Christlichsocialen haben verlangt, dass gegen mich kein Gegencandidat aufgestellt werde, und sie haben gewarnt vor der Gegencandidatur. So was war im Briefe in keiner Weise enthalten.' Und er constatierte noch einmal, dass er von Doetor Lueger ermächtigt sei zu erklären, die Partei mische sich nicht ein. Dr. Schoepfer gieng sodann auf die Frage

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Pagina 2 di 8
Data: 01.12.1900
Descrizione fisica: 8
, das ist ja der helle Verfolgungswahnfinn. Wozu war Hraby auserfthen? Baron Di Pauli sagt in seiner Erklärung vom 22. Oetober: „Hrabys Thätigkeit wurde von mir für die Stadt angestrebt zur Unterstützung der katholischen Partei principiellen Gegnern gegenüber.' Wie sehr sich Hans Hraby hiezu geeignet hätte, ersehen unsere Leser aus der Charakterzeichnung dieses Mannes, welche wir in der letzten Nummer gebracht. Also in den Städten sollte Hraby sprechen „zur Unterstützung der katholischen Partei prin cipiellen

Hraby sich als im Zwie spalt mit seiner Partei darstellte, als Organisator der auf katholischer Grundlage bfi,blichen Vereine, die Kunfchak-Partei (das ist die christlichsociale Arbeiterpartei) zu stürzen'.' Also nach Scholdan wollte Hraby, „der ohnedies im Begriffe war, nach Tirol zu reisen', gegen die christlichsociale Arbeiterpartei losgehen, nicht gegen die Socialdemokraten, wie Se. Excellenz vorgibt. Wer hat Recht, der Baron oder sein Pächter? Zu allem Ueberslusse kommt noch Dr. Schöppel

mit einer, seine volle Namensfertigung tragenden Erklärung im „Arbeiterfreund' (Nr. 43, 24. No vember),' wo es hecht: „Vor einiger Zeit wurde ich von Baron Di Pauli eingeladen, ihn in Wienzu besuchen... Als ich Baron Di Pauli im Grand Hotel besuchte, wurde ich mit dem mir bisher per sönlich unbekannten Wiener Arbeiterführer Hraby bekannt. Bei dieser Gelegenheit wurde ich nun ersucht, Herrn Hraby in Tiroler Arbeiterkreisen einzuführen. Ich erklärte mich sofort bereit, dieser Bitte zu entsprechen

, und war mir auch der ganzen Tragweite dieses Entschlusses voll und ganz bewusst. Ich konnte mir nicht verhehlen, dass mit diesem Momente die Gegner des Baron Di Pauli, mit denen ich bisher leidlich aus gekommen war, auf mich einstürmen werden.' Auch nach der Darstellung des Dr. Schöppel gilt die Mission Hrabys in erster Linie den katholischen Arbeitervereinen. Denn Dr. Schöppel wird doch nicht angegangen worden sein. Hraby bei den Tiroler Socialdemokraten „einzuführen' ? Di Pauli aber sagt, die Mission Hrabys

habe gegolten «der Unterstützung der katholischen Partei in den Städten principiellen Gegnern gegenüber'. Wem soll man Recht geben, dem Baron oder seinem Pächter oder dem Dr. Fritz Schöppel, dem „einzigen unbetheiligten Zeugen in der Astaire Di Pauk'? Aber glauben wir es einmal, dass Hraby von Baron Di Pauli gegen die Socialisten in den Städten sollte losgelassen werden. Wo hätte es den Hraby gebraucht? In Brixen oder in Klausen, in Glurns, in Sterzing oder in Bruneck? Unsere Leser lachen wohl

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Pagina 2 di 8
Data: 05.11.1901
Descrizione fisica: 8
Seite 2. Nr. 133. Dienstag, „Brixener Chronik.' 5 November 1901. Jahrg. XIV. nur einer außerehelich geboren sei. Damit will der Herr Baron beweisen, dass das katholische Tirol in sittlicher und moralischer Beziehung abgrundtief unter dem zum Theil evangelisch«« Schlesien stehe. ^ . Diese Schande und Schmach schleudert em Baron unseren Müttern und Vätern, unseren Brüdern und Schwestern — dem ganzen Tiroler Volke in das Gesicht, und der Mann hat noch die Stirn, nach Tirol, nach Lienz zu kommen

, und wird hier — jubelnd empfangen! Das ist die höchste Schmach, die Tirol jemals erlitten.' Solche Hiebe sitzen fest. Kein Wunder, dass derselbe Mann, der das Tiroler Volk in seiner Zeitung in solcher Weise zu beleidigen wagt, nun seine hochadelige Kothspritze auch gegen den Abgeordneten Schraffl richtet und demselben die Ehre erweist, recht ungnädig zu sein. Zwar kann der Herr Baron nichts widerlegen. Denn die meisten von ihm vorgebrachten Ziff-rn und Behauptungen sind geradeso aus der Lust gegriffen

wie die 72 Pereent unehelicher Geburten in Tirol. — Ja, der Umstand, dass der Herr Baron seinen lieben evangelischen Schlesien 23 Pereent unehelicher Geburten aufdisputiert, obwohl diese zwölf Percent nicht übersteigen, beweist, dass der Herr Baron sich nicht einmal die Mühe nimmt, bei der Wahrheit zu bleiben, wenn dieselbe in seinen Kram Passen würde. Daraus kann man entnehmen, auf welches Lesepublicum der Herr Baron rechnet. Wohl bekomme es demselben! Auf ein Concurrenzlügen oder «Schimpfen

können wir uns nicht einlassen, weil uns hiezu die nöthige Vorschule und Lust abgehen. Eines wollen wir noch constatiereu. Tur Herr Baron schildert in der „Lienzer Zeitung' die Holzhändler und Sägebesitzer in einer Weise, die für einen so Hochgebomen Baron recht nett ist. Dass unter den Holzhändlern solch Böse- wlchte darunter sind» wird die Abonnenten der „Lieazec Zeitung', die zum guten Theile Holz händler sind, am meisten interessieren. Es muss ja einem Zeitungsabnehmer besonders angenehm sein, im eigenen, vielgeliebten

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Pagina 5 di 8
Data: 13.02.1917
Descrizione fisica: 8
abzunehmen, als dieser sie von der Bank holte. Dann erhielt er den Be fehl, den Schmuck aus dem alten Turm wegzuschaffen. Das hat er eingestanden? — fuhr der alte Herr erregt auf. Ja? — antwortete Sphor trocken. Der alte Baron stand auf und trat zu Sphor. Lieber Freund, nachdem die Sache so steht, möchte ich doch einen Augenblick unter vier Augen mit dir sprechen. Bitte, ich stehe dir ganz zur Verfügung? Sphor und Baron Rodenstein begaben sich in das Arbeitszimmer des Hausherrn. Lieber Max, erkläre

mir jetzt frank und frei: Wie stellt sich die Sache bezüglich meines Neffen? Ist es erwiesen, daß sich Franz an fremdem Gut vergriff? Ich fürchte, lieber Rodenstein, daß diese Tatsache im Laufe der nächsten Tage leider bewiesen werden wird? — antwortete Sphor. Warum soll er das getan haben haben ? Auch das kann ich dir sagen: Er hat große Spiel verluste gehabt. Er stand vor dem Ruin? Er hat also wieder gespielt! — rief der alte Baron schmerzlich. — Und ein Rodenstein wurde zum Dieb! nef er grimmig. Reg

auf jeden Fall herausgeben? Sie sollen keinen Schaden da bei haben? Frau Baronin, wir kommen ganz von dem Zweck unseres Gespräches ab. Also merken Sie auf: Die Polizei wird sagen, die Baronin Landsegg, der die schwarzen Perlen gestohlen worden sind, fährt zum Iu- welenhändler Silberstein und bietet ihm unter falschem Namen wieder schwarze Perlen, die nach der Beschrei bung den gestohlenen verteufelt ähnlich sehen, zum Pfand an. Das ist doch schon alles aufgeklärt! — rief Mary. Fragen Sie den Herrn Baron

Sphor, ob das schon aufgeklärt ist! Nicht den Herrn Doktor Wurmser, der meint, er hat die ganze Sache schon ins reine gebracht? Der Herr Baron Sphor wird fragen: Woher hat die Frau Baronin diese Perlen genommen, mit denen sie zum Silberstein gefahren ist? Denn der Silberstein, - wird der Herr Baron sagen, ^ ist ein viel zu ge- hauter Geschäftsmann, als daß er einen beeideten Sach verständigen ins Hotel kommen ließe, wenn es sich um gefärbtes Glas handelt! Der alte Silberstein, - - wird der Herr

Baron Sphor weiter folgern, — muß das Ge schäst e r n st genommen haben, wenn er ins Hotel ge kommen ist! Und er kann's nur ernst genommen haben, - wird die Schlußfolgerung des Herrn Baron lauten, wenn Silberstein die echten und nicht die falschen Perlen in der Hand gehabt hat! Mary war in den Stuhl zurückgesunken und schlug die Hände vors Gesicht. Silberstein zuckte mit den Achseln und sagte: Ja. jetzt ist es zu spät, Frau Baronin! Ich wieder hole: Jetzt gibt es nur einen Ausweg! Entweder

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