oder sonst etwas derart — und gedenkt sich verborgen zu halten. Aber es ist geradezu absurd von ihr und ich muß ihren Herrn Schwager fragen ob er sich vielleicht erinnern kann, aus welcher Villa er sie in Pankow herauskommen sah, .dadurch könnten wir viel leicht ihre Spur finden.' Unterdessen hatte Herr Hauptmann von Trenk Bertha von König, mit der er bereits auf fehr gutem, freundschaftlichem Fuße stand, dieselbe Geschichte erzählt. Die große Auf regung, in welche das junge Mädchen beim Hören derselben gerieth
. veranlaßte ihn schließ lich, ihr daß Anerbieten zu machen, er wollte sich unverzüglich nach Pankow hinaus be geben und versuchen, ob er die Villa, aus der sie herausgekommen, wiederfinden könnte — genau hätte er sich dieselbe nämlich nicht gemerkt —, um dann dort, soweit es irgend thunlich. weitere Nachforschungen über ihren Verbleib anzustellen. „O, wenn Sie das nur thun wollten I Wenn es Ihnen nur nicht zu viel Mühe macht. Wie sah sie aus? Sah sie arm aus? Ich habe mir schon die schrecklichsten
bedacht, diesen unerwarteten Glücksfall nach Kräften auszunutzen. Er bediente sich daher zu der Fahrt nach Pankow nicht der Eisen bahn, sondern holte Bertha in einem sshr schönen und eleganten Mietswagen ab. Während der ganzen Fahrt unterhielten sie sich auf das Lebhafteste, aber als sie in der Straße von Pankow anlangten, wo Herr von Trenk Lucie gesehen zu haben sich erinnerte, ohne jedoch genau zu wissen, aus welcher Villa sie gekommen war. stimmte sich ihre heitere Zuversicht und Erwartung recht
sehr herab. Die Erkundigungen, welche sie bei einer Villa nach der anderen einzogen, ergaben durchaus keine befriedigenden Resul tate. In der einen wurden sie kurz und mürrisch abgefertigt, in der anderen ließ man sich in lange Unterhandlungen ein; aber nirgends vermochte man ihnen irgendwelche wirkliche Auskunft zu geben. Schließlich kamen sie vor einer Villa an, bei deren Anblick Herr von Trenk bemerkte, diese und keine andere könnte es gewesen sein, aus der er Frau von Harling herauskommen gesehen
— jetzt, wo er sich wieder an Ort und Stelle befände, erinnerte er sich dessen ganz deutlich und mit aller Bestimmtheit. Er zog die Thürglocke und erkundigte sich, ob er vielleicht den Besitzer der Villa sprechen könnte. „Meinen Sie Herrn Schmidt?' fragte das Dienstmädchen. „Ja, Herrn Schmidt oder Frau Schmidt, wer von ihnen zu Hause ist,' antwortete Herr von Trenk. „Frau Schmidt köntten Sie nicht sprechen, denn sie liegt krank im Bett, aber Herr Schmidt ist eben im Eßzimmer und ich werde ihn holen,' antwortete das Mädchen