noch viel, viel reicher ist, hat sich nicht gescheut, meiner Maritana seine Hand zu bieten und chen, den kleinen, nur wenige Monate alten Giuseppe, an der Brust. Allein selbst die Heiligkeit des Gotteshauses konnte die Aerin- sten nicht schützen. Die wüsten Horden stie ßen die Kirchenthür ein und ermordeten alles, was ihnen in den Weg kam. Signora Verdi war eine der wenigen, die entkamen; sie ret tete sich und ihr Kindchen, indem sie in den Glockenlhurm kletterte und sich dort hinter Balken verbarg. Der also der Wuth
. Bei einem dieser Kirchgänge — es war zu Weihnachten und Verdi sollte die Frühmesse spielen — bemerkte er in der Fin sterniß einen mit Wasser gefüllten Graben nicht und fiel in ihn hinein. Vor Kälte er starrt, vermochte er, trotz aller Anstrengung, sich nicht herauszuarbeiten. Glücklicherweise hörte eine Bäuerin, die des Weges kam. das Gewimmer des Knaben nnd lief herbei, um ihn ans Land zu ziehen. Ohne die Hilfe dieser guten Frau wäre der große Verdi der Welt verloren gegangen. Der kleine Giuseppe hatte schon in frühe
ster Kindheit die leidenschaftlichste Neigung zur Musik bethätigt. Kaum daß ihn seine Beine zu tragen gelernt hatten, sprang er hinter jedem wandernden Geigenspieler her. der durch das Dörfchen kam, jedem Leier- kastenmann zog er auf den Fersen nach. Einem dieser wandernden Musikanten imponirte die Aufmerksamkeit und das glänzende Auge des kleinen Giuseppe dermaßerr, daß er sich nicht enthalten tonnte, zu dem Vater des Kindes zu gehen und diesem zu versichern, das Kerl chen sei für die Kunst
versetzen, so ist es nicht zu verivundern, daß er über den Klängen der Orgel in der Kirche alles um sich her vergaß. Eines TageS. während eines F-stgottesdienstes, da der nunmehr sieben^ jährige Giuseppe als Chorknabe thätig war. geschah es. daß er sich dermaßen in die rau schenden Trgeltöne vertiefte, daß er den Ruf des Geistlichen nach Weibwasser überhörte. Selbst der wiederholte Befehl vermochte ihn nicht aufzurütteln. Ta übermannte den Prie ster der Zorn. Er packte den kleinen Träu mer und versetzte
ihm einen so heftigen Schlag, daß dos Kind die Ältartreppe hinunterstürzte und bewußtlos liegen blieb. Dieser seiner Liebe zur Musik wurde end- lich in etwas Nahrung gegeben, indem man ihn dem Dorforganisten, demselben, dessen Spiel ihm so harte Züchtigung eingetragen hatte, in Unterricht gab. Somit war wenig stens der erste Schritt zu einer Ausbildung des begabten Kindes gethan. Aber es dauerte nicht lange, so hatte Giuseppe seinein Lehrer alles abgelernt, was dieser ihm zu bieten ver mochte, und ein höherer