dreier unbe kannter Größen handelt? Nein, mit Algebra haben wir nichts zu thun, wir verbergen 'udt-'dke wahren Namen unsrer Geschichte hinter diese» nichtssagenden Buchstabe». Es ist ein erstickend heißer, stürmischer August abend. Der untergehende Mond ist von einem rothen Dunstkreis umgeben, am Horizont gegen Norden zustehe» schwere Wolken, die wie riesen hafte Gebirge aussehen, grelle Blitze durchzuckn dieselben, dumpf rollt der Donner. Herr Cesare Favari, Stationsvorsteher von A./ fitzt
in Hemdsärmeln, ohne Kravatte. mit aufge bundenen Halstuch' vor dem Telegrapheuapparat in seillem Dilnstzimmer. Es war ein schlechter Tag für Herrn Cesare gewesen, er hatte den krank ge wordenen Telegraphenbeamten vertreten müssen und keine» Augenblick. Ruhe gehabt. Herr Cesare ist ein ausgezeichneter Meusch, aber er geräth leicht außer Fassung, besonders wenn seüi würdiges Eheweib, Frau Arpalice, vom ersteil Stock herunterkomm», um- ßch mjt ihiq: zu Unterhalten. ?! Heut? zS»! Bei spiel ^ hatte Frau Arpa
'.ice ihm einen sehr laugen z Besuch, abgestattet; . jetzt 'endlich, Gott-sei Datch ist fie zu .Zgett gegangen und' Hert Cesare gedenkt daWlbe.. zu^thuk > sobald die Züge44 (von X. kommend) llnd lvS (vnr A 'kommend) durchge- . ... - ' l ' ^mmen sind. Aber der Teufel hat sein Spiel dabei. Der Zug 44 verspätet sich, dadurch wird der 3«g 108 auch aufgehalten, der den ersteren in Z. tref fen muß. Es ist 11 Uhr, , Endlich gibt die Station T. ein Lebenszeichen und telegraphiert de» Abgang deS Zuges
44. Fast im selben Augenblick kommt von Z. »om dortigen Stationsvorsteher folgendes Telegramm: „Wena Sie Zug 44 auhalteu können, lasse ich Zug 10S abgehen. ^ ^ Herr Cesare stellt fich lebhaft die Ungeduld der Reisenden vor, und als gefälliger Mann, der er ist, telegraphiert er sofort zurück,: , . „Werde Zng 44 hier aufhalten, lassen Sie Zug 105 a5.' Und von Station Z. kommt gleich die zweite Depesche: .Zug' 165 abgegangen^' „In einigen Minuten habe ich endlich Ruhe,.' bemerkt Herr CesSre fich vergnügt
die Hände reibend. ' - , Er zieht eilig seinen Rock an, -bindet das HgM such um, wischt sich den, Schweiß von der Stirne und tritt hinaus inH Freie. , ' Draußen sah es. fHlimm aus, et«.^furchMreH! Gewitter stanb am Himmel, ews iPn^denen^ .das' die Tobten äuferwecken kSoiite, und Fra«.Mvälice jukchteie fich so vor den Bli^e?.! .. He«' Cesare wunderte fich wirklich, daß sie ffH, noH üM auk yem Treppenabsatz gezeigt und mit ihrer, heiseren Stimme: „Cesare, Cesare' gerufen hatte. Bartolommeo