des Waggons drückte während die Locomotive pfeifend und pustend zum Bahnhofe hinausfuhr. „Wir fliegen ja dem Süden zu, und für uns geht die Sonne heute noch einmal auf.' Und da war sie; fröhlich, leuchtend, glanzvoll kam sie hinter dem Berge hervor, und lachte über die alten finste ren Nadelbäume herüber, und guckte rechts und links in Bohemia, Beilage 319. die Gebüsche, in das Waldesdickicht und zwischen die ra genden Felsen hinein, und machte da Alles hell und licht, als wollte sie uns recht deutlich
weisen, was es da zu sehen gab. Wie wir so vorüberflogen, blieben nach und nach die dunklen Tannen und Fichten, die ernsten Gefähr ten der Berge hinter uns zurück, und hellgrüne Buchen, und Birken mit dem schwanken, beweglichen Laube kletterten von dem Hügel bis zur Straße herab. Hie und da zeigte sich ein echtes Kind des Südens; ein Feigenbaum stand am Wege. Maulbeeren hingen an den glänzend grünen Zweigen von irgend einer steinwand herab, und stolz und hehr, wie ein Fürst der Bäume, ragte über all
und Gebraust, mit Donner und Getöse, durch die Berge und die ragen den Felsen Bahn gebrochen, und ging durch manches Thal jahrtausendelang seinen einsamen, schauerlichen Weg. Nun sind die Menschen gekommen, und haben die Arbeit mit ihm getheilt, den Stein gebrochen und geebnet, an dem er zornig vorübersaust, kleine Pfade und bescheidene Stra ßen gebaut, hie und da, wo in den Schluchten sich ein Fleckchen geeigneten Bodens finden ließ, auch eine Hütte, eine Scheune hingestellt, die nun wie an den Felsen
ge klebt dort oben steht; sie haben den wilden, launenhaften Strom an einzelnen Stellen überdrückt, und so dir beiden Ufcr dürftig verbunden, und einen Verkehr ermöglicht, wie er für die Existenzen, die hier in der wilden, dräuenden Einsamkeit der Schluchten ihre Heimath hatten, ganz ge nügend war. In der Neuzeit ist das anders geworden. Jetzt saust die Locomotive mit ihrem Gefolge um die Wette m l dem Strome da unten, durch die Berge und die Klüfte, und tönt ihr schriffer Pfiff von der Stirne