), des Taunus, der Rhein- und Mainebene (wo Thoma den bedeutendsten Teil seiner Schaf- fenszeit verbrachte) ist von dem Ma ler bis zum letzten erfasst worden and wurde von ihm in einer wunder baren Klarheit und Gesetzmässigkeit des Bildaufbaues wiedergegeben. Thomas Naturvorstellung wurzelt auf der gelassenen breiten Wirklich keitsvorstellung des bäuerlichen Men schen. Die Landschaftsschau will von Anfang an nicht nur eine' male rische sondern auch eine poetische sein. Was er unter dem Poetischen verstand
, liest man in Thomas Tage büchern. Er hat Landschaftsein drücke, Stimmungen, Empfindungen, auch mit Worten beschrieben. So schrieb der Sechsundzwanzigjährige einmal: »Ich habe die stillen Herbst tage so lieb. Ich sitze oben auf dem Berghang zwischen grauen Felsblök- ken, über dem Tal liegt schon blau endes Dämmerdunkel, in dem der silberne Bach glänzt. Ich sitze in ver worrenen Träumen, in seligem Däm merzustand. Dunkler wird die Erde, über dem Tal glänzen die Sterne, aus einem Haus tönt sanfter
Gesang — ich bin still und glücklich«. Aehnlich wie Böcklin meint Tho ma, dass die Malerei wie die Musik »die ganze Seele der menschlichen Empfindungen aufwecken könne«. »Freilich ist«, so fügt er hinzu, »die Malerei eine stille Kunst, Beschau lichkeit ist ihr Teil«. Diese Weltbe ziehung beruht auf romantischer Grundlage; sie bestimmt wesentlich den Unterschied zu der Kunst etwa eines Leibt. Thomas Menschen haben ein tieferes und gläubigeres Ver trauen zur Welt und zu Gott. Als echtem Sohn
Thomas entziehen kann. Verlässt der Maler den -heimatli chen Kreis und schweift ab in die Be zirke der germanischen oder grie chischen Mythologie oder auch der freien Phantasie, so werden die Grenzen seines Bereiches sichtbar. Ein geborener Realist, schuf er die wahrhaft'grossen und. ewigen Werte seiner Kunst überall dort, wo er von der exakten Wiedergabe des Objekts seinen Ausgang nimmt. Die Glanzzeit des künstlerischen Schaffens von Thoma umfasst das letzte Drittel des vergangenen und den Anfang
Werken. Das Bewusstsein des Programms lähmte die innere Ur sprünglichkeit und entfernte jenes Malerische, das Thomas Bildern Kraft und Fülle gegeben hatte. Das Zeichnerische seiner Begabung trat hervor, er schuf nicht mehr aus dem malerischen Empfinden heraus, son dern kolorierte seine Graphik. Man hat Thoma mit Recht den Wieder- envecker der Künstler-Lithographie genannt. Sein graphisches Werk steht ebenbürtig neben dem malerischen. Thoma war der Sol in eines Mül lers. Seine künstlerische Begabung