. „ 2 V» Ausgabe täglich Abends V-7 Uhr. r. S9S Soüniop, 24. Aezimvrr !IaYw. « A' entale^-rh So (tutt 24. TectMber .Adientsonntug. Montag 2S. Geburt I. Chrmi. TienStagW. Stefon Erz n. Mittwbch 27. J »han »es(5» Don e stag 28. Unsch Kinder. Freitag 29. Thomas B. M. SamStag 80. Mansuet M. Mckrtte: 27. Noncone.2^. Kastelrmh, KienS. Telfs. Vnlders. . um Von 'Ueter Wofegger. Friede war im Wald und jeder Baum beglückt Durch schöne, reif.' Frucht, womit der Herbst geschmückt Die Aeste all', daß jeder Zweig
sich bieget, Bis hoch hinauf, wo sich die Krone wieget. Doch leider, wo's zum Segen will gedeihen, Da findet sich auch gern der Hochmuth ein Und auch der Neid. Und jeder wollt' sich prahlen. Daß s e i n e Frucht die schönste sei von allen / Und Jeder hing an seine längsten Aeste Als stolzes Aushängschild der Früchte beste. Es war ein herrlich Wogen bis z'tr Spitze, i Ein Wetten, wer das Beste wohl besitze. — ^ Nur Eines litt im Wald' viel Weh' und Gram, Und barg sich in's Gesträuch voll tiefer Scham. Ei.t
T annen bäumchen war's, gar schmächtig, schlank, Wohl aller Früchte, auch der ärmsten, blank) Und während Andere stolz im vollen Prangen, Hatt' es an seinem Stamm nur Nadeln hangen, Nur dunkelgrüne Nadeln, scharf und spitz) Sie stachen es, doch schärfer stach der Witz Der Andern, und ihr Hohn, gar schal und widrig Dem schlichten Bäumchen, weil's so arm und niedrig. Es flüstert der Wald sich in die Ohren Vom Taugenichts, der da umsonst geboren. Und warf ihm boshaft gar zu Spott und Schmach Die ersten
und verflucht, Doch tragen wirst Du noch die schönste Frucht Die je ein Baum getragen hier auf Erden, ^ Du sollst der Baum der höchsten Freude werden! Wie wurde jetzt der Himmel trüb und grau,. Es blies ein kalter Wind auf Haid und Au, 5 Er heulte durch den Wald voll wilder Hast Und rüttelte die letzte Frucht vom Ast. - O, bald war jeder Baum, der einst geprahlt, Der Frucht und Blätter bar — gar kahl und alt, E; sielen Flocken und es krähten Raben, Und sieh', der stolze Wald war wie begraben
. Nur jenes Bäumchen steht noch frisch und frei, Und grünt und flüstert sanft, wie einst im Mai. — Und als die heilige Nacht gekommen war, Da schwebte durch den Wald die Engelsschaar Zum Bäumchen zart, und trug es durch die Nacht In festlich ausgegang'ner Sttahlenpracht. - ^ Wie Flammen sich zu Sternenkränzen reih'n, Und.Früchte, die im Himmel nur gedeih'n, Die reifen auf dem Baum, und Gottes Herz Sank liebevoll erlösend erdenwärts. Da stehen wir nun vor Gottes Opserflammen Am Hochaltar der Liebe treu zusammen