Schlüsse des Schuljahres die schlechteste Sitten note und zugleich das eonsilium absunäi. Auch seine Fortgangsnoten waren schlecht. Bevor Enser Bozen verließ, enwahm er 300 fl. 20 kr. ans der Sparkasse mit dem Büchl der Anna Wichtl, welcher er dasselbe durch einen Dienstmann zurückstellen ließ: Mit diesem schönen so bequem erworbenen Gelde führte er während der Ferienzeit ein recht fideles Leben, kam im September, um eine Wiederholungsprüfung zu machen, wieder nach Bozen. Um den 4. Curs
zu machen, erhielt er von der Wichtl aus der Sparkasse 383 fl., ging nach Klagenfurt, um dort um die Aufnahme in die Lehranstalt anzusuchen. Mit dem Lernen war es dem Enser garnicht ernst; er führte vielmehr ein nobles, sorgenfreies Leben, spielte und zechte in den Gasthäusern und verkehrte mit Theatermädchen. Die Wichtl freilich glaubte, er sei ein braver Student und werde Heuer die Lehramtsprüfung bestehen. Enser schrieb auch, das Studiren in Klagen furt koste viel Geld und die Bücher seien theuer. Die Wichtl
und flott leben und that es auch, als wäre er nicht ein armer Bettel student wie früher, sondern der Sohn eines Chevaliers. Im Jahre 1890 wurden aus der Sparkasse nicht weniger als 3730 fl. 24 kr. behoben. Enser machte der leichtgläubigen Wichtl, die immer, nur an die bevorstehende Prüfung und an das Heirathsversprechen dachte, vor, zu seiner weiteren Ausbildung müsse er jetzt Reisen unter nehmen und in der That benutzte er auch das Geld zu Vergnügungsreisen nach der Schweiz, Italien, Ungarn
viel leichter gesagt als gethan ist. Die Anna Wichtl stellt die Geschichte freilich in einem andern Lichte dar, wie Enser, der sein Gebahren zu beschönigen trachtet, Sie deponirt, daß sie einzig und allein der Umstand bewogen habe, den Lehramtszögling zu unterstützen, weil dieser ihr wiederholt die Ehe versprochen und sie seine: Liebe und Treue versichert habe. Ihre Angaben wurden durch die bestimmt lautenden Aussagen ihrer Schwester Louise Wichtl unterstützt. Dem Sparkasse-Kassier Josef Eisen stecken
, welcher die Anna Wichtl einmal auf merksam machte, daß Enser so viel Geld habe und nicht vemünftig es verwende, hatte letzterer ein Buch gegeben und ihn, als Enser in Inns bruck weilte,^ ersucht, er möge für ihn mit Einwillig ung^der Wichtl Geld aus der Sparkasse beheben. Professor Emanuel Zaruba von der Lehrerbil-