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Bozner Nachrichten
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Pagina 3 di 8
Data: 12.02.1915
Descrizione fisica: 8
und die heran tastenden Jäger mit einem Kugelregen überschüttete. Es war das erste große Gefecht der Kaiserjäger, und Oberst v. -Brosch, der seinen Braven ein Beispiel von Mut, Unerschrockenheit und Kaltblütigkeit sein wollte, schien sich zu vervielfältigen. Er war überall: Bald zu Pferde vor und hinter der Front, bald in der Schwarmlinie bei sei nen Jägern liegend, immer ermahnend) immer anfeuernd. Und endlich ging es zum Sturm mitten hinein in den Geschoßhagel. Drei Fahnenträger sanken getrosfen nieder

, und fast schien es, als wollte die Kraft der braven Jäger erlahmen. Da ergriff Oberst v. Brosch selbst die sinkende Fahne, daß sie hoch in der Lust flatterte, und mit dem Ruf: „Hurra, Kaiserjäger!' stürmte er, seinem tapferen Regi ment voran, als erster die feindlichen Verschanzungen. Wie Hagel prasselten die Kolbenschläge der Jäger auf die Schädel der über raschten Russen, eine wilde Panik bemächtigte sich ihrer, und was nicht floh, wurde erschlagen oder gefangen genommen. Es war jener herrliche

Erfolg, der einen Teil des Siegeszuges Komarow- Zamosc bildete. Und als er errungen war, da kniete das ganze Tiroler Regiment um seinen Heldenobersten und dankte Gott für den Sieg und aus tausend Kehlen klang das betende, das jubelnde, das weihevolle „Gott erhalte' durch die Abendluft. Als dann der Oberst das Schlachtfeld abritt und so viele seiner braven Jäger und seiner lieben Kameraden tot und todwund daliegen sah, da entrang sich ein Schluchzen seiner Brust. „Meine braven Kaiserjäger!' sagte

nur die 3. Division gegen Grodek vor. Oberst v. Brosch und seine Kaiserjäger bildeten ihren linken Flügel. Am 6. September, nach einem Gefecht südwestlich von Belz, erging der Aufruf an die Regimenter, welches von ihnen sich frei willig melden wolle, um die Vorhut für die 3. Truppendivision zu übernehmen. Und Oberst Brosch mit seinen Jägern übernahm den gefährlichen Marsch: „Direktion Karrenweg Ranow über -j- 218 nach Grzeda'^ Es war 4 Uhr nachmittags. Der Marsch ging durch dichten Wald mit grundlosen Wegen

, daß etwa lausend Schritt weit vom Waldesrand beim Jägerhaus ein großes Lager wäre, unbekannt, ob Freund oder Feind, er reite daher einen anderen Weg nach Rawa Ruska zurück. Zu gleicher Zeit traf Oberst v. Brosch bei der Spitze ein und sandte sofort eine Patrouille zur Aufklärung zum Jägerhaus. Diese meldete dezidiert: „Feind!' Darauf erging der Befehl des Regimentskommandanten: „Baron Major v. Bezard gruppiert sich zum Uebersall an dem Waldrand beiderseits des Weges. Offizierspatrouille zum Lager

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Pagina 1 di 16
Data: 26.11.1921
Descrizione fisica: 16
zugeteilte Wehrmänner des 6. österreichi schen Alpenjägerbataillons aus Vorarlberg Wo chen des Verbrechens der Meuterei zu verant- Worten. Das gesamte Bataillon, seinerzeit eines ber besten der Wehrmacht, verlor, sobald es zum Grenzschutze in Lichtenwörth kommandiert war, viel von seiner Disziplin, und schon beim Ab gehen von Wien war die Zucht unter der Mann schaft sehr gelockert. Den Höhepunkt erreichte die Disziplinlosigkeit, als das Gerücht austauchte, daß der Oberst Pouches und sämtliche Offiziere

Monarchisten seien. 'Schon vorher hatte ein Wehrmann einen ihm von einem Zugführer ereilten Befehl mit einer Ohrfeige quittier?. Bald darauf stellte sich der Wehrmann Wcido- Lni auf den Standpunkt, er wolle einen befoh lenen Marsch nicht mitmachen, sondern l »it der Eisenbahn fahren. Am 17. Oktober ^san- Am sich die Wehrmänner Weibl, Reis und Mil ler auf der Feldwache, als sie plötzlich einen Mann in Uniform bemerkten, der eine K^rts studierte. Als man ihn anhiÄt, stellte er sich als Oberst Holly

Wchrmännern und Arbeitern, es handle sich um einen Spion und Hauptsührer der ungarischen Banditen und Oberst Lodgman hätte Hm die Hand gegeben und ihn der Wache abnehmen wollen, um ihn wahrscheinlich zu befreien. Ter Wehrmann Seewald rief plötzlich in die Menge: „Den Kerl muß man hinrichten. Nur kurzen Prozeß ma chen mit ihm. Unsere Offiziere stecken alle unter einer Decke, auch unser Oberst ist ein Ungar und Verräter. Die Offiziere gehören alle an den Galgen, unser Oberst hat diesem Spion di? Hand

gegeben, das ist eine Schweinere i!' Diese Rede hatte wilde Szenen zur Folge, und als ein Wöhrmann die Fenster der Kanzlei von innen schließen wollte, suchte der Wehrmann Lerchenmüller dies gewaltsam zu verhindern mit den Worten: „Wir müssen hören, was da drin nen vorgeht, sonst sind wir verraten!' - Dann wurde der Oberst Holly zu einem Wagen ge führt, um nach Wiener-Neustadt gebracht zu werden. Die MenFe stürzte sich auf ihn, und cls Oberst Holly und seine Offiziere den Ge fangenen schützen wollten

, machten sie Miene, ihn zu lynchen^. Ein Wöhrmann ries: „Wenn uns der Oberst morgen nicht auch einen Wagen zur Verfügung stellt, gehen wir mit ihm nicht auf die Feldwache!' Als letztes Mittel wollte Oberst Lodgmann das ganze Bataillon alarmieren lassen, doch kamen nur einige Wehr leute herbei, so daß die Grenze gegen Ungarn tatsächlich ganz unbesetzt war und die Offiziere die Herrschaft über ihre Mannschaft gänzlich verloren hatten. Wehrmann Moos, brucker sagte, daß die Offiziere bei den Feldwachen

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Pagina 2 di 8
Data: 06.10.1899
Descrizione fisica: 8
des Oberstlieutenants Klobb und des Lieutenants Meynier durch Hauptmann Voulet ist in Paris eingetroffen und wird soeben veröffentlicht. Er beruht auf den Aussagen der eingebornen Soldaten Klobb's, die dem Gemetzel entronnen sind. Der Bericht erzählt: Als Mamdu Kamara, Klobb's Bote, Voulet einen Brief seines Oberstlieutenants überbrachte, fragte Voulet: „Wie viel Schützen hat der Oberst mit und weshalb kommt er?' Mamdu Kamara erwiderte, Klobb habe 25 Schützen und weshalb er komme, wisse

er nicht. „Ich werde es Dir sagen, wenn Du es nicht weißt', sagte ihm Voulet, „er kommt, um sich an meine Stelle zu setzen und den Befehl über meinen Zug zu übernehmen) wenn der Oberst mich wegen meiner Rangtressen schuhriegelt, so brauche ich meine Rangtressen nicht länger! Ich pfeife auf sie!' Er riß sie von beiden Aermeln ab und wars sie zur Erde, las sie dann wieder auf und zerschnitt sie mit einer Scheere in kleine Stücke. Dann fuhr er fort: „Ich will lieber sterben, als den Oberst hier einziehen sehen j der Oberst

hat in Frankreich einen Vater, eine Mutter, eine Frau und Kinder. Ich habe nichts, ich mache mir den Henker daraus, zu verrecken, ich pfeife auf Alles.' Er trat vors Zelt, ließ die Unteroffiziere zusammenblasen und sagte ihnen: „Oberst Klobb kommt hieher, weil ich Euch viele Sklaven und Wei ber gegeben habe j er will sie Euch wegnehmen und in Freiheit setzen. Ihr kennt ihn von Timbuktu her und wißt, wie er mit Euch umgeht. Sagt mir, ob Ihr damit zufrie den seid. Ich für meinen Theil bin damit nicht zufrieden

! Sag^ ob Ihr lieber mir oder dem Oberst gehorchen woll^ !^< Die Leute sprachen sich für i h n aus. Voulet ließ die Boten ziehen, nicht ohne sie vorher mit dem Revolver bedroht zu haben. Als die Begegnung der beiden Züge stattfand/be fahl Klobb seinem Fahnenträger, die Fahne möglichst hoch zu halten. Die Antwort waren zwei Salven. Klobb ließ seine Leute sich niederwerfen. Er allein mit Meynier, dem Dolmetsch und einem Spahi blieb zu Pferde. Er erhob den Arm und rief: Feuer einstellen! Feuer

einstellen! Hier Timbuktuschützen! Sammlung! Oberst Klobb! Feuer ein stellen!' Dann zu Meynier: „Sehen Sie keinen Euro päer ? „Doch, Herr Oberst, ein Unteroffizier ist da.' „Rufen Sie ihn.' „Weißer Unteroffizier, erkennen Sie Oberst Klobb nicht? Hier ist die Fahne! Schützen, ihr dürst nicht feuern, hier ist Oberst Klobb aus Timbuktu!' Meynier's Irrthum war erklärlich! Voulet trug keine Rangstreffen. Voulet trat vor und erwiderte: „Hier ist kein europäischer Unteroffizier? ich bin es, Voulet! Ich kenne

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Pagina 4 di 8
Data: 27.02.1903
Descrizione fisica: 8
sind zu längerem Aufent halte eingetroffen: Sc. .Excellenz Kexmmm von Pokorny, k. g, 27. Februar 1903. Nr. 4? u. k. General der Kavallerie sannnt Familie alls Wien (Hotel' Sonnenhof), Graf Johann Zamoyskr aus Warschau (Villa Wickenburg), Gustav v. Trebnberg Rentier ans Breslau (Hotel Anstria), Adolf Schiel, Oberst mit Nichte aus Farm Roßbach in Transvaal (Pension Habsburg), Emil Huber, Rentier mit Gemahlin aus Breslau (Hotel Austria). i Der erste Grieser Maikäfer. Im Garten der Villa Spre- ter wurde vorgestern

„der erste kurörtlichc Maikäfer' — ein ausgewachsenes, munteres Exemplargefuudeu. Das Zlmser Banerntheater in Bozen-Gries.f Wie wir hören, hat dasVergnüguugsComite der Grieser KurvorstchlNlg das Bauerntheater in llms am Fuße des Schlern für zwei Veranstaltungen im Kurhause engagiert, welche am 26. März stattfinden sollen. Eine Deputation bei Oberst A. Schieb Vorgestern nach mittags 3 Uhr fuhr bei der Villa „Habsbnrg' eiüe Deputa tion der freien Vereinigling „Bozner Buren Walther von der Vogelweide

' vor, um' dem Herrn Obersten ans Transvaal ihre Aufwartung zu machen. Dieselbe bestand alls den Herren I. B. K o n i tz k y, seinerzeitigem' Mitglied des 'Carolina- ! Kommandos, Hotelier Franz K a m P o s ch , Tapezierer und Dekorateur Wilhelm Krüger und Redakteur Dr. Pitr a, Schriftführer der „Bozner Buren'. Herr Oberst Schiel em- pfieng die Deputation auf das liebenswürdigste ltnd gab der vorgetragenen Bitten hier einen Vortrag zir halten, auf das freundlichste statt. Die Deputation weilte fast eine Stunde beim

Herrn Oberst, der im Verlaufe des Meinungsanstausches viel Interessantes mittheilte. ? Oberst Schiel, ans dessen bei Brockhaus erscheinendem Werke über den Buren krieg wir schon einmal einen prächtig geschriebenen Artikel brachten, hatte zwei Söhne im Felde stehen, von welchen der Eine auf dem Felde der Ehre blieb> tM)rend der Zweite eine schwere Ver wundung erlitt, von der er nüt Gottes Hilfe genas.: Herr Oberst Schiel, welcher mit einer Nichte hier Weilt, hat auch Einladungen aus Wien und München

erhalten, nm dort Vor träge zu halten. Im Verlaufe der hochinteressanten Unter haltung kam die freundliche Mittheilung zur Erscheinung, daß unseres Mitbürgers Hrn^ Wikhelnt KmgMKZmu ^ nüt Oberst Schiels Eltern die gleiche Heimat hat, nämlich Her- mansburg in der großen Luneburger Haide. ^ Nach, wie ge sägt, fast einstündiger Uuterhaltuug. entließ Herr Oberst Schiel die Deputation nach herzlichen! Abschiede. Bortrag des Herrn Obersten Schiel Im Anschlüsse an die vorstehende Notiz sind wir in der Lage

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Pagina 4 di 8
Data: 31.10.1918
Descrizione fisica: 8
A bis Z im Rathause, Zimmer 225, 2. Söck. Die Milchrückzahlung für unbemittelte Schwangere und Stillen de findet Donnerstag, den 31. Oktober, von 2 bis 5 Uhr nach mittags in der Säuglingsfürsorgestelle Talsergasse 5, statt. Der Letzte seines Stammes. Erzählung von C. Meerfeldt. (2. For s.pimg ) Auch heute hatte der Oberst — er ließ sich nur mit diesem militärischen Titel anreden — bei seinem Ritt wiederholt, Ver anlassung zu Unzufriedenheit und Tadel gehabt, und nicht eben in der besten Stimmung wandte

er sein Pferd zum Heimrilt. Auf dem breiten Wege, der am Rande des Waldes hinlief, holte er einen rüstig ausschreitenden Mann ein, dessen von Wind und Wetter tüchtig mitgenommener Iägeranzug, ebenso wie die Doppelbüchse, welche er aus dem Rücken trug, den berussmäßi gen Waidmann erkennen ließen. Er schien in Gedanken verloren zu sein und hatte das Nä herkommen des Reiters auf dem weichen Sandboden wohl überhört. Erst als der Oberst ihm seinen kurzen Gruß zurief, drehte'er sich nach ihm um und lüftete

ehrerbietig seinen Hut. Die beiden Männer mochten wohl in gleichem Alter sein, die Gesichter beider hatte sich der blonde Schnurrbart schon mehr als zur Hälfte grau gefärbt. Sie hatten in Haltung und Bewe gung viel Aehnlichkeit miteinander, und es fchien auch, als wenn dem Oberst gerade diese Begegnung lieber sei als irgend' eine andere. „Guten Tag, Herr Förster?/, sagte er. „Verwünscht schwüle Luft heute! Ich wollte, wir bekämen, ein tüchtiges Donner wetter!' „Daran wird es nicht fehlen!' gab

der andere zurück. „Es tut not, daß die Luft gereinigt wird.' „Ja, das tut not, Herr Oberst!' antwortete der Jäger mit beinahe rauhem Ton und mit einem Seufzer, der wenig zu dem harmlosen Gegenstand ihres Gespräches passen wollte. Dann ging er öine gute Strecke schweigend neben dem Reiter her, der sein Pferd zu langsamer Gangart anhielt und nach einer Weile fragte: „Wie steht es mit dem Wilderer, Förster?' Haben Sie wie der etwas von ihm bemerkt?' „Leider ja! Aber der Kerl ist mir heute noch einmal entwischt

!' ^ „Haben Sie vielleicht schon einen bestimmten Verdacht?' „Einen ganz bestimmten, Herr Oberst!' „Es kann doch am Ende nur einer von meinen Gutsleuten sein! Aber an Geschicklichkeit scheint es ihm nicht zu fehlen, wenn nicht emmal Sie ihn zu erwischen vermögen; bin doch neu gierig, gegen wen sich ihr Argwohn richtet!' „Der Herr Oberst wissen es, ehe ich es gesagt habe! Aber was Hilst es, da Sie mirs jetzt so wenig glauben werden wie früher!' Herr von Gravenstein runzelte die Stirn und strich sich u>^ geduldi gden

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Pagina 4 di 8
Data: 10.02.1916
Descrizione fisica: 8
fortgesetzt. Es ivaren mehr als man am Ansang glau ben konnte. Der Hauptmann versuchte mit . Hilfe des Glases sie abzuschätzen, aber er würde aus dieser Beschäftigung gerissen, denn neben ihm schrie Istorp: „Die Infan terie! Die Infanterie!' ' . Wahrhaftig — da war sie! Zweihundert Meter hinter dem Dorf überstieg eine star ke Truppe den Bahndamm und kam im Laufschritt näher. Hauptmann Moldenhau er stieg zu. Pferde und ritt ihnen entgegen. Der Oberst winkte ihn heran. ^ „Da sind wir!' sagte er atemlos

. 'Doch noch zur rechten Zeit? . . . Wir mußten uns unterwegs entwickeln, denn wir' be kamen Feuer- vom feindlichen Zentrum^ das augenblicklich durch Exzellenz von Schütz mit Stürmangriff in die Sümpfe manöveriert wird — . Hier feuert die Ar tillerie noch Mmer?' .„Zu Befehl, Herr Oberst.' „Verstärkung vom Zentrum her ist schon unterwegs, in einer halben Stunde kann sie eingreifen. . . Wir sollen die feindliche Oststellung umgehen, nicht wahr?' „Zu Befehl Und den Feind im Rücken anfallen. . . Wie stark ist die Truppe

, die Herr Oberst zur Zeit kommandieren?' / /„Genau ein Regiment — abzüglich gewis ser Verluste, die wir vorhin im Gefecht er litten.' „Wir haben , also ungefähr vierzehn kriegsstarke Kompagnien zur Verfügung?' „Zehn. .Denn ein Bataillon muß ich ab geben zum Swrmangriff auf die feindliche Stellung. Wer kommandiert ihn bei Ihren Jägern?' . ' ' - . „Oberleutnant Herrgeist, der augenblick lich die Chaussee von hier nach Orlau deckt.' Der Oberst dachte nach, dann formte er aus den Händen ein Schallrohr

und rief hindurch „Oberleutnant Brandenburger!' Ein Offizier sprang herbei. „Herr Oberst befehlen?' „Sie bringen Hier auf dem Bahndamm die Maschinengelvehre in Deckung und len ken das feindliche Feuer so lange auf sich, bis wir um die Stellung herum sind .... da, bei dem Dorfe .... wie heißt es doch gleich?' ..„Dietrichsdorf,' half . ihm der Haupt mann.. . . ' „Also: bis wir bei Dietrichsdorf sind. — Verstanden?' ... „Zu Befehl, Herr Oberst!' ' Brandenburger machte Kehrt und eilte, den Auftrag

auszuführen. Die Maschinen gewehrkompagnie rückte vor und erklet tertes sobald sie das Torf hinter sich hatte, den Bahndamm. . , ! Der Oberst bestimmte ein Bataillon dazu jim gegebenen Augenblick Schulter an Schulter mit den Jägern unter Oberleut nant Herrgeist die Höhe zu stürmen, und zwar sollte es auf der Chaussee Zwischen Dors Lahna und der von den Jägern ein- geiiommenen Stellung zum Sturme ange setzt werden. Der Major salutierte, gab die nötigen Befehle und rückte mit seiner Truppe

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Pagina 4 di 8
Data: 10.07.1919
Descrizione fisica: 8
mit großer Aufmerksamkeit, aber ohne unbescheiden zu sein, seine anmu tige Reisegefährtin. ^ „Die französischen Soldaten haben eine vortreffliche Haltung,' sagte der Oberst auf Englisch zu seiner Tochter, „auch lassen sich leicht Offiziere aus ihnen machen.' Gleich daruaf wandte er sich in franzö sischer Sprache an den jungen Mann: „Sagen Sie mir. mein Lieber, in wel chem Regiment haben Sie gedient? ' Dieser versetzte seinem Nachbar einen leichten Stoß mit dem Ellenbogen und ant wortete

, indem er ein spöttisches Lächeln; unterdrückte, daß er unter den Garde-Jä gern gedient habe und jetzt dem Infanterie- Regiment Nr. 7 zugezählt sei. ZVMen Sie mit bei Waterloo? Sie sind woM noch zu jung dazu.' , „Verzeihen Sie, Herr Oberst, dies war mein erster Feldzug.' „Er zählt doppelt.' sagte der Oberst. Der junge Corse biß auf die Lippen. „Wpa.' sagte Miß Lydia auf Englisch- „ftachM MT Hn doch, ob N? Corfen ihrem Buona^artesehr anhänglich sind?' ^Oberst die Frage ins Fran- Konnte, antwortete

der wenn auch mit etwas schwerfälliger Aussprache in ziemlich gutem Engtisch: „Wie Sie wissen, mein Fräulein, gilt kein Prophet in seinem Vaterlande. Wir, die wir Napoleons Landsleute sind, verehren ihn vielleicht weniger als die Franzosen. Ich aber, obgleich meine Familie ehemals mit der seinigen in Feindschaft lebte, ich liebe und bewundere ihn.' „Sie sprechen Englisch?!' siel der Oberst lebhaft ein. „Sehr schlecht, wie Sie gehört haben.' Obgleich Miß Lydia sich von seinem zwanglosen Wesen etwas unangenehm be rührt fühlte, konnte

sie sich doch des Lachens nicht erwehren, als sie von einer persönli chen Feindschaft zwischen einem Corpora! und einem Kaiser hörte. Sie glaubte da rin ein Vorschmack der eorsischen Eigen tümlichkeiten zu erkennen und nahm sich innerlich vor, diesen Umstand als etwas Merkwürdiges in ihrem Tagebuch zu ver zeichnen. „Sie sind vielleicht als Gefangener in England gewesen.' fragte der Oberst. .„Nein. Herr Oberst, ich habe die englische Sprache, als ich noch sehr jung war. in Frankreich von einem Gefangenen Ihrer Nation

verstehen? Ein Schäfer spricht zu einer Schäserin: 8'entras8i 'noru santn, sgntu, L nun truvassi u tm. mi n 'ksoil-jg. *) Miß Lydia verstand, und das Zitat er schien ihr etwas gewagt' mehr noch der das selbe begleitende Blick. Errötend antwor tete sie darauf: „0spi8eo.' „Sie haben wohl auf längere Zeit Urlaub genommen?' fragte der Oberst. „Nein. Herr Oberst lautete die Antwort. „Man hat mich auf Halbsold gesetzt, wahr scheinlich weil ich mit bei Waterloo focht, und weil ich ein Landsmann des Kaisers

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Pagina 1 di 8
Data: 01.04.1897
Descrizione fisica: 8
zum Finanzkommissär der IX. Rangklasse nnd die Finanzkonzeptspraktikanten Johann P sserini und Aldo Grafen Alberti-Poja zu Finanzkonzipisten der X. Rang« ktajje ernannt. Eine Unterredung mit Oberst Vassos. Der B.-Correspondent des Wiener „Frdbtt.' theilt seinem Blatte aus Kanea unterm 21. März eine ebenso interessante wie beachtenswerthe Unterredung mit dem seit Wochen oft ge nannten griechischen Oberst Vassos mit, deren Inhalt wir im Folgendem reproduziren. Der betreffende Correspondent des zitirten Wiener

Blattes schreibt nämlich: Ich gebe Ihnen nachstehend einen Bericht über einen Be such, den ich am 4. d. im Lager des Obersten Vassos machte. Ich war in das griechische Lager nach Alikianu gekommen, an den Vorposten hatte man mich aufgehalten und nachdem wir den Fluß Jardanos an einer Furth passiert hatten , wurde ich in das Hauptquartier, vor Oberst Vassos geführt. Ein Or. donnanzoffizier begleitete mich und bald stand ich in einem engen niederen Zimmer, in dessen Mitte ein mit grünem Tuche

überdeckter Tisch stand, auf dem Papiere, Bücher und Karten lagen. In den Ecken sah ich zwei Feldbetten und ein halb Dutzend Stühle. Dies war das Hauptquartier. Es waren nur zwei Herren anwesend. Ein Militär und ein Herr in Zivil, Oberst Vassos und der geflüchtete griechische Konsul Jenadis. Oberst Bassos, von mittlerer, breitschultriger, etwas vorn über geneigter Gestalt, dürfte in der Hälfte der Fünfziger stehen. Das Haupthaar ist gebleicht, der starke Schnurrbart und der spitze Knebelbart sind weiß

. Der Kops ist durchgeistigt, die tiefliegenden Augen unter der knochigen freien Stirn zeigen im Allgemeinen einen Ausdruck von großer Güte; als ihr Blick auf mich fiel, las ich freilich eine Ironie in ihnen, die zu jagen schien: „Also ein Skribler!' Der Oberst trägt schwarze' Uni form, auf den blauen Aufschlägen glänzen je drei Goldsterne und eine doppelte silberne Tresse zieht sich von der rechten Achsel unter dem Arme durch. Oberst Vassos bietet mir einen Stuhl an, und nachdem ich meinen Namen

und den Zweck meines Erscheinens genannt, erkundigt er sich, was es Neues gäbe. Und Neues hatte ich eben von ihm erfahren wollen. „Neuigkeiten könnte ich Ihnen, Herr Oberst, voraussichtlich nur solche bringen, die Ihnen jedenfalls schon bekannt sind — — -— man ist in Kanea sehr gespannt, ob Sie sich mit Ihrer Armee zurückziehen werden, nachdem doch nächster Tage das Ultimatum abläuft.' — „Ultimatum? . '.. welches Ultimatum?' eutgcgnet mir Oberst Vassos anscheinend verwundert, „ich habe offiziell

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Pagina 9 di 16
Data: 13.09.1908
Descrizione fisica: 16
wald,' bemerkte ein älterer hoher Offizier zu dem neben ihm an einem Tische denKasfee einnehmendenKameraden,auf eine herannahende Kavalkade deutend. „Die kann es mit jedem Sportsmann der Residenz aufnehmen, nur noch ein -wenig zu wild. Das macht die Jugend.' „Und das Temperament, Herr Oberst,'meinte der Leut nant, Graf von Olsnitz, Regimentsadjutant und Kamerad von Erich von Breidenstein. „Das schüchterne Frauchen hat sich in unserer Weltstadt merZwürdig herausgemacht.' Der Oberst blickte

,ist ja auch dabei,' entgegnete der Graf. „Dadurch ist der Schein doch jedenfalls gewahrt.' „Aber ich sehe den Gemahl nicht,' fnhr der Oberst noch immer kopfschüttelnd fort. „Breidenstein sollte es vermeiden,, soviel mit der Frau allein zusammen zu sein.' „Vorsichtiger wäre es vielleicht, Herr Oberst, aber ich smde wirklich nichts dabei. Breidenstein ist durch und durch sin Ehrenmann und auch der jungen Frau Markwald traue ich nichts von dem allem zu, was ihr nacherzählt wird.' .„Da steckt 'die Atting dahinter

,' meinte der Oberst. 'Die versteht es mit einer Geschicklichkeit, die einer besseren Sache wert Wäre, mit der unschuldigsten Miene die hämisch em Verdächtigungen auszustreuen. Und sie hat ja allen Grund, mit der jungen Frau zu grollen.' „Doch ganz mit Unrecht,' Herr Oberst.' Markwald, das 5veiß ich ganz genau, hätte sie nie geheiratet und wenn er seine auch nicht gefunden hätte. Aber wenn- ein solcher präsumtiver Heiratskandidat den Weibern unerwartet ent ascht, dann trägt jede, die auf ihn gehofft

hat, einen Groll Vgen die Bevorzugte. Die Rache ist dann süß. Uebrigens ist ^ auch nicht die Atting allein, die fich in Berechtigungen ge- Hen die arme Frau MarLwald ergeht, Frau von Dalton se kundiert ihr dabei. Auch sie soll sich auf des Vielbegehrten Hand Rechnung gemacht haben.' 'Merkwürdig,' meinte der Oberst, „was dieser Mark- Wald für ein Glück bei den Weibern hat. Sein Geld macht es, sicherlich nicht allein, auch nicht seine Persönlichkeit, die Uch freilich sehen lassen kann. Aber bei. ihm scheint

, um.sich 'beim Absteigen helfen zu lassen. Aber schon hatte Erich, der-mit. dem Assessor Melborn gleich nach ihr eingetroffen, sich vom Pferde geschwungen und leistete ihr den Ritterdienst. Die Kommerzienrätin hatte aus denselben Gründen, die den Oberst vorhin zu seiner Aeußerung gegen den Grafen Oelsnitz veranlaßt hätten, ihren/Bruder von den gemeinsa men Morgenritten mit der jungen Schwägerin fernhalten mögen. Aber da Justus nichts dagegen gehabt, und, ihr Gatte sogar mit ihm einverstanden

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Pagina 5 di 8
Data: 01.11.1918
Descrizione fisica: 8
?' wiederohlte der Oberst. „Was soll das heißen, Hagemeister?' - „Der Oberst hatte sein Pferd angehalten und auch der För ster blieb stehen, aber er blickte nicht zu dem Reiter hinauf, sondern sah starr geradeaus in den Wald hinein, während er langsam und mit harter Betonung eines jeden Wortes sagte: »Och wollte es mir auf eine bessere Gelegenhei aussparen. Herr Oberst, aber da es nur nun doch einmal so über die Zunge gelaufen ist, mag es auch gleich jetzt gesagt sein. Ich wollte ^cimlich gehorsamst

und den ich selbst immer als mei nen treuesten und redlichsten Beamten geschätzt habe? Ist Ihnen vchr Gehalt zu wenig oder Ihre Wohnung zu schlecht, so kostet es Sie nicht mehr als ein Wort, und es soll gebessert werden! Wo rüber haben Sie si chzu beklagen — wie?' „Nicht über mein Gehalt und nicht über meine Wohnung, Herr Oberst! Das wäre schon alles recht so, aber —' Nun — aber? Heraus mit der Sprache! Sie sind doch sonst, soweit ich Sie kenne, nicht der Mann, der mit der Wahrheit lange hinter dem Berge hält

! Was für ein „aber' gibt es da also?' Dem Förster siel die Antwort offenbar schwer. „Es täte nicht gut, wenn ich länger hier bliebe» Herr Oberst!' sagte er. „Es wird mir nicht leicht, zu gehen, nein, wahrhaftig nicht, das mögen Sie mir immerhin, glauben! Aber ich bin es meinr Reputation schuldig, meiner Achtung sür Sie, wie auch der Seelenruhe meines einzigen Kindes.' „Der Teufel mag Ihre rätselhaften Worte verstehen, Hage meister', stieß der Baron hervor, ;,ich Kann es nicht! Reden Sie frisch von der Leber

weg, wie das unter zwei alten Soldaten ge ziemt, und mein Wort darauf: Wenn jemand Ihrer Reputation zu naeh getreten ist, so soll er es mit mir zu tun haben!' „Versprechen Sie mir nichts, Herr Oberst!' versetzte der För ster. „Es könnte Sie gereuen! Auch werden Sie mich wohl aus lachen mit meinen dummem Ehrgefühl. Aber es mag darum fein! Sie haben es nicht um mich verdient, daß ich es Ihnen verschweige.' Wenn ich gehe, — mit blutendem Herzen gehe ich von der Scholle, auf der ich geboren

bin und unter der ich auch dermaleinst zu ruhen gedachte, — so tue ich es allein um meines Mädels, meiner Lisbeth willen» die freilich viel zu schlecht wäre für eines adeligen Herrn Gattin» die mir aber viel zu gut ist für eines adeligen Herrn Zeitvertreib!' > „Potzelement!' brach der Oberst jetzt zornig. aus/„Kfeift der Wind daher? So hätte also mein Sohn Herbert wieder einmal die Hand im Spiel? Es ist doch zum'Tollwerden mit dem ^Jun gen! Aber was ist es. was hat er Ihnen oder Ihrer Lisbeth zu leide getan? Ich werde doch wohl

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Pagina 1 di 8
Data: 23.11.1922
Descrizione fisica: 8
ausgeübt wer den sollte. Besonderen Wert legt Mussolini end lich darauf, daß Italien große wirtschaftliche Romänelli. > . Wie der italienische Oberst das bolschewistische ' Blutbad iu Ungar« verhinderte. Im „Pester, Lloyd' veröffentlicht Ministerial rat Emil Zerkovitz folgenden interessanten Artikel über hie segensreiche Tätigkeit, die der Oberst R o- mänelli während des bolschewistischen Terrors ^ Budapest entfaltete. Was Oberst Romänelli in Tagen der Kommune getan hat, ist kne!>erholt gewürdigt

worden. Unter den Würdigungen, die Nch a»f seine Taten beziehen, sind wohl die am in teressantesten, die die Ereignisse nach der Gegenrevo lution vom Juni betreffen. .Am.frühen Morgen des 25. Juni 1V19 erscheinen Zahlreiche/Menschen, die allen Ständen angehören, bei der italienischen Mission und riefen den Ober ste^ Romänelli um Hilfe-an. Der Oberst beauf lagte seinen Adjutanten Rittmeister Heußler, sich M Bela K u n zu verfügen und so rasch und so ge nau als möglich dessen Absichten zü erfahren

Ho sen, Gamaschen und eine Mütze. Das Gespräch wurde in deutscher Sprache geführt, es war kurz, aber höflich, ! „Ich komme ^im Auftrag des Herrn Obersten Romänelli. Wir stehen anscheinend vor wich tigen Ereignissen, deren Tragweite nicht leicht ab zusehen ist. Man sagt nämlich, Sie bereiteten ener- ' gische Unterdrückungen vor. Der Herr Oberst glaubt nicht alles. Jedensalls will er sich durch mich an der Quelle der Ereignisse erkundigen. Die Wahrheit zu kennen, ist für uns alle das beste

« j Rittmeister Heußler bemerkte noch:^„Jch erlaube mir, Ihnen höflich mitzuteilen, daß der Herr Oberst - Sie bitten läßt, in Ihrem Vorgehen Mäßigkeit HU - beobachten, was in solchen schweren Situationen ze« ' denfalls einem übereilten Handeln vorzuziehen ist,- - Es läßt sich nicht alles rückgängig machen.' - Bela Kun erwiderte: „Sie können Ihrem Obersten diesbezüglich versichern, daß nur gesetzlich vorgegangen wird. Proletarierblut ist vergossen ^ worden!' - r Oberst Romänelli nahm den Bericht

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Pagina 6 di 12
Data: 12.11.1916
Descrizione fisica: 12
der« Oberst ein. Er hatte Haßberg gesucht und-reichte ihm die. Haich. „Wie geht es,. Herr Rittmeister?' Haßberg seufzte. „Verteufelt schlecht, Herr Oberst. Dieser Mediziymann Will mich auf Wochen aus der Front entfernen.' antwortete Haßberg. „Da werden Sie schon gehorchen müssen, mein lieber Rittmeister. Sie sind ja aber auch drauf losgestürmt, daß den Franzosen Hö ren und Sehen, vergangen ist. Früher nannte man Sie den tollen Haßberg — jetzt muß man Sie den kühnen Haßberg nennen. Ich habe es ja immer

gewußt — Schneid haben Sie für zehn! 9?un. dürfen Sie sich schon ei nige Ruhe, gönnen.' „Danach verlangt mich nicht, Herr Oberst. Ich sehe auch nicht ein, weshalb ich feiern soll. Min rechter Arm ist gottlob, noch völlig gesund.' „Zum Reiten braucht, man zwei Arme. Ich verliere Sie ungern genug, mein lieber .Haß berg,. das weiß Gott. Sie haben Tüchtiges geleistet. Auch diesen Sieg.danken wir zum großen Teil Ihnen. Doch.jetzt, müssen Sie schon dem Herrn Doktor, parieren. Gott mit Ihnen — wyrhen

Sie schnell wieder g-sund. Hoffentlich bringen die Äerzte auch Tündern durch. Zwei meiner besten Offiziere muß ich heute bergeben>: und viele tapfere Kameraden sind gefallen— aber, der Sieg ist Eoti sei Dank unser!' - „Gott sei - Dank, Herr Oberst.' ^ Der Oberst schüttelte Haßberg nochmals die gesunde Hand. „Leben Sie wohl, lieber Rittmeister, wir müssen weiter ohne Aufenthalt. Werden Sie rasch gesund: damit die Haßbergschen Reiter ihren Rittmeister bald wiederbekommen.' «Ich hoffe, in nicht zu lauger

Zeit, Herr Oberst', versetzte Haßberg und seine Augen leuchteten hell aus seinem jetzt durch denBlut- verlust blaß und schmal aussehenden Gesicht. Der Oberst entfernte sich. Trebin blieb noch einige Minute« bei Haß berg. - „Wenn du in die Heimat kommst, Rittmei ster, dann bringst du meiner Braut tausend herzliche Grüße von mir. Willst du?' „Herzlich gern, Fritz.' Trebin seufzte. „Man könnte dich beneiden, Hans, daß du Wieder heimkonunst,' Ein verlorenes Lächeln zuckte um Haß bergs Mund. „Heim

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Pagina 6 di 12
Data: 12.10.1919
Descrizione fisica: 12
, als der Oberst, seine Tochter und Colomba sich endlich zu Tisch setzen konnten, zu einem ganz erkalteten Abendessen. Colomba aß mit vielem Appetit und machte ihrer über mütigen Laune in spöttischen Bemerkungen Luft, denen abwechselnd der Präfekt„ der Staatsanwalt oder das Streifkorps der Schützen als Zielscheibe dienen mutzten. Der Oberst nahm seine Mahlzeit ein. ohne ein Wort zu reden, aber seine Blicke richteten sich immer wieder nach seiner Tochter hin, die ihre Augen nicht von ihrem Teller er hob

. Endlich fragte er sie auf Englisch in sehr mildem, aber ernstem Tone: „Lydia, du bist also dit della Rebbia ver lobt?' „Ja, mein Vater, seit heute.' antwor tete sie errötend, aber mit fester Stimme. Sie schlug nun auch die Augen auf, und i>a sie in ihres Vaters Zügen kein Zeichen von Mißbilligung entdecken konnte, sprang sie auf, schlang ihre Arme um seinen Nacken und küßte ihn, wie wohlerzogene junge Damen es bei solchen Gelegenheiten zu tun pflegen. „Das lasse ich mir gefallen!' sagte der Oberst

. ..Allen Respekt vor deiner Wahl, meine Tochter; della Rebbia ist ein wackerer Junge-, aber um Gottes willen! wir werden doch nicht auf seiner verwünschten Insel olewen sollen? dann versage ich meine Ein- nnlugung.' „Ich verstehe nicht Englisch,'' sagte Co lomba. welche die beiden anderen mit der schärfsten Aufmerksamkeit beobachtete: aber ich wette, datz ich den Sinn Ihrer Worte er raten habe.' . „Wir sprachen davon,' erwiderte der Oberst, „ob Sie uns nicht auf einer Reise nach Irland begleiten möchten

?' „O ja. mit vielem Vergnügen ... Ich werde dann die Surella Colomba Ihrer Tochter sein. Ist die Sache abgemacht, Herr Oberst? Können wir sie mit einem Hand schlag besiegeln?' „Das ist so eine Gelegenheit, bei der man sich einen Kutz gibt,' sagte der Oberst. 20. Einige Monate nach jenem Doppeltref fer» welcher die Gemeinde von Pietranera in so große Bestürzung versetzt hatte, wie es in der Sprache der Journale heißen würde, sah man an einem schönen Nachmit tage aus den Toren von Bastia einen statt lichen jungen

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Pagina 5 di 8
Data: 08.10.1919
Descrizione fisica: 8
, mutz es natürlich aller Welt un- Naublich scheinen, daß Signor della Rebbia «e ohne Mithilfe der Banditen, zu denen ^ M auch geflüchtet sein soll, getötet haben „Dieser Orlanduccio,' sagte der Oberst, „hat sich geweigert, sich wie ein Ehrenmann zu schlagen.'' „Der Zweikampf ist hier nicht Sitte. Man lauert sich einander aus. überfällt und mordet sich: Las ist hier der Landesbrauch. Es ist allerdings eine günstige Aussage vor handen: das Kind Chilina behauptet, vier Schüsse gehört

zu haben, von denen die bei den letzten, welche-stärker waren, als die beiden vorangehenden, von einer Waffe schweren Kalibers, wie das Gewehr des Herrn della Rebbia es sein soll, herrühren, mußten. Unglücklicherweise ist das Kind die j Oberst,- „ich wollte lieber, ich hätte es ins Nichte von einem der Räuber, welche im > Meer geworfen, wo es am tiefsten ist . . . . Aber, freilich,.... der brave Junge? ich bin doch froh darüber, daß er die vortreff- denn ohne «Und diese Schüsse, Herr Oberst, an denen

ist ein Geschenk, welches ich dem Leutnant gemacht hatte.' sagte der Verdacht der Mitschuld stehen, und iene Aussage soll dem Kinde einstudiert sein.' „Mein Herr,' unterbrach ihn Miß Lydia, Uche Waffe in Händen hatte: h»Das ist ein vollkommen grundloser bis zum Scheitel hinauf errötend, -„wir be-' meinen Manton weiß ich nicht, wie er hätte Erdacht!' fiel der Oberst heftig ein. „Orfo < fanden uns auf dem Wege hierher, als die mit dem Leben davonkommen sollen. Ma Rebbia ist ein junger Mann

von der j Flintenschüsse abgefeuert wurden, und wir i ' Masten Ehrenhaftigkeit; ich selbst stehe j haben die Unterschiede zwischen denselben ' 19. ^lur ein.' eben fo gehört.' .. Der Wundarzt traf etwas verspätet ein. !, »Ich glaube das gern.' sagte der Prä-, „Wirklich? das ist freilich ein wichtiger Auch er hatte sein besonderes Reiseabenteuer ^«t: „k,-,? n,!>- «s» «,„6, kov Umstand. Und Sie, Herr Oberst. Sie hoben zu bestehen gehabt. Grocanto Castriconi . »aber außer mir ist auch noch der im Anwalt

, der Untersuchung der Leichen beizuwohnen. „Niemand,' sagte sie. ..kennt das Ge wehr meines Bruders so gut wie Sie, und Ihre Gegenwart wird unsererSache sohrför- derlich fein. Es gibt hier ohnehin so viele schlechte Menschen, daß es für uns sehr schlimm ausfallen könnte, wenn wir Nie manden zu unserer Vertretung dabei hätten.. Als der Oberst ihren Vorstellungen fol gend, fortgegangen war. und sie sich mit Miß Lydia allein befand, klagte sie über mächtigen Kopfschmerz und schlug

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Pagina 1 di 8
Data: 14.08.1903
Descrizione fisica: 8
die Kriegsschule und wurde dann dem Generalstabe zugetheilt. Als General Mdedienst, in der fünften und in der zehnten Wtheilung des Reichskriegsministeriums und bei der Militar-Mapvierung verwendet. Zur Truppe überseht, war d. Dragoni als Obevt- leutnant Kommandant des Feldjäger-Bataillons Nr 32; Kum Oberst befördert, wurde er zum Infanterie-Regiment Nr. 45 übersetzt und zum Kommandanten dieses Regiments er nannt. Im Jahre 1900 avancierte v. Dragoni zum General-; wajor; er führte vorerst das Kommando

der 71. Jnfanterie- Brigade in Fiume und wurde im vorigen Jahre als Komman dant der 6. Gebirgsbrigade nach Bilek transferiert. Oberst v. Torö k, ein 52jähriger Mann» hat gleichfalls ^le Akademie in Wiener-Neustadt absolviert, die Kriegssäiulc - ireqncntiert lind im Generalstabe Dienste geleitet. Als Haupt- ! ^min des 1l< JageWataillöns WÜM er an die Infanterie- . ^adettenschule zn Preßburg kommandiert, wo er Geschichte. Taktik, Exercierreglement und praktisches Exercieren lehrte; zwei Jahre später wurde

er — unterdessen zum Major avan- cirt zum ^Kommandanten der erwähnten Kadettenschule er nannt. Ende der Neunzigerjahre kam v. Török als Oberst- leutnant-Bataillonskömmandant zum Infanterieregiment ^ Nr. 12 ; er avancirte zum Obersten und übernahm im Jahre' 1901 das Regimentskommando.. . . Oberst Albert v. Grüuzweig hat in der Infanterie gedient. Er kommandirte längere Zeit ein Bataillon des In fanterie-Regiments Nr. 14 Großherzog von Hessm, kam dann im Jahre 1901 als Oberst zu Hoch- und Deutschmeister

ein „Disposi- tionsfehler' begangen worden sei, den Oberst v. Grünzweig unter jeder Bedingung wieder gutmachen wollte. Die beiden Bataillone marschirten eben auf den Abhängen des Lestar, als Plötzlich „Habt acht' geblasen wurde. „Direktion dLe Spitze des Lestars !' hieß es. Und so ging es auf den 1329 Meter hohen Berg hinauf, schwer und mühselig, aber imme^. hin, es ginL. Unterdessen stieg die^Sonne immer höher un5 die Hitzewurde unerträglich. Am Fuße des Berges fühlte sich Oberst Torök unwohl, übergab

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Pagina 18 di 32
Data: 18.04.1909
Descrizione fisica: 32
haben; da sie im Hause Ihrer Vertvandten Obdach finden sollte, verstehe ich nicht recht, weshalb Sie dergleichen tun, als ob Sie in Unkenntnis die ser Tatsachen seien.' Lyon schwieg eine kleine Weile, dann stammelte er fas sungslos: „Sie hat sich also zu meiner Tante, Fräulein Sandes, begeben?' Oberst Adair blickte ihm schweigend in Sie Augen. Ein verächtliches Lächeln umspielte seine Lippen. Kein Funken von Mitleid regte sich in seiner Seele sür den Mann, der sein Sohn hätte werden sollen. Lüge, Heuchelei und Ver

durch dieses Schreiben verraten wurde, und sie selbst hatte ja doch glühend ge wünscht, das Geheimnis der Vergangenhut zn tvahren. Einen Brief gleich diesem zurückzulassen, hnf> aber die ganze Sache preisgeben, oder war, wenn man es gelinde beurteilen wollte, eine straslvürdige Fahrlässigkeit. „Nun, Herr Lyon?' forschte Oberst Adair, „wollen Sie auch angesichts dieses Briefes die Behauptung aufrecht hal ten, daß Sie von Annas Tuu nicht in Kenntnis gesetzt sind? Sie müssen mir doch selbst zugestehen, daß die Sache

ein sehr seltsames Gepräge an sich hat.' „Ich leugne gar nicht. Oberst Adair, ich bitte nur aus gewöhnlicher Menschlichkeit, gewähren Sie mir die Gnade, Edith die Sache selbst vortragen zn dürfen, sie möge dann mein Richter sein.' „Sie können Edith nicht sprechen, sie ist zu krank, um irgend jemand empfangen zu dürfen. Nebenbei weiß ich nicht, mit welchem Rechte gerade Sie Menschlichkeit begehren,' fügte der alte Herr in auswällendem Zorne hinzu. „Ich forsche nicht, welche Beziehungen in der Vergangenheit zwi

schen Ihnen und meiner Cousine bestanden haben mögen. Offenbar haben Sie Ihre srenndlose, vereinsamte Lebens stellung in der schändlichsten Weise mißbraucht.' „Sie tun mir Unrecht, grausam Unrecht, Herr Oberst. Wenn Sie nur meine Rechtsertigung, meine Erklärung an hören wollten,' ^ ' „Sagte ich Ihnen nicht, daß ich kein Wert darauf lege, irgendetwas zu hören?/Jch brauche Ihre Entschuldigungen Ihre Erklärungen nicht. Sie köimten den Ruf des unglück lichen, jungen Geschöpfes, das Sie so grausam

meiner Tochter zu begehren? Sie müs sen durch und durch ein Schurke sein, weil Sie es über dcw Herz bringen wollen, eine andere zu heiraten als die Mutter Ihres Kindes!' Lyon sah den Oberst in sprachloser Verblüffung an; er fand keine Worte, denn, indem er sich selbst verteidigte, wuröc er zum Ankläger gegen Anna geworden sein, und dcw lag nicht in seiner Absicht. . . „Nicht Ihre Vergangellhcit ist es, welche mich so peinu ^ berührt/' fuhr der Oberst nach kurzer Pause etwas rMge fort

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Pagina 17 di 24
Data: 24.09.1908
Descrizione fisica: 24
2. Vellage zu Nr. 219 der „Bozner Mchtiges Glück. Roman Von. Claris sa Lohd e. <40. Fortsetzung) „Er ist nicht möglich. Seien Sie überzeugt, daß ich den Konflikt gern vermieden hätte — um meiner Schwester willen, aber er ist nun einmal da, und meine Ehre fordert daß ich ihn auskämpfe.' Graf Oelsnitz drückt ihm die Hand. . „Auf mich darfen Sie rechnen. Werden Sie's dem Oberst melden?' „Sofort! Begleiten Sie mich, Herr Kammerad.' Graf Oelsnitz lenkt fein Pferd an Erichs Seite, und langsam reiten

beide der Stadt zu. 18. Kapitel. In das Privatzimmer der Bank trat der Diener und meldete, daß der Oberst von Waldenburg den Herrn Kommerzien- rat zu sprechen wünsche. Dieser erhob sich, ohne Ueberraschung den befreundeten Offizier entgegengehend. Gleich auf den ersten Blick erkannte er jedoch, daß es sich um etwas sehr wichtiges handle, und da sein Schwager im Regiment des Obersten stand, konnte sich die Mitteilung nur aus diesen beziehen. V „Es ist eine sehr schmerzliche und sehr diskrete Sache

, N die m?ch zu ihnen führt', begann der Oberst, in den ihm hin- D geschobenen Stuhl sich niederlassend. A „Sie erschrecken mich, Herr Oberst?' I „Kurz ehe ich hierherkam, hat mich Ihr Schwager, der M ^utnant von Breidenstein, verlassen. Er kam, mir zu melden H A er sich genötigt sehe, Ihrem Bruder, Herrn Justus H Markwald, eine Forderung zugehen zu lassen.' Der^ Kommerzienrat fuhr jäh in seinem Stuhl empor.A^. „Das — das ist ja ganz unmöglich', stammelte er »Das darf nicht sein.' > . > ' . »Nach dem, was mir Ihr Herr

Schwager mitgeteilt hat,' ''Hm der Oberst wieder das Wort ist zu meinem Bedauern A °ke Forderung unvermeidlich. Beleidigte Worte sind gefallen, ein Offizier nicht ungestraft hinnehmen darf — es jei denn würden ihn aller Form zurückgenommen.' Der Kommerzienrat war noch immer ganz fassungslos. . ,/Beleidigende Worte? — Von meinem Bruder gegen emen .so jungen Mann, dm er beinah aufwachsen sehen?' »Vielleicht hat gerade dieser Umstand Ihren Herrn Bruder sU dieser Uebereilung verleitet

. Ich habe diesen außergewöhnlichen schritt getan, und ich bin hierher gekommen Sie, Herr ^minerzienrat ins Vertrauen zu ziehen, — nicht allein, weil A5Mem Hause befreundet bin, sondern auch, weil ich eine sondere Zuneigung zu Herrn von Breidenstein hege, der zu en tüchtigsten Offizieren meines Regiments gehört. Bielleicht Mngt es Ihnen, Ihren Herrn Bruder zu > der Erklärung zu «anlassen, die der Herr von Breidenstein verlangen muß. Ich urde jedenfalls das Duell tief beklagen.' 'Sie können überzeugt sein, Herr Oberst

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Pagina 11 di 32
Data: 24.08.1913
Descrizione fisica: 32
geschah offen und unge niert. Der Oberst Girse erhielt seine Bezüge stets am Er sten des Monats. Blieb einer aus, so ließ er den Liefe ranten rufen, und.verbat sich die Unpünktlichkeit. Einmal fehlten drei Rubel. Er reklamierte. Der Lieferant meinte, das fei doch nicht der Rede wert. Darauf der Oberst: „Die Rechnung muß stimmen. Für 34 Rubel kann man mit einer Französin zu Abend speisen.' — Oberst Iosiposf be suchte die Fabrikanten und ließ sich Vorschüsse geben. Er brauchte, wie ein Zeuge sagte

, ungeheuer viel sür Wei ber. — Oberst Alexejeff erhielt V- Prozent vom preise, außerdem Zuschläge für jedes 1000 Paar Schule. — Oberst Metzkewitzsch machte sich in sechs Monaten ein Vermögen von 100.000 -/ii. — Alle bis aus einen wurden verurteilt. ^ Am 24. November 1912 verhandelte man gegen die! Intendanten von Kiew, darunter auch zwei Obersten. Dort gab es Hufeisen, die sich bogen, Patronentaschen mit Löchern. Und von den Stiefeln berichtet ein Oberst, daß nach einem Marsche von 45 Kilometern in neuen

zeichnete sich der Oberst Kislinsky aus, der sogar in diesen Kreisen als Weiberfreund hervorragte. Er brachte in kurzer Zeit mehrere Vermögen durch. Ein Mitglied des Revisionsausschusses nannte sämtliche In tendanten korrupt..Die Generäle Rostowsky aber und Schuwaeff, ein so hoher Herr, daß die Verteidiger auf stehenmußten, wenn sie mit ihm, für den ein Sessel auf gestellt war, reden wollten, gaben günstige Zeugnisse. Letz terer nannte den General Akimoss einen ehrlichen und untadelhaften Mann. Gewiß

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Pagina 2 di 4
Data: 06.11.1918
Descrizione fisica: 4
^ warfen Mehlsäcke vom dritten Stock herab, wodurch einige Personen vom Ziviel buchstäblich erschlagen wurden. Auf den Stra ßen verkaufen Soldaten nicht nur Lebensmittel, sondern auch alle son- Der Letzte seines Stammes. ^ Erzählung von C. Meerseldt. (3. Fortsetzung.) „Sie sind ein wahrhafter Edelmann, Herr Oberst', sagte er gerührt, „und Ihres Bruders treues Ebenbild. Wie könnte ich armer, dienstbarer Mann eine größere Genugtuung verlangen? Und dennoch — wäre es nicht immerhind besser, wenn ich ginge

wird. Wir beide werden gute Freunde bleiben, und ich meine, das wäre die Hauptsache!' Noch einmal schüttelten die beiden Männer, die durch Ge burt und gesellschaftliche Stellung so weit von einander getrennt waren, sich herzlich die Hände. Dann schwang der Oberst sich wieder auf sein Pferd, um, während der Förster langsam den Weg nach dem Försterhause einschlug, im schlanken Trabe dem Schlosse Zuzureiten, ahnungslos, was dort erst seiner wartete. Als der Oberst die Tür seines Arbeitszimmers öffnete, mel dete

der Diener ihm, daß er schon seit mehr als einer Halbe Stun de von einem Herrn Peter Michelmann aus der Residenz erwar tet werde. ^ , . ' . , , „Michelmann?' wiederholte der Oberst nachdenklich. „Mr ist es, als müßte ich den Namen schon gehört haben, aber ich weiß, ihn doch nicht Hinzubringen. Nun, wir werden ja sehen! — Lassen Sie hen Herrn jedenfalls eintreten!' Er warf die Reitpeitsche auf den Tisch und war soeben im Begriff, auch die Handschuhe auszuziehen, als Herrn Michel- inanns fette, unsaubere

Gestalt auf der Schwelle erschien. Der würdige Herr schien es doch sür rätlich zu halten, sich hier um vie les höflicher zu benehmen als dem jungen Baron gegenüber. Seine Verbeugung war so tief, als seine Beleibtheit es nur im mer zuließ, und seine heisere Stimme klang viel geschmeidiger und verbindlicher als vorhin. „Gehorsamster Diener, Herr Oberst', sagte er. ,Hch darf wohl nicht annehmen, daß i chnoch die Ehre habe, von dem Oberst gekannt zu sein!' - Der Baron hat ihn mit einem scharfen

, durchdringenden Blick von oben bis unten betrachtet, und die unmutige Falte zwischen seinen Augenbrauen war noch tiefer geworden. ' „Jetzt, wo ich sie vor mir sehe, erinnere ich mich Ihrer aller dings sehr wohl, Herr Michelmann,' sagte er hart. „Wir unter handelten miteinander, als ein junger Leutnant meines Regi mentes sich zu erschießen versucht hatte, weil er sich durch Wu chergeschäfte mit Ihnen zur Verzweiflung getrieben sah: Ist es nicht so?' ^ - „Der Herr Oberst haben ein ausgezeichnetes Gedächtnis

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Pagina 9 di 16
Data: 04.09.1898
Descrizione fisica: 16
Beitage zu Nr. 201 der „Bozner Nachrichten' vom 4. September 1893 ' ^Nein, gewiß nicht!' versetzte der Oberst mit Eifer. „Ich darf mir wohl schon ein Urtheil erlauben, denn ich sah manches schönes Weib aus aller Herren Ländern und ich versichere dich, daß ich nie ein vollendeteres Wesen gesehen habe, als eben deine Frau!' „Es freut mich, wenn du der Ansicht bist,' warf der Graf nachlässig hin. Ich theile dieselbe jedoch nicht, wie du weißt; sie ist nicht nach meinem Geschmack. Bewundern

, ohne sie nur anzusehen, und sie raffte die Schleppe auf, als scheue sie seine Berührung. Das gab wenig Hoffung auf eine Versöhnung. Gras Caraven trat mit warmem Händedruck auf Raoul zu und fragte denselben, wie er sich die Zeit vertrieben habe. »Sehr angenehm, dank der Unterhaltungsgabe deiner Frau,' antwonete Her. Oberst lebhaft. „Sie ist die personifizierte Liebenswürdigkeit!' Der Graf sah- halb ungeduldig, halb befriedigt aus. „Du scheinst wohler zu sein, als gestern k' bemerkte er. »Am Ende

wirst du uns noch wieder ganz gesund!' „DaS wolle Gott!' versetzte der Oberst. „Dann kehre ich . unve^üglich zu meinem Regiment zurück!' Er bemerkte, wie Gräfin Caraven, anstatt an der Unter haltung theilzunehmen, sich vor ihrem Gatten offenbar zurückzog. Ihr Benehmen war ebenso kalt, wie das des Grafen ihr gegenüber. „DaS sage ich dir aber, Guido,' fuhr der Oberst darum doppelt lebhaft fort, ^werde ich wieder besser, so schulde ich das zum großen Theil deiner Frau. Sie ist die liebenswürdigste Pflegerin, die ein Leidender

sich wünschen kann. Solltest du jemals krank-werden, so wirst du Gelegenheit finden mir beizu pflichten.' „Hoffentlich bleibe ich gesund,' gab der Graf zurück, „sollte jener Fall jedoch wirklich einmal eintreten,, so habe ich gewiß von Gräfin Caraven keine Pflege zu erwarten.' „Guido,' sagte Raoul leise, „wie konntest du nur sagen, deine Fra» sei groß und brünett und weiter nichts?' »Ist sie daS vielleicht nicht?' entgegnete Caraven, sich. 20. Kapitel. Oberst Raoul war jetzt drei Wochen in Holly.House

so verschiedenartigen Menschen wundern. Der hübsche Knabe, den er so zärtlich geliebt hatte, war allerdings verändert. Er hatte jedes höhere Lebensziel verloren und Pflicht war ihm ein toter Buchstabe geworden. Vergnügungssucht, Wetten, Spielen, Rennen beschäftigten ihn ausschließlich. Er hatte ke'ne Zeit für das schöne junge Weib, das seinen Namen trug. Seit Oberst Raoul da war, hatte er sie erst vollends linö liegen lassen. Sonst hatte er sie doch wenigstens noch bei öffentlichen Anlässen begleitet. Jetzt ging

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Pagina 2 di 8
Data: 25.01.1898
Descrizione fisica: 8
! Da spricht Ihr vom Frieden und beantragt Schluß d?r Debatte! Das ist das Einzige, was der Großgrundbesitzer' trifft. Abg. Steiner: Das ist eine Vergewaltigung! (Große Unruhe!) Abg. Wolf: Das ist eine Unverschämtheit, hier Vvm Frieden zu reden. Oberst-Landmarschall (mit erhobener Stimme): Es ist keine Unverschämtheit, auf Grund der Geschäftsordnung den Antrag auf Schluß der Debatte zu stellen, und ich rufe deßhalb den Abgeordneten Wolf wegen des nnparlamentarischen Aus druckes zur Ordnung. Abg. Wolf

: Das ist mir ganz egal, das ist ein Schwindel, eine abgekartete Sache. Oberst-Landmarschall: Ich ersuche um Ruhe. Abg. Wolf: Wenn so vorgegangen wird, kann man nicht ruhig bleiben! (Großer Lärm.) Oberst-Landmarschall: Der Antrag auf Schluß der Debatte ist angenommen. Abg. Wolf: Natürlich! Alle vier Schwarzenberge stimmen dafür ! Oberst-Landmarschall: Ich ersuche den Abg. Wolf, ruhig zu bleiben. Abg. Wolf: Das ist eine Vergewaltigung! Das dürfen wir uns einmal nicht gefallen lassen! (Große Unruhe.) Oberst

-Landmarschall: Ich bitte, Herr Abg. Wolf, benehmen Sie sich ruhig. Abg. Wolf: Da spricht man von Frieden und geht so gegen uns vor! Das ist eine abgekartete Geschichte! Dieser Antrag muß noch dazu aus der Mitte der Großgrundbesitzer hervorgehen! Ober st »Landmars chall: Der Herr Abg. Wolf hat nicht das Wort. Ich ersuche ihn, sich zu beruhigen. Abg. Wolf: Ich kann nichts dafür, wenn ich aufgeregt bin! (Höhnisches Gelächter bei den Jungtschechen und den Großgrundbesitzern.) Oberst-Landmarscha l l gibt bekannt

, daß zum Generalredner xro der Abg. Strache und zum Generalredner ooutra. der Abg. Dr. Kramarz gewählt wurden, und ertheilt Letzterem das Wort. Abg. Wolf: Der Kramarz, der Assistent des Abraha- mowiq im Reicherathe, der Schinderlnecht! (Großer Lärm.) Oberst-Landmarschall: Ich ersuche den Herrn Abg. Wolf nochmals, die Ruhe nicht zu stören.

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