wendet sich gleichgiltig und gelangweilt ab. Da erscheint der Hirtenknabe Joseph. Durch seinen Tanz und Schönheit erweckt er das Inte resse der Frau, die ihn reichlich beschenkt. Und dann spielt sich die bekannte biblische Szene ab, Joseph flicht vor den Nachstellungen der Frau, seinen Mantel zurück lassend. Tödlich verletzt in ihrem Stolz, schreit Frau Puti phar aus: ihre Liebe hat sich in Naß verwandelt. Die Szene füllt sich. Frau Putiphar, mit dem Mantel in der Hand, wird zur Anklägerin
, und Putiphar, der sein Haus beschimpft glaubt, überliefert Joseph den Henkersknech ten. Folterwerkzeuge werden herbeigetragen, denen Jo seph verfallen ist. In diesem Augenblick wird Joseph eine mystische Figur, ein Engel bricht seine Ketten und besreit ihn von aller Pein. Frau Nutiphar, gebrochen und von Entsetzen und Grauen erfüllt über das Wunder, gibt sich selbst den Tod, indem sie sich mit einer Perlenschnur erdrosselt, während Joseph vom Erzengel zu lichter Him melshöhe geleitet wird. Die Vtusik
zur Joseph-Legende gehört mit zu dem Schönsten, was Strauß komponiert hat. Sie ist reich, flüssig und nimmt gesangen. In manchem erinnert sie an seine Salome. Aber während dort die Perversität triumphiert, offenbart die ganze Komposition der Joseph- Legende di.e Umwandlung des gewöhnlichen und mate riellen Wesens zur größten Vollkommenheit. Die schwere, parsümierte. mit Wollust durchtränkte Atmosphäre klingt aus jedem Ton wider und die Tänze der drei Schleier sind von eitlem prachtvollen Reichtum