Seite 2 „Bozner Nachrichten', den 14. Mai 1923 Nr. 108 mögen sich also bemühen, zu verhindern, daß man sie eventuell einer Vergünstigung, die nur ihnen zugedacht ist, beraube. Zusammenfassend konstatiert Reckendorser: Die weinwirtschaftlichen Konzessionen, welche Oesterreich an Italien im neuen Handelsvertrag machte, belasten den österreichischen Weinbau überaus schwer, aber sie treffen ihn nicht in seinem Lebensnerv. Die Beschränkung des Im portes auf hochgradige Naturweine versöhnt
^ihn einigermaßen, weil sie Ungarn gegenüber eine Verhandlungsbasis schafft, die völlig frei von Bindungen aller Art ist,- denn Ungarn yat der art hochgradige Weine nicht. Die österr. Wein bautreibenden mögen im Auge behalten, daß jedes Liter Fremdwein, das ins Land kommt, mag sein Preis auch noch so hoch sein, das An gebot mehrt und damit die Marktlage zu Un gunsten beeinflußt. Jene Weine, welche aus Italien zur Einsuhr kommen dürsten, pnd in der Hauptsache keine Trinkweine, denn 13- bis 15prozentige Weine
sind ja, wie die Verhältnisse einmal liegen, nur mehr erste Weinhandelsfirmen in der Lage, Auslands geschäfte zu tätigen. Die kolonialen wünsche Italiens. Benedetto Cirmeni, Senator des König reiches, schreibt zum Besuch des Königs und der Königin von England in Rom, -derselbe habe die „Times' veranlaßt, daran zu erinnern, baß die Frage, wie das Dschubbaland an Italien abzu treten sei, noch ungelöst ist, und hinzuzusetzen, daß, wenn auch der Ausenthalt der englischen Souveräne keinen politischen Charakter trage
, die Gelegenheit doch eine überaus günstige sei, um Italien gegenüber die Schuld abzutragen, zu der sich England im April 1915 vor «dem Eintritt Italiens in den Krieg verpflichtet habe. Der Londoner Vertrag vom 26. April 1913 wurde zwischen Italien einerseits und Frank reich, England und Rußland anderseits als Ge- heimosrtrag abgeschlossen, und er war es, der getrunken, aber der Whiskhverbrauch überragt heul.:, weil Whisky leichter zu beschaffen ist. Große Men gen dieses stark alkoholischen Getränkes liegen
entweder eine Brauerei, eine Brennerei oder eine Kelterei, und die für den Hausgebrauch gebrauten, gebrannten und gekelterten Mengen n er ven von Jahr zu Jahr größer, weil die Fertigkeit, Getränke auf diese Weise herzustellen, größer wird, was dem Erzeugnisse zugute kommt. Geschäfte, die Hopfen und Malz und was sonst noch zu en'.er zünf- dazu führte, baß Italien sich entschloß, am Kriege an der Seite der Entente teilzunehmen. Es war ein unseliger Vertrag, sagt Cirmeni, denn im Augenblick