mA Die Kriegsvorbe» eitnngen Italiens^ Herr F. B., der im April seine alljährliche Geschäftsreise nach Oberitalien machte, konnte schon damals seststellen, daß Italien die Angehörigen der „verbündeteil' Donaumonarchie durchaus nicht als Freunde behandelte. Aus der Stimmung, die er in Italien vorfand, koimte er entnehmen, daß Italien dem Dreibund gegenüber keine aufrichtige Rolle spielte, zu gleich aber die Ueberzeugung gewinnen, daß ein großer Teil der Be völkerung^ namentlich die Landbewohner, nichts weiliger
als für den ^rieg mit Oesterreich gestimmt waren. Herr B. teilt nun mit: Im »lpril reiste ich wie alljährlich in Geschäften nach Oberitalien. In Pvntafel wurde ich voll den italienischen GrenzÜehörden einem sehr genauen Verhör unterzogen, wer ich sei und was ich in Italien zu tun habe. Als ich als meinen Geburtsort „Bozen in Tirol' nannte, wurde ich in sehr barscher Weise von dem Beamten dahin belehrt, daß es in Italien kein Südtirol geb, sondern ein Treutino, das zum ^ltvrale gehöre Zwei Tage später wurde
haben. Man legte mir „neutralistische Umtriebe' zur 5-ast. Alis meinen Einwand, daß sich Oesterreich nnd Italien m eugstM MiNdnisoerhältnis befinde und selbst offiziell seine Neutralität» erklärt habe, folglich'solche „Umtriebe' objektiv wie auch, was meine Persoll anbelangt, eine Absurdität seien, sowie ich' in der Lage sei, restlos nachzuweisen, daß ich mich ausschließlich geschäftlich betätige uud mit der Politik nichts zu tun habe, wurde mir die Jnterniernng angedroht. Ich protestierte nun energisch
, verlangte die Einleitung eines ordentlichen Prozeßverfahrens, nm zu wissen, wessen man mich' beschuldige, da es doch ein Unsinn sei, wenn man den Angehörigen eines Staates, mit dem man im tiefsten Frieden lebe, unter einem so lächerlichen Vorwände festnehme, und beharrte auf meinem Rechte. Nach einer längeren Beratung wurde mir eröffnet, daß über mich die ordentliche PräveNtivhaft verhängt würde, wenn ich nicht mit dem nächsten Zuge Italien verlassen würde. Selbstverständlich tat ich dies sofort
. Hatte ich doch aus dem Erlebnis die sichere Ueber- zeuguug gewonnen, daß der Krieg von Italien vorbereitet werde. Ich möchte noch hinzufügen^ daß- alle Landbewohner, mit denen ich in diesen zwei Tagen zusammen war, jeder Kriegsabsicht ablehnend gegenüberstanden und nichts von Feindseligkeiten gegen Osterreich wissen wollten. Das kam auch bei meiner Verhaftung auf dem Bahnhofe von Noale zum Ausdrucke, wo sich zahlreiche Landbewohner, die von meiner Festnahme Kenntnis erlangt hatten, einfanden nnd sich von mir troß