. Im Reichstag hat die Regierung gemeint, rechts sei die Gefahr, jetzt sagt mau, in München sei die Gefahr; wie die Tatsachen le>.'en, dürfte aber die Gefahr mehr von der Pariser >L?eite ausgehen. Während sich die Deutschen zerstreiten, gerät das Reich unter die Kuratel des Auslandes.) Die italienische Keife. Die Ministerkrisen sind für Italien nach dein Kriege eine Art von Dauerzustand geworden. In kaum dreieinhalb Jahren hat das Land nicht we niger als sieben Ministerien gehabt
in das Uspenskikloster bei Pensa begeben, an geblich, um dort Schutz vor der Verfolgung durch d>e Sowjetbehörden zu suchen. Das Tribunal verur teilte die Polikarpowa und den Prudentow zum Tode, die Klimowa und die Äbtissin des Klosters sowie andere Mithelfer zu langjährigen G es ä n g- n isstrafen. alt geworden. Es war als Schwergeburt der langen Märzkrise mit schwachen Beinen und kurzem Atem als Not- und Verlegenheits-Mini st e- r i n m zur Welt gekommen, da die Genua-Konferenz vor der Tür stand, und Italien
, das' sie bewirtete, nicht gut ohne Regierung bleiben konnte. So griff man auf den Giolittianer Facta zurück und wählte zum Außenminister den aus dem Bankwesen her vorgegangenen Schanzer, der Italien auf der Washingtoner Konferenz vertreten hatte. Facta hat dann in musterhafter Weise in Genua die Rolle des Gastgebers gespielt, und Schanzer ist bald als „brillanter Sekundant' Lloyd Georges, bald als „ehrlicher Makler' auf der Konserenz aufgetreten. Sie waren aber beide im Grunde nur für Ge nua gewählt worden
, und man hat sie gerade so lange int Amte, gelassen, bis diese Konferenz in ihrem Haager Ausläufer liquidiert war. In Genua hatte Italien einen großen Prestige-Erfolg da vongetragen, aber die praktischen Ergebnisse waren ausgeblieben. Der mit den Russen abgeschlossene Vertrag wurde von den Sowjets verworfen, und der mit den Südslawen vereinbarte, der die Adria- Frage endlich lösen sollte, ist bis heute vom ser bischen Parlament nicht angenommen worden. Auf Lloyd Georges Versprechungen hin, der Nohstoffe, Petroleum
, Kolonien, A n s w andern ngslän der außer anderen Vor teilen in Aussicht gestellt hatte, war dann Schanzer nach London gegangen. Während Lloyd George meist unsichtbar blieb, machten Balfour und Cnrzon dem italienischen Außenminister klar, daß Lloyd Georges Versprechungen natürlich in der stillschwei genden Voraussetzung gegeben seien, daß Italien die englische Orientpolitik gegen Frankreich unter stütze, mit anderen Worten, daß es für die Ansprüche seines Rivalen Griechenland eintrete. Und da Schanzer