Heer verschmolz sich mit dem deutschen vollkommen, so daß, auch wenn in Galizien die Ereignisse schlecht ausgehen sollten, doch die Oesterreicher aus dem deutschen, Vorbild neuen Mut schöpfen werden. ; l u > Italien und der Krieg. Das „Berl. Tagebl.' meldet aus Rom: Mit überlegener Logik rücksichtsloser Schärfe geht Edoardo Scarfoglio den heterogenen Elementen zu Leibe, die Italien um jeden Preis in den Weltkrieg hineinreißen möchten. „Um was,' fragt Scarfoglio im „Mattino' „handelt
. „Wenn die Kriegsschreiber behaupten', fährt Scar foglio fort, „daß Italiens Eingreifen ausschlaggebend wäre, so übersehen sie, daß Oesterreich-Ungarn keineswegs in den letzten Zügen liegt, und daß hinter Oesterreich-Ungarn Deutsch land steht. Sollte Italien in den Weltkrieg eingreifen, so könnte es durchaus nicht über seine Operationen verfügen, wie seine Interessen ihm dies eingeben, sondern es müßte wohl oder übel Hand in Hand mit den Verbündeten vorgehen.' Von diesen, nicht etwa von Italiens SpezialWünschen
und Spezialinterefsen diktierten Operationen entwirft Scarfoglio ein Bild, das den Kriegshetzern keine Freude machen wird. Vor allem, meint er, dürfte die Aktion in der Adria große Schwierigkei ten bieten, denn wie schon der französische Admiral erklärte, sind Pola und Eattaro von der Seeseite uneinnehmbar, falls nicht jede der beiden Festungen von der Landseite her durch mindestens 150.000 Mann angegriffen wird. Aber woher sollte Italien diese Truppen nehmen, wenn infolge seines Eintritts in die Entente bereits
anderswo das Gros seiner Truppen engagiert ist? Wabren Schrecken flößt Scarfoglio aber die Möglichkeit ein, daß Italien von den Engländern indasägyptischeWespen- nest hineingerissen werden könnte, ein Unternehmen, das mit einer fürchterlichen Explosion und einem Brand endigen werde, zu dessen Löschen kein Jahrzehnt genüge. Es gäbe nur ein Mit tel, die türkische Invasion in Aegypten zu vereiteln, nämlich dem türkischen Heere zuvorzukommen und es sofort in Syrien anzu greifen, wo sich die Geschicke
Aegyptens von jeher entschieden. In diesem Falle müßte Italien, wenn es den Engländern helfen wollte, nach Alexandrette, Veyrut und Jaffa ein Heer schicken, das mindestens ein Drittel stärker als das türkische Heer wäre. „Aber,' fragt Scarfoglio, „haben wir die nötigen Streitkräfte, um gleichzeitig auf so vielen Fronten zu Lande und zu Meer m Europa, Afrika und Asien einen so gewaltigen Krieg zu führen? Und wenn wir dies schon könnten, wiewürdeuns England entschädigen, daß wir die Integrität