habe sich aber weder an die Londoner, noch an die Pariser Politik gebunden. Denn all das, was England tut, bekundete zu wenig festen Willen,- und die Politik Frankreichs gegenüber Deutschland er schien allzu fatal. Mussolini habe sich nicht ge täuscht. England habe eine diplomatische Kata strophe erlebt, daher die Krise, die zum Empor kommen der Arbeiterpartei geführt hat. Und die Krise, von der Frankreich heimgesucht wor den ist, wird in Italien nicht allein als eine finanzielle betrachtet. Wie wenig Mussolini
die französische Abenteurerpolitik mitmachen wollte» habe am besten seine energische Rede im Senat bewiesen, jene am Vorabend der von Frankreich angedrohten Ausdehnung der Besetzung deut schen Bodens, die in Paris die gewollte Wir kung nicht verfehlt hat, Ebenso sagt man in faschistischen Kreisen, daß der Konflikt zwischen Rom und Athen gut ausgegangen sei. Die Spannung, die durch die Landung italienischer Soldaten auf Korfu einge treten war und zu einer Krise zwischen Italien und dem Völkerbund geführt
auch auf die Wie deraufnahme der italienisch-russischen Beziehun gen und auf das Abkommen mit Jugoslawien. Es wird dem 80jährwen Pasie hoch angerech net^ daß er die weite Reise nach Rom nicht scheute, womit er feierlich bekunden wollte, wie viel ihm an wirklich freundschaftlichen Be ziehungen Zwischen Rom und Belgrad liege. HeAeutlmg ües jugo- flawistben Vertrages. Zur Romfahrt der serbischen Minister. Die gereizte Simmung, die zwischen Italien und Jugoslawien während der Friedenskonferenz herrschte
bei der Parteien unterzeichnet wurde. Obgleich fünf Jahre seit deiw Waffenstillstand und mehr als vier Jahre seit der Unterzeichnung des Vertrages von Saint Germain Verstössen waren, gelang es Italien und Jugoslawien nicht, das Problem von Fiume zu lösen, das ein überaus gefährliches Hindernis bot, sollten zwischen den zwei Ländern, die das Nr. 24 Adriatische Meer begrenzt, gute Beziehungen be stehen. -- Um dem Sprichwort von den zwei Streitende», bei denen der Dritte den Gewinn zieht, zu.seine« Recht
zu verhelfen, konnte irgendeine Großmacht der Entente ein Interesse daxan haben, das Feuer der Uneinigkeit anzufachen. In der Tat war da mals in Italien allgemein der Glaube verbreitet, daß jeder Versuch, gute Beziehungen zwischen Z t ä» lien und Jugoslawien herzustellen, schei tern müsse, solange Jugoslawien dem Einfluß der jenigen Ententegroßmacht zugänglich blieb, die ein Interesse daran hat, Italien vom großen Wett bewerb im Mittelländischen Meere auszuschließen, indem man es auf das kleine Problem