. Wir verließen das Gefechtsfeld von Nowe Miasto mit der Uebsrzeugung, unseren Truppen könne auf die Dauer niemand wider stehen. Möge unsere Bevölkerung, wenn uns einst Sieg und Friede beschieden sind, dankbar jener Helden ge denken, die den Kaiser und fein Reich und unser.Bater land erhalten haben! Nato na. In den letzten Tagen gingen durch die auswärtige Presse Meldungen, daß Valona von Italien besetzt worden ist. Diese Meldung war jedoch verfrüht und wurde auch demen» tiert, es verlautet
aber, daß sie demnächst erfolgen soll. Nach einer der „Köln. Ztg.' über Zürich zugehenden Depesche wenden sich die Mailänder Blätter „Secolo' und „Eorriere della Sera' neuerdings gegen das Eingreifen Italiens in Valona, da dadurch Gefahr bestehe, daß Italien durch Alba nien von den Fragen an der Adria abgelenkt werde. Wie die „Jtalia' berichtet, werde in Berlin angenommen, daß Italien bei der Besetzung Valonas, das nach der „Stampa' jetzt erfolgen werde, im Einverständnis mit Kster- reich-Ungarn handle
. Gegen die Okkupation von Valona ist auch in Rom eine starke Agitation der Nationa listen in? Gange, die fürchten, das Engagement Italiens in Albanien behindere die Freiheit künftiger Entschließun gen gegenüber dem Weltkriegsverlauf. Die Besetzung von Valona durch die Italiener ist ein Ereignis von unabsehbarer Tragweite. Sie bedeutet, daß Italien aus seiner abwartenden Haltung, die ihm so wohl anstand, heraustritt. Valona, der Brückenkopf der uralten Heerstraße nach Byzanz, wird begehrt von den Griechen
, die' den freien Ausblick auf die Straße von Otranto haben möch ten, aber Italien hat niemals einen Zweifel daran gelassen, daß es den Besitz des Tores zum Ädriatischen Meere mit keiner anderen Macht zu teilen wünscht. Schon bei Be endigung des Tripoliskrieges verlangte Italien Valona; es wurde aber kein Resultat erzielt. Italien hat nun einmal kein Glück in Kolonialkriegen. Als dann in den Balkankämpfen der türkische Halbmond von der Adria weggedrängt wurde, hat Italien wiederum seine Ansprüche aus Valona
vergeblich proklamiert. Es er folgte die Gründung des Staates Albanien und die Tragi komödie des Thronkandidaten aus Wied, der vielleicht kurze Wochen hindurch Eigentümer, niemals aber Besitzer von Va lona war. Nachdem er das Land verlassen mutzte, ist Valona von neuem der Zankäpfel geworden, und seinen Besitztitel beanspruchen außer Albanien, Bulgarien und Serbien und vielleicht auch der Türkei, in erster Linie Griechenland und Italien. Die Forderungen, die Albanien, Bulgarien und Ser bien