Dienstboten zu finden, welche jeden Wink ihrer Herr schaft zu verstehen vermögen Einen großen Haushalt zufüh ren und Dienstboten zu dirigiren, macht auch viel Mühe und Kopfschmerzen, Nährend man im Hotel seine Zeit ganz unab hängig von deü Launen und Schwächen der Dienerschaft todt schlagen kann. In solch einem Hotel fehlt ja nichts, was der verwöhnteste Mensch beanspruchen kann.' Da gibt es Tele phon und Telegraph, ^ Personen- und Lastenaufzüge, Rohr leitungen zur pneumatischen Briefbeförderung
, sondern sich bei jeder, auch der kleinsten Leistung, bedienen zü lassen, dann wird man begreifen, daß sich in diesen Häusern in der Regel mehr dienstbare Geister als Gäste befinden, zumal die Ver waltung eines derartigen Riesenunternehmens schon an und für sich Hunderte von Personen beschäftigt. Ich habe hier unter Anderem das Waldorf-Astoria-Hotel und das Hotel New-Netherland in New-Aork, welche eine Kapitalsanlage der berühmten Familie Astor bilden, im Auge, ferner das Hotel Cecil in London, das den ersten New-Dorker Hotels Hinsicht
lich des Komforts und Luxus an die Seite gestellt werden muA'äb^ 'iwch^ bedeutend umfangreicher als diese ist.- Das?« Waldorf-Astoria-Hotel umfaßt 630 Zimmer, darunter 100 auf das elegantste eingerichtete Salons, das Hotel New- Netherland 720 Zimmer, während das Hotel Cecil 1200 Zimmer enthält. . . Obwohl 12 und 18 Geschosse bei derartigen Palästen keine Seltenheit, sind, fehlt es doch in den Etagen an Raum die Wohnzimmer für das Personal, wie die wirthschaftlichen Anlagen unterzubiängen
, und so hat man denn in New-Uork wie in London den Ausweg gewählt, derartige Hotels nicht nur in die Höhe, sondern auch in die Tiefe zu bauen, d. h. es liegen eine ganze Reihe von Geschossen unter der Erde, welche Tag und Nacht durch elektrisches Licht beleuchtet und durch großartige Ventilationsanlagen mit der erforderlichen frischen Lust versorgt werden. Allein die Maschinenanlagen in einem solchen Hotel, welche die nöthige Kraft für die Be leuchtung des Hauses, zum Betriebe der Auszüge, der Eis- und Kühlmaschinen
, der Heiz- und Lüftungsanlagen u. s. w. ' zu liefern haben, erfordern hier einen so großen Kostenauf wand, daß man für denselben Betrag schon ein vollständiges ^ komfortables Hotel normaler Größe erbauen könnte. Im ' Waldorf Astoria verschlang die Maschinenanlage zwei Mil lionen Mcnck, während die gesammten Baukoswn dieses Hotels das Zehnfache betrugen. Der Küchenchef ist in einem solchen Palast Natürlich eine hochwichtige Persönlichkeit, da er ein großes Heer von Perso nen zu kommandiren