werden, bis es hier ankommt!' — „Nee, nee — es ist nicht los hier! Hallen see, Wannsee. dort ist riesig wat los! Kon zerte. Kahnfahrt, Kaffee und Schokolade mit Schlagsahne!'. „Aber, meine Liebe, dort in dem Kähn- chen sitzt ein hübscher junger Bursche! . Sieh mal, das wäre ein prächtiges Modell für dein neues Bild!?' beruhigte Erna. „Wirklich? Nun warten wir. wir werden ja sehen! — Und letzten Endes fährt uns der Jüngling im Kahn über den See!' meinte nun schon etwas beruhigter. Elvira. Dem Moos-Irgl wollte heute
seidenen Schlyier am »Rücken hinabhängen!' 142 „Als die Sonne sank . . / „Als die Sonne steht . 143 brannten seine Küsse auf ihrem Mund, noch waren ihre Hände warm von dem festen, starken Druck der seinen ... Lange stand sie regungslos und starrte in die kristall helle Flut, als könnte sie darin noch sein liebes Bild er- schaun. Dann raffte sie sich auf und trat langsam den Heimweg an. Sie fühlte plötzlich eine entsetzliche Leere um sie her. - Der stolze, schöne Wald, die goldigen Matten, die ra genden
Berge — alles schien verändert! Eine Müde, ein tönige Stimmung lag über dem ganzen Bild. /. Ihr war. als trete sie in einen verlassenen Festsaal, in dem die Kerzen verlöscht, die Kränze verwelkt, die Freude tot... Ihr Herz krampste sich zusammen. Sie griff mit den Händen in die Luft, als könnte sie noch fest halten, was sie besessen. Und fühlte, daß sie ins Leere gr^ff. Da ließ sie die Arme wie ermattet sinken und setzte sich auf einen Stein am Weg und weinte... 21. Der Sommer versank. Müder trugen
seine Antworten ein. Er ging nicht mehr auf das ein, was sie ihm schrieb, berichtete nur All gemeines, und das so knapp und flüchtig, daß sie sich nicht einmal ein Bild von seinem Leben machen konnte. Ja, sie inußte sich eingestehen, seit er unten in Bozen war. wußte sie überhaupt nichts mehr von seinem Leben. Kaum mehr als früher, da sie sich ganz fern standen und sich gar nicht schrieben. Manchmal schien er ihr ganz entrückt. Aber sie wollte tapfer und vertrauend sein und an ihn glauben, wie sies ihm gesagt