über vem ganzen Prozesse lag. Unsere Aufgabe soll es nicht sein, vles sxtevso klarzulegen. Wir haben uns nur vorgenommen, le Stimmung des gestrigen Tages,^ das^ seelische Bild' der Verhandlung zu - skizziren. Es war Morgens 8 Uhr. Wir betraten den mehr als ws?^en Saal und, , unsem Platz einnehmend, trifft unser ucr sofort, hm neben einem Gendarmen sitzenden Angeklagten. t,^Altlch ist blaß, sein Blick etwas müde, seine Züge aber ^uhe. ,Jst es die Ruhe des guten Gewissens — raffinirte Heuchelei
eines Verbrechers, wie ihn nur. den ? Jahrhundert gebiert? Das -ist der Mann, lipf.«!? ><'ele als einen fleißigen, herzensguten Menschen, als llan» - ^^kr semer Kinder rühmen, und der nach der An- Bestie in Menschengestalt, sein soll! . . . . Mütterlich wie- bisher scheint auch heute sein gemessenes Wesen - heute, wo es um seinen Kopf, geht und um ewige Schande. Ein zwiespältig Bild! ' . . .. - Der. Saal füllt. sich mit Menschen aller Classen, mit Herren und Damen. Es thut uns- leid, den Letzteren
zuspitzt. j Und die Anklage klingt ruhig, sehr ruhig, aber herb, fest geschlossen, zu einem Felsenberg sich thürmend, der den Ange klagten erdrücken soll, der nichts gestehen will. Wie es ge wesen sein muß, das Bild des Verbrechens, der Redner ° setzt es zusammen aus halbverworrenen Spuren und Reflexen. ^Berchtold, der Dieb! Berchtold, oer Räuber! Berchtold, der dreifache Mörder!'. Das ist der Schluß. - ' Dev Vertheidiger erhebt sich. Nicht Vergeltung will er von den Geschworenen, auch kein Mitleid