geworden. 9!achbildun- gen des „Abendmahles', Kopien und Stiche jeder Art, sind seit mehr als 400 Jahren durch alle Länder verbreitet wor. daß es unter den KulwrMkenl wenige erwachsene' Menschen geben wird, die nicht von dein „Wendmahle' Leo nardos eine Vorstellung hätten. Ja, man kann sagen, das; sich seit Generationen die Menschen das heilige Mendmahl . . so vorsteWn, wie es Leonardo geinalt hat^ Durch seinen Wert und feine Wirkung ist dieses Bild weltgeschichtlich geworden
, daß j er gegen Ende 1499 oder anfangs 1500 den letzten Pinsel- ^ , strich am Werke getan hat, denn wenige Monate nach der Eroberung Mailands durch d-ie Franzosen, begab sich Leo- ^ nardo nach Venedig. Da zu dieser Zeit das Bild noch nicht i völlig vollendet war >— der Kopf des Erlösers ist niemals z .vollendet worden — so darf man Wohl annehmen, daß Leo- Z . nardo bis zu seiner Abreise, also bis zum Jahreswechsel s 1499/1300 an dem Bilde gemalt, hat. . z jeher Hai -man an den Gestalten des Abendmahles H ^ feine
sollte, wer es wäre.' Das Bild des Verrates uno der Niedertracht sitzt in teuflischer Häßlichkeit Judas Ischa- rioth da. Er fragt sich: „Woher tveiß denn Jesus, was ich vorhabe? Sollte er doch'der Messias sein?' — Der Judas- köpf wird von vielen für den am besten gelungenen deS Kopfes gehalten, „denn in dieser niedrigen Welt', bemerk? schon Vasari, der älteste Biograph Leonardos, „tonnte der Meister ohne große Mühe die charakteristischen Züge der Nie dertracht in den Menschengesichtern finden
des Gesamtbildes zu erzielen, ^ach- dem er so jahrelang unter bestätigen Studien und Versu chen den Plan des Werkes in sich hatte reisen lassen, itam > das Bild auf einmal fertig und vollendet vor semem genu gen Auge. Mit sicherem Röthel zeichnet? er den Karton. Gestalten erscheinen auf- einmal wie frei und losgelöst von den Mühsamen Studienentwürfen. Ihre .Haltung ist natur lich und-ungezwungen, ihr Ausdruck überzeugend, das anscheinend mühelos und auf den ersten Guß hingeworfen. Man vergißt/ vor einem Bilde
zu stehen und hat das unr - liche Abendmahl vor sich. ^ Bei der Ausführung des Bildes im Speisesaal des minikanerklosters ließ sich Leonardo nicht minder Zen a ^ bei dem EntWurfe. Zunächst bedurfte die Mauer, auf die oa- Bild gemalt werden sollte, sorgfältiger Vorbereitung- ' Mauer war feucht. Aber Leonardo, der nicht bloß Kuni^ und Gelehrter, sondern auch Techniker war, hatte sich w ^ Kopf gesetzt, auf dieser feuchten Mauer mit Oel färbe zu.^n^ len und ein eigenes Verfahren erfunden