zwar nur einen kleinen Teil von Hofers künst lerischem Nachlasse, die zur Schau gestellten Werke — Oelgemäl- de, Aquarelle, Kohle- und Farbstiftzeichnungen, ein- und mehr farbige Künstlerlithographien, verschiedene Exlibris —, reichen aber dennoch aus, ein klares Bild vom Können und der Schaf fenskraft des nur zu früh verewigten Künstlers zu geben. So mannigfaltig auch die dargestellten Stoffe sind, ihre Wiedergabe ist stets von so prächtiger Tonwirkung, so kennzeichnend und stimmungsvoll wie sie eben nur wahre
Kunst zu schaffen vermag. Was Hofer geleistet hat, mußte er der Schule und den Zweimo natlichen Ferien abringen, die er immer in seiner Heimat Tirol und meist in Seis am Schlern verbrachte, Dort sind viele seiner Motive zu finden so zu den „Schnitterinnen', Zur „Abendstim- wung', zum „Bauernhof', zum „Kornfeld' und zur „Seifer- Alm'. „Das Kornfeld' ist von hervorragend seiner Stimmung, man meint schier, die weiche Luft über den reifen Aehren zu füh len. „Die Seiser-Alm', ein ausgereiftes Bild
von glühender Sommer-Mittagsstimmung wurde erst in diesem Jahr geschaffen und Zeigt vielleicht am allerbesten, was die Welt von Hofer noch erhoffen durfte. Von außerordentlich feiner Stimmung und le benswahrer Wirkung ist das aus dem vergangenem Jahre stam mende prächtige Bild „Tiroler Dorsgasse am Mittag'. Aber auch Salzburg erschloß dem Künstler seine Schönheiten Davon Zeugt sein „Wintersonnentag', ein prächtiges Bild mit warmen, durch einen Holzzaun auf den Schnee fallenden Lich tern, ferner
zur Seite und sein Kind am Arme hat. Fürwahr, das Bild mutet an, als hätte Hofer das herbe Schicksal geahnt, das ihm selbst und seinen Lieb sten bevorstand. Unter den farbigen Lithographien fällt ein kleines Bildchen „Vor Sonnenaufgang im Tale' auf. Beim ersten Anblick dunkel und unscheinbar, wird es bei genauerem Hinsehen bald lebendig, aus den unbestimmbaren Farben im Tale entwickelt sich ein dunkles Grün in verschiedeilen bräunlichen und schivärz-.ichen Tünnen, man wird sich des über die Höhen