Bärenhunger, und Leo kommt auch schon, wie Löre. Also gieße zuerst mal den Kaffee, in die Während sie die Tassen füllte, trat Leo wirklich 5n. Sein Gesicht strablte, sein Morgengruß klang unwwMich -frisch und herzlich. ^ls er einen Blick auf den Kaffeetisch warf, <?chte er große Augen und sah die Eltern verwun dert an. 5 ' Nanu, Mutter, was ist denn los? Blumen? ? Hat denn jemand Geburtstag? ' in 'Nein. Es ist bloß unser dreiunddreißigster ^rmählunAstag. Setz dich. Junge. War's hübsch Mern bei Eva
du denn, Leo? Tu siehst so ganz an ders aus als sonst!' „Na, laß dich zunächst beim Eingießen nicht stören, Mutter, Vater wartet sckon. Nachher erzähle ich's euch in Ruhe.' Als dann die drei Tassen mit dem dampfenden Kaffee an ihrem Platze standen und der Kuchen an geschnitten war, sagte er es ihnen ganz unvermittelt. Verlobt habe ich mich gestern. Mit Adalise von Hilbert, einer Freundin Evas!' ' Einen Augenblick ^ blieb es ganz still. Frau Karoline wäre vor Schreck beinahe der Kuchenteller entglitten
. Er —hatte sich verlobt! Und mit einer Freundin Evas. Das gab ihr gleich die un angenehme Vorstellung von einem modernen, selbst süchtigen, jungen Geschöpf, dem Eitelkeit und Ver gnügen die Hauptsache im Leben war. Denn so war Eva leider ... Auch Leo Gottulan war unangenehm berührt. Man verlobt sich doch nicht gleich mit einem Mäd chen, das die Eltern gar nicht kannten, und über das sie noch keinerlei Erkundigungen eingezogen hatten. So etwas besprach man doch vorher in der Familie. ,.Du mußt schon so gütig sein, Leo
tüchtig ist. Ist sie tüchtig?' „Ich hoffe es.' „Hm ... wenig! Wenig! Wenn du bloß . . . hoffst! Du mußt dir doch im klaren über den Cha rakter deiner Zukünftigen sein?' Leo errötete. Nein, das war er nicht. Noch nicht. Er hatte sie ja eigentlich erst kennen lernen wollen. Aber dann — gestern — war es wie ein, Rausch über ihn gekommen. Beschämt dachte er an das von ihm selbst geprägte Wort von Gefühlen, die wilden Rennern gleichen, ivenn ihnen der Zügels der Vernunft fehlt. „Lieber Vater,' sagte
, bist du noch sehr . . . jung. Sieh, ich will ja nichts sagen gegen dieses Fräulein von Hilbert. Sie mag dort, wo sie jetzt lebt, ganz am Platze sein. Ob sie es auch in deiner Welt und an deiner Seite sein wird, darauf kommt es an. Du bist stolz auf deine Arbeit, sie ist es sicher auf ihre Abstammung und wird vielleicht aller lei Ansprüche daraus ableiten, di< dir wiederum unbegreiflich erscheinen können. Ich sage nur — vielleicht! Hast du dies alles reiflich erwogen?' Leo machte eine ungeduldige Bewegung. Ge rade