67 risultati
Ordina per:
Rilevanza
Rilevanza
Anno di pubblicazione ascendente
Anno di pubblicazione discendente
Titolo A - Z
Titolo Z - A
Libri
Categoria:
Pedagogia, insegnamento
Anno:
-1895
Bericht der Kaiserlich-Königlichen Lehrer- und Lehrerinnenbildungsanstalt in Innsbruck ; 1894/95
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/477835/477835_58_object_5376200.png
Pagina 58 di 101
Luogo: Innsbruck
Editore: Wagner
Descrizione fisica: 99 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: Lahola, Karl: ¬Das¬ Individualisieren in der Schule / von Karl Lahola. - 1895
Soggetto: c.Innsbruck / Lehrerbildungsanstalt ; f.Bericht
Segnatura: II Z 122/1894-95
ID interno: 477835
messene Forderung, weil nur unter dieser Bedingung sich mit der Arbeit die Hoffnung des Gelingens verbindet. Sehr leicht ungerecht kann man auch gegen Schiller werden, wenn man ihren körperlichen Zustand oder ihre misslichen häuslichen Verhält nisse außeracht lässt. In ersterer Beziehung will ich nur an blutarme Kinder erinnern, die beim besten Willen nicht eher zähe Ausdauer und Energie entfalten können, als bis ihr Übel behoben ist. In letzterer Hin sicht möge der Lehrer auch wohl

berücksichtigen, in welchen Vermögensver- hältnissen sich die Eltern des Schülers befinden, ob nicht der Mangel an Nahrung die geringe geistige Regsamkeit des Kindes verschulde, oder ob das letztere die nothwendigen Utensilien, das ungestörte Plätzchen zur Be wältigung oder zur Ausarbeitung seiner Aufgabe habe. Alle diese Umstände wird der gewissenhafte Lehrer bei Beurtheilung des Fleißes sich wohl vor Augen halten, weil sie das Individuum in hohem Grade beeinflussen. Bass bei dieser Classification der dass

entehr er, nament lich jener, der die häuslichen Verhältnisse des Schülers kennt und dessen Anlagen in allen Gegenständen genau erproben konnte, gegenüber dem Fachlehrer in großem Vortheile ist, liegt auf der Hand. Doch auch dieser darf die Individualität nicht ignorieren. Damit an Anstalten, wo Fachlehrer wirken, der Fleiß gerecht classificiert werde, empfiehlt es sich, dass hei Bestimmung der Note für denselben nicht die Stimmenmehrheit der in der Classe beschäftigten Lehrer entscheide

, sondern dass diejenigen Lehrer, welche in dem betreffenden Jahrgange mehrere Gegenstände lehren und daher auch in der Lage sind, die Schüler besser kennen zu lernen, auch eine diesen Gegenständen entsprechende Anzahl von Stimmen haben; ferner dass auch der Fleiß, der in den schriftlichen Hausarbeiten und deren pünkt licher oder minder pünktlicher Eiulieferung ersichtlich ist, endlich ihre sonst zutage tretende Gewissenhaftigkeit oder Fahrlässigkeit gehörig berücksich tiget werden. Von allen Schülern

dieselbe Leistung in den einzelnen Gegenständen zu fordern, ist unsinnig; der gut beanlagte Zögling wird diese Leistung spielend erreichen, ja mit der ihm gestellten Aufgabe, weil ihm dieselbe zu gering erscheint, nicht einmal zufrieden sein; der schwächere hingegen wird durch die Höhe des Pensums abgeschreckt und entmuthigt. Die Höhe der Forderung bestimmt allerdings das vorgeschriebene Lehrziel. Doch muss sich der Lehrer auch nach der durchschnittlichen Begabung der Schüler der betreffenden Classe richten

1
Libri
Categoria:
Pedagogia, insegnamento
Anno:
-1895
Bericht der Kaiserlich-Königlichen Lehrer- und Lehrerinnenbildungsanstalt in Innsbruck ; 1894/95
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/477835/477835_10_object_5376152.png
Pagina 10 di 101
Luogo: Innsbruck
Editore: Wagner
Descrizione fisica: 99 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: Lahola, Karl: ¬Das¬ Individualisieren in der Schule / von Karl Lahola. - 1895
Soggetto: c.Innsbruck / Lehrerbildungsanstalt ; f.Bericht
Segnatura: II Z 122/1894-95
ID interno: 477835
so wäre die Erziehung etwas Leichtes; so aber verliert sie die Einfachheit gänzlich und bildet sich zu einem vielgestaltigen Problem, das um so schwieriger zu lösen ist, je mehr Individuen zu berücksichtigen sind. Nicht schwer fällt dies den Eltern oder einem Hofmeister; bedeutende Schwierig keiten bereitet es jedoch dem Lehrer, zumal in der Schule die freie Bewe gung und freie Meinungsäußerung,, wie zu Hause, nicht geduldet, nicht ge stattet werden kann. Bei einer durchschnittlichen

Schülerzahl von 50 bis 80 Kindern wird der Lehrer befriedigende Leistungen im Unterricht und hi Erziehung nur dann erzielen können, wenn er die große Schülerzahl in straffer Zucht hält; dadurch erlangt die Arbeit und das ganze Leben der Schule nothwendig den Charakter der Gleichförmigkeit. Überdies erblickt der Zögling in seinem Lehrer in der Regel nur jene Person, welcher er unbedingten Gehorsam schuldet und der gegenüber er sein eigenes Ich zu unterdrücken hat Trotzdem ist das Individualisieren

in der Schule bis zu einem gewissen Grade immerhin möglich und daher auch anzustreben. Zur Erkenntnis der Individualität hilft in erster Linie das fleißige Studium von psychologischen und pädagogischen Werken, von gut geschriebenen Cha rakteristiken, von Dramen vaterländischer Classiker und Shakespeare^. Großen Nutzen gewährt in dieser Richtung ferner die Rückerinneruug an die eigene Kindheit — gemäß den Worten Goethes: „Willst du die andern versteh'», blick’ in dein eigenes Herz!“ Der Lehrer erinnere

sich daher an seine und seiner Kameraden Triebe, Neigungen, Zustände, an das, was auf ihn und sie bestimmend und Richtung gebend eingewirkt; was Lohn und Strafe, was die Anwendung sonstiger pädagogischer Mittel für einen Einfluss auf ihn und seine Bekannten ausgeübt haben. Die Kindes natur bleibt sich gleich; es wird also bei den jetzigen Kindern ähnlich sein. Sehr ersprießlich ist für den Lehrer schließlich die thätige Praxis, die sich nicht nur darin äußert, dass mau unterrichtet und Unarten ab wehrt

. Auch darf der Lehrer nicht ans einer einzelnen Beobachtung sofort seine Thätigkeit bestimmende Schlüsse ziehen, sondern daran festhalten, dass die von ihm an einem Schüler wahrgenommenen Anzeichen nur, wenn sie in ihrer Totalität und als stetige Gewohnheit beobachtet werden, ihre volle Bedeutung haben. Um Beobachtungen machen zu können, muss man wissen, worauf man zu achten hat, muss man verstehen, wichtige Fragen für die Beobachtung

2
Libri
Categoria:
Pedagogia, insegnamento
Anno:
-1895
Bericht der Kaiserlich-Königlichen Lehrer- und Lehrerinnenbildungsanstalt in Innsbruck ; 1894/95
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/477835/477835_80_object_5376222.png
Pagina 80 di 101
Luogo: Innsbruck
Editore: Wagner
Descrizione fisica: 99 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: Lahola, Karl: ¬Das¬ Individualisieren in der Schule / von Karl Lahola. - 1895
Soggetto: c.Innsbruck / Lehrerbildungsanstalt ; f.Bericht
Segnatura: II Z 122/1894-95
ID interno: 477835
bildungsansta.lt in der Zeit vom 1. bis 5. Juli, an der Lehrerinnnen-B.-A. vom 15. bis 19. Juli abgehalten. Der Schluss des Schuljahres erfolgte am 13. Juli mit einem feierlichen Dankgottesdienste und Vertheilung der Zeugnisse und Schulnachrichten. Am 4. Juli begann der vienvöchenHiebe Ferial-Musikcurs für Abiturien ten und Lehrer. II. Lehrkörper. d) Veränderungen in demselben seit dem Jahre 1885 . Am 24. Juli 1885 wurde der prov. Lehrer an der Volksschule in Kuf stein, Eduard Fleisch

, zum definitiven, der Lehrer und Schulleiter in Kurtinig, Ignaz Zangerl, zum provisorischen Übuogsschuluuterlelirer an der L.-B.-A. ernannt. Der Professor au der Ln.-B.-A., Dr. Josef Hirn, wurde mit Aller höchster Entschließung vom 15. April 1886 zum a. o. Professor der tiro- liscben Geschichte an der k. k. Universität hier ernannt. Der Professor an der Ln.-B.-A. und prov. Bezirksschulinspector fin den Gerichtsbezirk Imst, Vincenz Murr, dem auch die Inspektion der Volksschulen des Bezirkes Innsbruck übertragen

worden war, wurde mit Schluss des Schuljahres 1885(86 von der Dienstleistung an der Anstalt ent hoben. Dem Professor an der Ln.-B.-A., Dr, Karl W ilheim v. Dalla Torre, wurde am 18. Juli 1886 eine Lehrstelle am hiesigen Staatsgymnasium ver liehen, und der Supplent an der L.-B.-A., Michael Haupolter, zum Haupt lehrer an der deutschen Lehrerbildungsanstalt in Prag ernannt (31. Au gust 1886). Für die erledigten Stellen wurden ernannt: der Supplent an der Staats- Realschule in Triest, Franz Egger

, zum Hauptlehrer an der L>- und Ln.-B.-A. (25. August 1886), der Lehrer an der hiesigen Handelsschule, Anton Peter, zum prov. Hauptlehrer an der L.-B.-A, und der Professor an der Staats-Unterreal schule in Bozen, Johann Adolf Heyl, zum Pro fessor an der Ln.-B.-A. (3t. August 1886). Aus dein Verbände der Anstalt traten aus: die Übungsschulleh rerinnen Judith Richter (mit Ende August 1886) und Maria Spren ger (mit Ende October 1886), deren Stellen im Schuljahre 1886(87 durch die Supplenüimen Josefine

3
Libri
Categoria:
Pedagogia, insegnamento
Anno:
-1895
Bericht der Kaiserlich-Königlichen Lehrer- und Lehrerinnenbildungsanstalt in Innsbruck ; 1894/95
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/477835/477835_41_object_5376183.png
Pagina 41 di 101
Luogo: Innsbruck
Editore: Wagner
Descrizione fisica: 99 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: Lahola, Karl: ¬Das¬ Individualisieren in der Schule / von Karl Lahola. - 1895
Soggetto: c.Innsbruck / Lehrerbildungsanstalt ; f.Bericht
Segnatura: II Z 122/1894-95
ID interno: 477835
von der gleichen Liebe und Pflichttreue getragene Wirksamkeit muss durch umsichtiges Verfahren an demselben Unterrichtsstoffe nicht nur die begab teren, sondern auch die schwächeren zu fesseln und zu fördern suchen, jeden nach Maßgabe seiner Leistungsfähigkeit, Den talentvollen Zöglingen sei der Lehrer ein treuer Berather und Regulator, auf dass sie ihre Fähig keiten gut anwenden. Nach dem Grundsätze: „Wem viel anvertraut ist, von dem muss man viel fordern“, stelle er an sie die größtmöglichen

Anforderungen inbetreff des Lehrzieles; denn ihr Thätigkeitstrieb muss immer genügende Beschäftigung' finden. Ist dies nicht der Fall, oder in teressiert sie der Unterricht nicht, dann werden sie Störenfriede; dagegen folgen sie demselben mit Theilnahme, sobald sie der Gegenstand selbst anregt oder dessen Behandlung gut ist. Demnach können sie dem Lehrer mitunter als Barometer für seine Methode dienen. Solche Schüler neigen gern zur Flüchtigkeit und zum Leichtsinne hin, da sie alles ohne persönliche

Anstrengung ausführen. Dann hat der Lehrer die Aufgabe, bei ihnen namentlich das Pflichtbewusstsein anzuregen, zu stärken und sie bei allem Fortschritte in Bescheidenheit zu befestigen. Deshalb ist hei ihnen das Loh zu sparen, und nur solche Leistungen sind auszuzeichnen, welche dem Talente thatsäehlicli entsprechen. Man darf befähigte Schüler auch nicht bevorzugen und sieh mit seinen Fragen mit Vorliebe an sie wenden; denn einerseits wird durch einen solchen Vorgang Eitelkeit und Eigendünkel großgezogen

, und Eifersucht und Neid in die Herzen gestreut, andererseits haben alle Schüler das Recht auf Beachtung. — Mittelmäßig begabte Schüler bilden in der Regel die Mehrzahl; auf diese wird der Lehrer daher, um das Lehrziel zu erreichen, sein besonderes Augenmerk zu richten haben. Diesen passe er vorzugsweise die Methode und die Lehrform an, muntere sie auf, stärke ihren Muth und zolle Anerkennung, sobald er bei dein einen oder dem andern einen guten Willen wahrnimmt. Er halte es für ehren voller

, mit der Schülermehrheit Genügendes, als mit einem Bruchtheile Vorzügliches zu. leisten. — Auch den geistig Schwachen widme der Lehrer Aufmerksamkeit gemäß den Worten des göttlichen Lehrmeisters: „Die Gesunden bedürfen des Arztes nicht, wohl aber die Kranken“, und trachte, ihnen — so viel als möglich — beizubringen. Wenn es bei einem solchen Schüler auf dem ersten Wege nicht gehen will, versuche man einen zweiten und dritten. Die rechte und echte Lehrerliebe ist erfinderisch und uner müdlich ; sie vermag gar vieles

4
Libri
Categoria:
Pedagogia, insegnamento
Anno:
-1895
Bericht der Kaiserlich-Königlichen Lehrer- und Lehrerinnenbildungsanstalt in Innsbruck ; 1894/95
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/477835/477835_7_object_5376149.png
Pagina 7 di 101
Luogo: Innsbruck
Editore: Wagner
Descrizione fisica: 99 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: Lahola, Karl: ¬Das¬ Individualisieren in der Schule / von Karl Lahola. - 1895
Soggetto: c.Innsbruck / Lehrerbildungsanstalt ; f.Bericht
Segnatura: II Z 122/1894-95
ID interno: 477835
, und selbst auch solche individuelle geistige Züge, die auf Organischem beruhen, sind nicht ohne jede Wandel barkeit. Die Umbildung der Individualität wird nur dann gelingen, wenn der Lehrer das, was und wie der Zögling ist, für seine Maßnahmen und 'Hurtigkeiten zum Ausgangs- und Beziehuugspunkte macht, wenn er also stets individualisiert, d. h., wenn er den Zögling nach seinen Anlagen, Neigungen, nach seinen Mängeln und Schwächen u. s. w. behandelt. Darum muss der Lehrer, falls er seine Aufgabe gut lösen

will, sich nicht nur mit den allgemeinen Gesetzen der seelischen Vorgänge bekannt machen und sich darnach richten, sondern er muss jedes einzelne ihm anvertraute Kind studieren, um die geeigneten Mittel wählen zu können, welche die Erreichung des Erziehungszweckes möglich machen. Wie der Arzt nicht eher an die Heilung gehen kann, als bis er die Krankheit klar erkannt oder, wie man sagt, eine richtige Diagnose gestellt hat; so kann auch der Lehrer nicht eher an eine heilsame Einwirkung auf den Zögling gehen, als bis er ihn gründlich

kennen gelernt hat. Schon die alten Griechen und Römer legten auf die Beachtung der In dividualität einen großen Wert. Ein Muster individueller Behandlung der Schüler bietet Sokrates. Sein Schüler Plato fordert Aufmerksamkeit auf die im Kinde bereits sich regenden Keime des eigenthümliehen künftigen Lebens. Cicero sagt: „Die Lehrer und Erzieher sollen die geistigen An lagen, die individuellen EigenU,ümlichkeiten eines jeden Zöglings genau zu erforschen suchen und darnach denselben behandeln

. Denn wenn sich der Unterricht den Eigenthümlichkeiten anbequemt, so werden die Schüler, trotz ihrer Unähnlichkeiten unter sich, ein jeder in seiner Art, sich auszeichnen.“ („De oral.“ Mb. III.) — „Der Lehrer soll gleich Isokrates“ — wie uns Quintilian (lib. II., cap. VIII.) und auch Cicero („De orat.“ lib. III., cap. IX.) berichtet — „ genau wissen, welcher unter seinen Schülern der Zügel (Ephorus), und welcher der Sporen (Theopompus) bedürfe.“ Noch mehr Boden gewinnt aber der Grund satz von der individuellen Erziehung

5
Libri
Categoria:
Pedagogia, insegnamento
Anno:
-1895
Bericht der Kaiserlich-Königlichen Lehrer- und Lehrerinnenbildungsanstalt in Innsbruck ; 1894/95
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/477835/477835_82_object_5376224.png
Pagina 82 di 101
Luogo: Innsbruck
Editore: Wagner
Descrizione fisica: 99 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: Lahola, Karl: ¬Das¬ Individualisieren in der Schule / von Karl Lahola. - 1895
Soggetto: c.Innsbruck / Lehrerbildungsanstalt ; f.Bericht
Segnatura: II Z 122/1894-95
ID interno: 477835
00) und der Gymnasial-Lehramtscandidat Br. J o h a n n L e c h 1 e i t n e r als Supp lent für den verstorbenen Professor Hämmerle (bis Schluss des Schul jahres 1890(91). Der prov. Hauptlehrer Anton Peter wurde zum wirklichen Haupt lehrer an der L.-B.-A. ernannt (B. August 1889). Im Schuljahre 1889(90 wurde die nach dem verstorbenen Professor Johann Wimpissinger erledigte Stelle eines Religionslehrers an der Fn.-B.-A. vom 20. April 1890 an durch den Weltpriester Alo is Neuner versehen, welcher am 13. September 1890

zum wirklichen Religionslehrer an der L.-B.-A. ernannt wurde. Der in den Jahren 1887—90 in Verwendung gestandene Supplent Simon Prem wurde zum wirklichen Lehrer an der Staatsgewerbeschule in Bielitz ernannt (31. August 1890). Mit Beginn des Schuljahres 1890(91 traten ein: der Expositus in Zaun hof, Weltpriester Leonhard Wiedemayr, zuerst als supplierender, seit 7. April 1891 als wirklicher Religionslehrer an der Ln.-B.-A., der Supplent an der Staatsgewerbeschule in Reichenberg, Josef Bitter v. Feder

am 9. October 1891 bis zum Schlüsse des Schuljahres 1891(92 beliufs provisorischer Über* . nähme der Stelle eines Directors und Lehrers an der Bürgerschule in Bindenz beurlaubt* dessen Stelle versah in den Schuljahren 1891(92 und 1892(98 der bisherige Lehrer in Kufstein, Karl Haussen büch ler, als supplierender Lehrer. Mit Ende des 1. Semesters 1891(92 verließ der an die k. k. Lehrer* 6

6
Libri
Categoria:
Pedagogia, insegnamento
Anno:
-1895
Bericht der Kaiserlich-Königlichen Lehrer- und Lehrerinnenbildungsanstalt in Innsbruck ; 1894/95
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/477835/477835_62_object_5376204.png
Pagina 62 di 101
Luogo: Innsbruck
Editore: Wagner
Descrizione fisica: 99 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: Lahola, Karl: ¬Das¬ Individualisieren in der Schule / von Karl Lahola. - 1895
Soggetto: c.Innsbruck / Lehrerbildungsanstalt ; f.Bericht
Segnatura: II Z 122/1894-95
ID interno: 477835
Lehrer in den meisten Fällen dasselbe Vergehen, dessen sich verschiedene Zöglinge schuldig gemacht haben, verschieden bestrafen müsse, Das „Wie“ hängt von Erwägungen ab, für die am besten der an der richtigen Theorie gebildete Takt den Ausschlag gibt. Den Vorwurf der Parteilichkeit braucht der Lehrer nicht zu fürchten, obschon er in manchen Fällen, die nach ober flächlicher Betrachtung der äußeren Thatsachen gleicher Art zu sein scheinen, mit verschiedenem Maße misst; nur muss er sich die Liehe

dem Lehrer auferlegt. Wie ein weiser Gärtner bei einer Parkanlage durch Beseitigung des Unschönen dem Wichtigen und Edlen Raum verschafft; so soll der Lehrer die queckeartigen Keime in den Köpfen und in den Herzen seiner Zöglinge ausjäteii, das Unwichtige und Unedle beschneiden, damit das Gute sich ungehindert entfalten könne. Die große individuelle Verschiedenheit der Kinder, die Verschiedenheit ihrer geistigen und sittlichen Veranlagung und Entwicklung, die Mannigfaltigkeit der häuslichen Verhältnisse

, als aus dem widerspenstigen Stoffe, der oft zum Th eil schon verdorben ist, das Höchste, das wir kennen, das vornehmste Kunstgebilde zu schaffen? — Um das zustande zu bringen, dazu bedarf es psychologischer Kenntnisse, des pädagogischen Taktes, welcher den Lehrer in den verschiedenartigsten Fällen stets das Rechte

7
Libri
Categoria:
Pedagogia, insegnamento
Anno:
-1895
Bericht der Kaiserlich-Königlichen Lehrer- und Lehrerinnenbildungsanstalt in Innsbruck ; 1894/95
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/477835/477835_50_object_5376192.png
Pagina 50 di 101
Luogo: Innsbruck
Editore: Wagner
Descrizione fisica: 99 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: Lahola, Karl: ¬Das¬ Individualisieren in der Schule / von Karl Lahola. - 1895
Soggetto: c.Innsbruck / Lehrerbildungsanstalt ; f.Bericht
Segnatura: II Z 122/1894-95
ID interno: 477835
eines jeden Schuljahres hat sich deshalb der Lehrer mittelst der fragenden Lehrform Kenntnis von dem geistigen Standpunkte seiner Schüler in einem jeden Gegenstände zu verschaffen, ja, vor jeder Stunde muss er wissen, was die Schüler in der Disciplin, die er eben vornehmen will, bereits erlernt haben und können; ferner, wie weit ihre Kräfte schon entwickelt und gefördert sind. Je mehr er darüber im klaren ist, desto leichter und sicherer wird er das Neue und Unbekannte an das Bekannte anknüpfen können. Das bereits

, so ist hierauf, jedoch so, dass die Gesammtheit darunter nicht leidet, gebürende Rücksicht zu nehmen. Dass bei dieser Feststellung des Erfahrungskreises der Schüler von der ero- tematiscben Lehrform, vermittelst welcher der Lehrer seine Zöglinge genauer kennen lernt und sich auch dem Gedankengange derselben anbequemen kann, der ausgiebigste Gebrauch gemacht werden soll, ist selbstverständlich. Ebenso bekannt ist es, dass der Lehrer bei einer halbrichtigen oder un richtigen Antwort den Schüler

zur Ordnungswidrigkeit, Nachlässigkeit und Unbotmäßigkeit — mögen dieselben von innen, oder außen kommen — selbst Widerstand leistet. Nur dann, wenn zu besorgen ist, dass die Entwicklung des Zöglings bei weiterer besonderen Berück sichtigung seiner Lieblingsbeschäftigungen eine einseitige werden würde, muss hievon Abstand genommen werden. Schließlich darf der Lehrer nichts seihst thun, was der Schüler leisten 4

8
Libri
Categoria:
Pedagogia, insegnamento
Anno:
-1895
Bericht der Kaiserlich-Königlichen Lehrer- und Lehrerinnenbildungsanstalt in Innsbruck ; 1894/95
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/477835/477835_12_object_5376154.png
Pagina 12 di 101
Luogo: Innsbruck
Editore: Wagner
Descrizione fisica: 99 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: Lahola, Karl: ¬Das¬ Individualisieren in der Schule / von Karl Lahola. - 1895
Soggetto: c.Innsbruck / Lehrerbildungsanstalt ; f.Bericht
Segnatura: II Z 122/1894-95
ID interno: 477835
Gelassenheit, Sanftmuth und Milde ausströmen. Diese verschiedenen Zustände und ihre Ursachen hat der Lehrer stets zu beachten, wenn er anders den Zögling gemäß seiner Individualität be einflussen, leiten und bilden soll. Darum soll er während des Unterrichtes jeden Schüler im Auge behalten, nicht bloß um Zucht und Ordnung zu handhaben und die Aufmerksamkeit zu sichern, sondern auch aus Sorgfalt für die Gesundheit und die leibliche Wohlfahrt der Schüler müssen von ihm die beginnende Ermüdung

die fleißig sten und besten in die ersten Bänke kommen, sondern maßgebend vor allem ist die Größe der Schüler: kleinere nach vorn, größere nach rückwärts. Dadurch erhält die Disciplin eine grosse Stütze, weil der Lehrer alle Kinder überschauen kann. Bei diesem Setzen ist aber auch der gesund heitliche Standpunkt zu berücksichtigen. Man muss darauf achten, dass Schüler mit weniger gut entwickelten Sinnen Plätze bekommen, welche dem Lehrer nahe sind; also soll man Kinder, die an Kurzsichtigkeit leiden

, stets in die ersten Bänke setzen, damit sie das an die Tafel Geschriebene zu lesen vermögen, damit sie den Wandkarten, überhaupt allen Anschau ungsobjecten, nahe genug sind, um sie deutlich sehen zu können. — Hat ein Kind während des Unterrichtes immer den Mund offen, so kann der Lehrer daraus schließen, dass dasselbe an Schwerhörigkeit leide. Auch solche

9
Libri
Categoria:
Pedagogia, insegnamento
Anno:
-1895
Bericht der Kaiserlich-Königlichen Lehrer- und Lehrerinnenbildungsanstalt in Innsbruck ; 1894/95
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/477835/477835_13_object_5376155.png
Pagina 13 di 101
Luogo: Innsbruck
Editore: Wagner
Descrizione fisica: 99 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: Lahola, Karl: ¬Das¬ Individualisieren in der Schule / von Karl Lahola. - 1895
Soggetto: c.Innsbruck / Lehrerbildungsanstalt ; f.Bericht
Segnatura: II Z 122/1894-95
ID interno: 477835
Kinder müssen stets in den ersten Bänken einen Platz erhalten. Oft ist das fortwährende Offenhalten des Mundes ein Zeichen von Schwachsinnigkeit Da thut der Lehrer ebenfalls gut, solche Kinder in seine Nähe zu setzen, Schließlich empfiehlt es sich, lebhaften oder unartigen Schillern — behufs deren besserer Überwachung — gleichfalls Plätze in den vorderen Banken anzuweisen. b. Bas Sitzen der Schüler. Die Schulbänke sollen den Füßen Ruhe, dem Rücken eine allen Theilen der Wirbelsäule

Unterstützung bie tende Lehne, den Armen eine Stütze, den Augen ein mäßig geneigtes Pult und der Bewegung Raum bieten. Bei der rechtsschiefen Schrift muss der Lehrer die Kinder anhalten, das Heft schief zu legen, jedoch so, dass die Grundstriche der Schrift mit der Querachse des Körpers einen nahezu rechten Winkel bilden. Bei der Steilschrift hat der Lehrer gerade Heft lage zu verlangen, d. h., der Rand des Heftes muss mit dem Pult- oder Tischrande parallel laufen. Normale Augen dürfen sich dem Buche

werden, während des Unterrichtes zur Befriedigung natürlicher Bedürfnisse abzutreten 0 (h. Min.-Erl. v. 8. Juni 1873, § 30), weil die körperliche Constitution bei manchen, namentlich jüngeren, diese Rücksicht dringend erheischt. Allerdings „hat der Lehrer allmählich alle Schüler mit Vorsicht

10
Libri
Categoria:
Pedagogia, insegnamento
Anno:
-1895
Bericht der Kaiserlich-Königlichen Lehrer- und Lehrerinnenbildungsanstalt in Innsbruck ; 1894/95
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/477835/477835_46_object_5376188.png
Pagina 46 di 101
Luogo: Innsbruck
Editore: Wagner
Descrizione fisica: 99 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: Lahola, Karl: ¬Das¬ Individualisieren in der Schule / von Karl Lahola. - 1895
Soggetto: c.Innsbruck / Lehrerbildungsanstalt ; f.Bericht
Segnatura: II Z 122/1894-95
ID interno: 477835
und schulmeisterliche Belehrungen zum Hauptgegenstande seiner Besprechungen zu machen. Der Lehrer auf dem Lande, namentlich jener der einclassigen Volks schule, der jeden einzelnen Bewohner des Ortes, jede Haushaltung und alle jede Familie betreffenden Verhältnisse auf das genaueste kennt, wird allerdings am besten imstande sein, sich ein ziemlich genaues Bild von einem jeden seiner Zöglinge, nicht nur nach seinen Leistungen, sondern auch nach seinem werdenden Charakter zu entwerfen. Zur Klärung des Urtheiles

über die Schüler bieten sich dem Lehrer neben dem Verkehre mit den Eltern oder den verantwortlichen Aufsehern auch noch andere Gelegenheiten. In erster Linie wird er wohl häufig in der Schule seihst in der Lage sein, eigenthttmliche Beobachtungen zu machen. Er wird Kinder bemerken, die sorgsam ihre Tinte, ihr Papier, ihre Bücher bewachen, indes andere, was sie haben, freiwillig dem ärmeren Schüler anbieten. Schadenfroh lächelt mancher in sich hinein, wenn sein Nachbar einen Verweis erhält; ein Schüler besserer

Art fühlt dagegen innig mit dem leidenden Bruder mit. Redet der Lehrer von einer edlen, aber schwer auszuführenden Thal, so horcht dieser gespannt auf, so funkelt das Auge von jenem, während ein dritter kalt und gefühllos bleibt. Doch, außerhalb der Schule, insbesondere beim Spiele'und auf Spazier gängen bietet sich dem Lehrer die beste Gelegenheit, tiefe psychologische Blicke in das Innere seiner Zöglinge, die geheime Werkstätte ihres Wollens und Handelns, zu werfen. Über die erste Gelegenheit

11
Libri
Categoria:
Pedagogia, insegnamento
Anno:
-1895
Bericht der Kaiserlich-Königlichen Lehrer- und Lehrerinnenbildungsanstalt in Innsbruck ; 1894/95
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/477835/477835_75_object_5376217.png
Pagina 75 di 101
Luogo: Innsbruck
Editore: Wagner
Descrizione fisica: 99 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: Lahola, Karl: ¬Das¬ Individualisieren in der Schule / von Karl Lahola. - 1895
Soggetto: c.Innsbruck / Lehrerbildungsanstalt ; f.Bericht
Segnatura: II Z 122/1894-95
ID interno: 477835
Lorenz Hämmerle, geboren am 15. Juni 1841. zu Dornbirn in Vorarlberg, wirkte von 1871—72 als Btirgerschullehrer in Innsbruck, von 1872—75 als Haupt lehrer an der Lehrerinnenbildungsanstalt in Klagenfurt, nach deren Auilassung er als Professor an die hiesige Lehrerbildungsanstalt versetzt wurde. Daselbst war er durch fast 14 Jahre in hervorragender Weise thätig, seit 1884 auch als Bezirksschulinspector für den Stadtbezirk Innsbruck. Durch das Vertrauen seiner Mitbürger in den Gemeinderath

das Gymnasium in Innsbruck, wurde nach Absolvierung der theologischen Studien in Brixen zum Priester ordiniert am 25. Juli 1869, war dann einige Jahre in der Seelsorge thätig, von 1875—84 als Religionslehrer an der k. k. Unterreal schule in Imst, später an der deutschen Staatsvolksschule in Trient, seit 1887 als Professor an der hiesigen Lehrer- und Lehrermnenbildungsanstait. Sein offenes, biederes Wesen erwarb ihm die Wertschätzung aller, die ihn näher kannten. Die kräftige, anscheinend unverwüstliche

Natur des erst 47jährigen Mannes wurde leider durch eine rasch wirkende Krankheit vorzeitig gebrochen. Ein warmer Nachruf in Nr. 78 des „Tiroler Bote“ vom 5. April 1898 würdigte die trefflichen Eigenschaften des Verewigten als Priester und Lehrer. Am 16. April 1891 beehrte Se. Excellenz der Herr Statthalter Graf Merveldt die Anstalt mit einem Besuche. Hocliderselbe besichtigte die Anstaltsräume und wohnte dem Unterrichte in allen Classen und Jahr- gangen bei. Mit h. Ministerial-Erlass

, der Director des Staatsgymnasiums in Trient, Gustav Stanger, interimistisch mit den Functionen eines Landesschul- inspectors bekleidet und mit der Inspection der Lehrer* und Lehrerinnen- bildungsanstalt in Innsbruck betraut. Mit 1. August 1892 trat der bisherige Director, Schulrath Josef Durig, nach 35jähriger an Mühen und Erfolgen reicher Dienstzeit in den bleibenden Ruhestand. Dein hochverdienten Scliulmanne, dessen vorzüg lichem Wirken bereits früher mehrfache Auszeichnungen zutheil geworden

13
Libri
Categoria:
Pedagogia, insegnamento
Anno:
-1895
Bericht der Kaiserlich-Königlichen Lehrer- und Lehrerinnenbildungsanstalt in Innsbruck ; 1894/95
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/477835/477835_11_object_5376153.png
Pagina 11 di 101
Luogo: Innsbruck
Editore: Wagner
Descrizione fisica: 99 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: Lahola, Karl: ¬Das¬ Individualisieren in der Schule / von Karl Lahola. - 1895
Soggetto: c.Innsbruck / Lehrerbildungsanstalt ; f.Bericht
Segnatura: II Z 122/1894-95
ID interno: 477835
; nur die Hauptverschiedenheiten, die am meisten hervortreten und jedem in die Augen fallen müssen, können hervorgehoben werden. Die wichtig sten die Individualität mitbestimmenden Factoren will ich des näheren besprechen. 1. Achte auf die Physiognomie der Schüler und merke dir deren Namen! Wenn der Lehrer eine neue Schulclasse zugewiesen erhält, so hat er namentlich dann, wenn er in derselben bloß einige wenige Stunden im Laufe der Woche beschäftigt ist, große Mühe, um sich zu orientieren. Vor allem ist es notwendig, dass er — so bald

für den beob achtenden Lehrer. Er fasse daher den Zögling fest ins Auge, schaue ihn so an, dass er ihn nicht nur nicht mit einem andern verwechsele, sondern dass er in seinen Gesichtszügen allgemach zu lesen vermöge. Und mit dieser Anschauung des Individuums merke er sich auch dessen Namen, damit beide zu einer Gesammtvorstellung innig verschmelzen. Hinsichtlich des Namens bemerkt Kehr ganz richtig: „Jeder Zögling ist eine Persön lichkeit und hat als solche ein wohlbegründetes Recht, dass ihm der Lehrer

14
Libri
Categoria:
Pedagogia, insegnamento
Anno:
-1895
Bericht der Kaiserlich-Königlichen Lehrer- und Lehrerinnenbildungsanstalt in Innsbruck ; 1894/95
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/477835/477835_64_object_5376206.png
Pagina 64 di 101
Luogo: Innsbruck
Editore: Wagner
Descrizione fisica: 99 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: Lahola, Karl: ¬Das¬ Individualisieren in der Schule / von Karl Lahola. - 1895
Soggetto: c.Innsbruck / Lehrerbildungsanstalt ; f.Bericht
Segnatura: II Z 122/1894-95
ID interno: 477835
herzigung seiner Ermahnungen und Warnungen, Rathschläge und Winke dankbar zu bezeigen nach den Worten Th. Körners: „Ach, das stolzeste Werk, ins Leben gestellt, ist vergänglich; Was man im Herzen gebaut, reißt keine Ewigkeit um;“ und nach jenen Schillers: „Wer Dankesthränen ernten will, muss Liebe säen.“ Da der Liehe zur Jugend solche augenfällige Erfolge zur Seite stehen, so ist sie für den Lehrer zweifellos eine Quelle der Freude und des An triebes zum muthigen Fortschreiten

auf der einmal betretenen Bahn. Sollte sich der Lehrer nicht durch sie und durch den ehrenvollen Ruf gehoben fühlen, an Stelle der Eltern den jugendlichen Gemütliern die Richtung auf Gott und das Göttliche zu gehen, das werdende Geschlecht zu nützlichen Gliedern der menschlichen Gesellschaft zu bilden und ihm das Gefühl für Wahrheit und Recht, für Pflicht und Gemeinwohl einzuflößen und die ju gendlichen Herzen für alles Gute, Edle und Wahre zu begeistern? Wohlan denn, so treten wir ans Werk; denn nur von den gewissen

haften, pflichteifrigen Lehrern gelten die erhebenden Worte Rückerts aus den „Ma kamen des Hariri“, welche lauten: „Was ist hehrer — als ein Lehrer, — der ein Vater ist, nicht des Fleisches und Geblütes, — sondern des Geistes und Gemüthes! — Und wo ein anmuthigerer Stand als dessen, der steht — in der Mitte von der Jugend Rosenbeet, — dessen Anhauch den Geist erfrischt — und in seinen Frost sanfte Wärme mischt? — Oder welcher Beruf — ist förderlicher zu des Ruhmes Behuf — als der Weisheit Born

15
Libri
Categoria:
Pedagogia, insegnamento
Anno:
-1895
Bericht der Kaiserlich-Königlichen Lehrer- und Lehrerinnenbildungsanstalt in Innsbruck ; 1894/95
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/477835/477835_73_object_5376215.png
Pagina 73 di 101
Luogo: Innsbruck
Editore: Wagner
Descrizione fisica: 99 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: Lahola, Karl: ¬Das¬ Individualisieren in der Schule / von Karl Lahola. - 1895
Soggetto: c.Innsbruck / Lehrerbildungsanstalt ; f.Bericht
Segnatura: II Z 122/1894-95
ID interno: 477835
* Maria Scliott supplierte in den Jahren 1894 und 95 an der Mädchen-Übungs- scliule. *Othmar Bleyer, Lehrer an der Knaben-Übungsscliule seit 1894. * Julius Rauscher, prov. Musiklehrer an der Ln.-B.-A. seit 1894. * Christine Hollrieder, seit 1894 Hilfslehrerin für Clavierspiel an der Ln.-B.-A. * Friederike Scherer supplierte 1895 zeitweilig an der Mädchen-Übungsschule. Von 1870—95 besuchten die beiden Abteilungen der Anstalt 1061 männliche und 996 weibliche Zöglinge. Hievon waren (die einge

der für Lehramtszöglinge bewilligten Staatsstipendien und Unterstützungen an der Lehrer-B.-A, auf 101.336 Gulden, an der Lehrerinnen-B.-A. auf 47.741 Gul den 40 Kreuzer. Aus anderen Fonds und Stiftungen gelangten in dem selben Zeiträume an Zöglinge beider Anstalten zur Vertheilung: Stipendien und Unterstützungen im Ges'ammtbetrage von 34.289 Gulden 75 Kreuzer. Seit 1872 hat die Anstalt sechs Berichte veröffentlicht, eingeleitet mit folgenden Abhandlungen: 1872: „Anleitung zu physikalischen Experimenten

in der Volksschule“ von Prof, M. Jochum; 1873: „Der Zeichenunterricht in der Volksschule“ von Prof. J. Billek; 1876: „Zum grammatikalischen Unterrichte in der deutschen Sprache als Unter richtssprache an Lehrer- und Lehrerinnen-Bildungsanstaltcn“, von Prof. Dt, J. Hausotter; 1879: „Die Wirbelthier-Fauna von Tirol und Vorarlberg“ von Prof. Dr. K. W. v. Dalla-Torre; 1882: „Anleitung zur Annuitäten-Rechnung“ von Prof. S. Fleckinger ; 1885 : „Beiträge zu einer Geschichte der Volksschule in Deutschtirol bis zur Mitte

16
Libri
Categoria:
Pedagogia, insegnamento
Anno:
-1895
Bericht der Kaiserlich-Königlichen Lehrer- und Lehrerinnenbildungsanstalt in Innsbruck ; 1894/95
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/477835/477835_39_object_5376181.png
Pagina 39 di 101
Luogo: Innsbruck
Editore: Wagner
Descrizione fisica: 99 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: Lahola, Karl: ¬Das¬ Individualisieren in der Schule / von Karl Lahola. - 1895
Soggetto: c.Innsbruck / Lehrerbildungsanstalt ; f.Bericht
Segnatura: II Z 122/1894-95
ID interno: 477835
sich der junge Mensch vergeblich ab, und die unrichtige Erziehung trägt die Schuld, wenn von einem solchen zum Manne gewordenen Zöglinge das Wort gilt: „Wohl unglückselig der Mann, Der unterlässt das, was er kann, Und unterfängt sich, was er nicht versteht; Kein Wunder, dass er zugrunde geht.“ (Goethe, Sprüche.) Um die Anlagen seiner Zöglinge kennen-zu lernen, genügt es für den Lehrer keineswegs, dass er bloß in der Schule Beobachtungen anstelle, sondern er muss auch auf die Meinungsäußerungen anderer Leute

, nament lich derjenigen Collegen, welche mit diesen Schülern gleichfalls häufig in Berüh rung kommen, aufmerksam hören und ihre Uriheile unparteiisch prüfen; insbesondere muss er die Zöglinge beobachten, wo sie sich freier bewegen dürfen und zweifellos mit Lust ihren Geist bethätigeii. Dieses findet na mentlich hei Spielen und Spaziergängen statt, welche der Lehrer mit der ganzen Blasse macht. Hier offenhart sich der jugendliche Charakter deut licher als in der Schulstube; denn bei den pflichtmäßigen

! Wird der Lehrer nach dieser Erfahrung nicht neues Vertrauen fassen und mit pädagogischer Liebe auf Mittel sinnen, ihn auch in den Studien zu einem gedeihlichen Erfolge zu führen? — Auf dem Spielplätze wird er aller auch wahrnehmen, welch traurige Rolle da mancher von den sich stumm in alles fügenden „Muster“-Zöglingen wegen seiner Unbeliolfenlieit spielt, und wird begreifen, warum derselbe auch in der Schule nach ersten besseren Anfängen zu ermatten pflegt. Da sich eine bestimmte Anlage in den seltensten

18
Libri
Categoria:
Pedagogia, insegnamento
Anno:
-1895
Bericht der Kaiserlich-Königlichen Lehrer- und Lehrerinnenbildungsanstalt in Innsbruck ; 1894/95
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/477835/477835_47_object_5376189.png
Pagina 47 di 101
Luogo: Innsbruck
Editore: Wagner
Descrizione fisica: 99 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: Lahola, Karl: ¬Das¬ Individualisieren in der Schule / von Karl Lahola. - 1895
Soggetto: c.Innsbruck / Lehrerbildungsanstalt ; f.Bericht
Segnatura: II Z 122/1894-95
ID interno: 477835
einen solchen als Spielverderber.“ — Auf dem Spielplätze nimmt er nicht bloß schlimme Eigenschaften wahr, sondern er sieht da auch Rechtlich keit, Unparteilichkeit, Höflichkeit, Dienstfertigkeit u s. w. in ihrer wahren Gestalt. Auch die Spaziergänge (Ausflüge) werden in Bezug auf Ermittlung der Individualitäten von Erfolg gekrönt, wenn es der Lehrer versteht, mit den Schülern zu verkehren. Da, in der freien Natur, wo sich die Herzen ohnehin erschließen, wird die Jugend mittheilsamer

, und bei der großen Anzahl von munteren Theilnehmern wird es an Gesprächsstoff gewiss nicht fehlen. Dabei werden Ansichten, Herzensergüsse, Wünsche u. dgl. laut, die für den den kenden Lehrer nicht bloß ein wichtiger Schlüssel zur Ergrüudimg der Individualität, sondern auch ein willkommener Anlass sind, die Schüler in ihren Handlungen zu bestimmen; nicht so sehr durch Ermahnung, sondern vielmehr durch Unterweisung, denn Millionen von Ermahnungen wiegen nicht eine einzige wirkliche Überzeugung auf. Nachden

und Geist, mögen dieselben noch so scharf und klar sein, werden niemals über die Unbeholfenheit, Mangel an Takt und Geschmack hin weghelf eh,' wenigstens bei einem Lehrer nicht; man verzeiht in der Welt eher eine Unwissenheit als eine Taktlosigkeit, und feine, gefällige Umgangsformen sind für das Leben ein .hochwichtiges Rüstzeug und die besten Fürsprecher; — Dem erwähnten Übel kann gesteuert werden, wenn alle Lehre rbi hin en sich der Pflege, eines bildenden gesellschaftlichen Uni-

19
Libri
Categoria:
Pedagogia, insegnamento
Anno:
-1895
Bericht der Kaiserlich-Königlichen Lehrer- und Lehrerinnenbildungsanstalt in Innsbruck ; 1894/95
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/477835/477835_56_object_5376198.png
Pagina 56 di 101
Luogo: Innsbruck
Editore: Wagner
Descrizione fisica: 99 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: Lahola, Karl: ¬Das¬ Individualisieren in der Schule / von Karl Lahola. - 1895
Soggetto: c.Innsbruck / Lehrerbildungsanstalt ; f.Bericht
Segnatura: II Z 122/1894-95
ID interno: 477835
zufließen. Auch bei kleinen Kindern, bei denen die Energie des Willens noch gering ist, empfiehlt es sich, freigebiger zu sein mit der Kundgebung der Zufriedenheit, um dadurch dem Lerneifer hin und wieder einen neuen Impuls zu geben. Die Schulnachrichten, bez. Zeugnisse, bringen den Schülern und ihren Eltern in deutlicher Form zum Bewusstsein, wie es nach, dem Urtheile des Lehrers, resp, der in der Blasse beschäftigten Lehrer, mit den ersteren steht; sie sind die Vermittler zwischen Schule und Haus

und sind in dem letzteren die Veranlassung von Freude oder von Sorge, je nachdem sie lauten. — Empfindet nicht der gewissenhafte Lehrer angesichts einer über vollen Glesse ein seelisches Unbehagen bei dem Gedanken, mit wenigen Federzügen eine Zeichnung des Geisteslebens jedes einzelnen Schülers mit Bedingung der eigenen Verantwortlichkeit zu entwerfen? — Gewiss ver langt die Ausstellung dieser an sich so geringfügig scheinenden Doeumente eine lange, sorgfältige Beobachtung des Kindes, die größte Gerechtigkeit

und Unparteilichkeit, den echten pädagogischen Takt; denn erstens ent scheiden diese Ausweise nicht selten über die Zukunft des einen oder des andern Schülers; zweitens hat die kindliche Natur geiileiniglich ein äußerst ausgeprägtes Gerechtigkeitsgefühl » das nie un gerächt verletzt wird. Un gerechte Beurtheilung ist oft die Quelle abnehmenden Lerntriebes, sinken der Sittlichkeit, des Trübsinnes, ja sogar der Verzweiflung. Darum möge der Lehrer nie auf Grund eines allgemeinen Gesammteindruckes

20
Libri
Categoria:
Pedagogia, insegnamento
Anno:
-1895
Bericht der Kaiserlich-Königlichen Lehrer- und Lehrerinnenbildungsanstalt in Innsbruck ; 1894/95
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/477835/477835_45_object_5376187.png
Pagina 45 di 101
Luogo: Innsbruck
Editore: Wagner
Descrizione fisica: 99 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: Lahola, Karl: ¬Das¬ Individualisieren in der Schule / von Karl Lahola. - 1895
Soggetto: c.Innsbruck / Lehrerbildungsanstalt ; f.Bericht
Segnatura: II Z 122/1894-95
ID interno: 477835
-Vorschriften Verbotene gestattet wird, sondern mau verschweigt oder beschönigt wenigstens seine Untugenden und Ausschreitungen, wenn der Lehrer Nachfrage hält über sein Verhalten außer der Schulzeit, über die Ursachen seines Unfleißes, über die Be schäftigungen und Zerstreuungen, welche ihn der Arbeit entziehen und vielleicht gar auf verbotene Wege führen; man bestätigt häufig, dass ein starkes Unwohlsein des Schülers die Ursache seiner Schulversäumnis gewesen sei, obzwar man die wahren, wohl

nicht entschuldbaren, sondern strafbaren Gründe dieses Schulstiirzens kennt, sie aber nicht kennen oder sagen will. Erst dann pflegt sich häufig der Mund der Kostleute weit aufzutliun, nach dem der Student ein anderes Kosthaus sich aufgesucht hat. Da das durch die Erziehung (im weitesten Sinne) Erworbene eine so große Rolle spielt, so resultiert daraus für den Lehrer die unabweisbare Forderung, dass er sich Mühe geben solle, die Verhältnisse, unter denen jeder von seinen Zöglingen aufgewachsen ist und gegen wütig

lebt, seine guten und schlechten Miterzieher, kennen zu lernen. Die Erkenntnis, dass die Schule ohne die Unterstützung des Hauses wenig oder nichts zu leisten vermag, ist eine allgemeine; darum darf es den Lehrer nicht verdrießen, wenn diejenigen, welche ihm ihr Kleinod anvertraut, entweder selbst oder durch ihre Stellvertreter Fragen über diesen Pflegebefohlenen an ihn richten, denn sie haben dazu iln* gutes, vollwuchtiges Recht Bei dieser Gelegenheit forsche er auf vernünftige Art

21