Aus dem alten Bruneck : Ortsgeschichtliche Mittheilungen
herangezogen werden, da die Venezianer sich aNf Seite der Franzosen gewendet hatten. Dieser mantu a nische Krieg konnte für Tirol gefährlich werden. Darum be rief Erzherzog Leopold im März 1629 den großen Ausschuß nach Inns bruck, gab die Verhandlungen mit den Bünden und die Kriegsvorbereitun- gm der Venetianer bekannt und regte Beratschlagungen an wegen Siche rung der Grenzen und des Durchzuges der kaiserlichen Kriegsvölker. Die Landschaft bewilligte 200 Mann (!) in aller Stille zu werben
und durch 5 Monate zu erhalten (d. s. 10.000 fl.). Nun blieb zwar nach dem Laufe der Ereignisse Tirol vom Feinde verschont, deftoweniger aber von den eigenen, kaiserlichen Soldaten, die auch durch das Pusterthal aus Kärnten in schweren Massen heraufzogen. Ueber ihr Gebühren beklagte sich Erzherzog Leopold beim Kaiser auf das bitterste: „Solchen Muthwil- len, solche Tyrannei, wie die kaiserlichen Soldaten üben, habe er auf seinen Feldzügen nie gesehen. Brennen, Morden, Todtschlagen, Schänden, Nasen