verkaufe einige Artikel unter dem Selbstkostenpreis, und^zwar: Damenkleider-Kostüm und 322 Von Leipzig bis zum Rhein. Die Nacht vom 18. auf den 19. Oktober war unruhig und neblig. In dem Lärm ging das Schmerzgestöhn der vielen hilflos auf dem Schlachtfeld von Leipzig liegenden Sterbenden und Verwundeten vollständig unter. Dann kam der Morgen; freundlich und hell, aber kühl sandte die herbstliche Sonne ihre Strahlen über all das Elend. Probstheida, das unglückliche Dorf, brannte nun vollends
; die Franzosen hatten den Rest selbst angezündet. Hunderte von Verwundeten mußten so ersticken oder gar grausam verbrennen. Der geschlagene Franzosenkaiser hatte schon in der Nacht den Rückzug auf Leipzig antreten lassen, ihn ungesäumt fortgesetzt und so den Nest seiner Armee gerettet, weil die Verbündeten nicht geschlossen und sofort nachdrängten. In Leipzig, das damals starke Mauern und vier Tore mit mächtigen Türmen hatte, stand jedoch noch Macdonald mit seinen Truppen, um den Rückzug zu decken
der Unteroffizier nicht. „Wenn der Feind sich der Brücke bemächtigen will, so ist diese unverzüglich zu sprengen!" So hatte der Kaiser be- fohlen. Und der Unteroffizier stand und bohrte sein müdes Auge gegen die Sonnenpfeile über das Gewirr hinaus gen Leipzig. Dort erschienen plötzlich russische Jäger auf einer Nebenbrücke. . Der Unteroffizier zündete die Lunte an, hielt sie brennend in der zitternden Hand; oben die vielen Men schen auf der Brücke sah er nun gar nicht mehr. Drüben standen Russen
. Aber der Kaiser hatte befohlen; sein Werkzeug lebte nicht mehr. Und die vom Hauptheere abgeschnittenen Truppenmassen der Franzosen in Leipzig hasteten nun in wilder Flucht da von, gerieten vor ihren Verfolgern in die Elster, wurden erschlagen oder gefangen. Es war bei Lindenau, wo die einsame Mühle ihre zer schossenen Flügel wie klagend in die Lust streckte. Dort hielt ein noch einsamerer Mann auf seinem Rosse. Blassen Ge sichtes harrte ein kaltes Auge gen Leipzig. Ein Reiter kam auf den Kaiser zu, das Roß
schnaubte, Wasser troff ihm und seinem Reiter vom Leibe. „Nun, Marschall Macdonald, was ist?" „Der letzte Mann ist tot oder gefangen; wir verteidigten die Stadt, bis die Brücke gesprengt wurde." „Es scheint so," antwortete der Korse frostig, „ja, es scheint so." „Sire, wir taten, was Männer tun konnten." Und noch einmal sagte der Kaiser: „Ja, es scheint so." Und dann er teilte er ganz gelassen seine Befehle, schaute noch einmal nach Leipzig hin und fragte dann plötzlich