das Landssgericht in Graz. Es handelte sich um eine Heereslieferung, bei der vier Schphwa- renhändler in schamlosester Weise gegen Treu und Glauben handelten. In ganz kurzer Zeit, oft schon nach wenigen Tagen, zeigte es sich, daß die von den Angeklagten gelieferten Schuhe wichtige Bestandteile aus Pappendeckel auftvie- stn, welche aus Sohlenleder sein sollten und bei den Musterschuhen auch waren. Angeklagt we gen des Verbrechens des Betruges waren: Max Engelhard, geboren in Horodenka, mo- faifch, Schuhhändler
in Graz; Armin Spitz, geboren in Hovezy, mosaisch, Schuhwaren händler in Graz; Arnold K n o l l, ^boren in Kalusch, mosaisch, Schuhwarenhändler in Wien II., Rembrandtgasse 8; Levser Ka, lisch, Schuhagent, geboren in Lemberg, m o - s a i s ch, wohnhaft in Wien 1 1.» Adalbertgasse 7 . Mit Ausnahme von Knoll, der „beurlaubt" (auf wie lange!) ist, leisten alle Angeklagten Land- sturmdienste (und welche!) im Hinterlande. Pappendeckelschuhe. Vor dem Grazer Landesge richte haben sich wieder vier
israelitische Schuh warenhändler, namens Mar Engelhard, Ar min Spitz, Arnol Knoll und Levser K a l i s ch, wegen Verbrechens des Betruges zu verantworten. Mit Ausnahme von Knoll, der „beurlaubt" ist» leisten alle Angeklagten Landsturmdienste im Hin terlande. Wie die Anklage aussührte, schrieb die Inten- danz des 3. Korps in Graz die Lieferung von 2000 starken Bauernschuhen aus. Der Engelhard, ein übekbeleumunöetes Individuum aus Galizien, wandte sich an den Agenten Kalisch, dieser wieder an den Knoll