Anton Freiherr Di Pauli : ein Lebensbild als Beitrag zur Geschichte Österreichs und Tirols in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.- (Schlern-Schriften ; 19)
mit gewaltiger Stimme, zuerst deutsch, dann vom Blatte lesend, italienisch. Man hätte ihm sollen die kurzen und langen Silben bezeichnen, denn es passierten ihm ein paar tüchtige Schnitzer. So z. B., als er las: la costituzione graziataci da Sua Maestà... sprach er statt graziataci ■— grazia taci. Ich werde mir das Wort merken für den ersten Tatsch, den Muki kriegen wird!... Somit haben wir den Landtag glücklich eröffnet und dabei die interessante Entdeckung gemacht, daß der Vorsitzende (Wilhelm Fedrigotti
) nicht deutsch und der Statt halter nicht welsch kann, und daß wir vorderhand gänzlich über flüssig sind. Paul Giovanelli ist noch nicht gekommen. Von der Adresse ist, glaube ich, keine Rede mehr, und so, denke ich, geht alles ruhig schlafen, wenn nicht die Welschen plötzlich einigen Spektakel machen, wozu es aber auch keinen rechten Anschein hat." — In seinem nächsten Briefe, der undatiert aber sicher zwi schen 6. und 11. April geschrieben worden ist, fuhr Di Pauli in seiner Schilderung des Landtages fort