des ersten Liebesversprechens — mit der Hanni zusammen gekniet, da übermannte es ihn wieder, die Augen wurden ihm naß; er konnte sich nicht entschließen, die Kirche zu betreten. „Nein — nicht dorthin, nicht den Platz; — es thät mir das Herz heut' abdrücken vor lauter Leid!' und er wandte sich ab, und stieg statt deffen auf's Chor hinauf, von wo er grad' hinüber zur Schmerzensmutter sehen konnte. Dort kniete er lange Zeit, das Gesicht in den Händen vergraben. Manchmal schaute er hinüber zur Schmerzens
von ihm hören, — Alles wollte er ihr verzeihen, all' das tiefe Herzleid, das sie ihm angethan, — und bis zum Ende wollte er sich und seiner Liebe treu bleiben. Da hörte er Schritte unten in der Kirche. Mehrere Personen nahmen in einem der Kirchenstühle, nicht weit vom Altar, Platz, — doch was gingen sie ihn an? — Er schaute und achtete nicht weiter, sondern betete fort, mit den Händen. das Gesicht bedeckend. — So verging eine halbe Stunde, da fuhr er plötzlich auf bei einem Geräusch. — | Ein Rosenkranz
, hier am Altar, wo sie ihm damals Treu' versprochen, — ach, eine Treu', die sie noch früher gebrochen hatte, als heute den Rosenkranz! — Und konnte sie jetzt wirklich da knien, als sei nichts geschehen, — und durfte wirklich der Jakob diese Hand halren, die doch zehn Jahre lang sein Eigenthum gewesen! Dem Sepp war, als könne er's nicht länger aushalten droben auf seinem verborgenen Platz, — als muffe er hinunter in die Kirche, und die Zwei auseinander reißen, als müffe er hier — vor der Schmerzensmutter
sie noch eine kleine Weile im Kirchenstuhl gekniet, erhob sich die Hanni und verließ mit dem Jakob und zwei ihrer Kameradinen die Kirche. Der Sepp sah noch, wie der Jakob das Gebetbuch der Hanni trug und so dicht an ihrer Seite sich hielt, daß man an den wechselseitigen Beziehungen nicht zweifeln konnte. Ja — jetzt wußte er ein für allemal genug! Still und regungslos wie eine Bildsäule blieb er auf seinem Platz, bis die Kirchthür sich hinter der Gesellschaft geschloffen hatte, — dann brach er aus, der wilde