, sich aus der furchtbaren Umschlingung des- Wild diebs zu befreien, da rief Plötzlich eine Stimme vom Eingang des Wettergrabens: „Halt!" In langen Sätzen sprang ein Mann her auf, der die Lage sofort überschaute und den Wilddieb mit rauhem Griff vom Jäger wegriß. Dabei, rief er: „Hört's zum Rau fen auf, bald git's einen anderen Tanz." Fast zu gleicher Zeit waren die beiden Kämpfer auf den Füßen und erkannten in dem Dritten den zweiten Jäger des Gra fen, den Jakob Tierberger. Nun mußte sich der Wildschütz der Uebermacht
machung. Ich bin wie ein Jagdhund da her ausgelaufen, um den Sennen die Nachricht zu bringen und dich zu suchen, Franz. Nun treffe ich den Plankensteiner auch." Franz Obersteiner rief etwas ungläubig: „Ist es wahr, was du sagst, Krieg ist?" Auch der Wilddieb riß Augen und Mund auf. „Wahr ist's," bekräftigte Jakob Tierber ger, „Deutschland hat Rußland den Krieg erklärt und die Franzosen kommen auch noch an die Reihe, und gehaut wird, daß es kracht." „Hurra! Hurra! Hurra!" Tie drei Hurra von den drei
Männern gerufen dröhnten durch das Hochalpental und die Felsen vom Kar gaben vielfältigen Widerhall. Alles was die drei trennte und dieses Trennende war eine Todfeindschaft, die keine Gnade kannte, war der tödliche Haß, der zwischen Jägern und Wildschützen in den Hochländern unserer Alpen herrscht, eine Jahrhundert alte Feindschaft, war in diesem Augenblick, den die schlichten Männer als groß und ernst erkannten, vergessen. „Halt dich brav," sprach Jakob Tierber ger zum Plankensteiner Rudi
wieder von deutschem Boden verjagten, ge endet. Tie bayerischen Alpensöhne hatten neben anderen deutsschen Stämmen wie Lö wen gekämpft. Die Offiziere konnten sie nicht halten, sie schossen nicht lange, im Sturme ging's zum Bajonettangriff und voll Entsetzen flohen die Rothosen vor dieser wil den, unbändigen Kraft oder ergaben sich. Jakob Tierberger, der Jäger des Grasen M., der wegen seiner Kenntnisse im Ver binden bei der Sanität diente, streifte mit Kameraden bald nach der Schlacht das Kampffeld ab. Es gab
hatten und wie teuer der Wilddieb sein Leben verkaufte, be wiesen neun erstochene Rothosen, die um den Plankensteiner herum lagen. Jakob Tierberger sprach ein kurzes Ge bet uud murmelte: „Hast dich brav gehal ten und bist wie ein echter Bayer gestorben für Gott und Vaterland. Ehre deinem An denken." Zn der Nackt. Ein' Kriegsgeschichtchen von E. Dauthendey. (Nachdruck verboten.) Tie junge Frau kam todmüde von ihrer Arbeit Heini. Drei Tage bei einer großen Wäsche, das spürte man schon in den Gliedern. Nun galt