Politik. A- Wien, 3. Jänner. Eigendraht: Zu der gestrigen Meldung, daß Ministerpräsident P a- sitsch im Januar nach Wien kommen werde, wird noch be kannt, daß eS sich um euren doppelten Aufenthalt handeln wird. Nach dem 15. Januar wird P a f i t f ch auf der Reife nach Prag für zwei Tage nach Wien kommen. Auf der Rückreise wird ihn Dr. B e n e s ch begleiten. Bei dieser Ge legenheit werden dann in Wien Vechandlungen mit Jugo slawien, ähnlich jenen von Prag und Lana geführt werden. A. Wien, 3. Jänner
. Eigendraht. Gelegentlich seines Exposees über das Abkommen von Lana im Ausschuß für Aeußeres betonte. Bundeskanzler Sckober die Notwendigkeit, auch mit Ungarn zu einem ähnlichen Arrangement wie mit der Tschechoslowakei zu kommen. Daraus folgt schon, daß unter gewissen Umstanden die österreichische Regierung zu Verhandlungen mit Ungarn bereit ist. Ein äußerer Anlaß hierzu ist durch die Bespre chungen über den Zusatzvertrag zum Venediger Abkommen gegeben da bekanntlich alle Einzelheiten
immer höher, und wenn ww nicht als vollends verelendeter, totsiecher Staat dem Deut- scheu Reiche einverleibt werden wollen, so müssen wir brK zur Verwirklichung des großen Zieles alles emsetzen, > um. unsere Genesung zu erreichen. ^ ™ Der erste Schritt hiezu geschah m Lana und Prag. Bun deskanzler Schober ist von dieser Reise mit emem polrn« scheu und wirtschaftlichen Abkommen zurückgekehrt, von dem das erstere zwar nicht ohne Kritik blieb. Nach der erstew Erregung, die den Blick ins Weite
einigermaßen trübte hat aber nun ein rrihigeres Urteil platzgegrifsen. Man sieht rn dem Abkommen von Lana den ersten Schritt in ernem groß- angelegten Plan, der dem Komplex der Nachfolgestaaten erM ganz ändere Bedeutung gibt, als es der französisch open-« tierte Donanbund gewesen wäre. Der Zn stand dm Ab^ arenznng der Staaten untereinander ist im Großen bereuS! so historisch geworden, daß Vertrüge, die em gegenseitiges Entgegenkommen beinhalten, nicht mehr als eine Annähe-^ rung aufgesaßt
werden können, die zu einem Zusarnmensast der Staaten führen könnte. Dabei sind Grenzregulierungen, die noch vorgenommen werden sollen, nicht in Betracht ge^ (Fortsetzung der Drahtnachrichten ans Seite 2.)' zogen. Die Bedeutung, welche dem Abkommen von Lana zu^ kommt, liegt daher nicht so sehr in dem Inhalt dieses Vertrages, als vielmehr in der Tat-, sache, daß es abgeschlossen wurde. Es weist den! Weg, welcher Oesterreich als dem südöstlichen deutsches Stammesland zukommt, das feine Politik zwar selbständige