3.744 risultati
Ordina per:
Rilevanza
Rilevanza
Anno di pubblicazione ascendente
Anno di pubblicazione discendente
Titolo A - Z
Titolo Z - A
Giornali e riviste
Alpenland
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3059538-1/1922/08_05_1922/ZDB-3059538-1_1922_05_08_1_object_8087751.png
Pagina 1 di 10
Data: 08.05.1922
Descrizione fisica: 10
sich von Jaspar über alle Vorkommnisse während Liner Abwesenheit berichten. Er teilte ihm auch die Gründe ,mt, die die französische Regierung bewogen hatten, sich mit Selgien solidarisch zu erklären. Weiters wurden die ver schiedenen Eventualitäten durchbesprochen, die sich aus der Haltung Belgiens, der Frankreich beitrete, ergeben können. Hierauf fuhr Barthou zu Schantzer, den er in sehr trnster Stimmung antraf. Schantzer führte aus, welche ver hängnisvollen Folgen ein Abbruch der Konferenz

für das Älloemeürmtcrosse der Welt bedeuten wurde, betont aber, daß auch in diesem Falle die Beziehungen Italiens zu Frankreich sich nicht ander:: würden. Er erklärte, er lege Wert darauf, daß die guten Beziehungen der Alliierten un- teremander auf alle Fälle erhalten bleiben. Barthou er klärte, daß er sich mit Schantzer einer Meinung fühle und daß von Frankreich alles geschehen werde, uni ein Gelingen der Konferenz zu ermöglichen (!?), daß aber Frankreich von feinem Entschluß. Belgien auf jeden Fall zu unterstützen

) über die be- öwhluche Situation in Georgien die zu dem Brie?Wech sel zwischen Facta und T f ch t i i s ch e r i n Anlaß gegeben habe, ferner auL übdx die Wilna er Fr uze Die Unter redung schloß mit einer neuerlichen gegenseitigen Versiche rung, daß auch an Falle eines Abbruches der Konferenz das Bündnis aufrecht bleiben soll. Nun begab sich Barthou zu L l o h d G e o r g e. Er faßte die Ergebnisse seiner Pariser Reise in drei Punkte zu sammen: 1. Frankreich stellt sich auf dis SsÄe Belgiens, hofft

aber, daß es möglich feftt werde, die Konferenz zu retten; 2. Frankreich wünscht nicht, daß die Signatarmächie des Versailler Vertrages vor dem 31. Mai zusammentreten. 3. betonte er, daß Frankreich sein Möglichstes tun wolle, um einen Erfolg der Konferenz zy sichern und daß die Stim mung in Paris kemeRings ein Mißlingen der Konferenz wünsche, sondern, daß im Gegenteil Frankreich mit England ganz einer Meinuu- sei über die hohen Ziele und die Wich tigkeit der Konferenz von Genua. Hierauf setzte Barthou die Gründe

auseinander, die Frank reich zu seiner Haltung in der ussischen Frage bewogen ha- öen. Wenn der deutsch-russische Vertrag in Frankreich schon einen starken Eindruck übte und verstimmend wirkte, so habe die belgische Erklärung, dem Memorandum nicht Seitreten zu wollen, in Paris große Erregung verursacht. Die Negie rung habe das Memorandum einer eingehenden Prüfung unterzogen und sei zur Ansicht gelangt, daß Frankreich sich dem belgischen Standpunkte anschließen müsse. Auch die Außenausschüsse der Kammer

1
Giornali e riviste
Alpenland
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3059538-1/1923/27_10_1923/ZDB-3059538-1_1923_10_27_5_object_8089774.png
Pagina 5 di 8
Data: 27.10.1923
Descrizione fisica: 8
. Sie haben als Aesthetiker die Purets ausgebildet, als Rationalisten die Clarte und als Politiker den Absolutismus. Und immer gab es Deutsche, die dem Beispiele verfielen. Es gab Klein- sürsten, die ihr Versailles haben mußten. Und noch heute gibt es Nachdichter, die nach Paris vergehen. Erst Lessing hat unser Verhältnis zu Frank reich wieder geordnet. Er schlug das kritische Frank reich mit seiner eigenen Waffe. Erst von ihm an unterscheiden wir wieder Rethorik von Logos. Erst von ihm an anerkennen wir, daß Frankreich

ein Kulturland alles Zweitrangigen ist, dessen Neuhellenismus nur Spätformen der Grie chen und Kopiesormen der Römer erneuerte, So phokles hinter Seneca zurückstellte, Aristophanes hinter Terenz, Platon hinter Cicero. Erst von ihm an und seit Winkelmann, wurde unser Blick dafür frei, daß der französische Klassizismus nicht von der Akropolis stammt, daß sein Barock viel mehr aus Pergamon kommt, und sein Rokoko aus Tanagra. Friedrich der Große meinte bei Gelegen heit, daß das Geheimnis, in Frankreich

einen Bei fall zu finden, darin bestehe, „neu zu sein". Das Geheimnis unserer Frankophilen bestand immep darin, daß sie schon „neu" zu sein glaubten, wenn sie nur französisch waren. Aber das Frankophilen- tum kommt, wie immer, zu spät. Es glaubte auch jetzt wieder, daß^es sich auf ein'„Neues" berufen konnte, das aus Frankreich kam. Es berief sich aus Demokratie, aus Mensch li ch ke i t, Ge rechtigkeit und Vernunft. Aber inzwischen sind diese Dinge, wenn Frankreich sie je besaß, in Frankreich selber entwertet

worden. Frankreich hat dafür einen Militarismus eingetauscht, ohne die Metaphysik und ohne die Ethik, die in dem deutschen Militarismus lebten. Auch die Franzosen haben ihre „Frankophilen" gehabt. Sie haben ihre Germanophilen gehabt. Aber die Franzosen haben Deutschland nie begrif fen, während wir Frankreich auswendig lernten. Die frankophilen Germanophilen haben vor dem deutschen Volke als etwas Unbegreiflichem gestan den. Welche Mühe machte es doch Benjamin Con- stant, ein Verhältnis

zu der Klassizität von Weimar zu gewinnen, nicht Goethe zu verkennen und Schil ler bewundern zu lernen. Wie Victor Hugo sich Deutschland vorstellte, das kann man in den „Burg grafen" Nachlesen. Wenn aber ein Franzose gar die Deutschen verherrlichte, wie Renan das tat, dann wurde er geschwätzig und würdelos. Und schließ lich kam eine Zeit, rn der Frankreich wirklich nur unser Sauerkraut verstand, auch nur unser geistU ges Sauerkraut, den David Friedrich Strauß, oder womit man sich sonst beschäftigte

2
Giornali e riviste
Alpenland
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3059538-1/1923/10_03_1923/ZDB-3059538-1_1923_03_10_1_object_8089494.png
Pagina 1 di 8
Data: 10.03.1923
Descrizione fisica: 8
aus eine recht baldige Antwort zeichnet Dr. Sepp Straffner, Mitglied des Nationalrates. daß Frankreich überall, wohin es seine herrliche Zivili sation verbreitet habe, stets und an erster Stelle die He bung des Bordellwesens sich habe angelegen sein lassen,. Das sei einer der vielen Gründe für die ungeheure Be liebtheit, d>eren sich Frankreich in aller Welt erfreue. Sie aber, als freie Söhne und Töchter von Rhein und Ruhr, fühlten sich im Herzen als Franzosen und seien überzeugt davon

Dankbarkeit für das schöne und hu mane Frankreich Hätten, und er freue sich aufrichtig, ferne Auffassung soeben ans so berufenem Munde bestä tigt erhalten zu haben. Der Beruf des Bordellwirts set in Frankreich, wo man wisse, was die französische Kul tur diesen Männern verdanke, stets hoch angesehen gewe sen. Der Reichtum vieler geachteter und in Politik wie Kultur führender Familien' entstamme solchen Quellen. Besonders die französische Justiz sei seit jeher mit der Prostiluierung aufs engste verknüpft

gewesen. In letzter Zeit hätte die 'Bevölkerung der besetzten Gebiete oft Ge legenheit gehabt, die französische Justiz am Werke zu se hen, und könne daher selber beurteilen, ob er recht habe. Schon ztir Zeit der französischen Revolution hätten ge- raide die besten Köpfe Deutschlands für Frankreich ge schwärmt. Auf Kriegsschule entsinne er sich einmal gele sen zu haben, daß in Weimar oder so ähnlich, ein Herr Still den Ehrenbürgerbrief Frankreichs erhalten habe. Warum, besinne er sich nicht mehr. Er sei aber schon

Deutschlands Kampf um Menschenrecht und Freiheit. Das 'waffenlose, deutsche Bott führt heute gegen Frankreich, die 'größte Militärmacht der Welt, einen Kampf aus Wöben und Töd um seine Freiheit. Als Deutschland 1S7G/71 Frankreich in dem ihm ausgezwungenen! Krieg in schwerem Kampfe, Volk gegen Voll, besiegt hatte, mußte Frankreich 5 Mil liarden Frauken Kriegsentschädigung zahlen und Eksaß-Lotihrin'gen wieder abtreten. Die Entschädi gungssumme konnte von Frankreich, in wenigen Iähren gezahlt

werden, ohne daß sein Wohlstand und seine Weiterentwicklung dadurch gestört wurde, die Zurückgabe des einst geraubten Elsaß-Wothrin- gen wurde von der ganzen Welt gebilligt. Trotzdem hat Frankreich nach dem Krieg die Rolle des schuldlosen Opfers 'deutscher -Kriegssucht ge spielt und die Welt solange belogen, daß man ver gaß, daß Frankreich seit Jahrhunderten der Frie densstörer Europas gewesen war. Nachdem 1918 Deutschland nicht nur durch ehrlichen Kampf, son dern durch die erdrückende Uebermacht der ganzen Welt

3
Giornali e riviste
Alpenland
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3059538-1/1925/04_06_1925/ZDB-3059538-1_1925_06_04_7_object_8090427.png
Pagina 7 di 8
Data: 04.06.1925
Descrizione fisica: 8
Zerstörung des vberrsteinr, ein neues SM sranzöstschro Haffes. Ministerialrat Seel in Berlin schreibt in der Id. Ztg. in Stuttgart: Der Artikel 358 des Ver sailler Vertrages gibt Frankreich das Recht, auf dem ganzen Laufe des Rheins innerhalb seiner Grenzen, also soweit Frankreich jetzt air den Rhein grenzt, Hasser aus dem Rhein zu entnehmen für die Spei sung der schon gebauten oder noch zu bauenden Schif- fahrts- und Bewässerungskanäle oder für jeden an deren Zweck und auf dem deutschen Ufer

alle für die Ausübung dieses Rechtes erforderichen Arbeiten aus- zuführen." Anderseits darf Deutschland „weder den Bau eines Seitenkanals noch einer anderen Abzwei gung auf dem rechten Ufer des Stromes gegenüber der französischen Grenze unternehmen oder zulassen". Auch wurde Deutschland verpflichtet, „Frankreich das Bau- und Verkchrsrecht in allen rechtsrheinischen Ge bieten zuzuerkennen, die für die Vorarbeiten, die An lage und Ausnutzung der Staueinrichtungen erfor derlich sind, deren Bau Frankreich später

mit Zu stimmung der Zentralkommission anordnen wird." Frankreich darf das nötige deutsche Gelände bestimnren und abgrenzen, „zwei Monate nach einfacher Benach richtigung" in Besitz nehmen usw. Auf Grund die ser Bestimmungen hat Frankreich den Bau eines der Schiffahrt und der Gewinnung elektrischer Kraft die nenden Seiteukanals von Basel bis Straßburg ge plant. Ein von der Schweiz vorgelegtes Projekt will im Interesse der Schiffahrt das Strombett selbst zwischen Basel nd Straßburg regulieren. Die Ent scheidung

über diese Frage obliegt der im Art. 355 des Versailler Vertrages vorgesehenen Zentralkom mission in Straßburg, die sich aus 2 Vertretern der Niederlande, 2 Vertretern der Schweiz, 4 Vertretern der „Deutschen Uferstaaten", 4 Vertretern Frank reichs, 2 Vertretern Großbritanniens, 2 Vertretern Italiens und 2 Vertretern Belgiens zusammensetzt. Den Vorsitzenden der Kommission stellt natürlich Frankreich. Die Durchfürhung des französischen Pro jektes, das den Rhein bis Basel durch einen Stau damm ablenken

will, würde die Hauptwassermasse des Stromes in ein 100 Meter breites und 8 Meter tiefes Kanalbett leiten, das parallel zum Rhein durch das französische Elsaß bis Straßburg ziehen soll. Dadurch würde der Oberrhein fast trocken gelegt, die deutsche Schiffahrt auf dem Oberrhein unmöglich gemacht und die badische Landwirtschaft durch das unausbleibliche Sinken des Grundwassers dem Ruin preisgegeben werden. Zugleich würde die Schweiz dadurch ge zwungen werden, ihre Güter auf der von Frankreich geplanten Schiffahrtsstraße

4
Giornali e riviste
Alpenland
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3059538-1/1922/14_01_1922/ZDB-3059538-1_1922_01_14_2_object_8088716.png
Pagina 2 di 10
Data: 14.01.1922
Descrizione fisica: 10
2. Seite, Fokge N. KW ^ff^ränd" --- MörKrnktLrr Samstag. klön 14 IäntiK: 19^'. ernpringen zu wollen: eine gewisse,, geringe Nachgiebigkeit Frankreichs, die immerhin schon als bedeutend gewertet wer den mußte, sowie weiters tne Aussicht, daß Deutschland zu her allgemeinen Wirtschastskonferenz, die in Genua aögehal- ten werden soll, beigezogen wird. Wenn man durch die Haltung Briands zu der Annahme verleitet war, Frankreich wolle seinen Kurs endlich doch um stecken und nebm seinen Haßgodanken

'beit Erfolg des G a- rantiervertrag präsentieren. Doch Senat und Kammer Frankreichs sahen nickst aus die Erfolge, die ihnen Briands staatskluges Vorgehen bringen sollte, sie sahen nur wie festgebannt und wie von einem psychischen Zwange be- behrungen und in Elend. Rußlarck kämpfe mit der Hungers not. Aus Menschlichkeitsgründen und im Interesse des eigenen Wohlstandes sei die Wiederaufrichtung Rußlands unerläßlich. Großbritannien rufe Frankreich zur Mitarbeit an, mitzuhelfen an dieser großen

England als eine Angelegenheit zu betrach ten, die auch feine eigenen Interessen berühre. England fer infolgedessen bereit, die Verpflichtung zu übernehmen, mit seiner Streitmacht Frankreich zur Seite zu treten, wenn ein ! nichtprovozierter deutscher Artgriff auf Frankreich erfolge, i Eine solche Garantie werde nicht nur die Wirkung haben, Frankreich im Falle eines deutschen Angriffes zu schützen, sie JW7“*« “•*> H werfe einen deutschen Angriff auch äußerst unwahrscheinlich errscht ans dic

vermeintliche Lrleichterimg, die der Stellung „lachen. Deutschland werde, wenn er sicher ist, daß dar br» tische Reich in einem künftigen Kriege an der Seite Frank Deutschlands zugute kommen sollte. Es kam zu Beschlüssen der Senatskommission für auswärtige Artgelegenheiten in Frankreich, zu einem Telegvarnmwechsel Mischen Paris mrd Cannes, aus dem Briand entnehmen mußte, daß seine Rich tung nicht mehr die volle Billigung der svanzösischen Politiker finde. Briand hatte auch bei seiner Abreise von Cannes

im Elysee die Demission des Ka- binettes ükberreichte, «die ^ vom Mi niste rpräsidenten Millerand angenommen wurde. Nur mit kurzen Worten begründete der scheidende Präsident in der Kammer seine Haltung ans der Konferenz von Cannes. Diese Wendung, die uns einigermaßen überraschend kam. scheint nun in Frankreich selbst keineswegs überraschend gewirkt zu haben. Don die Promptheit, mit der in Paris die neue Bildimg 'des Kabinetts Poi :*> :t r 6, erfolgt, läßt -daraus schließen

5
Giornali e riviste
Alpenland
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3059538-1/1926/18_02_1926/ZDB-3059538-1_1926_02_18_1_object_8090716.png
Pagina 1 di 8
Data: 18.02.1926
Descrizione fisica: 8
. 7. Jahrgang Innsbruck, Donnerstag, -en 18. Zebruar IYS6 Zolge 7 Ja 7a»i. ■anni ¥ t. Irnet t, m e Nr.- t, « Dim Pend! SBedi Du feiet A nge. inhaji. tbatjnt ieS t aler eil,, sich!i ren-ut billi« auch« :initm : freM »de» hen ns äsen a st wir iedtib fft.S- ng «* aße 4 Frankreich und der Mujsoljnikonslitt. Der neue Konflikt zwischen Mussolini und Deutschland, so schreibt der Pariser Korrespon dent der „Züricher Post", erregt in Frankreich das größte Interesse, wie überhaupt die faschisti sche Bewegung

zu haben, um der gärenden Unruhe des amuaschistischen Italiens ein Ventil zu schassen. Wenn die deutschfeindlichen französischen Blätter die Stumnung in Deutschland so schildern, so ha ben sie aber mich gleich eine Erklärung dnsür zur Hand, und diese lautet mcht anders, als daß in deulschnationalen Kreisen nach wie vor der Ge danke eines deutsch-italienischen Bündnisses mit der Spitze gegen Frankreich gehegt würde und daß man aus Italiens Unterstützung bei der kommen- den Beratung des Völkerbnndrares hoffe. ! Ganz

anders steht es aber mit den Kreisen des französischen L i nks ka rt e ll s. Diesen ist Muss lofini und der Faschismus nicht erst seit gestern, sondern von jeher verhaßt und ihre Presse ver sa untt keine Gelegenheit, um alle Schwächen, Lä cherlichkeiten und Vruialisäten des Faschismus zu unterstreichen. Und dies schon deshalb, weil Frankreich sich mit Faschismus bereits schon aus eigenem Boden ausemandersehcn nmß. Von den nmd 800.000 Italienern, die sich dauernd in Frankreich aufhalten, ist ein großer Teil

, haben die stärkste Opposition des Links- karteüs gegen Mussolini hervorgernfen. Die Sprache des „Quotidien", des Hauptrufers .im Streits, ist zeitweise schon so heftig geworden, daß Mussolini bei der stanzösischen Regierung Pro test erhoben hat. Da aber selbst ein französischer Faschismus sich zu regen beginnt, so hat das Linkskartell erst recht Ursache, dagegen anzugehen, denn dieser ist sein erbitterster Gegner. Das offizielle Frankreich hegt keine übertriebe nen Sympathien für das Italien Mussolinis. Ita

liens Ansprüche in K-leinasien, von denen die neuen Meldungen über ein angebliches englisch- italienisches Abkommen wieder Kunde geben und von denen das syrische Mandatgebiet Frankreichs bedroht ist, können keine Begeisterung in Frankreich erregen. Bezeichnenderweise ist die ser Meldung sofort eine französische gefolgt, die besagt, daß der syrische Oberkommissär sich nach Angora begeben wird. Die angekündigte Reise ! Mussolinis nach der italienischen Kolonie Tripo- : lis, die bekanntlich

6
Giornali e riviste
Alpenland
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3059538-1/1921/23_11_1921/ZDB-3059538-1_1921_11_23_1_object_8084593.png
Pagina 1 di 12
Data: 23.11.1921
Descrizione fisica: 12
aus, er würde wünschen, erklären zu können, daß Frankreich in Washington die weitestgehenden Opfer bringen solle. Leider, fuhr Briand fort, sind wir dazu nicht in der Lage, denn unglücklicherweise haben wir nicht das Recht dazu, da zu einem Frieden zwei gehören. Im gegenwärtigen Europa bestehen ernstliche Elemente der Unbeständigkeit und solche Verhältnisse, daß Frankreich genötigt ist, sie vom Standpunkte seiner Sicherheit aus zu erwägen. Manche versuchen, Amerika glauben zu machen, daß Frankreich so stark bleibe

, weil es eine solche militärische .Hegemonie anstrebe, wie es jene des alten Deutschland war. Dieser Vorwurf wäre für die Fran zosen das Peinlichste und Grausamste. Denn Frankreich ist entschlossen dem Frieden zugewendet. Ein ganzes Jahr hin durch habe Deutschland über seine Verpflichtungen desputiept und sich gemeistert, für den Wiederaufbau zu zahlen und zur Entwaffnung zu schreiten. Frankreich sei aber kalt geblieben. Es habe keinen Haß im Herzen. Es werde alles tiin, damit zwischen Deutschland und ihm die Reihe

der blutigen Kon flikte beendigt werde und die beiden Völker Seite an Seite leben könnten. Es gebe ein Deutschland, das aus mutigen und vernünftigen Leuten bestehe die den Frieden und demo kratische Einrichtungen ausbauen wollen. Man werde alles tun. um diesem Deutschland zu helfen. Briand fuhr sodann fort: Wir verlangen von den anderen Völkern nicht, daß sie ihre nationale Souveränität für uns einsetzen, wenn aber Frankreich in der geschilderten Lage allein sein müsse, dann feilschen

Sie nicht mit ihm um seine Sicherheit. Man müsse Frankreich ermöglichen, seine Sicher heit in einem, den gegenwärtigen Erfordernissen entsprechen dem Maße sicherzustellen. Wenn man in den anderen Län dern die Hoffnung hegen könnte, daß Frankreich aus der Kon ferenz mit einem indirekten Tadel hervorgehen werde, wenn man annehmen könnte, daß Frankreich allein die Abrüstung zurückweise, so wäre dies ein schrecklicher Schlag für dieses Land. Ich bin jedoch sicher, daß Sie nach Anhörung der dargelegten Gründe und Schwierigkeiten

einmütig der An sicht sein werden, daß Frankreich gegenwärtig keine andere Haltung einnehmen kann. Die erste Bedingung für die moralische Abrüstung Deutschlands ist, daß die ses wisse, daß alle Verbündeten noch zu Frankreich stehen. Dann wird die deutsck)e Demokratie siegen und man wird auf den endgültigen Frieden hoffen können. Frankreich wird alles zu diesem Zwecke tun. Es hat schon vegonnen, indem es ein wirtschaftliches Nebereinkommen abgeschlossen hat. Die Rede Briands erregte ungeheueres Aussehen

7
Giornali e riviste
Alpenland
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3059538-1/1921/28_04_1921/ZDB-3059538-1_1921_04_28_1_object_8085204.png
Pagina 1 di 12
Data: 28.04.1921
Descrizione fisica: 12
. .TU. Brüssel. 27. April. Eigendraht. Auch Belgien befürwortet eine diplomatische Erledigung der Reparationsfrage und rät Frankreich, wenn möglich alle militärischen Operationen zu vermeiden. Schroffe Ablehnung in Frankreich. T. U. Paris, 27. April. Eigendraht. Die deutschen Vorschläge werden, soweit man im Augen- bllck übersehen kann, von der gesamten Pariser Presse abge- lehnt. Rur wenige Blätter machen Vorbehalte und versnchm Mt ihrem endgültigen Resultate zursickzuhalten. S h 0 a, 27. April. Aufnahme

einer solchen Anleihe von vornherein ausschließt, nachdem die Zinssätze im allgemeinen viel höher sind als 6 Dozent, in Frankreich und Amerika 9 bis 10 Prozent. Es ist richtig, daß Deutschland, um einen Beweis feines guten Willens zu geben, sich verpflichtet, innerhalb dreier Monate eine Zahlung von einer Milliarde in Gold zu ma chen. es verschweigt jedoch vollkommen, das Saldo aus die 12 Milliarden, die aus der bis zum 1. Mai fälligen Ver pflichtung übrig geblieben find. Me deutschen Vorschläge sind übrigens

ergr«sen wird, die nicht nnseee Zustimmung besitzt, ist öS nnnmrhr gewiß, daß Frankreich mü 1. Mai fme Pfänder in die Hand nehmen wird, deren Besitz Deutschland zwingen^ muß, zu zahlen oder z« mindestens de« Alliierten die Mög lichkeit gibt, sich selbst bezahlt zu mache». Da die deutschen Vorschläge ein Marim«m voMeken. was Deutschland in seiner günstigen Lage liefern bann, so behauptet eS wenrg-H stens seine schwache Regierung, die sich von der Tyrannei der am Ausbruche des Krieges schuldigen

Großindustriellen nicht befreien Mm», bleM stem «mderetz Mittel mehr übrig. (In feiner Propaganda wird Frankreich nachgeradezu kindisch. Seit Jänner versucht es schon das wirkungslose Manöver, die deutschen Großindustriellen als jene hinzu stellen, die Zahlen könnten, aber nicht wollen. Diese Propa ganda soll natürlich aus die deutsche Arbeiterschaft wirken. In dieser Hinsicht sollte ihr doch die Abfuhr seitens des „Vorwärts" genügen, der deutlich ausgedrückt, bat, daß die deutsche Arbeiterschaft der Entente

habe unter den heutigen Verhältnissen keinen Sinn. Auf die Aushebung der Zwangsmaßnahmen, sowohl jetzt wie später, kann Frankreich nicht eingehen, weil es dadurch sich der Mittel begeben würde, einen Druck aus Deutschland ausüben zu können. Aus Höf lichkeit den Alliierten gegenüber wird Frankreich die nächste Konferenz abwarten, nicht aber erst einen Erfolg etwaiger äußerster Gegenvorschläge an Deutschland, sondern inzwischen die vorgesehenen Maßnahmen in Kraft treten lasten. Das geangkttgte Frankreich. Sogar

8
Giornali e riviste
Alpenland
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3059538-1/1921/10_06_1921/ZDB-3059538-1_1921_06_10_2_object_8084402.png
Pagina 2 di 12
Data: 10.06.1921
Descrizione fisica: 12
2. Seite, Folge 274. O Freitag, den 10. Juni 1921. andauernd gegeneinander cmtzzuspielen. Auch M i l l 1 1 vom »Petit Parifien" stellte im »Observer"' die in Frankreich wachsende Neigung eines Zusammengehens mit Deutschland fest. Deutliche Winke mit dem Zaunpfahl, die :edoch jenseits des Kanals die beabsichtigte Wirkung ver fehlten. Nur die liberale »W e st m i n st e r Gaze t t e" rneinte so nebenbei, man könne sich doch schwerlich vorstellen, daß nun ein Wettrennen zwischen England

und Frankreich um die Gunst Deutschlands beginnen 'werde. Mit der den Engländern eigenen Überlegenheit betonte man nach wie vor den Standpunkt des ehrlichen Spiels. Das stimmte in Paris doch nachdenklich. Briand konnte in seiner Kammerrede plötzlich nrcht genug Worte finden für die Notwendigkeit des wetteren guten Einvernehnrens mit dem Bundesgenofien- Im Senat ging er sogar so weit, ganz in Widerspruch zu dem. was man von ihm vor der Londoner Konferenz zu hören gewohnt war, zu behaupten

, daß ein von den Franzosen allein durchgeführrer Vormarsch in das Ruhr- revier, für Frankreich Nachteile im Gefolge haben mußte. Mit Briand änderte auch die französische Presse den Ton gegenüber England. Mand fand, daß es in der Art wie bisher nicht mehr weitergehen dürfe. Es müsse für einen Ausgleich der Interessengegensätze zwischen den beiden Groß mächten gesorgt werden, denn die wachsenden Uneinigkeiten in der deutschen Frage, im europäischen Osten und in Vor- der-Asien müßten sonst zu einer dauernden Entfiewdung

, -wenn nicht zu offener Gegnerschaft führen. Kurz, Frank reich, das sich in seiner Sicherheit bedroht fühle und Eng land. dem ja an der Erhaltung des Weltfriedens ebenso sehr gÄegen sei, müßten einen formellen Bündnisvertrag schlie ßen. Dann könne Frankreich sein Verhalten Deutschland gegenüber ändern. Es fehlte dabei nicht an Anspielungen, w» sehr England der französischen Hilfe im Orient bedürfe, wo es sich vom Bosporus bis Kalkutta überall zu regen be- gnme. Ein klares Urteil darüber, wie sich Frankreich

zu Derrtschland in Auswirkung eines solchen Bündnisvertrages stellen werde, war ans den Aeußerungen der Pariser Preffe nicht zu entnehmen. Im allgemeinen schien es, als wolle Frankreich seine Absichten aus das Nuhrgebiet ausgeben, jedoch m der oberschlesischen Frage auf seinem Standpunkt be harren. Aber auch mtt der Bündnisidee hatte Frankreich wenig Glück bei den Engländern. Mit Ausnahme der konser- vativen »Times" and M o r n i n g p o sich die den Ge- danken einer englisch.französischen Allianz ausgriffen

9
Giornali e riviste
Alpenland
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3059538-1/1924/12_01_1924/ZDB-3059538-1_1924_01_12_1_object_8089851.png
Pagina 1 di 8
Data: 12.01.1924
Descrizione fisica: 8
J 918 wehrlos gewordene Deutschland sich gegen die Ver letzung seiner Hoheitsrechte nicht in der sonst üb lichen Weise zu wehren imstande sei. Aus Anlaß dieses Jahrestages ziemt es sich wohl, die bisherige Bilanz dieses unerhörten Friedens- und Rechts- ■ bruches zu ziehen. Sie ist für beide Teile nichts weniger als erfreulich. 'Wenn man heute vielfach in Deutschland der Meinung begegnet, Deutschland fei restlos unterlegen nnd Frankreich -habe eigent lich alles ereicht

in einer ebenso ungeschickten wie übereilten Kapitulation endeten. Dennoch aber wäre es grundfalsch zu glauben, daß unsere deutsche Sache durch das „Ruhrjahr" nicht auch in gewissem Sinne -gefördert und Frankreich in vieler Hinsicht empfind lich geschädigt und politisch wie wirtschastlch ge- j schwächt ist. Die Erkenntnis, daß aus dem Versailler .Frie den" das Talleyrand-Wort zutrisst: c'est plus aumn crime, c'est une saute", ist durch den Ruhr- Irrsinn der gesamten nichtfranzösischen Welt derart

des Aus landes in einer uns noch gar nicht zum Bewußt sein gekommener Weise hervorgerufen hat, und nicht nur -das Staunen, sondern auch die Sympathien für unser grausam tyrannisiertes, wehrloses Volk. Aus der anderen Seite hat Frankreich durchaus keine Veranlassung, so unbedingt, zufrieden auf die Wirkung seines Ruhräbenteuers zu blicken, wie man es sich bei uns zumeist vorstellk. Das Mindest ergebnis an Kohlen- und Koksgewinuug gegen über dem Vorjahre ist für Frankreich derart unbe friedigend

der Weimarer Reichsverfafsung. An der Schwelle des zweiten Sanierungsjahres. Störer der Ruhe und Ordnung. Die Tiroler bei Zita. furchtbar an Frankreich rächen wird, sondern er hat seinen vvübergehenden politischen Erfolg auch derart teuer erkauft, daß man mit Recht bezweifeln kann, ob die Opfer für den gewonnenen Dheater- lorbeer nicht beträchtlich zu groß waren. Oder kann irgend jemand, der aufmerksam die außenpolitischen Vorgänge und die Auslands- Aeßerungen verfolgt hat, darüber im Zweifel

sein, daß das Falenlasien der Maske brutalsten franzö sischen Eröberungswillens, wie es der Rhurvorstoß bedeutete, Frankreich in einer -seit des ersten politisch und moralisch ifölirt hat? Die Beweise hier auszählen, würde zu weit führen; zahlreich und deutlich sind sie jedenfalls. Rascher freilich noch als das politische Verhäng nis, dürfte für Frankreich das wirtfchafliche wir ken, das durch das kostspielige ' Ruhrabenteuer Herausbeschchoren worden ist. Vergeblich suchen Poincare und der Finazminister de Lasteyrie

10
Giornali e riviste
Alpenland
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3059538-1/1920/11_10_1920/ZDB-3059538-1_1920_10_11_2_object_8080000.png
Pagina 2 di 14
Data: 11.10.1920
Descrizione fisica: 14
als die erstrebens werten für das neuerstandene des Jahres 1918 feftaelegt, un- bMrmnert um SelbstbestimmunLsrecht. unbeschadet des Na- ttonalprinzipes. Diese Grenzen verschafften Polen im We- sten unter ausgiebiger Knechtung deutscher Volksteile durch den Zutritt zum Meere gleichsam eine Verbindung mit Frankreich. Außerdem boten sie Gelegenheit zur „friedlichen Durchdringung" des Freistaates Danzig und der Insel „Ost preußen". Wenn Frankreich in den drei Punkten. Danzig. Ostpreußen und Qberschlesien

von ienem Rußland zu trennen- das durch die Ammüierrmg seiner Milliardenschuld Frankreichs Feind geworden war. Um Polen den Raubzug gegen Rußland möglichst gefahr- fc8 vorzrBeretten und gleichzeitig die geliehenen Milliarden" wrederzuholen, wurden die Armeen Koltschak, Denikrn, Jude- nttich und Wmngel für den Bürgerkriegs ausgerüstet. Daß dem tschechoslowakischen Staate der Besitz der.historischen" und.natürlichen" Grenzen des habs-burgft We» Böhmens m ganzen Umfang versck^fft wurde, war für Frankreich

selbstverständlich: hier handelte es sich M — un- AHhadÄ des nationalen Selbftbesttmmrmgsrechtes — nur «m Joches". Aber auch nach Südosten wurde der neue Staat weit über die ethnographischen Grenzen auf Kosten von Magparen und Ruthenen ausgedehnt. Dadurch wurde vor allem die von Frankreich gewünschte, gemeinsame Ische- Wsch-rrmrmftsche Grenze geschaffen, durch sie war der Inter- risengleichNana gegen Ungarn vertieft. Die Aufteilung der Mrtheuen auf den polnischen Staat, auf Rumänien in der Dulowftra

, um dm von den Deutschen Barbaren" zerstörten — richtig zerstört Vorgefundenen — Petrouelumguellen und Staatsbahnen wie der leistungsfähig zu gestalten- So wurde die gesicherte BeM-chamg nach Jugoslawien, also zum Völkerbund, her- gestellt. Iugoskawirn wurde von Frankreich in jeder Frage, dre der Erreichung der ostzadriatischen 5küste galt, gegen Ita- jken unterstützt. Damit sollte an Jugoslawien die von Iba- Lien sehnlich erwünschte, teuer erkaufte und als gesichert^ Do- mäiw LetrEete Vorherrschaft an der Adr

gelöst. Im ersten Falle schufen französische Diplomaten leicht einen Ausgleich in eamera caritatis mit dem Hinweis auf gemeinsame Ge fahren, die beide Streitende bedrohen konnten, im Teschener Fall wurde unter französischer Einflußnahme ein Schieds spruch gefällt, dessen Odium Frankreich den anderen alliierten Schiedsrichtern zuzuschieben verstand- So waren fünf Staaten territorial durch französische Ein flußnahme befriedigt worden, fünf Staaten schienen Frank reich zuverlässig zu Dank und Dienst

11
Giornali e riviste
Alpenland
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3059538-1/1923/03_11_1923/ZDB-3059538-1_1923_11_03_6_object_8089783.png
Pagina 6 di 8
Data: 03.11.1923
Descrizione fisica: 8
machen würde? England hat zwar solche Pläne, zumal sie sich von den englischen Inseln aus schwer verwirklichen lassen, so ziemlich ausgegeben. Aber ist Frankreich nicht im Begriff, die westdeutsche Bevölkerung zu einem Volk von Hörigen zu machen? Nehmen wir aber einmal an, Frankreich täte das, woran es gar nicht denkt: es sähe die unterjochten Deut schen als französische Wollbürger an — wie würde sich dann die Lage der arbeitenden -Schichten gestalten? Man glaubt in deutschen Arbeiterkreisen vielfach

noch, Frankreich, als alte Republik, sei ein freies Land. Das ist ein erheblicher Irrtum. Frankreich hat nicht einmal das. was der deutsche Arbeiter mit Recht als die Voraus setzung sür eine Besserung seiner Lage ansieht: die unbehin derte Vereinigungsfreiheit (Koalitionsvecht). Den Be amten ist das Recht, gewerkschaftliche Bereinigungen zu bilden, grundsätzlich untersagt. Aber auch die den Arbei tern zugestandenen Rechte sind mit so vielen Fußangeln versehen, daß man jede Bereinigung, wenn sie den Macht

habern unbequem wird, einfach auslösen kann. So wurde im Jahre 1921 der französische Allgemeine -Gewerkschafts bund (Consed-eration Generale du Travail) durch Ge richtsurteil aufgelöst und seine Vorstandsmitglieder wur den zu Geldstrafen verurteilt. In Deutschland haben die Arbeiter durch das Betriebs rätegesetz gewisse Rechte innerhalb der einzelnen Betriebe errungen. -Es steht ihnen ein Mitbestimmungsrecht bei der Regelung -der Arbeitsbedingungen zu. In Frankreich gibt es weder Betriebsräte

noch das bescheidenste Mitbe stimmungsrecht. -Die Arbeiter haben einfach zu gehorchen. Die Arb-eiter-Apsschüsse, die aus deutscher Zeit noch in Elsaß-Lothringen bestanden, hat man aufgelöst. Für solche Dinge ist im freien Frankreich kein Raum. Das Tarifvertragswesen sieht in Frankreich erst in tzxn Anfängen. Ende 1920 zählte man in Deutschland l IM Tarifverträge, in Frankreich nur 340. Dabei' stehen die französischen Tarifverträge insofern auf dem Papier, als in Frankreich keine Möglichkeit besteht, Tarifverträge

für > allgemein verbindlich zu erklären. Daß in Frankreich keine geordnete Erwerbs losenfür sorge besteht, ist für den Kenner der fran zösischen Volksseele selbstverständlich. Es wird dem über aus sparsamen Franzosen gar zu schwer, irgend etwas abzugeben. Auch die eigentliche S o z i a l v e r f i ch e r u n g ist in Frankreich noch nicht über bescheidene Anfänge hinausge kommen. Eine Krankenversicherung nach deut schem Muster kennt man nur für die Bergleute. Im übri gen sind nur eine Anzahl kleiner

12
Giornali e riviste
Alpenland
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3059538-1/1922/08_08_1922/ZDB-3059538-1_1922_08_08_1_object_8089219.png
Pagina 1 di 8
Data: 08.08.1922
Descrizione fisica: 8
werden. Daher sind Zwangsmaßnahmen auch in diesem Falle nicht berechtigt, ganz abgesehen davon, daß Frankreich nicht der geringste Schein von Recht zustand, von Deutschland bis zum 5. August bereits eine bindende Zusage für die am 15. August erst fällig werdende Rate zu verlangen zusteht. Schließlich muß noch besonders hervorgehoben werden, daß Poincare sich Dinge anmaßt, die auf die Dauer auch seinen Vertragspartnern zu toll werden müssen. Alle Verträge, die Deutschland zu unterzeichnen gezwungen wurde

, hat es ja nicht bloß mit Frankreich, sondern mit allen Alliier ten gemeinsam abgeschlossen. Die bevorstehende Kon ferenz von London, die über die Reparationszahlungen spre chen soll, wäre daher auch dazu berufen gewesen, in gleicher Weise über die Ausgleichszahlungen Deutschlands zu ver handeln. Es ist aber dem präpotenten Frankreich darum zu tun, die übrigen »auszuschalten. Auf das Recht, mit den Alliierten gemeinsam zu unterhandeln pochend, hatte denn auch die letzte deutsche Note folgenden Hinweis enthalten

, die das haßerfüllte Frankreich verfolgt, liegen klar: vor allem sollte London vor vollendeten Tat sachen stehen; dann aber wollte Frankreich,die starke Karre in Händen haben, um bei guter Gelegenheit seinen Trumpf ins Spiel werfen zu können. Ein weiterer Grund für das über hastete Vorgehen der französischen Politik kann auch von der französischen Presse nicht mehr verschleiert werden, er liegt in den gänzlich zerrütteten Finanzen Frankreichs. Das französische Reich, das heute zu «den mächtigsten und reichsten

der Welt zählt, braucht Deutschlands Z a h l u n g, um seine durch die' übertriebenen Rüstungen herunter wird es auch auf seine Reparationssummen verzichtenmüssen. ^ ^ Frankreich besteht aus den Buchstaben des Versailler Ver trages wie Shylok aus seinem Schein. Es will damit den Schandvertrqg von Versailles bis ziwn letzten I-Tüpselchen aufrecht erhalten. — Es will «ber auch vor allem anderen die Handlungsfreiheit gegenüber den übrigen Alliwr- ten erreichen, um dadurch für feine dunklen Pläne

Reparatro- selbft seinen Gegner zahlungsunfähig macht. Will Frankreich seine Reparationssummen! regelmäßig und rechtzeitig erhal ten, so müßte es billigevw-eife auf die finanziellen Verhältnisse Deutschlands Rücksicht nehmen; will es aber, wie es in Wirk lichkeit ist, Deutschland vernichten und Wirt schastlich vollkommen zugrunde richten, so gekommene Wirtschaft über Wasser halten zu können. Darum nen brauche. Belgien würde ganz besonders uyitt.emem soll Deutschland zahlen und Frankreich bedenkt

13
Giornali e riviste
Alpenland
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3059538-1/1922/17_02_1922/ZDB-3059538-1_1922_02_17_1_object_8088643.png
Pagina 1 di 12
Data: 17.02.1922
Descrizione fisica: 12
. Tatsächlich fanden im Februar Zwischen Pomcare und dem in Paris weilenden ehemaligen russischen Minister Sasonow Verhandlungen statt, denen folgende Verhandlungspunkte zugrunde lagen und die in großen Zügen zwischen Pomcare und Sasonow vereinbart wurden. 1« Rußland verpflichtet sich, die russische Dorkriegsschuld .an Frankreich anzuerkennen. 2, Frankreich erklärt demgegenüber sein Tesinteresiement am Bestände der Republik Polen und der übrigen Nand- staaten, ausgenommen Finnland. Den vorgenannten Staate

« mutz jedoch die Selbstregkerung im russischen Staats- bunde gewährleistet sein. 3. Rußland «cklärt sein Desinteressement an den Meer- engen und stimmt der Bildung eines südslawischen Staaten- bundeS zu, dem die Lhrazische Küste von Dedcagatsch bis Kavalla zufallt. Uiber Adrianopel werden Sonderverhand- kungen zwischen der Türkei, Rußland und Frankreich ent scheide». 1 Rußland verpflichtet sich, zur Sicherstellung der Vor- kriegS- und Kriegsschulden das oberschlesische und Ostrauer Bulganen

am Scheideweg. G. J. Innsbr u ck, 16. Februar. Ms Ende Oktober der Kömgsflug nach Oldenburg die ^ ^ ^ p _ großartigsten Demaskierungen der französischen und italie- Smvrna zu. Griechenland soll als Ersatz hresür der Dode- . mischen Pläne in den Donauländern *) vorgenommen und so kannes und Südalbanien garantiert werden. !tatsächlich ein positives Ergebnis gezeitigt hatte, brach 8. Frankreich erklärt gegenüber Rußland sein Desinter- sich in den beiden slawischen Nachfolgestaaten mit elementarer effcmcut

an dm persischen Oelselder». Wucht-die Ertennttris Schlnß m,t den B-v°r- 9. Frankreich stimmt zu, daß der Golf von Cattar» zu einer """ nngcn vir r südflawisch-russischen Flottenbasis ausgebaut werde und ist bereit, den Ausbau durch einen von Rußland zu garantieren den Kredit zu unterstützen. 10. Das französisch-ruffische Wirtschaftsabkommen wird durch Sonderbestimmungen geregelt. u, * Man ist versucht, das Ganze als eine Mystifikation z» nehmen. Doch bürgen die Quellen, aus denen die Meldungen stam men, dafür

Kapttalsgruppe zu verpfänden. 5. Frankreich «cklart sein Desinteressement am Bestände der armenischen Republik. Diesbezüglich sind Sonderverhand- lmrgea zwischen Rußland, der Tüickei und Frankreich vor. behalte». , 8. Frankreich stimmt der Ausdehnung der Souveränität des südflawischen Staatenbundes über das slowenisch-kroatische Litorale an der Adria einschließlich Pola und L u s s i n zu. Rußland wird sich als Entgelt hiefür bemühen, daß Kroatien und Slowenien als gleichberechtigte Republiken ktt

14
Giornali e riviste
Alpenland
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3059538-1/1922/07_01_1922/ZDB-3059538-1_1922_01_07_1_object_8086922.png
Pagina 1 di 8
Data: 07.01.1922
Descrizione fisica: 8
George, entgegen aller bisher bestehenden Zweifel, in der Eröffnungskonferenz sein großes Programm verkünden wird. Der allgemeine Eindruck in Cannes ist, daß der Gedanke einer großen europäischen Konferenz an Boden gewinnt. Italien und Japan sollen mit diesem Plan schon einverstanden sein, Belgien und Frankreich machen ihre Zustimmung von der endgültigen Erledigung der Wiedergutmachungsfrage und von der Wirtschastskon- fereng abhängig. Man glaubt jedoch, daß sich diese Bedingun gen schwer erfüllen

einer Allianz mit Frankreich. „W e st m i n st e r Ga zette" will von einer Militärallianz mit Frankreich nichts wissen. Cannes, 5. Jänner-. (Reuter.) Bri-and im to Lloyd George hatten heute eine zweistündige Besprechung. Briands Defensivbündnis. TT». Cannes, 6. Jänner. Eigendraht. Gerüchtweise verlautet, daß B r i a n d immer noch ein Tefensivbündnis' mit England abzuschließen wünsche. England wird zur Vorbedingung eines solchen Bündnisies machen, daß Frankreich zu Lande teilweise und zur See vollständig

abrüste und insbesondere die U-Boot- waffe aufgebe. Amerikanische Einflüsse sollen in Cannes am Werke sein, um England und Frankreich zu einem Abkom men auf dieser Grundlage zu veranlassen. Nar das NorwsndWe mied dehrmdett. Paris,.«. Jänner. Aufnahme der eigene« Funkenstatto«. Pertinax teilt im „Echo de Paris" mit, daß daS prinzipielle Einverständnis Briands zur internationalen Konferenz, an der Deutschland und Rußland teil nehmen solle, gesichert scheine. Die Verwirklichung des Pla nes aber setze

herkle Verhandlungen mit der Sowjetregierung voraus. Frankreich mache da seine Vorbehalte und wünsche auch, daß die Reparations rage nicht von der p a n e u r o p ä i s ch e n Kon s e- r e n z berührt oder beeinflußt werde. Lloyd George sei hier aber anderer Meinung. Es kommt überhaupt nichts heraus. EP. Basel, 6. Jänner. Eigenbericht. Die „Baseler N ach ri ch t.en" schreiben in Besprechung der Aussichten der Konferenz von Cannes: An eine echte, auf gemeinsamen Volksüberzeugungen beruhende eng lisch

es Frankreich zum äußersten, zu einem gänzlichen Bruch mn England kommen lassen werde und ob nicht im letzten Mo mente doch noch ein Ausweg gesucht werde, den >Ausga- ben der Konferenz, Positives zur Sanierung der allgemei» neu Wirtschaftslage zu leisten, näher zu kommen. E n g l a n d hat nicht allein ein lebhaftes Interesse an de, Besserung der weltwirtschaftlichen Lage, die sich in der gro- ßen Arbeitslosenzahl Englands selbst am drückendsten äußerte, sondern auch ein starkes Interesse daran

15
Giornali e riviste
Alpenland
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3059538-1/1922/29_04_1922/ZDB-3059538-1_1922_04_29_1_object_8087206.png
Pagina 1 di 10
Data: 29.04.1922
Descrizione fisica: 10
. Diese Revision der Stellung nahme Frankreichs kommt auch in dem Versuch der Pariser Abendblätter vom 27. April zum Ausdruck, die im Wider spruch zu den Darlegungen am Morgen den englischen Vor schlag als für Frankreich unannehmbar zu beweisen ver suchen. Der „Temps" befürchtet bei einer eventuellen Diskuffion der Reparationsfrage ein Einkreisungsmanöver gegen Frankreich. Rauen, 28. April. Aufnahme der eigenen gsunkrnstalion. Nach einer Reutermeldung wird der Oberste Rat voraus sichtlich Ende nächster Woche

Schuldent:tresües:tzer in Frankreich zufrieden stellen unD retten könnte, auf Schwierigkeiten zu stoßen. Genua, 28. April. (Korvbüro.) Eine russische Rote stellt fest, daß nach ber Expertensitzung, in welcher ber russische Standpunkt über bie ersten 7 Artikel des Momorandums von London in seinen Ginzecheiten.sestgestel-lt worden ist, ben Russen keine Information über die Haltung der Mächte zugekommen ist. Rußland habe nicht ben geringsten Wunsch, bie Verhandlungen abzulbrechen, aber es beabsichtige bas Prinzip seine souveränen

, daß ihm ein wirklicher militärischer Erfolg im Weltkriege nicht beschieden war, denn die großen Schlachten an der Marne und vor Verdun waren gescheiterte deutsche Unternehmungen. Frankreich ist im Weltkriege eben sowenig der Besieger Deutschlands, als 1812 der Russe Kutu- sow als der Besieger Napoleons gilt. Vielleicht ist das Be nehmen Frankreichs Deutschland gegenüber nach der Aus- kämpfung des Krieges, jene Verletzung aller der Regeln, welche unter ^Kulturvölkern gerade der Sieger gegenüber dem Unterliegenden

aufs peinlichste beobachtet, zum Teil durch die verletzte persönliche Eitelkeit der Franzosen zu entschuldigen. Was nun die Möglichkeit einer völligen oder teilweisen Besetzung Deutschlands durch Frankreich anbetrisft, so be steht sie fraglos ebenso, wie am 10. Mai 1921. Am 22. April d. I. habe ich hier über Kontinentalpolitik und Welt politik geschrieben, lediglich, um darzutun, daß militärische Maßnahmen Frankreichs in Mitteleuropa mit militärischen Mitteln nicht verhindert

Eindruck machen, wie Frankreich ja überhaupt in seiner Entwicklung der letzten 50 Jahre eigentlich stehen geblieben ist. Der mes serscharfe Spott T s ch r t s ch e r i n s hat diesen ganzen Cha rakter der französischen Politik nicht übel dadurch charakte risiert, daß „er (Tschitscherin) entzückt sein würde, wenn Barchou sich bereit finden sollte, über die Schuld am Welt kriege zu sprechen, da es immer ein Genuß sei, einem Mit- gliede der „Academie francaise" zuzuhören." Es ist auch nicht recht

16
Giornali e riviste
Alpenland
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3059538-1/1922/24_06_1922/ZDB-3059538-1_1922_06_24_1_object_8089041.png
Pagina 1 di 10
Data: 24.06.1922
Descrizione fisica: 10
MsWtzNbiaO" Fmette Tlvsgabr. S. Jahrgang EnglW-MmMWe GegenMe. L?. Paris, 23. Jum. Eigenbericht. <\tt der «ftrlöeti Sitzung der Kommission für auswärtige Angelegenheiten'erklärte der Präsident Doumergue, datz Poincare nächstens schriftlich über dre franzAch-engl - schen Unterredungen von 1921 berichten werde. E^> handelt sich darum, zu wissen, ob in pebereinstünmung mt den Er klärungen Briand s England mst Frankreich ^aruoer einig ist, daß die Frist für die Besetzung des linken Rhem- use^ erst

die englische und dreft-an* zöftsche Politik schon mehr als bis zur Halste versöhnt. Er siehst aber nicht an Zeichen, wie sehr die Politik des Pariser und LondMer Kabinetts in manchen Punkten auseinander- gM Die Zeitung erinnert an die Frage der florierten Ak- Un gegenüber Deutschland und an die Frage von Eger. Frankreich habe in der letzteren Frage die. Rechte d.s Sul tans von Marokko ganz besonders reserviert um fernen Bernden jede Möglichkeit zu nehmen, ihre ^jntrrguen gegen SS französische Protektorat

Gesellschaft übertragen worden und me Hafen- vrbeiten sind setzt ausgeschriebenworden. Die englische Re gierung protestiert gegen eine Initiative, die sie den interna tronalen Verpflichtungen zuwiderlaufend erklärt. Frankreich vertritt dagegen den Standpunkt, daß der Sultan infolge seiner Hoheitsrechte das Recht hat, die Hafenarbeiten m Zan ger M vergeben- Psimares SyWMgMrN. EP. Paris, 23. Jum. Eigenbericht. Der „Petit Paristen" befchäftigt sich heilte wieder einmal mit der Frage der Möglichkeit

militärischer Sanktionen und schreibt: Wir müssen auf ein ernsthaftes Mrßverstandnm zurückkommen, das in der letzten Zeit die Beziehungen zwi schen London und Paris trübte und dem man mcht ge statten darf, wieder zu erscheinen. Es handelt sich um die Frage 'der isolierten Aktion. . Am Vorabend seiner Abreise nach London richtete P o i n care eine Nute an die englische Regierung, worin er für Frankreich unter gewissen Bedingungen das Recht forderte, allem gegen Deutschland vorzugehen. Warum dieze Notist

Englifcherseits hatte man behauptet, daß Frankreich sich verpflichtet habe, nur zusammen mit den Alliierten zu ^ Man erinnert sich, daß nach der Besetzung Frankfurts die französische Regierung bekanntgegeben hatte, daß sie mch. die Absicht habe, in Zukunft ähnliche Initiativen, zu ergrei fen. Die Antwort 'der französischen Regierung ist rn der ^al die gewesen, daß Frankreich die Verpflichtung übernommen hat, in einem Falle wie in der Angelegenheit von Frankfur, nicht flüstert zu handeln. Im Falle

17
Giornali e riviste
Alpenland
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3059538-1/1922/17_01_1922/ZDB-3059538-1_1922_01_17_2_object_8088848.png
Pagina 2 di 12
Data: 17.01.1922
Descrizione fisica: 12
tigte sich in der unabhängigen „Freiheit" mit der Krise in Frankreich und führt u. a. aus: Es sei anzunehmen, daß die innerhalb der französischen Negierung bestehenden Meinungs verschiedenheiten durch den Präsidenten M i l l e r a n d ver. schärft wurden. Der Sturz Briand s werde der Aus gang einer Krise sein, die mehr sei als eine parla mentarische Krise. Wenn es wahr sei, daß sich Prä sident Millerand persönlich engagiert habe, so müßte sich der Rückschlag möglicherweise innerhalb weniger Monate

bemerk bar machen. P o i n c a r 6 fei, möge er noch so obstinat sein, zu intelligent, um nicht zu wissen, daß eine Politik der reinen Gewalt selbst in Frankreich aus ener- scheu Widerstand sto ß en werde und daß sich Frankreich nur, wenn es sich noch mehr isolieren wolle, in brutalem Widerspruch zur englischen Politik stellen könne. Pariser Presieftimmen. Lp. Paris, 15. Jänner. Eigenbericht. Der „Eclair" schreibt: Wir sind am Rande eines Abgrun des und es gehört ein sonderbarer Mut für Poineare

sich unter den Auspizien Poincar6s unverhüllt zu zeigen wagt, dann haben wir allerdings schwere Kämpfe zu erwarten. Das Land kennt hre Gefahren, 'denen es ausgesetzt ist. Die englische Presse. Lp. London, 15. Jänner. Eigenbericht. „DaII Mall Gazette" schreibt: Wenn dre französische Kammer das Land vertritt, so ist Frankreich allerdings zu beklagen. Denn wenn die französische öffentliche Meinung Brrand als zu versöhnlich betrachtet, so wird Frankreich allerdings allein dastehen. „E v e n i n g New s" führt

aus: Um offen zu reden, machen wir gegenwärtig einen schweren Zeitpunkt durch. Es wäre naiv, zu glauben, daß die Angriffe auf Briand das englische Publikum gleichgültig ließen und wir erwarten, daß die neue Regierung den Allianzentwurf nicht fallen läßt. „Star" sagt: Es ist nicht zu leugnen, daß der Sturz Bri- iinds eine beunruhigende Tatsache ist und daß daraus der Schluß gezogen werden kann, daß Frankreich sich noch immer an seine Illusionen anklammert, während der Rest der Welt aufgewacht ist. Frankreich

will Deutschland in Sklaverei hal ten, aber so, daß es gerade livch reicht, um die Reparation zu bezahlen. Frankreich weist das Defensivabkommen mit England zurück, da es ihm nicht gestattet wird, 90.000 Tonnen Unterseeboote zu unterhalten. Paleologue Generalsekretär des Außenministeriums. Paris, 16. Jänner. (Korrbüro.) „O e u v r e" verzeichnet ein verbürgtes Gerüchts wonach Poincar6 beabsichtige, das Generalsekretariat im Ministerium des Aeußern wieder zu be setzen und Paleologue auf diesen Posten zu berufen

18
Giornali e riviste
Alpenland
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3059538-1/1921/31_12_1921/ZDB-3059538-1_1921_12_31_2_object_8083799.png
Pagina 2 di 17
Data: 31.12.1921
Descrizione fisica: 17
werden in den nächsten Tagen nach Europa zurückkehren. In amerikanischen Kreisen ist man der Ansicht, daß diese Frage eher in. einer europäischen als in einer amerikanischen Konferenz behandelt werden sollte, da Amerika daran im Grunde genommen kein direktes Inter esse habe. Die englische Delegation unterstützt diese Anffafinng ganz besonders. -Frankreich fetzt seinen Willen durch. Ranen, 29. Dezember. Ausnahme der eigenen Fvnlcnstation Nachdem Br i a n d in Washington die Erklärung abge geben hatte, daß Frankreich

bezüglich der Tonnage der Hilfs schisse und U-Boote nicht nachgebe, ergriff Hughes das Wort und dankt: Frankreich, daß es bezüglich der Groß kampfschisse Opfer auf sich nahm, bedauerte aber, daß es hin sichtlich der Unterseeboote und, Pilssschifse nicht die gleiche Haltung einnahm. Balsour erklärte, das von Frankreich ins Auge gefaßte Programm erscheiue. als eine Bedrohung! Englands. England werde infolgedessen eine Verteidigungs-! streitmacht geg.n N-Vootflotten bauen müssen, die in nächster Rahe

Englands entstehen. TO. Warschau, SO. Dezember. E i. g e ri d r a h t. Die Flottensachverstündigen der Konserennnächte befaßten sich mit einem neuen amerikanischen Vorschlag der Vor schriften über die höchst zulässige Größe der lUBooto aufstellt. Ein Bericht der Vollversammlung würde in Kürze erstattet werden. Paris, 30. Dezember. (Funkspruch.) In der Rede aus die Antwoich Balfours rechtfertigt der französische Vertreter cnrf der Washingtoner Konferenz die von Frankreich in der Frage der U-Boot-Tonnage

eingenomyrene Haltung und be wies. daß Frankreich nur bestrebt sei, seine Küsten und die lebenswichtigsten Verbindungen mit den Kolonien zu erhalten daß es aber nicht beabsichtige, seine Streitkräfte mit denen ferner Nachbarn zu messen imd es auf keinen Fall beabsichrigt habe, jene anzugreifen, die ferne Freunde seien. Zum Schlüsse bedauert er mit bewegten Worten die Auffassung, die dem französischen Standpunkt unterschoben worden iei.' Neujahrs - Geschenke! Besonders grosses Lager in Damen - Handschuhe

^ zu allen Preislagen. Modewarengeschäft HANS FIEDLER Burggraben 4 Besidnüigen Sie meine Schaufenster! . Damit steht man in den englischem Znknnstsp>änen. .... England das durch den Krieg der anderen zu. rasch emporge- wachwne Japan durch den Washingtoner Schachzug nieder- hrekh so wird es auch Frankreich nicht um einen Schritt wer- lerlcnsen der für den englischen Doickeit stnreparabel scheint. — Die Z e r s ch l a g u n g des Deut s ch e n R e i eh e s liegt Fern ab von Englands Dorte'ill Verfolgt Frankreich

19
Giornali e riviste
Alpenland
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3059538-1/1924/26_07_1924/ZDB-3059538-1_1924_07_26_7_object_8090077.png
Pagina 7 di 8
Data: 26.07.1924
Descrizione fisica: 8
- baiten sein wird. Erfreulicherweise kann konstatiert werben, daß diese erste Etappe uns hinsichtlich unserer wichtigsten industriellen Erportgüter nach Deutschland schon bedeutende Zollkonzessionen bezw. Sicherungen gegen Zollerhöhnngen gebracht hat. Wie den« Frankreich über ein nenes Handelsabkommen mit Denttchiand. lv Bon Fabrikant Walter F r o w e i n , Lennep, 1,1 Vorstandsmitglied des Eisen- und Stahlwaren- Jndustriebundes, Elberfeld. Daß es trotz der politischen Verhältnisse

zu einem MM Handelsabkommen zwischen! Deutschland und Frankreich kvmm-'n muß, ist eine Notwendigkeit, der »ch auch auf der, anderen Seite wenige verschließen. W wir einem solchen Handelsabkommen mit siankreich ans eigensten Interessen heraus unsere Schßte Aufmerksamkeit widmen müssen, ist ebenso Wehend Am l. Jan. des nächsten Jahres werden die uns «ch ben Friedensvertrag auferlegten Fesseln fal- Deutschland hatte sich in diesem Vertrage ver mischtet, die Einfuhr der alliierten Staaten! mit kei- »m höheren Zollsätzen

der betreffenden! Warennnmmern den Mlrchen Durchschnitt der während der Jahre 1911 ^,^13 eingeführten Gesamtmengen nicht über- Schon vor Wochen las man in den französischen Zeitungen, daß die französische Negierung die am >. Januar 1925 durch den Fortfall all dieser Ver tragsvergünstigungen entstehende Lage Prüfe und überlege, wie die sich hierdurch ergebenden ungünsti gen Folgen für Handel u. Industrie in Frankreich vermieden werden könnten. Alan wies selbst dar auf hin, daß in kürzester Zeit Verhandlungen

, wovon schon für das Saargebiet 2 735 000 Tonnen abgehen. Man sieht also, daß nach dieser 'Seite hin Frankreich sich stark im Nach teil befindet. Auch erkennt man hierin die Be mühungen Deutschlands, lothringische Minette durch andere aus Schweden, Spanien, ja sogar -Kanada zu ersetzen. Bei dem für Frankreich so wichtigen Koks ist die Lage umgekehrt, Frankreich verbrauchte 1912 zirka 0 660 000 Tonnen mit einer Mengewinnung von 3 500 000 Tonnen. Heute kann man den Bedarf durch die Zugehörigkeit

Lothringens aus 14 000 000 Tonnen schätzen, während mit einer Kokserzenqung von mehr als 4 000 000 Tonnen in Frankreich augenblicklich nicht zu rechnen ist. Bei voller Aus- nnßun-a würden deshalb der französischen Eisew- wirtschast ungefähr 10 000 000 Tonnen Koks im Jahre fehlen. Selbst wenn man annimmt, daß die französische Produktion nach und nach auf das Dop- vebe erhöht werden könnte, und hierzu werden alle Anstrengungen aemacht. so würden 'mmerhin 500 000 Tonnen im Monat vom Auslände herein- zu'hölen

20
Giornali e riviste
Alpenland
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3059538-1/1923/25_08_1923/ZDB-3059538-1_1923_08_25_3_object_8089700.png
Pagina 3 di 8
Data: 25.08.1923
Descrizione fisica: 8
Wie man >sich erinnern wird, bestand der Tat bestand darin, daß Deutschland von Frankreich- und England eingeklagt worden war, weil es sich un ter Berufung aus seine Neutralität -geweigert hatte, während -des russisch-poln-ischen Krieges einem für Polen bestimmten en-glisch-sranzösischen Munitions- dampfer die -Durchfahrt -durch den Kieler Kanal zu gestatten. Der internationale Gerichtshof hat nun mehr durch Mehrheitsentscheid die Deutschen ins Unrecht versetzt uüd sie zur Bezahlung

nach Eroberung neuer Landvogteien das Bedürfnis spür ten, einander den errafften Besitz -freundeidgenössisch zu -verbriefen, ohne daß man je daran gedacht hätte, die -Unterworfenen nach- ihrer Meinung zu befragen, so -geht es den modernen Alliierten, zum mindesten Frankreich. Nur daß man in Paris d a s e i g e -n t ü m l i ch e moralische Bedürf nis fühlt, uninteressierte UNd neu trale Dritte -in den Ring e i n z u b e z i e- h e n. Und obwohl Fvankreich, -Teilhaber der En tente cordiale

, sich in der Ruhraktion aus feine Handlungsfreiheit als souveräner -Staat berief und die Notwendigkeit einer Uebereinstimmung mit Eng land und Italien bis auf die heutige Stunde ver neint, will es zu feinem Schutze mit einem ganzen Kränz von Ländern einen Vertrag eingehen, der die Teilnehmer zwingt, mit Mann und Roß zu Hilfe zu konrmen, wenn einer der Vertragschließenden „angegriffen" würde. Zum Beispiel Frankreich. Von wem? Zum Beispiel von dem entwaffneten Deutschland. „Angegriffen" — der -genaue Begriff

nicht sepa rati st t f ch. Die -Kommunisten- könnten- -dem -Gedanken einer Abtrennung der Rheinlande als selbständige Repnblk nur dann zustimmen, wenn vorher das Reich in- die Gewalt der Kommunisten gekommen wäre. -Tatsache sei, daß die Arbeiter die Berliner Verwaltung satt hätten. Was die -Unkosten der französischen Okkupation betrifft, so -bin ich überzeugt, -daß -Frankreich -auch nicht die Hälfte -dessen -einbringt, -was es gezwun- -gen ist, auszugeben. Ich glaube nicht, daß Frank reich beabsichtigt

für die eigene In dustrie, wobei nach -Fafsati Italien vollkommen ab wesend bleibe. Frankreich hofft auf die deutsche Revotution. In Fvankreich wartet man mit schadenfroher, nervöser Neugier und Raubgier auf die neue Phase des deutschen- „Zusammenbruches", von der man -sich die K a p i t u l a t i o -n im Ruhr g e b i e t, die Ausrufung eines u n abh ä n-gige n Rhein landes und eine folgenschwere Verschärfung der bayerischen -Gegensätze zum Reiche erhofft. Der Pa riser „Times"-Korrefponden

21