. Der Kaspar Hockte zuoberst, an der Schmal seite. Als die Kellnerin eintrat, schlug er mit der flachen Hand gewichtig auf den Tisch und rief in brüllendem Kommandoton: „Maol, bringst uns drei Doppelliter „Neuen" und zwanzig Gläser!" „Bababababah," wehrte der Falk, „wir las sen uns nicht traktieren; jeder trinkt und zahlt sein Viertel — der Wein ist stark." „Dann bringst neunzehn Viertelen und mir eine Halbe," schaffte der Kaspar. Die neunzehn Viertelen kamen auf den Tisch, nur Kaspars Halbe blieb
erschien, fuhr der Kaspar auf sie los: „Du, Madl, wo bist denn gewesen? Hast erst müssen die Weinbeeren klauben? ...... Was?-Und du bringst mir noch nichts — Him melherrschaft! ..." „Bitt' um Entschuldigung, wir haben keinen neuen Wein mehr," log die Kellnerin geäng- stigt. „Dann bringst mir einen alten und wenn er von, Methusalems Zeiten her ist!" „Kaspar, gib acht, der „A l t e" ist noch stär ker," warnte schmunzelnd der Falk. „Ihr habt gar keinen starken im ganzen Voznerkessel," räsonierte
der Kaspar, „und mir ßst überhaupt kein Wein zu stark! ... Da Hab' ich schon andere Sorten getrunken — Hermann stadt, Zara — beim großen Bundesschießen in Wien zum Beispiel! Ich war damals bei nrei- nem Gevatter, dem Erzherzog Johann, im Quar tier. Zwei Tage lang haben wir auf allen Schei ben geschossen und ich bin aus dem Zentrum gar Nie herausgekommen. Piff — paff — piff — paff, Hab' ich's schnellen lassen und alleweil hat's geheißen: „Eine Zentrum ohne Teiler!" — Die Leute haben mich angeschaut
hat können, und der Wein hat geraucht, wenn du ihn herausgeschenkt hast,, wie der Bach im Winter — so scharf ist er gewesen . . . Also wir trinken ein Seidel nach dem andern, ich und der Erzherzog, und just, wie's zwölf Uhr schlagt, haben wir den ersten Hektoliter Schampanier!" „Oho," riefen mehrere Stimmen, „einen Hektoliter Champagner!" „Ja, einen ganzen Hektoliter haben wir ge putzt," schrie der Kaspar, „0er Prinz Johann ist Zeuge — könnt ihn fragen — freilich, die La kaien und Bedienten haben wir schon
auch ein bißchen mithalten lassen .... Also, e8. war um Mitternacht, und ich sag' zum Prinzen Jo hann: „Herr Gevatter, sag' ich, für heute tut's und ich mein', wir geh'n schlafen." — „Oh pah," sagt er, „so jung kommen wir nimmer zusam men und ein paar Literlen geh'n schon noch; ich laß jetzt zum Zuspitzen einen extrafeinen anschla gen!" — Mir ist's auch gleich und richtig kommt der Extrafeine . . . Freundlen, das ist ein Wein gewesen, dick wie Oel und feurig wie ein heißes Blei! Ich Hab' gemeint, er brennt