auch auf die bedrängte Lage der deutschen Bevölkerung in Südtirol. Deutschnatw- nale Abgeordnete verlangten von der bayerischen Regierung eine Erklärung, wie sie sich zu dieser fortwährenden Bedrängung eines deutschen Volks- teiles stelle und fügten die Aufforderung hinzu, die Regierung möge doch darauf hinarbeiten, daß die Lage der Südtiroler erleichtert werde, sonst müsse man ernstlich den Boykott empfehlen, das ist dem Volks raten, es soll von dem Bezug italienischer Waren absehen. Ministerpräsident Dr. Held
hat daraufhin folgendermaßen geantwortet: „Wir füh len alle mit der deutschen Bevölkerung in Süd tirol. Dies ist nicht nur geschichtlich selbstverständ lich^ sondern besonders begreiflich bei dem Ver hältnisse, wie es gerade zwischen Bayern und Süd- tiro! besteht und es ist selbstverständlich in jedem national fühlenden Menschen, umsomehr, als die deutschen Brüder in Südtirol in solcher nationaler und politischer Not stehen, mit der Hand in Hand die wirtschaftliche Not geht. Die Dinge brauchten
nicht so zu sein, wenn in Italien wirklich der Geist der Befriedigung, des Friedens, am Werke wäre. Man habe aber, sagte der Ministerpräsident, den Eindruck, daß Leute am Werke sind, die über das jetzige Unrecht hinaus die Befrie dung in der übrigen Welt auf das empfind lichste stören wollen. Man müsse alles tun, was das Leben in Südtirol erleichtern kann. An dieser Stelle müsse er gegen die Vergewalti gungen in Süd tir 0 l den schärfsten Protest e i n l e g e n. Genau dasselbe müsse er tun gegenüber den Maßnahmen
, weil er mit bewußten Lügen und Uebertreibungen arbeitet, lächerlich, weil man jenseits der Alpen zu glauben scheint, das junge und stolze Italien mit solchen Mitteln einschüch tern zu können. Mussolini beschäftigt sich dann mit einigen Berichten aus Südtirol, die er als Lüge hinstellte, die aber bedeutungslos sind. So z. B. brachte er die Geschichte vom Christbaumverbot, die Mitteilung, daß das Waltherdenkmal in Bo zen abgetragen werden solle u. dgl. Das sind Ne bensachen. Viel wichtiger ist die Frage der Sprache
erinnern, daß nach einem Sprichwort, wer einem andern ein Auge ausschlägt, oft beide Augen einbüßt, und wer einem andern einen Zahn ein- schlägt, das ganze Gebiß verlieren kann. (Man möchte meinen, wenn den Welschen der deutsche „Waldmensch" solch ein Gegenstand des Abscheues ist, dann sollte sich Mussolini nicht darüber aus regen, wenn dieser Waldmensch nicht mehr nach Italien geht. D. R.) Er kam dann aus Südtirol zu sprechen und erklärt dabei: Die Frage eines deutschen Südtirols besteht