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Pagina 1 di 12
Data: 30.04.1922
Descrizione fisica: 12
ist das Wetter und wenig erfreulich sind auch die Erinnerungen, die am heutigen Tag in meinen Herzen wach werden. Heute vor einem Fahr haben sich zwei Dinge bei uns in Tirol zuge- iragen, die beide wenig erfreulich waren für Ge- enwart und Zukunft. In Südtirol wurde am eutigen Tage die regelrechte Herrschaft der Ge walt aufgerichtet. Es wurde dem deutschen Volke in Südtirol am heutigen Tage gezeigt, daß Italien kein Rechtsstaat ist und keiner sein will. Mit die sem Tag haben die eigentlichen Vergewaltigungen

vüdtirols begonnen und sie werden auch nicht enden, so lange Südtirol unter Italien ist oder so lange in Südtirol noch ein Mensch deutsch spricht. 3n Bozen wurde bekanntlich im verflossenen Früh jahr eine sogenannte Messe veranstaltet, das ist eine große Eewerbeaussttllung, um Käufer anzu- locken. Das Eefchäftsleben war namentlich vori- m Jahr um diese Zeit herum äußerst flau, und so wollte man ein bißchen nachhelfen. Für Sonn tag. den 24. April, war dann für Bozen ein großer alttirolischer Umzug

antwortete Südtirol aus jene Schmach. Und mit den Gebeten, die wohl selten so heiß aus dem Etsch'ale zum Himmel gestiegen waren wie an jenem Tage, als die Ucberreste dieses Blutzeu gen ins Buragrafenamt heimgebracht wurden. In Südtirol wußte man mit dem Tage, wieviel es ge schlagen. daß es für Deutsche kein Recht im italie nischen Staate gebe. Süd irol hat sich auch nicht getäuscht. Die strengste Untersuchung wurde zuge- sichert. und zwar vom Generalkommissär selbst, die strengste Bestrafung versprochen

, geschehen ist bis heute nichts. Schwer lastet Italiens Hand auf Südtirol wie auf allen neuerworbenen oder, wie die Italiener sagen, erlösten Gebieten. Jawohl, erlöst! Mit dem traurigen Tage des Zusammen bruches zogen die Italiener in Südtiroi ein. Sie waren der Meinung, daß ganz Südtirol italienisch sei und sich sehne nach der welschen Herrschaft: so wenig wußten sie vom Lande, das sie im Namen des Nationalismus für sich beanspruchten. Nach dem aber Italien gesehen, daß Südtirol stock- deutsch sei

noch Handgranaten gebraucht, um die Italiener aus dem Lande zu treiben, einige hundert Weiber mit Spülhudern und ebenfoviele Männer mit Scheiter hätten genügt; diese Ueberzeugung war in Südtirol allgemein. Allein Südtirol machte keinen Aufstand, es ist zu vernünftig. Jedermann in Süd tirol weiß, daß eben das alte Oesterreich nicht mehr lebt und daß dem heutigen der Anziehungs- und Mittelpunkt fehlt und das ist der Kaiser. Nachdem man in Italien-gesehen hatte, daß Südtirol keinen Aufstand mache

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Pagina 1 di 20
Data: 14.02.1926
Descrizione fisica: 20
auch auf die bedrängte Lage der deutschen Bevölkerung in Südtirol. Deutschnatw- nale Abgeordnete verlangten von der bayerischen Regierung eine Erklärung, wie sie sich zu dieser fortwährenden Bedrängung eines deutschen Volks- teiles stelle und fügten die Aufforderung hinzu, die Regierung möge doch darauf hinarbeiten, daß die Lage der Südtiroler erleichtert werde, sonst müsse man ernstlich den Boykott empfehlen, das ist dem Volks raten, es soll von dem Bezug italienischer Waren absehen. Ministerpräsident Dr. Held

hat daraufhin folgendermaßen geantwortet: „Wir füh len alle mit der deutschen Bevölkerung in Süd tirol. Dies ist nicht nur geschichtlich selbstverständ lich^ sondern besonders begreiflich bei dem Ver hältnisse, wie es gerade zwischen Bayern und Süd- tiro! besteht und es ist selbstverständlich in jedem national fühlenden Menschen, umsomehr, als die deutschen Brüder in Südtirol in solcher nationaler und politischer Not stehen, mit der Hand in Hand die wirtschaftliche Not geht. Die Dinge brauchten

nicht so zu sein, wenn in Italien wirklich der Geist der Befriedigung, des Friedens, am Werke wäre. Man habe aber, sagte der Ministerpräsident, den Eindruck, daß Leute am Werke sind, die über das jetzige Unrecht hinaus die Befrie dung in der übrigen Welt auf das empfind lichste stören wollen. Man müsse alles tun, was das Leben in Südtirol erleichtern kann. An dieser Stelle müsse er gegen die Vergewalti gungen in Süd tir 0 l den schärfsten Protest e i n l e g e n. Genau dasselbe müsse er tun gegenüber den Maßnahmen

, weil er mit bewußten Lügen und Uebertreibungen arbeitet, lächerlich, weil man jenseits der Alpen zu glauben scheint, das junge und stolze Italien mit solchen Mitteln einschüch tern zu können. Mussolini beschäftigt sich dann mit einigen Berichten aus Südtirol, die er als Lüge hinstellte, die aber bedeutungslos sind. So z. B. brachte er die Geschichte vom Christbaumverbot, die Mitteilung, daß das Waltherdenkmal in Bo zen abgetragen werden solle u. dgl. Das sind Ne bensachen. Viel wichtiger ist die Frage der Sprache

erinnern, daß nach einem Sprichwort, wer einem andern ein Auge ausschlägt, oft beide Augen einbüßt, und wer einem andern einen Zahn ein- schlägt, das ganze Gebiß verlieren kann. (Man möchte meinen, wenn den Welschen der deutsche „Waldmensch" solch ein Gegenstand des Abscheues ist, dann sollte sich Mussolini nicht darüber aus regen, wenn dieser Waldmensch nicht mehr nach Italien geht. D. R.) Er kam dann aus Südtirol zu sprechen und erklärt dabei: Die Frage eines deutschen Südtirols besteht

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Pagina 2 di 16
Data: 11.10.1925
Descrizione fisica: 16
Seite 2. Nr. 41. Der große Trauertag Tirols. ^ Von Prior Dominikus Dietrich. Am 10. Oktober 1920 wurde Südtirol definitiv der Herrschaft Italiens unterstellt. Die Berufung auf das Selbstbestinunungsrecht der Völker, das Präsident Wil son so feierlich verkündet hatte, hat dem armen Süd tirol nichts genützt. Vergeblich haben alle Gemeinden Südtirols ein Gesuch an den Präsidenten Wilson ge richtet, er möchte das schreiende Unrecht, das er größ tenteils selbst verschuldet hat. nicht endgültig

und vieler anderer Hel den von anno neun ist verloren. Ja. hätte man, wie einst bei der Besetzung Südtirols feierlichst versprochen wurde, Väterbrauch und -Sitte. Schule und Sprache unseren armen Brüdern jenseits des Brenners gelassen, dann wäre ihr Los einigerma ßen erträglich. Aber man will aus unseren deutschen Tirolern Ita liener machen, man sagt es ihnen offen ins Gesicht, Ihr habt hier nichts mehr zu suchen, Südtirol ist ein Kolonialland für 200.000 Italiener, entweder fort von der heimischen

Scholle, oder Italiener werden. Es krampst sich jedem Tiroler das Herz förmlich zu sammen, wenn er sieht, wie planmäßig dieser Ausrot tungskrieg gegen alles Tirolerische und Deutsche ge führt wird. Alan hat unter Strafe dem armen Südtirol verboten: Der Tiroler darf nicht mehr sein Heimatland mit je nem Namen nennen, unter dem es in der ganzen Welt bekannt und berühmt geworden ist, sonst wird er ein- >esperrt. Ja selbst das eigene Heimatsdörflein führt jfct einen anderen, fast unverständlichen Namen

, in einer oft lächerlichen Weise haben die Italiener in Südtirol die Ortsnamen verwelscht. Alle Aufschriften für öffentliche Geschäfte. Wirtshäuser müssen italienisch sein, die kräftigen Haussprüche, die dem väterlichen Haus etwas so gemütliches und anheimelndes gegeben haben, mutzten verschwinden, Karabinieri gingen von Haus zu Haus und wer wie der Vorsteher von Staben sich nicht dazu verstand, an seinem Haus den deutschen Spruch abzukratzen, der wurde in Ketten gelegt und abgeführt. Gewalttaten

sind Vereine und Gesellschaften noch un freier und hat man selbst absolut unpolitische Vereine, wie die Tiroler Feuerwehren und Alpenvereine aus gehoben. Um der gegenwärtigen Herrschaft einen gesetzlichen Anstrich zu geben, hat man für Südtirol verschiedene Ausnahmsgesetze erlassen: So ist der Grundverkehr in Südtirol gänzlich aus geschaltet, da jede Bauführung (Haus oder Straße), Erdaushub, Waldschlägerung, Veräußerung, ja selbst Wohnungs- und Bestandrechte vom Präfekten einver nehmlich

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Pagina 1 di 16
Data: 11.03.1928
Descrizione fisica: 16
gewandt, da eine Be. Hebung der Notlage nur durch verstärkte Abnahme von Saarkohlen möglich ist. Unser Bild zeigt eine typische Grube des Saargebietes, und zwar die Grube Quierschied zwischen Neunkirchen und Saarbrücken. RvffMüs Antwort. Im letzten Bötl haben wir die Rede des Mg. Dr. Kolb im Nationalrat über die Leiden der Deutschen in Südtirol gebracht und die Antwort des Bundeskanzlers. Beide Reden haben in Ita lien eingeschlagen. Selbstverständlich hat Mussolini darauf geantwortet. Er ließ

gezögert, damit es nicht scheine, er lege der Sache Bedeutung bei. Das ist nicht ehrlich ge sprochen. Mussolini hat sich vorher Zeugnisse von 50 Hoteliers und Gastwirten aus Südtirol er preßt. mit denen er jetzt Staat macht und die An klage Dr. Kolbs Lügen strafen will. D^.s ist Wahr heit. Mussolini behauptet, die Südtiroler genießen die gleichen Rechte wie alle anderen Staatsbürger. Das ist ebenfalls nicht wahr. Nur ein Beispiel: In Italien ist der Privatunterricht gesetzlich er laubt. in Südtirol

ist er verboten. Mussolini prahlt dann mit den großen Wohltaten, die Italien Oesterreich erwiesen habe. Die Aufzählung ist mehr als mager. Der Wahrheit wäre er näher gekommen, wenn er gesagt hätte, wir haben Oesterreich nicht ganz zu Tode gepeinigt, wir hätten es gerne getan und es ganz eingesteckt, wenn wir uns getraut hätten. Die Hauptwohltat hat er aber ganz vergessen: Italien hat uns, seinen Bundesgenossen, schnöde verkauft und verraten gleich einem Judas. Er er zählt dann die Wohltaten auf, die Südtirol

von Italien empfangen, z. B. Elektrisierung der Bren nerbahn, den Bau einer Htickstosfabrik. von Beam tenwohnungen u. dgl. Er vergaß aber zu bemer ken: Südtirol hat nichts davon; die Arbeiter, die dabei beschäftigt sind, sind durchwegs Stockwelsche. Die 11 Millionen für die Kassen haben sie erst ge geben. nachdem sie das Südtiroler Kastenwesen vollständig ruiniert hatten, damit sie so die Lei tung der Kasten an sich reißen konnte. Ganz ver gessen hat er zu erwähnen wie Volk und Gemein den ausgesogen

werden. Wie gut es ihnen geht, zeigen die Konkurse. Aus einem einzigen Bezirke sind zur Zeit 100 angemeldet. Was hat Südtirol von dem Bau von Wohnungen für welsche Beamte, von der Schmach des Kriegerdenkmals, das in Bozen an Stelle des Kaiserjägerdenkmals errichtet werden soll, von einem welschen Theater, das noch dazu aus deutschen Steuergeldern gebaut wurde? Wie kann nur ein Staatsoberhaupt solche Dinge hersagen, ohne rot zu werden! Er zählt aus, daß 3500 Kinder in die welschen Kinderasyle gehen

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Pagina 1 di 14
Data: 15.07.1928
Descrizione fisica: 14
unserer früheren Schulden: nur Italien macht Schwierigkeiten. Mussolini will damit einen Verzicht Oesterreichs auf die Bekundung seiner Teilnahme für Südtirol erpressen. Der Unfrie den zwischen den Oesterreichern und den Italienern war auch den deutschen Diplomaten unange nehm. Die sind nämlich noch um gar nichts geschei ter geworden, als sie früher waren. Sie halten viel davon, wenn es ihnen gelänge, einen Freundschafts- vertrag zwischen Italien und Deutschland abzu schließen. Südtirol

würden sie dafür ruhig preisge ben. So hat der deutsche Reichsaußenminister Dr. Stresemann vor etwa zwei Monaten einen Ver trauensmann zu Mussolini geschickt, um ihm sagen zu lassen, wie gern er das Katzenvieh habe. Es solle nur die Krallen in Südtirol nicht so scharf ein hacken — dann ließe sich reden. Mussolini hörte sich den deutschen Bruder an. Dann lobte er Deutschland über den grünen Klee und schimpfte aus Frankreich. Auch er möchte den Deutschen am liebsten um den Hals fallen. Freilich: die Deutschen

und Oesterreicher müßten vorher auf Südtirol ganz verzichten, das nun einmal italienisch sei und bleiben werde. Dafür wäre er so großmütig, den Deutschen in Südtirol zu gestatten, daß sie in ihrer Muttersprache privat (!) unterrichtet werden können. Er würde gestatten, daß die Kinder in der K i r ch e den deutschen Religionsunterricht empfan gen dürfen, ja er wiirde es sogar zugeben, daß die Steuereinnehmer mit den Parteien deutsch ver kehren! Der reichsdeutsche Gimpel glaubte weih Wunder, welch schönen Hanf

der Gondel eine schwere Gehirnerschütterung erlitt, an deren Folgen er verstarb, ist jetzt auch der Chefingenieur des Luftschiffes, Ceeioni, den Verwundungen erlegen, die er beim Aufschlagen auf das Eis sich zugezogen hatte. Es wird un begreiflichem, warum nicht Ceeioni gerettet wurde, statt Pral- hans Nobile, wenn er halt damals noch am Leben war. Mitt lerweile ist auch Lundborg durch ein Flugzeug gerettet wor den. Der Rest der Gruppe ist dem Verzweifeln nahe. teres Interesse an Südtirol, dann wäre

. Die Südtiroler sollen sich von nun nur nach Rom wenden dürfen. Außerdem hätte die österrei chische Regierung versprochen, jede Propaganda der „unverantwortlichen Elemente" für Südtirol zu unterdrücken. Stimmte das, so wäre das natür lich eine Preisgabe Sudtirols in der ärgsten Form. Darum ist das Entsetzen über diese Meldung bei uns in Tirol sehr groß gewesen. Die Tiroler Natio nalräte haben hierher berichtet, daß die Welschen den Botschaftenwechsel Zwischen Oesterreich und Italien nur verstümmelt

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Pagina 2 di 20
Data: 04.03.1928
Descrizione fisica: 20
hervorragender italienischer Poli tiker. wie Eolonna, Giolitti und Bonomi. Wenn wir die Zustände, wie sie heute in Südtirol bestehen, diesen feierlichen Versprechungen gegenüberstellen, müssen wir. wenn wir uns sehr milde und bedächtig aus- drücken, sägen: Diese Versprechungen sind ins Gegenteil verkehrt worden. Es wird das auch gar nicht verheimlicht Heute steht Italien auf einem ganz anderen Minderheitenstand- punkt. Italien hat heute den Standpunkt bezogen, es fei ein nationaler Staat

verweigert, scharf daraus bedacht ist, daß dort, wo italienische Minderheiten sind, wie im afri kanischen Tunis, die Rechte dieser italienischen Min derheiten genau gewahrt werden. Begründet wird dieser Standpunkt damit, daß man damit gegenüber dem früheren Standpunkt eine ausgesprochene Schwenkung vollzogen hat. Italien hat die Angliede rung Südtirols unter der Voraussetzung erreicht, daß es Südtirol zu seiner strategischen Sicherung brauche. Auch Wilson hat sich darauf bezogen und auch die Redner

, da Uebersetzun. gen nicht existieren dürfen, nicht kennen. Sie küssen wegen der ungeheuren Kosten geradezu darauf verzich, ten, den Rechtsweg zu beschreiten und lassen lieber Un rechtmäßigkeiten über sich ergehen. Erschwert wird dir- ser Zustand noch durch den Umstand, daß alle frühem österreichischen Beamten, die beide Landessprachen ver standen haben, aus Südtirol versetzt worden sind und nur mehr italienischsprechende Beamte an ihre Stelle getreten sind. Das Volk Südtirols hat. auf dem Gebiete

zum Sprachenerlaß verordnet, daß sogar die Inventarstücke in Hotelbetrieben. die Eßbe stecke, Tischwäsche keine deutsche Inschrift tragen dürfen. (Lebhafte Entrüstungsrufe.) Die alten deutschen Haussprüche müssen ausgemerzt werden Schwer ge troffen ist die deutsche Kultur in Südtirol durch einen Erlaß, wornach in Zukunft in den Gaststätten, m denen deutsche Zeitungen aufliegen, hauptsächlich reichsdeutsche, weil die Nordtiroler für gewöhnlich zensuriert werden, ebensoviele italienische Zeitungen gehalten

werden müssen. Dadurch wird der Gastwirt gezwungen, deutsche Zeitungen aufzugeben. Derselbe Erlaß besagt, daß alle Leihbüchereien ebensoviele italienische Bücher einstellen müssen, wie sie deutsche haben. Es gibt eine Leihbücherei in Südtirol, die 20.000 Bände deutscher Literatur hat. Sie ist jetzt gezwungen, wenn sie nicht aufgelassen werden soll, 20.000 Bände italienischer Schriftwerke einzustellen! Eine glatte Unmöglichkeit! Das bedeutet, daß alle Leihbüchereien auf ge lassen werden müssen. Der Grundv

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Pagina 1 di 20
Data: 19.04.1931
Descrizione fisica: 20
", in den Kops gesetzt, die Deutschen und die Slawen, welche durch den Friedensvertrag unter ihre Herrschaft gekommen sind, zu Italienern zu machen. Da das nicht von selber geht, weil es der menschlichen Natur widerstrebt, brauchen sie die äußerste Gewalt. Wie sie es in Südtirol machen, wissen wir. Im K ü st e n l a n d, im Görzer und Triester Gebiet hausen sie gegen die Slowenen und Kroaten noch ärger. Hunderte von armen Leuten sind unter den nichtigsten Vorwänden ein- gesperrt und mißhandelt worden

Bischof Dr. Fogar von Triest hat in einem Glückwunschschreiben an den Görzer Fürstbischof in sein gesetzten und darum umso wuchtiger wirkenden Worten das unchristliche, heidnische Unterdrückungsstreben der Faschisten gegen die einheimische Bevölkerung aufs schärfste verurteilt. Das sind doch Zeugnisse,' die wohl mehr bedeuten als die ständigen Versicherungen Ita liens, daß es alle feine Staatsbürger gleich be handle. Auch in Südtirol geht es wieder los. Vor einiger Zeit hat man erfahren

sich das zukünftige Verhältnis Tirols zu Italien aufbauen wird. Dr. Reut-Nikolussi hat im vorigen Jahre eine vielmonatliche Reise nach Amerika, Eng land und Frankreich gemacht, um nachzu- sorschen, was man denn dort über die Südtiroler Frage denkt. Er konnte uns verkünden, daß selbst nach dem Urteile der Männer, die an der Frie denskonferenz teilhatten, Südtirol vollkommen zu Unrecht bei Italien ist. Er sprach mit den nächsten Mitarbeitern des verstorbenen Wilson, ebenso mit einflußreichen und eingeweihten Leuten

der englischen und fran zösischen Politik. Dabei hat er folgendes erfahren: Mit Ausnahme von Wilson mar auf der Frie denskonferenz niemand dafür, daß Südtirol den Italienern gegeben werde. Wilson hat gegen den Rat seiner eigenen Sachverständigen Südtirol an Italien preisgegeben. (Sicher ist dabei die Loge mit im Spiele gewesen.) Die Engländer und Franzosen waren erschrocken, daß Wilson das ge tan hat. Sie hatten gehofft, Wilson werde sich schon, um die Ehre seiner vierzehn Punkte zu ret ten

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Pagina 1 di 14
Data: 29.07.1923
Descrizione fisica: 14
auch zu halten. Es scheint wirklich, daß der Apfel nicht weit vom Stamm fällt; zu dieser Ansicht mutz man kommen, wenn man das Vorgehen der Italiener gegen un sere Landsleute in Südtirol betrachtet. Nahezu fünf Jahre sind vergangen, seit Deutsch südtirol von Italien besetzt wurde. Es schien an fangs, als sollte das Land einer glücklichen oder wenigstens erträglichen Zukunft entgegengehen. Das Dasein des südl. der deutschen Stämme schien nicht bedroht. Die hervorragendsten und maßgebendsten italienischen

- gelegü haben. Wir haben dazumal der Meinung Ausdruck gegeben, daß Südtirol noch nicht an: Ende seines Kreuzweges angekommen sei. Wir werden leider recht bekommen. Es schien dazumal, als ob die Verwelschungsversuche in Südtirol zum Stillstand gekommen seien, es war aber nur eine Innsbruck, Sonntag, den 29.Iu«i kurze Atempause, nach einigen Wochen wurden sie wieder fortgesetzt. Von der Verwelschung der Ortsnamen Haben wir dazumal berichtet. Dann folgte die Verwel schung der öffentlichen Aufschriften

amtlichen Volkszählung zählt die Gemeinde Auer 1317 Deutsche und 320 Italiener, Montan 1175 Deutsche und 139 Italiener, Gsrill 124 Deutsche und 7 Ita liener, Kurtatsch 1870 Deutsche und 18 Italiener, Tramin 2620 Deutsche und 72 Italiener, Gargazon 385 Deutsche und 91 Italiener, Burgstall 468 Deutsche und 112 Italiener. Fennberg 116 Deutsche und keinen Italiener, Aldein 1048 Deutsche und 23 Italiener. Doch damit nicht genug. Der italienische Senator Tolomei, nach dessen Behauptungen Südtirol

. Hin sichtlich des zeitlichen Aufenthaltes werden ein schränkende Paßbestimmungen genügen, indem für deutsche und österreichische Staatsbürger die Aufenthaltsbewilligung auf drei Monate beschränkt und bei Erneuerungen die nötige Kontrolle geübt wird, und das trotz der gegenteiligen Bestimmun gen des Handelsvertrages! Der N a m e T i r 0 l fohl verboten, die Zei tungen und Zeitschriften beschlagnahmt werden, die weiterhin die Ausdrücke Südtirol, Südtiroler gebrauchen. Für die Banken, Handelsfirmen, Ho tels

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Pagina 4 di 12
Data: 12.06.1921
Descrizione fisica: 12
die Generalversammlung am 7. Mai enthielt, gelangte fast durchwegs erst um den 20. herum in den Besitz der Süd tiroler: das gleiche war bei den Einladungsbriefen der Fall. Es mußte dem Obmann, Herrn Landeshauptmann Schraffl, am 29. April, als die Kundmachung veröffentlicht wurde, auch bekannt sein, daß in Südtirol seit dem 4. April Eisen bahnerstreik war, der fast sicher über den 7. Mai hinaus dauert und tatsächlich auch lange hinausgedauert hat, daß in folgedessen auch eine Reise von Südtirol nach Innsbruck

sich mit folgenden Worten über die Politik in SÜdtirÄl und insbesondere über die Tätigkeit der Tiroler Volks. Partei ausgesprochen: Wenn ihr euch in die Führung anderer begebt, wie es in Südtirol der Fall ist, wo man den Bauernbund zertrümmerte, dann ist das Schicksal der Bauernschaft auch schon entschieden. In Südtirol hat man es verstanden, die Banernbundsortsgruppen in Volksvereinsortsgruppen umzugestallen. Es sind samt, liche Mitgliederlisten, sämtliche Listen der Vertrauens, männer abhanden gekommen

, und niemand weiß, wer Bundesmitglied, wer Vertrauensmann war. Man hat vor kurzem die Kandidaten für die Kammer (Parlament Rom ansgestellt und de hat man als d^ Vertrete: Ja Bauern drei Advokaten und den gewesenen Statthaltrr Grafen Toggenburg ausgestellt. So geht es dort, wo dü Bauern uneinig sind und das Heft anderen xu die Hand geben." Demgegenüber sah sich die Parteileitung der Südtiroler Volkspartei und des Bauernbundes genötigt, folgendes sestzustellen: In Südtirol wurde der Bauernbund nie mals

zertrümmert, sondern durch die Volkspartei im Winter 1919—20 gegründet. Er wird gegenwärtig mit Hilfe der Tiroler Volkspartei, deren erster Obmann- stellvertreter der Obmann des Bauernbundes ist, ausge stattet. Die Listen der Bauernbündler und ihrer Ver- trauensmänner in Südtirol waren nie in Händen der Trroler Volkspartei für Südtirol, sondern müssen bei der Tiroler Bauernsparkaffe oder der Bauernbundsleitung in Innsbruck gewesen sein. Wenn sie verlorxn gegangen sind, müssen sie also durch die Schuld

dieser Stellen ab handen gekommen sein. In Südtirol ist keine einzige Bauernbuudsortsgruppe in eine Ortsgruppe der Tiroler Volkspartei nmgewandelt, sondern alle Parteiortsgrnppen sind ganz selbständig durch eine zweijährige fleißige voll- tische Organisationsarbett,.geschafsen worden. Die Liste der Abgeordneten Südtirols setzt sich nicht aus drei Ad vokaten und dem Statthalter Grasen Toggenburg zn- sammen. Vielmehr ist neben dem ehemaligen Minister und derzeitigen ausübenden Bauern Toggen burg

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Pagina 2 di 14
Data: 05.06.1927
Descrizione fisica: 14
Volksgenossen in Südtirol nicht etwa als Ausfluß deutsch-italie nischen Rassenhasses gedeutet werden dürfe. Sie sei vielmehr das Ergebnis der Unfähigkeit der ita lienischen Politik, eine positive Lösung des Natio nalitätenproblems zu finden. Das sehe man auch an der beklagenswerten Lage des slovenischen Volkes in Italien. Der Vertreter der Iugoslaven machte daraufhin interessante Darlegungen über die Lage der Slovenen in Italien, die sich kaum von der der Deutschen in Südtirol unterscheidet. Nun kam

die große Ueberraschung, die Erklä rung eines italienischen Delegierten, die so recht bezeichnend ist für welsche Ehr- und Rechtsbegriffe. Er behauptete nämlich in aller Unverfrorenheit, daß ein Staat nach innerstaatlichen Umwälzungen zur Einhaltung der vorher eingegangenen völker rechtlichen Abmachungen nicht mehr verpflichtet sei. Höher gehts wohl nicht mehr. Sensationell wirkte die Mitteilung Professor Herres, des Ver fassers des bekannten Werkes über Südtirol, daß der Vertrag, der den Deutschen

besprochen wird und so nach und nach die ganze Welt davon Kenntnis erhält, sich für Südtirol interessiert und gegen die Wel schen Stellung nimmt. Wie unangenehm die ganze Geschichte Mussolini ist, hat er in seiner Parla mentsrede am 26. gezeigt. Dabei sagte er unter anderem folgendes: Auch wenn sich im Oesterreich (Südtirol) Hunderttausende von Deutschen wirk lich befänden, bliebe die Brennergrenze heilig und unverletzbar, und wir würden sie verteidigen, wenn es notwendig wäre, sogar durch einen Krieg

, die in letzter Zeit in London ihre Zusammenkunft abgehalten haben, ohne Italien dazu einzuladen. Man sieht aus Mussolinis Rede, wie sehr dies in Rom ver stimmt hat und innerlich wurmt. Nebenbei gesagt, hat Mussolini im Sinne, noch lange zu regieren. Im ganzen Land herrsche völlige Ruhe, so sagt er, die Zeit der Gewalttaten sei vorüber (da soll er einmal nach Südtirol gehen, wo Faschistenüber fälle keine Seltenheit sind. D. R.), die Kräfte des faschistischen Regimes seien fest und unzerstörbar

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Pagina 2 di 18
Data: 19.12.1926
Descrizione fisica: 18
nachts verfiel er neuerlich in Bewußtlosigkeit und um 8 Uhr 15 Min. früh gab er seinen Geist auf. Gott sei ihm ein gnädiger Richter! Sein Begräbnis erfolgt auf Staatskosten mit königlichem Gepränge. Serbien mag sehen, ob es ihm gelingt, dem Lü benswerk Pasitschs eine längere Dauer zu geben als Bismarcks Werk bestand. Die Tage, denen Serbien entgegengcht, scheinen böse zu werden. Wer Wind sät — wird Sturm ernten. Südtirol eine eigene Orovlnz. Nach dem Friedensschlüsse hätten die Südtiroler es gerne

würden wir sagen. Geschehen soll das sein auf Be treiben der Trientner. Der Zweck war, Südtirol im Welschtum der Trientner untergehen zu lassen Mit allen Mitteln, wie die Leser wissen, wurde und wird an der Berwelschung gearbeitet. Jede Klage über Uebergriffe italienischer Beamten wurde in Rom dem Auslande gegenüber immer damit beantwortet, daß man sagte, es handle sich nur um Uebergriffe unterge ordneter Organe Beamten). Wir wissen aus das allerbestimmteste. und zwar aus dem Munde alleroberster italienisch

: das besser situierte Gebiet von Bozen mußte seit Jahren nach für dortiges Gebiet Gelder abführen. Nun ist man endlich doch dazu geschritten, Südtirol als eine Provinz zu erklären; sie führt den Namen Bozen (Bolzano) Die neue Provinz Bozen umfaßt nicht das ganze Gebiet von Südtirol; bekanntlich gehören die deutschen Gemeinden im oberen Nonstal zum italieni schen Bezirk Eies und die deutschen Gemeinden im Fleimstale zu Cavalese. Außerdem wurden bereits vor drei Jahren die deutschen Gemeinden des Unterlan

Bozen eine direkte Verbindung mit der Zentralregte- rung haben müsse; es wird sich nun zeigen, ob tatsäch lich so manche Dinge nur auf den Einfluß der Tren- tiner zurückzuführen waren; von heute ab wird jeden- falls die Regierung in Rom sich nicht mebr auf d'e Trentiner ausreden können. In welcher Weise Rom nun den geänderten Verhältnissen Rechnung trägt, wird die Zukunft lehren. Die Deutschen in Südtirol haben kaum einen Anlaß zu besonderer Freude. Die Befürchtung ist nicht unbegründet

von Reichsitalienern das deutsche Element allmählich aus Südtirol zu verdrängen. Wollte man Flüffe regulieren, wäre in Altitalien Gelegenheit genug. Es ist uns bekannt, daß man von der deutfchitalienischen Grenze, Lavis angefangsn, — der Etsch entlang 17 italienische Dörfer er bauen will. Etschregulierung ist der bequeme Vor wand um Grundstücke zu enteignen. Bei der Durchführung dieses Drekretes wird es sich zeigen, wessen Geistes der neue Präfekt, Ricci ist sein Name, ist. Von anderen Sachen, Schule und derglei

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Pagina 2 di 12
Data: 23.04.1922
Descrizione fisica: 12
. wenns nur Geld trägt. Und das sind die lautesten Streiter für das gefährdete Deutschtum und das arme Volk hält ihr Geschrei für Löwengcbrüll und glaubt, was ihm solch gesinnungstüchtige (?!) Männer und Zeitungen vorschwefeln. Was Italien eigentlich im Sinn hat, ist nicht schwer herauszu- bringen. Es sind zwei Dinge. Erstens soll den Deutschen in Südtirol die Rückendeckung entzogen werden; sie sollen allein stehen. Im Süden die Welschen, im Norden für Welschland schwärmende Deutsche c-der Tiroler

; damit wäre das Deutschtum in Südtirol verloren. Das ist aber bloß die erste Stufe. Italiens Ziel ist die Einsackung Nordtirols. Das muß aber vorbereitet werden. Vorerst eine Z'.itung und dann kommen die Welschen selbst und zwar unter dem Titel der Errichtung einer H a u p t z o l l st a t i o n in Innsbruck. In Südtirol finden die Welschen angeblich keinen Platz, um eine große Zcllstation zur Abfertigung der Zoll güter zu errichten, also will man damit nach Inns bruck gehen. Das ist natürlich

. Credaro, der welsche Kommissär für Südtirol, ging daraus ein; er sah in ihm den rechten Mann. Ueber seine Tätigkeit als Leiter des Südtiroler Pressedienstes berichtet wie der der „Morgen" (Schweiz): „Nach Deutschland berichtet er, wie unter der „milden Herrschaft Italiens" in Südtirol Handel und Gewerbe neuen Aufschwung nehmen, wie der Landmann fröhlich singend seiner Arbeit nachgehe, wie die Königsreise im Herbste ein wahrer Triumphzug gewesen sei und wie niemand in diesem beglückten Lande

(einige Hetzer ausgenommen) sich nach dem, was gewesen ist, kurz und gut, wie das schöne und zufriedene Südtirol die richtige Plattform bilde, worauf das neue Deutschland und das neue Italien sich brüder lich finden können. Und die deutschen Zeitungen nehmen das Zeug der italienischen Freundschaft zu Liebe alles gerne auf! Ganz anders aber lauten die Informationen, die das nicht deu fche Ausland erhält. Da heißt es, mit den deutschen Südtirolern lasse sich nicht viel anfangen: alle Güte Italiens sei rein

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Pagina 16 di 20
Data: 02.04.1933
Descrizione fisica: 20
Seite 18. Nr. 18. Stubai. 24. März. (Schraff! und Südtirol.) Das Nazigrün hat für die Preisgabe Süütirols durch Hitler eine schöne Ausrede ersonnen. Vor Hitler soll nämlich im Jahre 1918 der damalige Landeshaupt mann Schraffl Südtirol verraten haben, weil er die einmarschierenden Bayern abgehalten habe, über Fran- zensseste vorzurücken. Da man dem Sprecher nicht zumuten kann, daß er dazumal schon etwas Verstand für die gegebene Lage besessen habe, so sei eine ganz kleine Rückerinnerung gebracht

. Am 3. und 4. No vember 1918 war Oesterreichs Heer zum Teil schon abberufen, zum Teil gefangen, der Waffenstillstand in Kraft getreten, die Front verlassen; Südtirol stand dem Welschen offen, vollkommen offen, nachdem es dreieinhalb Jahre hindurch durch österreichische Tap ferkeit verschlossen gewesen war. Da rückten in den ersten Novembertagen bayerische Truppen über die Scharnitz und durchs Unterinntal, um den Vormarsch der Welschen aufzuhalten; es waren wohl die letzten Reserven der der Erschöpfung nahen deutschen

nahte, war es heilige Pflicht des Landeshauptmannes Schraffl, alles vorzukehren, um das Aeußerste, die Verwüstung des ganzen Landes, hintanzuhalten. Dies tat er denn auch; aber ehe noch seiner Bitte willfahrt werden konnte — die deutschen Generäle hätten sich von einer Zivilbehörde ja doch nichts sagen lassen — brach in Bayern die Revolution aus, am 8. November, und damit war die Rückberu fung der deutschen Truppen verbunden. Schraffl hat also Südtirol durch seine dringenden Vorstellungen

vor den Kriegsgreueln zu schützen versucht, Südtirol und Nordtirol! — Seine Bitten wären ja sicher ver geblich gewesen, aber die in Deutschland ausbrechenüe Revolution hat die drohende Vernichtung des deut schen Südens durch den Zusammenstoß der bayerischen mvt den italienischen Truppen hintangehalten. — Das ist Schraffls Verdienst, nicht sein Verrat. — Wie ganz anders handelt Hitler gegen Südtirol! Davon das nächstemal! Fulpmes, 27. März. (E i n e k a l t e W o ch e) ist vor bei, eine eiskalte. Zwar geizte

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Pagina 2 di 16
Data: 27.09.1925
Descrizione fisica: 16
(Ministerstellvertreter) Gardini, der die italienische Regierung bei der Völ kerbundtagung in Genf vertritt, gewährte kürzlich dem Berichterstatter des Berliner Tageblattes. *' ' tor Ruppel, elne Unterredung, wobei auch die schlußfrage und Südtirol zur Sprache kamen. Anschlußfrage", so sagte er, „könnte die Gefahr mit sich bringen, den Frieden zu stören und der notwen digen aufrichtigen freundschaftlichen Zusammenarbeit zwischen den zwei Völkern (Deutschland und Italien) in unwiderbringlicher Weise zu schaden

." Nun, das ist gerade nichts Neues. Seit man in Deutschland für Südtirol sich doch ein bißchen zu interessieren beginnt — groß ist das Interesse an den deutschen Brüdern Südtirols ja nicht, das kann man an den deutschen Reisenden sehen, die mit einer geradezu staunens werten Gleichgültigkeit, ja Verständnislosigkeit und Unkenntnis der Verhältnisse das Land durchwandern — ist bekanntlich Italien gegen den Anschluß, wohl aber für ein Militärbündnis mit Deutschland, eine LÄtsache, die uns zu denken geben

soll und die man in Frankreich nicht übersehen wird, wenn man ein mal die Hände frei hat. Punkto Südtirol äußerte er sich folgendermaßen: „Der Brenner ist das Tor un seres Hauses. Wir halten den Brenner und werden ihn niemals aufgeben. Wenn die Bevölkerung des Etschlandes nichts anderes will, als die Charakteristika ihrer deutschen Kultur wahren, so wird das nie mand bekämpfen. Aber ein Jrredentismus, der an sich eine Torheit ist, kann der Sache der deutschen Kultur im Etschland nur schaden. Das liegt auf der Hand. Bedenken

Staat sich befindet und dort unterdrückt wird und daher bestrebt ist, von diesen Fesseln erlöst zu werden. Als Welschtirol noch zu Oesterreich gehörte und in Oesterreich bald besser be handelt wurde als die Deutschen, da wurde von Ita lien aus alles getan, um den Welschtirolern zu bewei sen, sie seien die Unterdrückten, die Unerlösten. Dazu mal galt der Jrredentismus als etwas Edles, heute denkt man punkto Südtirol arlders, punkto der Welsch-Schweiz (Kanton Tessin und Graubünden) wie zuvor

. Das ist eins. Zweitens, will man haben, daß in einem Volkszweig der Geist der Unzufriedenheit und des Jrredentismus nicht aufkomme, so darf man das Volk eben nicht behandeln, wie es heutzutage die Italiener mit Südtirol machen. Die Südtiroler wären zufrieden und hätten sich schließlich mit dem gegen wärtigen Zustande abgefunden, wenn Italien das täte, was Gardini sagt, wenn man dem Volke seine Sprache ließe und wenn das Volk gegenüber jedem Uebergriffe eines Beamten oder Faschisten nicht recht

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Pagina 2 di 20
Data: 31.03.1929
Descrizione fisica: 20
zu verfeinden. Ein eigenes Kapitel bildet die Wahl in Südtirol. Südtirol hatte vier Kandidaten vorgeschrieben erhal ten, drei Stockitaliener und einen, der auch deutsch versteht, nämlich Ingenieur Della Chiesa. ein Ver trauensmann der welschen Elektrizitätsindustrie, Dallabona, ein welscher Hauptmann außer Dienst und ehemaliger österreichischer Deserteur. Miori, ein wel scher Gutsbesitzer in Pfatten. ebenfalls ein ehemaliger Deserteur, und Fum Schluß Baron Radio de Raüiis, ein ehemaliger Kaiserjägeroffizier

, der seit der Besetzung Südtirols zu den Welschen hält. In ganz Südtirol, Provinz Bozen, wie es genannt wird, waren 52.078 Personen wahlberechtigt. Davon gingen 41.139 zur Wahlurne. Von diesen stimmten 38.243 mit Ja, 2809 mit Nein, 87 Stimmen waren un gültig. In der Stadt Bozen waren 9151 Personen wahlberechtigt. Gestimmt haben 7745. davon 7042 mit Ja, 371 mit Nein. Ungültig waren 32 Stimmen. Me ran: Wahlberechtigt 4893, abgestimmt haben 3931; mit Ja stimmten 3682, mit Nein 242. ungültig 7 Stimmen

. Brixen: Wahlberechtigt 1490, Zahl der abgegebenen Stimmen 1277; mit Ja 1213, mit Nein 64 Bruneck: Wahlberechtigt: 942. abgestimmt haben 700, davon mit Ja 650, mit Nein 43, ungültig 32. Wer von den Vorgängen in Südtirol nicht nähere Kenntnis hat, dem wird das Resultat befremden. Süd tirol stand unter dem allerschärfsten Druck. Man drohte mit allem. Was das heißt, kann nur der ermessen, der die Leiden Südtirols kennt. So erging z. B. an alle Amtsbürgermeister ein Rundschreiben des Inhalts

hat. kolportiert Wehe, wenn etwa die Kath. Aktion in Südtirol d« Gegenteil getan hätte. Die letzten Tage wurde alles daran gesetzt, um de« Klerus für die Wahlbeteiligung zu gewinnen. liefe all im Lande wurden die Geistlichen vor die Behock gerufen und entsprechend bearbeitet. Am meeck drangsaliert wurde aber der Propst von Bozen, r? immer wiederum vor den Podeste und vor die Uck stur gerufen wurde. - Am Samstag mittags muck der Propst nochmals zur Quästur gerufen und von Hj verlangt, im Sinne

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Pagina 1 di 16
Data: 01.04.1928
Descrizione fisica: 16
schar aus Oesterreich. Am 11. März wurde er vom Hl. Vater in Privataudienz empfangen, die gute drei Viertelstunden dauerte. Bei dieser Gelegenheit überreichte der Kardinal dem Papste auch eine Denkschrift aller österreichischen Bischöfe über die Erteilung des Religionsunterrichtes in Südtirol. Bekanntlich haben die Faschisten in den Bezirken unter Bozen die Erteilung des Religionsunter richtes in der Muttersprache schon vor Jahren ver boten, in den oberen Gebieten soll er in 1 bis 2 Jahren nur mehr

. was möglich ist. auch beten: aber wir müssen befürchten, daß wei tere Bemühungen unsererseits die Situation eher verschlimmern als verbessern." So der Hl. Vater. Der Hl. Vater wünscht, daß diese seine Worte auch in der Welt bekannt werden. Die Worte, die der Papst spricht, werden gewogen und gezählt und müssen genau beachtet werden. Damit ist einmal erstens klar erwiesen, daß dem Innsbruck. Sonntag, örn 1. April 1928 Hl. Vater die welschen Unterdrückungsmaßregeln in Südtirol durchaus nicht gleichgültig

für Südtirol könnte die Sache noch schelchter machen. Mussolini und sein Faschismus rühmt sich immer seiner Kirchenfreund lichkeit, seiner Begünstigung der Religion; wir sind ein katholischer Staat, hat Mussolini des öftern erklärt. Es scheint, es haben diejenigen Recht, die da behaupten, die ganze Religions- freundlichkeit sei nur ein politisches Manöver, um das Volk und die Geistlichkeit dem Faschismus freundlich zu stimmen. Ein katholischer Staat hört auf die Vorstellungen des Papstes. Italien scheint

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Pagina 12 di 14
Data: 13.11.1921
Descrizione fisica: 14
haben oder eine solche erst suchen, keine Einreisebewilligung ohne Zustimmung des Außenministeriums erhalten. Das „nulla osta". das wären also die Einreisebewilligungen, die vom Zivilkommissariat oder von irgend welchen anderen Behörden der neuen Pro vinzen gegeben worden sind, haben keine Gültigkeit mehr und werden Inhaber solcher Bewilligungen die Grenze nicht mehr passieren dürfen. Obige Verordnung ist besonders wich tig für österreichische Staatsbürger, die in Südtirol wohnen und wie es bis jetzt war, häufig

nach Innsbruck reisten. Solche Personen werden das Visum nicht mehr von der Konsularbehörde erhalten, sondern werden sich ungefähr 14 Tage in Nordtirol aufhalten müssen, bis das Einreisevisum vom italienischen Außenministerium einlangt. Die Paß revisoren. die in Gossensaß und Innichen die Züge besteigen, sind angewiesen, die nach Nordtirol reisenden Oesterreicher auf diese Bestimmungen aufmerksam zu machen. — Damit werden Geschäftsleute aus Südtirol tatsächlich ausgesperrt: solche, die in Geschäfte

: war nur ein Spaß. Briefkaste empfehlen. Gruß. — S. War Ihr Vater v Südtirol in gleicher Eigenschaft? Kannte Namens. Für den Bericht danke ich best bist längst zu spät daran. Gilt für Vo Ponding H. Danke. Werden es entfern er Läßt sich nicht gut antworten. — Alle' wo der Hund begraben liegt. Wüßte ab verwenden, daß der Zweck ersichtlich rr es wohl. Die Sozizeitung könnte sich ' umlaufen lassen, soviel Artikel bring' Volks-. Reich», und Stoat»w«hr. — Th. Schm, bi Reu-wrn Brief vom 16. Oktober samt Inhalt

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Pagina 2 di 12
Data: 08.10.1922
Descrizione fisica: 12
- - - -' v ■ ■ ■ = daß die Regierung nicht dulden werde, daß den Südtirolern ein Leid angetan werde. Gleichzeitig Ijat die römische Regierung verlautbaren lassen,daß sich das Zentralamt für die neuen Provinzen, die Generaldirektion der öffentlichen Sicherheit, der Generalkommissär in Trient und der Innenmini ster über die „Notwendigkeit, die öffentliche Ord nung in Südtirol gegen jede Gewalt zu schützen" — einigten! Das klingt für geordnete Verhältnisse freilich etwas sonderbar

ohne Pässe den Weg über die Grenze erzwin gen und mit den Innsbruckern brauche man nichl jene Rücksicht walten zu lassen, wie in Südtirol, wo man keine politischen Märtyrer schaffen wolle. Auch von anderer Seite wird bestätigt, daß die in Bozen derzeit angesammelten Faschisten von einer Strasexpedition (!) nach Innsbruck reden. Die Herren sollen kommen, wenn ihnen nach einer blauen Tapferkeitsmedaille auf der hinteren Provinz gelüstet. Wir fügen eine einzige Forderung als Nach wort

an. Unser Bundeskanzler befindet sich, soviel wir wissen, noch in Genf. Man verständige ihn so fort, damit er dem Völkerbund Mitteilung machen kann über das Vorgehen der Welschen in Nord- und Südtirol. Es geht nicht an, daß man unsere Brüder in Südtirol von den welschen Barbaren als vogelftei erklären und behandeln laste. Kommis zwischen England und der Tüttel zum Ktteg? Mit unbedingter Sicherheit kann das heute noch niemand sagen, aber die Wahrscheinlichkeit ist groß. Schwarze, schwere Kriegswolken überziehen

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Pagina 12 di 14
Data: 20.11.1927
Descrizione fisica: 14
und bat. den Schloß herrn gleich nach seinem Heimkommen wegen des Koffers zu befragen. Wie groß war aber das"Erstan- nen, als Schloßbesitzer Boscarolli zum Telephon kam und erklärte, daß er von der ganzen Autofahrt keine Ahnung habe. Zu fvät kam Herr Frank dahinter, daß er einem Schwindler aufgefessen war. Meran. (Hochwasser. — Cchneefall.) Fast schien es, als ob Südtirol eine zweite Auflage der Ueberfchwemmung vom September d. I. erleben würde. Heftiger Regen bei warmem Winde hatte zur Folge

, hatte im Gymna sium in Br ixen jeder Professor den Auftrag, tit einer der Klassen eine auf den Tag bezügliche Rede zu halten. Während alle übrigen Professoren, die die Situation in Südtirol seit Jahren kennen, ihren Vor trag auf das Notwendigste einschränkten, glaubte ein Neapolitaner, der das erste Jahr in Südtirol weilt, dem vierten Jahrgang in einem langen Vortrage all die Vorzüge des neuen Vaterlandes vor Augen führen zu müssen. Am Schlüsse seiner Ausführungen forderte er die Schüler und Schülerinnen

Italia" hören. Einer der Schüler, der dem Professor einen kurzen Blick zu warf, mutzte über dessen wutverzerrtes Gesicht lachen, wofür er hinausgeworfen wurde. Hvchwsffee in Sü-tiroi Die Regengüsse des letzten Donnerstag haben auch in Südtirol wieder einigen Schaden angerichtet. Fm Passeiertal hat die Mooserstraße außerhalb der Alpenrose, die bereits beim letzten Hochwasser in einem kurzen Teilstück eingestürzt und inzwischen wieder repariert worden war. hat dort neuerlich der Gewalt des Hochwassers

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