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Pagina 2 di 2
Data: 14.06.1916
Descrizione fisica: 2
Seite 2. „Nene Tiroler Etinwken" Mittwoch den 14. IJuni 1916. ** gungen fähig ist, so scheint auch das heutige Frank reich Maßstab und Urteil für die Wirklichkeit der Dinge verloren zu haben und sich in eine Welt hin einzuphantasieren, wie sie ihm vom krankhaft über reizten Nationalgefühl im Widerspruch zu aller Wirk lichkeit vorgespiegelt wird. Und in diesem Zustand ist Frankreich der außerordentlichsten Krastanstren- gungen fähig. Ganz ähnlich dem Delirierenden sicht auch Frankreich

seine besten Freunde uud Helfer in jenen Nachbarn, welche seinen Phantasien am besten zu schmeicheln und dieselben am ergiebigsten auszu- nützen verstehen, während alle Mahnungen zur Ver nunft mit Entrüstung, ja mit Wutausbrüchen zurück- gewiesen werden. Frankreich vermag den Gedanken nicht zu fassen, daß es nicht mehr das mächtigste Land auf -dem europäischen Kontinent sein soll, uud daß die Zeiten Ludwigs XIV. und deren kurze Nachblüte unter Na poleon I. für immer vorüber sind. Es hat keinen Sinn dafür

, daß die Zeiten mittlerweile ganz an dere geworden sind, und daß sich sehr vieles Won Grund aus geändert hat. Frankreich ist in seiner Popu lation durch die Schuld seiner eigenen Pfeudokultur zurückgeblieben, so daß es heute an Volkszahl von Italien beinahe erreicht, von Deutschland aber fast ums Doppelte übcrtroffen wird, von Rußland gar nicht zu reden. Die Franzosen sind noch immer der Meinung, daß diese Folgen ihres Nationallasters sich wettmachen lassen durch großen Reichtum und höchste Verfeinerung

zu verbinden. An Rußland borgte Frankreich so viele Milliarden, daß es heute im Ernstfälle selber mit großen finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen hat. Frankreich begeisterte sich für das barbarische Rußland, die französischen Republikaner umjubelten den Zaren und jeden nach Frankreich kommenden Großfürsten, Rußland konnte in Frankreich jede ge wünschte Summe finden, und das alles nur aus krank hafter Rachsucht, weil man sicher erwartete, es würde im Bund mit Rußland endlich möglich

werden, an den verhaßten Deutschen die Rache zu kühlen. Dieser Zustand hat tatsächlich eine gewisse Aehnlichkeit mit dem Delirium. Durch mehrere Jahrhunderte war England der Erbfeind Frankreichs. England hat während des Mit telalters Frankreich wiederholt geradezu an seiner Existenz bedroht, und in der Neuzeit hat England den Franzosen viel wuchtigere Verluste beigebracht als die Deutschen im Jahre 1870. Aber die krankhafte Nach sucht scheint die Erinnerung an die französisch-engli sche Geschichte bei den Franzosen

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Pagina 1 di 4
Data: 05.09.1914
Descrizione fisica: 4
noch un widerstehlicher gemacht und haben im gleichen Grade die Widerstandskraft und Zuversicht der französischen Truppen erschüttert. Es würde mehr als e i n Wun der brauchen, um Frankreich heute den Fängen des deutscher! Adlers zu entreißen, und es ist mehr als wahrscheinlich, daß der Himmel für die französischer; Rachepolitiker und Friedensstörer diese Wunder nicht wirken wird. Frankreich hat sich dazu hergegeben, der Kristal lisationspunkt der antideutschen und zum Kriege trei benden Bestrebungen und Koalitionen

zu sein. Frank reich war seit mehr als 40 Jahren bereit, sich, wenn es nur gegen das verhaßte Deutschland ging, mit Tod und Leusel zu verbinden. Frankreich gab das Geld für die russischen Rüstungen, Frankreich dotierte den serbischen Kriegsfonds und lieferte die serbischen Geschütze, Frankreich besorgte die Reorganisation der griechischen Armee. Frankreich stellte sich auch sogleich und mit größter Begeisterung den Einkreisungsplänen Eduards VTl. zur Verfügung. Um den Deutschen schaden zu können, wurde

die französische Politik mit Vergnügen charakterlos und «machte schweifwedelnd den Bedienten des ehemaligen englischen Erbfeindes. Frankreich war es auch, , welches Oesterreich-Ungarn überall Gegner und Verlegenheiten zu schaffen suchte und mit Beharrlichkeit den Kredit unserer Monarchie zu untergraben strebte. Das alles und noch viel mehr haben der Haß und die Rachsucht getan. Deutschland hat seit 44 Jahren mit größter Ge duld zugesehen. Mit deutscher Ausdauer wurde an der Hoffnung festgehalten

, daß es doch noch gelingen werde, die Franzosen mit den Ergebnissen des Frank furter Friedens vom Jahre 1871 auszusöhnen. Oester als einmal hätte Deutschland guten Grund und schöne Gelegenheit gehabt, über Frankreich herzufallen, den Franzosen ihre Rachsucht auszutreiben und ihre ewi gen Sticheleien heimzuzahlen. Man hat es nicht getan, und dafür hat Kaiser Wilhelm II. keine Gelegenheit versäumt, den Franzosen Artigkeiten und Dienste zu erweisen. Ja, Kaiser Wilhelm hat sogar den Versuch gemacht, dem französischen Volke

über die egoistischen Absichten der englischen Politik die Augen zu öffnen und Frankreich ein Bündnis anzutragen zur Befrei ung Europas vom Druck der englischen Seeherrschaft. Aber alle diese Annäherungsversuche wurden zurück gewiesen und die Aeußerungen Wilhelms II. über den unerträglichen Druck der englischen Seeherrschaft und über die Notwendigkeit des Zusammenschlusses aller Staaten gegen das englische Uebergewicht wurden nach Ohrenbläserart in boshaftester Werse hinter., rächt und bildeten fortan die Grundlage

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Pagina 1 di 2
Data: 03.04.1916
Descrizione fisica: 2
des deutschen Volkes. Die Franzosen mußten es ansehen, wie Deutsch- land nach seinen großen Siegen reicher und reicher wurde an Volk und Geld, während Frankreichs Popu lation stagnierend blieb. Die französischen Revanche- wänner mußten sich gestehen, daß Frankreich gar nicht wehr darandenken könne, bloß mit eigenen Macht- wrtteln den Frankfurter Frieden zu zerreißen und Glsaß-Lothringen zurückzugewinnen. Darum ist Frank- Vnch, nachdem es die stärksten Nychwehen des Krieges von 1870/71 überwunden

. Den Zentralmächten sind alle diese Zusammen hänge nicht verborgen geblieben. Man mußte mit der Möglichkeit, ja Wahrscheinlichkeit eines gleichzeitigen Kampfes gegen Frankreich, Rußland und England und eventuell auch Italien rechnen. Dabei mußte von vorn herein in Rechnung gezogen werden, daß Rußland wegen seiner kolossalen Größe und sprichwörtlichen Zähigkeit nur sehr schwer würde ins Herz getroffen werden können, und daß auch England als Inselstaat und erste Seemacht von den Zentralmächten kaum entscheidend

geschlagen werden würde. Die beste Mög lichkeit zu entscheidenden Siegen bot Frankreich. Dieser Gegner war leichter erreichbar als England und das französische Territorium ist verhältnismäßig klein; darum werden etliche kräftige Griffe von den Fran zosen ganz anders gefühlt als von den Russen, deren Gebiet trotz aller Verluste an der Westgrenze noch immer riesengroß bleibt. Für den drohenden großen Krieg bildete Frankreich nicht bloß die Möglichkeit, sondern auch die Bürgschaft des Sieges. Frankreich

und durch schwächere deutsche Kräfte so lange aufgehalten werden sollten, bis Frankreich der Haupt sache nach erledigt wäre. Aber die diesem Plane zu grunde liegenden Voraussetzungen haben sich teilweise als irrig herausgestellt, und so konnte auch der Plan selber vorerst nur teilweise durchgeführt werden. Da mals und nicht e»st seit Mai 1915 hat Italien seine bisherigen Bundesgenossen am meisten geschädigt und den Gegnern derselben am meisten genützt. Frankreich konnte seine italienischen Grenzen von Truppen ent

konnte die russische Nebermacht gleichfalls nicht zurückgetrieben werden. Dies führte zur Aenderung des ursprüng lichen Planes, lvonach zuerst Frankreich und dann erst Rußland zu erledigen gewesen wäre. Die Deutschen beschränkten sich fortan im Westen auf eine kräftige Defensive, und es begannen die Vorbereitungen zur entscheidenden Offensive gegen die Russen, welche Früh jahr und Sommer des vergangenen Jahres ausfüllte und den Zentralmächten unerhörte Siege brachte. Damit konnte der russische Gegner

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Pagina 2 di 4
Data: 02.10.1914
Descrizione fisica: 4
sächlich ein Werk der Franzosen gewesen. Das katho lische Frankreich schämte sich nicht, sich mit den Tür ken zu verbinden, um in Deutschland die Glaubens spaltung und damit auch die politische Zerrüttung aufrecht zu erhalten. Auf die schnödeste Weise wurden damals von Frankreich M e tz, T o u l und Verdun vom Deutschen Reiche weggenommen, und kaum weni ger häßlich war die Art, mit der Elsaß und Lothrin gen von Frankreich erworben worden sind. Das und sehr viel anderes haben die Deutschen

ertragen und verziehen. Als aber in den Jahren 1870 und 1871 die Deutschen in einem durchaus gerechten, weil von Frankreich mutwillig provozierten Kriege sich Elsaß- Lothringen wieder heimholten, da begann bei den Franzosen ein Lamento über Unrecht und Beraubung und Deniütigung, als ob Frankreich in den früheren .Jahrhunderten gegen Deutschland nur Liebes und Gu tes getan hätte, und nicht an der mehrhundertjähri gen Machtlosigkeit der Deutschen die Hauptursache ge wesen wäre. Dieses bewegliche Lamento

, zeigt sich Frankreich bereit, das Moskowiter- tum nach Mitteleuropa zu verpflanzen und ihm da mit die Weltherrschaft in die Hand zu spielen. Solche Verblendung kann nur durch Unglück ge heilt werden, und das Unglück hat sich bereits ein gestellt und droht riesengroß zu werden. Mit dem Unglück hat sich aber üie Ernüchterung eingestellt.^ Die Engländer fürchten, daß dieser Ernüchterungs prozeß rasch Fortschritt machen könnte, und darum tun und versuchen ffie alles, um den Mut und das Ver trauen

der Franzosen bis zum äußersten anzufeuern. Und die Franzosen sind töricht genug, immer wieder aufs Eis zu gehen. Frankreich hat sich von feinen Bundesgenossen einen Vertrag herauslocken lassen, keinen Frieden zu schließen, bevor es nicht auch Eng land und Rußlaird gefällt. Aber nicht alle Fran zosen bllligen das, was die gegenwärtige französische Regierung tut. Die Unzufriedenheit im Lande ist nach glaubwürdigen Berichten eine außerordentlich große, und es braucht wohl nur mehr ein größeres Miß geschick

auf dem Schlachtfelde, um den überheizten Kes sel zur Explosion zu bringen. Zur beginnenden politischen und militärischen Er nüchterung tritt in Frankreich auch die finanzielle Ernüchterung. Trotz des großen Reichtums befindet sich das Land in einer akuten finanziellen Krise. Die Arbeitslosigkeit drückt schwer auf den ärmeren Teil der Bevölkerung und macht dieselbe noch kriegs verdrossener. ' Der Reichtum Frankreichs wird aus Quellen gespeist, welche im Kriege am schnellsten und längsten versiegen. Der Luxus

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Pagina 1 di 2
Data: 05.05.1916
Descrizione fisica: 2
militärische Hilfs mannschaft. Der Herr Statthalter hat sich auch auf den Brandplatz begeben. In den Sechziger Jahren des vorigen Jahrhun derts ward Matrei gleichfalls ein Raub der Flammen. 306. Russische Soldaten in Frankreich. Der erste Ansatz zur feindlichen Koalition, welche uns heute vernichten möchte, war das franko-russische Bündnis. Die Vertreter des Panmoskowitertums und der französischen Revancheidee meinten, daß der Kapi talreichtum Frankreichs und der Volkreichtum Ruß lands zusammen wohl stark

genug wären, um die Zentralmächte niederzuringen. Frankreich borgte da rum Milliarde um Milliarde, um die natürlichen Reichtümer Rußlands zu heben und zu verwerten, namentlich aber uni Rußlands Wehrkraft raschestens auszubauen. Gleichzeitig wurde dafür gesorgt, daß das Bündnis auch in den Gefühlen beider Völker immer fester verankert werde, und tatsächlich haben sich das republikanische Frankreich und das autokrati- sche Rußland immer besser verstanden, sodaß die Pa riser dem Zaren

und den auf Besuch kommenden Großfürsten zujubelten und die Präsidenten Frank reichs in Rußland bei Hof und Volk höchstwillkommene Gäste waren. Zwischen Frankreich und Rußland ent wickelte sich das Bündnis, je länger es bestand, immer mehr zu einem Herzensbunde, wie die Vorliebe der Russen für Frankreich und Frankreichs Lpferwillig- keit für Rußland bewiesen haben. Als Rußland mir Japan in einen unglücklichen Krieg verwickelt war, tat Frankreich das Möglichste um seinem bedröngren Bundesgenossen zu Helsen, uni

/nach dem Kriege borgte Frankreich zahlreiche Milliarden, um die schweren Kriegswunden Rußlands schnell zu heilen. Verglichen mit dem Herzensbund der Franzosen und Russen war und ist deren Verhältnis zu England und Ita lien bloß eine kalte Vernunstehe. Franzosen und Rus sen fühlten sich im gegenseitigen Bündnis darum so behaglich, weil sie nicht bloß der gemeinsame Deut schenhaß einigte, sondern auch wohl jeder Bundes genosse am anderen gerade das sah, was ihm selber fehlte, der Russe am Franzosen

die Kapitalkraft und die überfeine Kultur, der Franzose am Russen den Volkreichtum und die strotzende Kraft des Naturvolkes. Auf diese Weise haben sich, so unnatürlich das Bünd nis zwischen dem Jakobinertum und der Autokratie sonst ist, Franzosen und Russen sehr gut verstanden. Nach Ausbruch des Krieges zeigte es sich, daß den Franzosen und Russen mit dem Kriege ungleich mehr Ernst war als den Engländern, indem Frankreich und Rußland mit dem Blute ihrer Söhne ebenso ver schwenderisch umgingen

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Pagina 2 di 4
Data: 21.10.1914
Descrizione fisica: 4
geln. Erst mit Hilfe von 350 herbeigerufenen Train- Wldaten wurde die Ordnung wieder hergestellt. Der Aufruhr dauerte drei Stunden. Zu ähnlichen Aus schreitungen, obwohl in kleinerem Umfange, kam es gleichzeitig im Southpark und Camberwell. Es wur den zahlreiche Verhaftungen vorgenommen. Wenn Frankreich siegen sollte... E.ine italienische Betrachtung. In der Neuen Morgenröte, einer in Novara er- Meinenden katholischen Monatsschrift, schreibt, so ist der „K. Bolkszeitg." zu entnehmen, V. Sacco

: Sollte Frankreich siegen, wurde sein Nationakbewußtsein in Trunkenheit nberschäumen, und darin läge eine große Gefahr für die Zukunft. Heute vermag es dank der bedeutenden Unterstützung durch England und Rußland Deutschland die Stange zu halten, aber auf sich selbst angewiesen, würde es auch heute in den Mgrund einer Niederlage stürzen. Würde es aber im Verlauf der kommenden Fähre auf die Unterstützung anderer Nationen rechnen dürfen? Man weiß, daß England nur seine eigenen materiellen Interessen im Auge

Hat. Um diese zu schützen, würde es keinen Anstand nähmen, sich zeitweise auch mit der Türkei zu ver binden. Aus der Erscchruntz der Jahrhunderte her aus wurde England der Titel der Treulosigkeit gegeben, und seine Geschichte ist mit Untreue und Verrat be schmutzt. Ist es möglich, daß es aufrichtig und für immer seinen Charakter ändert? Der Wolf wechselt de» Pelz, aber nicht das Laster. Und wird Frankreich Rußland Vertrauen schenken dürfen? Vor allem: Rußland war fast immer der Feind Frankreichs.. Dann üst Rußland

noch eine unfertige Ration. Und wer könnte beschwören, daß die alten Gegensätze nicht wie der aufleben würden, wenn Deutschland eine Demüti gung erführe? Die Furcht vor dem deutschest Löwe?: war die Veranlassung, daß der russische Bar der Dame Frankreich die Tatze reichte, aber sollte beim Aust hören des Löwmgebrülls die unnatürliche Freund schaft nicht in die Brüche gehen ? Frankreich liebt die zügelloseste Freiheit, und Rußland betet den Anto- kratismns an. Wenn einmal die nach Sibirien Ver bannten

, die Unterdrückten Polens und die Persiens seines weiten Reiches sich drohend erheben, um die ihnen gebührenden Menschenrechte zu erlangen, wird Frankreich dann die russische Regiermig stützen? Nein, sicherlich nicht. Dann wird es aufs neue isoliert dastehen und den jetzigen Gefahren ausgesetzt sein. Ich höre die Entgegnung, daß Frankreich keiner lei Gescchr mehr laufen würde, wenn Deutschland zer- 'stückell und zerschlagen am Boden läge. Ja, ist es denn aber so leicht, 70 Millionen Deutsche zu vernichten

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Pagina 1 di 2
Data: 13.11.1916
Descrizione fisica: 2
dienstunbrauchjbar geworden. Darnach waren im Juni 1915 verfügbar neu hinzugetreten zusammen in Rußland 6,200.000 3,200.000 9,100.000 Mann in Frankreich 3,600.000 750.000 4,350.000 „ in England 1,500.000 1,400.060 8,900.000 „ in Italien 1,400.000 500.000 1,900.000 „ so daß der Vierverband nicht weniger als 18,520.000 Mann jcntf die Beine gebracht hat, wobei Belgien, Ser bien und Montenegro nichst berücksichtigt sind — von Japan ganz zu schweigen. Die Verluste sind angegeben: für Rußland mit .... 2,940.000 Mann

für Frankreich mit . . . . 1,560.000 „ für England mit ... . 347.000 „ für Italien mit .... 820.000 „ Diese Zahlen erhalten ihre Bedeutung erst, wenn man. sie mit der Größe der Bevölkerung vergleicht. Nach dem Statistischen Jahrbuche ftrr das Deutsche Reich vom Jahre 1915 betrug die Bevölkerung in den Jahren 1910 oder 1911: in Rußland rund . . . 106,000.000 Köpfe in Frankreich rund ... 40, 00.000 „ in England rund . . . 46,000.000 „ in Italien rund . . . 35,000 000 „ Hienach beträgt die Stärke

der ausgestellten Heere im Verhältnisse zur Bevölkerung: i in Rußland ■ . . 8 9 Prozent in Frankreich 10 8 „ in England 6'3 „ in Italien 5 5 „ Frankreich hat weitaus die im Verhältnisse du seiner Bevölkerung stärkste Armee aufgebracht; wie erschöpft es aber ist, zeigt die geringe Ziffer des Nächst schiubes — 750.000 Mann. Die Verluste betragen für: Rußland 313 Prozent d. Heeresstärke, 2 7 Prozent d. Bevölkerung Frankreich 36-3 „ „ „ 3 9 England 12 0 „ „ „ 08 Italien 116 „ „ „ 06 „ „ „ /England

hat es, wie sinnier, verstanden, den von ihm geschürten Krieg hauptsächlich von anderen ftihren zu lassen. Dgs tritt in diesen Zahlen noch, nicht so in die Erscheinung, wie es wirklich- der Fall ist; denn ein sehr großer Teil seiner Verluste betrifft die in der Bevölkerungsziffer nicht enthaltenen Farbigen. Tic Verluste der weißen Engländer sind nur sehr gering. Frankreich hat ungeheure Verluste zu beklagen: sie sind verhältnismäßig fünfmal so hoch als die !Eng- lmrds. Wann wird ihm die Erkenntnis kommen

vor seiner Wreife nach Paris nochmals zwecks Besprechung in das Hauptquartier berufen. An seiner Stelle reiste in zwischen Schatzmeister (ßarcano nach Paris. Der 11n- terstaatssekretär für Munitionswesen weilt augenblick lich in London . Griechenland. Frankreich und Zitalien. Lugano. 13. Nov. Der Athener Korrespondent des -Dorriere della Sera" "veröffentlicht einen Brief, worin er die französischen Redensarten über die an gebliche Freundschaft der Cmtente gegenüber Griechen- lmid und den 'Wünschen des Volkes

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Pagina 1 di 4
Data: 02.10.1914
Descrizione fisica: 4
durch die Sperrfortslinien zwischen Verdun und Tonl geschlagen und die Narewlinie erschüttert ist, müssen wir bekennen,' daß diese Verhältnisse über wältigend wirken". »«« XLI. Ernüchterung in Frankreich. In Frankreich ist während des Krieges eine Flug schrift erschienen, welche den Titel führt: ,',W i rff i n d verraten!" Diese Flugschrift geht mit den der zeitigen französischen Machthabern und mit der von diesen betriebenen Politik sehr scharf ins Gericht. Es wird der Vorwurf erhoben, daß Frankreich für eng lische

schen Verteidigung des Landes einzusetzen. Aus den angeführten und zahlreichen anderen Er scheinungen darf man schließen, daß im französischen Volke ein Ernüchterungs- und Umwandlungsprozeß bereits eingesetzt hat. Man beginnt einzusehen,' welchen Abgrund Frankreich durch seine unsinnige Revanche politik sich selber gegraben und was das so hoch ge priesene Bündnis mit Rußland und England dem französischen Volke noch kosten könnte. Man wird sich allmählich klar darüber, daß Frankreich im Falle

einer Niederlage des Dreiverbandes für die Bundes genossen als Bürge und Zahler herhalten müßte und man erschrickt über die gewaltige Rechnung an Land besitz und Geld, welche da präsentiert werden könnte. Diese Befürchtungen werden heute noch.gemildert durch die Hoffnung aus den möglichen Sieg und die fran zösische Regierung tut mit ihren Alliierten alles, um in Frankreich keine Panikstimmung aufiommen zu lassen. Zu diesem.Zwecke werden der bisherige Ver lauf des Krieges und die gegenwärtige Kriegslage

bei: „Dieser rührende ^und herrliche Brief ist von einem zwanzigjährigen: Sol daten geschrieben worden, einem Freiwilligen, der sich im vorigen Jahre für drei Jahre zum Mili tärdienst verpflichtet hatte, um im Jahre 191.6 frei zu sein und sich' dann dem Priesterstande Widmen zu können:, denn darin liegt das Gehetm- nis des lebendigen Glaubens, von deM der ganze Brief beseelt ist: Der arme Infanterist War ein Alumne des großen Seminars von Ehavegne en Paillers." Graf Karolyi über seine Gefangenschaft in Frankreich

. Der ungarische Reichstagsabgeordnete Gras Michael Karolyi, der, noch vor -Ausbruch des Krieges auf der Heimreise von Amerika bei seiner Ankunft in Frankreich gesangengenoMmen und vor einigen Ta gen freigelassen wurde, ist in Wim eingetroffen. Bor wenigen Tagen wurde er in Bordeaux zu seiner größten Verwunderung^ plötzlich freigelassen. Gras Karolyi erzählt über seine Erlebnisse u. a. : Ich kam um einen einzigen Tag zu spät nach Frankreich. Ich wurde in Havre sofort verhaftet, aber wieder auf freien Fuß

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Pagina 2 di 2
Data: 25.10.1917
Descrizione fisica: 2
ihres Landes'an die Deutschen verloren und vermögen dieselben trotz.aller MstreiMNfle« und trotz stärkster Mithilfe der Eng länder und anderer Bundesgenossen ,aus diesen Er oberungen nicht zu vertreiben. Man möchte meinen, daß Frankreich, welches sich durch den langen Krieg fast hi .- zunr Weißbluten erschöpft hat, zufrieden wäre, gegen vollständige Räunmng deS 'Elsaß sein eigenes Gebiet zurückzuerhalten und auf dieser Grundlage einen ehrenvollen Frieden zu schließen. Wer die heutigen Machthaber in Frankreich

sinh von solcher Mäßigimg noch sehr weil entfernt, wie aus den lei denschaftlichen Erklärungen des alten Ribot, früheren Ministerpräsidenten «nd jetzigen Ministers des Wüste ren, mit. aller Klarheit hervorgeht. Frankreich will, wenn anders die Worte seiner gegenwärtigen Minister und die Zustimmung seines Parlamentes vollwertig zu nehmen sind, den Krieg unbedingt fortsetzen bis zur Rückeroberung von Elsaß-Lothringen, Diese amt lichen französischen Erklärungen bedeuten den Krieg bis zur vollständizen

Niederlage einer der beiden Kampft parteien. also Krieg auf eine nach unabsehbare Zeit! Dr. v. Kühlman« sagte vor dem deutschen Reichstag: „England hat sich nach zuverlässigen Nachrichten Frankreich gegenüber diplomatisch verpflichtet, solange für die Rückgabe Elsaß-Lothringens politisch und mit Waffen einzutreten, als Frankreich selbst an dieser Forderung festhält." Danach könüte England, auch wenn es wollte, keinen Frieden schließen, solange Frankreichden Krieg, wegen Elsaß-oLthri.ngen sortsetzeu

will, und nach den Erklärungen seiner Minister.will Frankreich tatsächlich in dieser Frage bis zum bit teren Ende gehen. In der päpstlichen .Friedensnote, waren Gebiets fragen erwähnt wie beispielsweise „die zwischen Ita lien und Oesterreich, zwischen Deutschland und .Frank reich erörterten", bezüglich welcher der Papst den Wunsch ansspricht, „daß in Anbetracht der -unermeß lichen Segnungen eines Friedens, dessen Tvuerbestand durch die Abrüstung verwirklicht würde, die.streiten den Parteien ihre Ansprüche in versöhnlichem

auf die Papftnote enthalten in dieser Hinsicht keine ausdrücklichen Zugeständnisse, aber auch keine ausdrücklichen Ablehnungen. Man glaubte dar aus schließen zu können, daß die Mittelmächte aus Liebe zu einem dauernden Frieden auch sogar in Vie sen Fragen zu Verhandlungen und zu Entgegenkom men bereit wären. Dieser Auffassung ist Staats- sekrerär v. Kühlmann in seiner ReichstagsrcLe sehr entschieden entgegen. getreten, indem er sagte: „Achs Sie Frage: kann Deutschland in Bezug auf Elsaß? Lothringen Frankreich

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Pagina 2 di 4
Data: 05.09.1914
Descrizione fisica: 4
gar nicht verwunderlich und dem französischen Natio nalcharakter ganz entsprechend, wenn nach dem Sedan, welches abermals bevorsteht, der Sturz der Republik erfolgen und entweder das Königtum oder gar das Kaisertum ausgerufen würde. Daneben werden es Kommune und Jakobinertum kaum unterlassen, die Zeit der höchsten nationalen Aufregung für ihre Zwecke auszunützen, auch ihrerseits Sündenböcke zu ernennen und an den Ernannten ihren Blutdurst zu stillen. Frankreich hat einen überaus gefahrvollen

werden. Das mag für ein Volk wie das französische furchtbar schwer sein, zumal der neue politische Kurs Unter Verminderung der Mittel und des Besitzstandes angetreten werden muß. Die siegreichen Deutschen stehen vor der Not wendigkeit, eine solche Ordnung der Dinge zu schaf fen, daß eine Wiederkehr der bisherigen unleidlichen Zustände unmöglich gemacht wird. Darum wird sich Deutschland im Friedensschluß eine solche strategische Position sichern, daß Frankreich vernünftigerweise gar nicht mehr daran denken

kann, den Frieden zu stören. Alle jene Stellungen, um welche die deutschen Armeen so schwere Kämpfe haben führen müssen, um sich den Weg zum Zentrum der französischen Macht zu bahnen, dürften im kommenden Friedensschluß nicht mehr an Frankreich zurückgegeben werden. Die Deutschen sind entschlossen, diesmal ganze Arbeit zu Lun, und dar um werden sie den Franzosen den Garten zwar wie der zurückgeben, aber den Gartenzaun und die Schlüs sel zu den Gartentoren dürften sie zurückbehalten. Das ist das Recht

des Siegers und das ist ein Gebot sowohl der eigenen Sicherheit wie auch der Sicherung des Weltfriedens. Frankreich gilt als eines der reichsten Länder der Welt. Fast alle Staaten stehen im französischen Schuldbuch.. Frankreich hat seine finanzielle Ueber- macht namentlich in den letzten Jahren in ausge sprochen dreibundfeindlichem Sinn ausgenützt. Der gegenwärtige Präsident der französischen Republik ist es gewesen, welcher den Grundsatz proklamierte, daß Frankreich sein Geld nur mehr jenen Staaten

leihen werde, mit deren Politik Frankreich einverstanden sein kann. Das französische Geld war ein Hauptsaktor der Weltpolitik geworden und hat das Wesentlichste beigetragen, den heutigen Weltkrieg zu entfesseln. Dar um wird das siegreiche Deutschland auch auf diesem Gebiete den Hebel ansetzen, um den Frieden dauernd zu sichern. Ein Krieg ist wie ein Prozeß. Wer ver liert muß auch für die Kosten aufkommen. Die Kosten eines modernen Krieges sind ungeheure. Denn zu den Kriegskosten sind nicht bloß

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Pagina 2 di 4
Data: 04.11.1914
Descrizione fisica: 4
, welche gütig,, uachsichtig, geduldig- und alles DerMl»zend ist. In Tirol ist -dieses Asyl -Äelfstch durch- Ne Kran« fett bekanirt geworden, welche in den Jahren seines. Bestandes dort Äste liebevoKe Wegestätte, gefundM Möchte es -diesen Zeilen gelingen, überall dort Eingang zu fmden, wo- einerfeiks die Manen hvM rtmigslos und verlassen darniederliegen, und wo M- Kleines Feuilleton» Die beiden Frankreich., -Die „Stimmen" haben B-sters schon Nachrichten über das Wiedererwachen re- llgiösen Geistes

in Frankreich gebracht. Bon anderer Seite wurde dem widersprochen und auf Erscheiuun- tzen hingewiesen, die von der Fortdauer der anti religiösen Strömung, namentlich in Regierungskreisen, Zeugnis ablegen. Die Aufklärung brachte letzthin ein Werales Blatt Italiens, das aussührte, es^ gebe zwei Frankreich in der Gegenwart: Das Frank reich der Schlachtfelder, edel, großmütig, ritterlich, geeinigt und geläutert durch die Vaterlandsliebe, durch die Opfer, die es bringt und durch- den wieder erwach ten

religiösen Eifer; und das offizielle Frankreich, das Frankreich von Bordeaux, gcntz unähnlich dstfem ersteren Frankreich und ganz befangen in alten Jako binertum mit feiner Freimaurer-Oligarchie. —- Einen Ähnlichen Gedanken Khrte dieser Tage die katholische Zeitung ,/Croix" aus, indem sie Paris und Bordeaux einander gegenüberstellte. In Paris schweigt der Streit der Parteien. Die Nähe des Feindes, die Nähe der Gefckhr hat die Gemüter geeinigt. In Bordeaux herrscht -das „anoien regime

, daß man ihnen ein religiöses Zeichen um den HÄs hänge, Muß zürückstchen vor dem fanatischen Religionshasse der ,ParlaMents-!Satrapen. . So steht aus der einen Seite das Frankreich- das glaubt und kämpft und aus der andern das Frankreich, das ohne Rücksicht au f den Kampf, der drohertd wogt, seine Verfolgungen nicht aufgibt. !Man kann nur wün schen, daß auf die Granaten, welche töten, die Gra naten folgen Mögen, welche reinigem Ein Franzose über die geringe Hilfe Englands. Die ,-Morningpost" veröffentlichte kürzlich

einen be merkenswerten aus Lezignan vom. 22. d. M. datierten und mit ,,im' sincere ami!“ unterschriebenen Brief eines Franzosen, in dem es heißt: „Die französische Presse zitiert einen Artikel Ihres Blattes, in dem ausgeUhrt wird, England müsse Anstrengungen machen, die seiner Sache und den Anstrengungen der Verbündeten würdig seien. Darf ich Ihnen sagen, daß die große Mchrheit der Franzosen täglich das selbe sagt? Frankreich lebt nur für detr Krieg. Sein Volk, sein Geld und seine Verkehrsmittel stehen

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Pagina 2 di 2
Data: 11.07.1916
Descrizione fisica: 2
frucht losen Kämpfen, bei welchen sich Frankreich weit über seine Kräfte angestrengt hat, am Ende ihrer militäri schen Leistungsfähigkeit. Wenn in Frankreich bereits die Sechzehnjährigen in militärische Schulung genom men werden, so weiß man, wie viel es dort geschlagen hat. Frankreich hat am Kriege teilgenommen, um Elsaß-Lothringen zurückzugewinnen. Ruhig denkende Franzosen müssen sich gestehen, daß dieses Kriegsziel schon heute als unerreichbar zu betrachten ist, und daß Frankreich den Krieg

gezollt hat. Der Friedensgedanke bricht sich in Frankreich mehr und mehr Bahn, und das französische Volk hat das grausige Schlachten noch mehr satt als jedes andere Volk. Dazu haben die Ereignisse um Verdun ganz wesentlich beigetragen. Verschiedene Blätter wußten nun zu melden, daß das elementar hervorbrechende Friedensbedürfnis des französischen Volkes den Hauptgegenstand der acht tägigen geheimen Verhandlungen der französischen Kammer gebildet habe. Eine sehr starke Minderheit hätte in der Kammer

noch einmal kriegswillig gemacht und damit auch das Mini sterium Briand und den Präsidenten Poiucarö gerettet. ' ________ Wenn auch kein Fernstehender mit Sicherheit sagen kann, wie viel Wahres und Unwahres in die sen Blättermeldungen enthalten ist, so kann doch aus den sonstiger? Anzeichen der zunehmenden französischen Kriegsmüdigkeit geschlossen werden, daß die erwähn ten Meldungen nicht so unwahrscheinlich klingen. Wenn das Gemetzel noch lange fortdauern soll, bietet Frankreich das ergreifend traurige Bild

einer rasch sich verblutenden Rasse. Immer wieder klagen französi sche Politiker in den öffentlichen Blättern, wenn nicht bald, ja wenn nicht sofort gesiegt werde, werde der Endsieg — an welchen alle Franzosen sozusagen schandenhalber glauben — in Frankreich bloß mehr Frauen, Kinder und Greise finden. In Frankreich ist die Kriegsnot nicht so fast an Kriegsmitteln wie an Menschenmaterial bereits auf das höchste gestiegen, und die Franzosen brauchen einen schnellen Sieg. Die ser

erzielt wurden, die Fran zosen reichlich ihr Blut verspritzen. , Darob ist die Enttäuschung in Frankreich sehr groß. Und die Engländer wissen keinen andern Trost, /als eine Kampfesweise vorzuschlagen, welche bei ihrer 'Durchführung den Krieg unabsehbar verlängern, Nord frankreich und Belgien in eine' Wüste verwandeln und die französische Nasse fast zur Ausrottung führen müßte. So ist es kaum denkbar, daß die Franzosen auf diesen Rat der Engländer, welcher recht selbst süchtigen Motiven zu entspringen

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Pagina 1 di 2
Data: 16.09.1918
Descrizione fisica: 2
ist, durch die Tschechv-Slovaken und Weißen Gardisten über Si birien nach Japan und Amerika oder über Archangelsk nach Frankreich und England schärsstens -verurteilt und nachdrücklichst versichert wird, daß alles ««gewendet wird, um das Gold dem russischen Volke als dewf rechtmäßigen Eigentümer zurückzugeben. Me, die gu diesem Raube Beteiligt sind, werden nach ihrer Eru ierung Mit den schärfsten Strafen wie Konfiskation MSs Eigentums und Erschießung bedroht. Tschitschernis Antwort auf die Protestnote

würden. Wie zurückhaltend die Stimmung in Frankreich ge genüber der Friedensidee in den maßjgebenden Kreisen ist, mag man aus einem Arttkel entnehmen, worin der Pariser Korrespondent der Basler Nachrichten den Eindruck der aus Deutschland hinüber tönenden Frie- deilsstimmeu feststellt. Ter Artikel Mag auch zur Kennzeichnung- der ^Sbimmung gut sein, in welche nun der Vorschlag unserer Regierung hineingerät. Der Korrespondent der „Basler Mchrichjten" schireibt, dast die Friedensstimmen, die sich in Deutschland er heben

in Frankreich kein günstiges Echo fänden. Mat» kk rate sagen, daß das ganz naÄ-rlich sei angesichts der ge genwärtigen Erfolge; es werde aber anders werden, sobald die militärische Lage wieder ms Gleichgewicht ^kommen sei. Für Frankreich sei das Fortbestehen eines starken Rußland eine Lebensfrage. Wenn Frank reich für seine Sicherheit Ampst, so kämpft es auch Ur die Umgestaltung der gegenwärtigen Verhältnisse im Osten: für die Nichtigkeitserklärung der Verträge von Brest-Litowsk und ihrer Zufatzje; str

die Aufrich tung eines polnischen Reiches mit allen polnischen Provinzen und einen Zugang zum Meere; es kämpft Kr die Rückkehr von Elsaß-Lothringen und für Vergütung der angerichteten Kriegsschäden. Die Franzosen finden, daß es an Deutschland sei, ihnen zu zahlen. Wenn ein Verständigungsfrickien möglich wäre, meint der Korrespondent, so wäre er — was Frankreich angeht, nur aus dieser Basis möglich Aber an die Möglich keit eines Verständigungssrickens habe man in Frank reich mit wenigen Ausnahmen, nie

geglaubt. Man wisse sehr wohl, daß die in Teuttchland herrschendje Klasse sich niemals freiwiWg den ftanzöfischen Be dingungen fügen wird und den Glauben an die Mög lichkeit einer innerpolitischen Umwälzung in Deutsch land lMben die einen- nie gehabt und die andere« längst verloren. Darum ist für Frankreich „Krieg" die Losung. Frankreich hübe in diesem Kampf alles für feine Existenz eingesetzt,, es wolle als Grostistacht leben-. — Das genannte Blatt fügt hinzu, dast sich Deutschland mit der gleichen

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Pagina 1 di 2
Data: 08.06.1918
Descrizione fisica: 2
zeuge bewarfen die gegnerischen Flugfelder in der Eebene, bei der Eisenbahnstation Mez- zot'orona und auf der Straße von Quero? uach Feltre auf dem Marsche befindliche Kolonnen mit mehr als fünf Tonnen Bomben. o Die Zertrümmerung Oesterreichs neuerdings als feindliches Kriegsziel G e n f, 7. Juni. Nach einer aus Paris erngelang- ten Meldung ist bei dem am 3. Junr in Versailles ab gehaltenen Kriegsrat vereinbart worden, als ein von Frankreich, Großbritannien und Italien anzustrebendes Kriegsziel

von der Ajsne bis zur Marne. , Das.Kampfziel der Deutschen an der Westfront sind nicht neue Eroberungen, sondern eine solche Zer- mürbung des feiirdlichen Kriegswlllens, daß der .Ab schluß eines dauerhaften und billigen Friedens mög lich ist. Es fragt sich, inwieweit die neuesten, auch von den Gegnern als bedeutend anerkannten Erfolge der Deutschen dieses ersehnte Ziel nähergebracht haben. Ter Schauplatz der mörderischen Kämpfe ist Frank reich, das nämliche Frankreich, welches seit Ausbruch des Krieges

bis zum heutigen Tage auch die Haupt last des großen Ringens an der Westfront zu tragen hatte. Tie französische Rachsucht war eine der Trieb federn beim Zusammenschluß der feindlichen Koalition und beim Ausbruch des Weltkrieges. Heute ist ein französischer General Oberbefehlshaber aller feindlichen Heere, aber die wirkliche Leitung des gegnerischen «Mi M ma| Mm her den Engländern und deren amerikanischen Vettern. Frankreich muß mit seiner Forderung nach dem Be sitz von Elsaß-Lothringen für die Angelsachsen

nicht ausreichen sollten, abermals überirdische Kräfte die Entscheidung zu Gunsten Frankreichs bringen wer den. Diese Zuversicht mag heute noch sehr zahlreiche Franzosen beseelen. Es ist ausgeschlossen, daß. heute die Massen des französischen Volkes der.Einsicht zu gänglich wären, Frankreich, kämpfe für eine unge rechte Sache und schon aus diesem Grunde sei eine wunderbare Hilfe undenkbar. Wer bei vernünftigem Nachdenken können es sich die Franzosen doch nicht verhehlen, daß die heutige Kriegslage gegenüber

je ner rm September 1914 eine sehr verschiedene und für Frankreich ungünstigere ist, und daß deshalb das erhoffte Wunder an der Marne diesmal bedeutend größer aus fallen rnüßte, Sicher ist> daß eine für Frankreich verlorene neue Schlacht an der Marne ganz außerordentliche Wirkungen ausstrahlen würde, nicht bloß strategische und politische, sondern ganz vornehmlich moralische. Damit wäre jener Bänn, hvelchen die Legende vom ,(Wunder gn der Marne" ans das französische Volk gelegt, endlich gebrochen

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Pagina 2 di 4
Data: 12.04.1916
Descrizione fisica: 4
diplomatischen und militärischen Borberatungen Ende März oder zu Anfang April in Paris der entscheidende Kongreß des Vierverbandes zusammentreten soll, um für die angekündigtc große Frühjahrsoffensive und über weitere Pläne definitive Beschlüsse zu fassen. Kürzlich gaben sich die leitenden Minister und die Höchstkommandierenden von Frankreich, Eng land und Italien sowie politische und militärische Vertreter von Rußland, Belgien und Serbien in Paris ein Stelldichein. Graf Cadorna war schon

. Aber auch ohne diese Andeutungen von gegnerischer Seite wäre es ziemlich klar gewesen, was die Pariser Beratungen zu bedeuten haben'. Der Vierverband steht vor der schwierigen, wenn nicht unlösbaren Aufgabe, nach 20 Monaten Welt krieg einen vollständigen Wechsel des Kriegsglücks und der gesamten Lage herbeizuführen. Frankreich möchte frei werden von der feindlichen Okkupation seiner reich sten Gebiete, Belgien, Serbien und Montenegro möch ten wieder hergestellt werden, Rußland möchte seine verlorenen Provinzen zurückerhalten

zur N a ch- a h m u n g der Methode der Zentralmächte geraten haben. Voraussetzung dafür wäre, daß für den Vier verband das Prinzip der Einheitlichkeit der Krieg führung mit allen seinen Konsequenzen festgelegt und unerbittlich durchgeführt würde, daß also beispielweise die englischen Truppen in Frankreich sich unter fran zösischen Oberbefehl stellen, daß Italien nach Bedarf Truppen nach Frankreich abgibt oder von dort Trup pen erhält, daß auf dem Balkan je nach 'Bedarf und Befehl alle verbündeten Staaten Truppen

einen sehr schweren Stand. Die Franzosen — in diesem Fall wohl auch die Engländer und Russen — sind der Ansicht, daß die entscheidende Front augenblicklich die Westfront sei, und daß im Verhältnis zum französischen Kriegs schauplätze der italienische sehr nebensächlich sei, indem bei einem Siege in Frankreich der ganze Krieg für den Vierverband entschieden wäre und dann auch! Italien vollends auf seine Rechnung käme, was, wenn auch Graf Cadorna noch längere Zeit so wie bisher an der österreichischen Front siegen

würde, durchaus nicht im gleichen Maße der Fall wäre, sobald die Ereignisse in Frankreich noch weiter schief gehen sollten. Aber die Italiener waren bisher der Meinung, daß nach dem 8acio egoisrno das Hemd näher liege als der Rock, und daß die ganze Beweisführung der Bundesgenossen auch nur Egoismus sei, indem den Franzosen und Engländern die Dinge in Frankreich viel näher gingen als jene in Italien. Namentlich Graf Cadorna wollte bisher absolut nicht einsehen, warum Italien sein eigenes Gebiet gefährden

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Pagina 1 di 2
Data: 02.09.1914
Descrizione fisica: 2
: Die Festung Givet ist am ZI. August gefallen. Es ist im deutsch-französischen Krieg der letzten Wochen ausgefallen, daß die Festungen in Belgien und Frankreich nur wenige Tage standhielten. Die Grenzsestung Givet fällt verhältnismäßig spät, nach dem längst schon die deutschen Truppen links und rechts von ihr sich in französisches Land ergossen haben. Dafür ist aber der Fall dieser Grenzfeste von so größerer Bedeutung. Givet liegt an der Maas, auf dein Wege von Namur nach Carleville. Der Rückzug

zu bringen. Im Zentrum und am rechten Flügel zwischen Lo thringen und den Vogesen ist die Lage unverändert. Die französische Regierung will ihren Sitz nach Bordeaux verlegen. Rom, 2. Sept. Das „Giornale d' Jtalia" meldet ans Marseille unter dem 1. ds.: Nach zuverlässigen Nachrichten aus Paris dürste die französische Regie rung wahrscheinlich ihren Sitz nach Bordeaux ver legen. Der Luftkrieg in Frankreich. Paris, 1. Sept. (Via Rom.) Es würde eine Esca- drille gepanzerter und mit Mitrailleusen

im Jahre 1855. Da mals führten Frankreich und England und schließlich auch^Sardinien Krieg gegen Rußland zum Schutze der Integrität des türkischen Reiches. Der Krieg wurde hauptsächlich auf der Halbinsel Krim geführt und er reichte in der berühmten Belagerung von Sebastopol seinen Höhepunkt. Damals hat Oesterreich Rußland zur Nachgiebigkeit gezwungen und die alliierten West mächte Frankreich und England aus großer Verlegen heit gerissen. Der Krieg wäre mit der Erstürmung von Sebastopol noch lange

. Es ist eine Eigenheit der russischen Politik und seines Kaiserhauses, daß alle ehemaligen Gegner am russischen Hofe Versöhnlichkeit gefunden haben mit Ausnahme u n s e r e r M o ri ll r ch i e. Es sei erinnert an Frankreich und England, welche der russischen Politik so oft und so empfindlich geschadet haben und heute die Alliierten Rußlands sind, es sei auch erinnert an Japan, welches Rußland so biespiellos geschädigt und gedemütigt hat und trotz dem mit dem Zarenreiche sich anscheinend bleibend versöhnen konnte

seit Jahren mit großer Zuversicht die sichere Hoffnung vertreten, daß die beiden Zentralmächte zu Lande ohne Zweifel siegen werden. Heute, wo Frankreich bereits den halben Feld zug schon verloren hat und wo sich die Ueberlegenheit der beiden Kaisermächte über ihre Gegner in der Bewaffnung, in der Führung und in allen Imponde rabilien so augenfällig zeigt, kann die zuversichtliche Hoffnung auf den endlichen Sieg wohl mit noch viel größerem jRechte ausgesprochen werden. Der Sieg wird nicht leicht

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Pagina 1 di 2
Data: 03.08.1916
Descrizione fisica: 2
625 Quadratkilometer beträgt. Bei den Gefangenenzahlen tritt der Unter schied noch viel deutlicher zu Tage. Es soll nur da ran errinnert werden, daß die Gefangenen- und die Beutezahlen bei Verdun zurzeit 320 Offiziere, 30.4M Mannschaften, 189 Geschütze und 332 Maschinenge wehre betragen. Tie Stimmung in Frankreich. Bern, 2. Aug. In Besprechung der Stimmung in Frankreich sagt das Berner Tagblatt: Hoffentlich sehen Frankreichs Führer ein, daß die beste Politik die sei, Frankreich einen guten Frieden

die Einberufung der Geistlichen in Frankreich führte. Ein Neutraler, der im Juli Mittelffankreich be reiste, gibt in der Augsburger Postzeitung beachtens werte Mitteilungen über seine Eindrücke, über den Be ginn der Anarchie in Frankreich, über die zuneh mende Landflucht der französischen Bauern, die durch die Einberufung und Entfernung des Großteils der Seelsorger fo weit gefördert wurde, daß sie allein schon zu einer inneren Katastrophe für Frankreich führen muß. Frankreich kann diesen inneren Zusam

und Verdruß, den Kummer über das zuneh mende Elend, das sie stets vor Augen sehen, an Leib und Seele gebrochen. Jetzt rächt sich an Frankreich bitter die Trennung von Staat und Kirche. Die meisten Seelsorger sind, wenn sie sich halbwegs auf den Beinen halten konnten, eingezogen worden, ent weder an die Front oder hinter der Front für Schrei ber- und Verwaltungsarbeiten, zur Ablösung der jenigen Kräfte, die in den Schützengräben, in den Festungen usw. bessere Verwendung finden könnten. Selbst sechzig

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Pagina 1 di 4
Data: 17.02.1917
Descrizione fisica: 4
in Frankreich an Kohle, an Zucker, an Spiritus, an Petroleum, Milch, Butter und Eiern. Die Deutschen sind zwar blockiert, aber Frankreich auch. Die Unterseeboote und Dread noughts, mit denen sich Frankreich selbst blockiert, heißen Sorglosigkeit, Zusammenhanglosigkeit, Fahrläs sigkeit und Unfähigkeit. In Frankreich organisiert mau die Hungersnot, während die Franzosen erwartet haben, daß die Verproviantierung von London orga nisiert werde. Wien, 17. Febr. Amtlich wird verlautbart: Oestlicher

gegen Deutschland alles erhofft.) 1 [. „Deutschland ist blockiert, aber Frankreich auch". Bern, 16. Febr. Zu den in Frankreich rasch aufeinander folgenden Einschränkungsinaßnahmen Tie U-Bootfperre und der Landkrieg. Berlin, 17. Febr. Wie der Londoner Gewährs mann der Vossischen Zeitung aus maßgebenden Krei sen meldet, sieht man in England den augenblicklichen Zustand des Seeverkehres als gefahrdrohend für die Operationen an der französischen und italienischen Fron! an. 'Italien brauche für größere Operationen

. Haag, 16. Febr. Die holländische Stoomboot Maatschappil mrd die Bataafsche Petroleum-Maatscha- pil erhirslten auf ihre Anfrage, ob die Regierung die Bewilligung zur Ausfahrt nach England erteile, eine bejahende Antwort. Tie FinanMrung des französischen Krieges. Bern, 16. Febr. Wie die Lyoner Blätter mel den, hat die Kammer den Gesetzentwurf angenommen, wonach -die Bank von Frankreich für Kriegsdauer ernrächffgt wird, die dem Staate gewährten Vor schüsse von 9 auf 12 Milliardeu zu erhöhen, fer ner

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Pagina 2 di 4
Data: 26.09.1914
Descrizione fisica: 4
, aber gescheiterten Man, die Kunstwerke aus Frankreich fortzuschleppen. An Wahrheit wurde die Kathedrale nicht angezün det, sondern durch Artilleriefeuer beschädigt, weil unter dem Schutze einer weißen Fahne Signale vom Turme über die Stellungen der deutschen Truppen gesehen wurden. Die Behauptung, ich hätte eine Liste der Hu raubenden Kunstwerke aufgestellt, ist lächerlich und un Wahnwitz grenzend, ebenso der Gedanke, daß für die auch für uns tief bedauernswerte Beschießung andere als rein militärische Gründe

. Der König forderte die Minister aus, im Amte zu bleiben. Die Minister beschlossen daraus, den Wunsch des Königs zu erfüllen. Anzeichen religiöser Umkehr in Frankreich. Eigenbericht der „Neuen Tiroler Stimmen". lieber Mailand wird berichtet, daß das franzö sische Heer seit der letzten Woche auch einenBischof unter seinen K,o m b a t t. a n t e n hat. Es handelt sich um den Missionsbischof P. Pero z, der sich in Bangkok in Siam befand, als ihn die Nachricht von der Mobilisierung in Frankreich erreichte

. Er fuhr mit dem ersten Dampfer nach Marseille und begab sich von dort zu seiner Militärabteilung nach Be- sancon. Der Kommandant stellte ihn mit bewegten Worten den Truppen vor. Nun hat er sein bischöf liches Gewand mit der Uniform eines Unterleutnants vertauscht und harrt der Abberufung ins Feld. Das Charakteristische an diesem Vorkommnis be steht darin, daß dasselbe Frankreich, das seine Bischöfe Priester und Ordensleute verfolgte und vertrieb, sie in der Stunde der Gefahr mit offenen Armen

auf nimmt. Aber nicht nur die Diener der Religion nimmt es aus, sondern die Religion selbst. Der katho lische Abgeordnete Graf D e M u n hat einen Appell an den Klerus gerichtet, damit sich Freiwillige melden, die als Feldkapläne mit den Truppen ins Feld ziehen. Obwohl der Klerus in Frankreich ohnedies durch die Einberufung vieler seiner Mitglieder zum Waffen dienste sehr reduziert ist, hatte der Aufruf vollen Erfolg. Säkular- und Regularpriester meldeten sich. Für ihre Ausrüstung und ihren Unterhalt

Poet, der extremste Vertreter der Moderne, der seinen Aufenthalt in Paris trotz der drohenden Belagerung nicht verlassen hat, bestätigt in eurem Stimmungsbild, das er soeben im „Corriere della Sera" veröffentlicht, daß Paris wieder betet. Die Anrufungen der Allerheiligen-Litanei bilden den wrr- kungsvollen Schlußakkord seines Essays. ' Im Jahre 1910 hatte noch Payot, ein Inspek tor der republikanischen Schulen, geschrieben: „Es wird bald ein Tag kommen, wo die Landkarte des katholischen Frankreich

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Pagina 2 di 2
Data: 05.05.1916
Descrizione fisica: 2
keine grö ßeren Truppenmengen gesendet werden; auch sind die russischen Truppen begreiflicherweise unbewaffnet nach Frankreich gekommen. Der Wert dieser russischen Truppenlandung ist nicht so fast ein militärischer als ein moralischer. Das französische Volk, welches in diesem Kriege schon so sehr gelitten und über welches das Gefühl allgemeiner Verlassenheit in der höchsten Not zu kommen drohte, soll'beim. Anblick der russischen Truppen, welche der Zar auf dem Umwege über Ost asien nach Frankreich

gesendet hat, in der Ueüerzeu- gung gestärkt werden, wie fest und leistungsfähig das französisch-russische Bündnis ist und wie wenigstens Frankreich und Rußland auf Leben und Verderben zusammenstehen. Für die Engländer und Italiener ist es tief beschämend, daß sie jene Hilfe, welche Frankreich braucht, aus selbstsüchtigen Motiven nicht leisteten, während Rußland, obwohl selber geschlagen und nicht imstande, den weit ins Innere des Reichs vorgedrungenen Feind zurückzutreiben, sich trotzdem bereit

gesunden hat, auf dem denkbar mühsamsten Um wege dem bedrängten Bundesgenossen die nach den Umständen mögliche Hilfe zu senden. Irgend einen größeren militärischen Wert haben die russischen Truppensendungen nach. Frankreich augenblicklich nicht. Ob etliche Tausend Russen auf der französischen Front stehen, und mögen es auch Elitetruppen sein, kann beim Kampf von Millionen heeren keinen Ausschlag geben. Beim Herannahen der besseren Jahreszeit, wo auch der Weg durch das nörd liche Eismeer frei

wird, könnten allerdings die russi schen Truppentransporte nach Frankreich sehr gestei gert und beschleunigt werden, zumal Rußland zum nördlichen Eismeer während des Krieges einen zweiten Schienenstrang gebaut hat. Aber die große Schwierig keit, welche auch diese Aussicht^ sehr stark herab mindert, ist der Mangel an Schiffsraum, an dem der Vierverband so empfindlich leidet. Um Armeen zu transportieren, welche für die Entscheidung des Welt krieg ins Gewicht fallen, würden große Flotten nötig

und nicht in Wirklichkeit umgesetzt werden zu können. Während der Vierbund alle seine Truppen wegen des geographischen Zusammenhangs seiner Länder verschieben kann, wohin er will, und ebensowohl Deutsche und Oesterreicher oder Ungarn auf dem Balkan und in Asien wie Türken und Bul garen an der West- oder Ostfront kämpfen können, ist es nach Lage der Dinge- ausgeschlossen, daß stär kere russische Streitkräfte in Frankreich oder stärkere Kontingente der Westmächte an der Ostfront fechten. Leichter möglich wäre

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Pagina 2 di 2
Data: 17.03.1916
Descrizione fisica: 2
können. Ja, noch besser, Oester reich bereitet eine furchtbare Massenoffensive am Jsonzo vor. Das Gesamtmanöver scheint somit von ziemlich großer Ausdehnung zu sein. Es wäre kin disch, dessen Grenzen gegenwärtig abstecken zu wollen." Clemenceau ist also der Ansicht, daß Frankreich in seinen gegenwärtigen Bedrängnissen von Italien eine nennenswerte Hilfe nicht zu erwarten hat, da die Zentralmächte planmäßig Zusammenarbeiten und Italien ausreichend durch Oesterreich-Ungarn in Schach gehalten wird. Diese Ansicht

, daß Italien seine Macht nicht ohne größte Gefahr teilen kann, ist nach übereinstimmenden Meldungen auch vom Grafen Cadorna stets vertreten worden. Nach dem Besuch Briands in Rom und im italienischen Hauptquartier hat es allerdings geheißen, Cadorna habe nun seinen Widerstand gegen eine Verwendung größerer Truppen- massen auf anderen Kriegsschauplätzen aufgegeben. Nach den gleichen Meldungen sollten der Zeitpunkt und das Ausmaß einer Entsendung italienischer Tru sten nach Frankreich erst bei den für Ende

März oder April in Aussicht genommenen Beratungen der ver bündeten Generalstäbe bestimmt werden. Unterdessen ist aber der Kampf in Frankreich bereits entbrannt und droht entscheidende Bedeutung zu gewinnen. Wenn jemals, so ist die Mithilfe Italiens im gegenwärtigen Augenblick für Frankreich wertvoll und notwendig. Falls es richtig ist, daß der Hauptzweck der Reise Briands nach Rom die Erwirkung der italienischen Hilfe für die geplante Offensive der Franzosen und Engländer an der Westfront

gewesen ist und daß Ita lien dieses Ansuchen nicht endgiltig abgelehnt hat, so ist es als sicher anzunehmen, daß dieses Ansuchen jetzt unter dem Eindruck der Ereignisse von Verdun in sehr dringender Form erneuert worden ist. Denn Frankreich hat augenblicklich die Mithilfe fremder Truppen sehr nötig. Bei Verdun müssen starke Kräfte zusammengezogen werden, und es besteht, wenn nicht Ueberfluß an Streitkräften vorhanden ist, die Gefahr, daß andere Frontstücke in gefährlicher Weise von Truppen entblößt werden. Anderseits

sind aber für Italien alle jene Erwägungen, welche dem Gra fen Cadorna jede Schwächung der italienischen Front und ihrer Reserven so gefährlich erscheinen ließen, noch immer in voller Geltung. Italien steht also wegen seines Bundesverhältnisses zu Frankreich vor einem sehr schwierigen und bedeutsamen Entschlüsse, und diese Schwierigkeiten dürften der andere Grund für die Reise des Königs nach der Hauptstadt ge wesen sein. Man mag neugierig sein, ob sich die Meldung der „Neuen Züricher Nachrichten

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