2. Abendausgaben
Hotel gegangen, hatte dort auf das eleganteste gelebt und seine Hotelfchuld im Betrage von 800 Franken mit einem Scheck bezahlt, der ans eine Berliner Bank ausgestellt war. Der Scheck war gefälscht. Durch Zufall traf Savini in Mailand Natanson und veranlrßte seine Verhaftung. Für dieses Ver¬ brechen erhielt der Schwindler eine längere Ker- kerstrafe, die er in Pallanza verbüßte, auf die er nunmehr wieder dem Mailänder Gerichte überstellt wurde
. Während- seiner Strafhaft waren ans den verschiedensten Städten Deutsch¬ lands, Oesterreich-Ungarns, Franiieichs, Ru߬ lands, Schweiz usw. viele Auslieferungsbegeh¬ ren eingelangt, gleichzeitig wurde auch bekannt, daß Natanson bereits viele Strafen wegen Hotel¬ betrügereien hinter sich hat. Bei der seinerzeitigen Festnahme fand man bei ihm eine große An¬ zahl gefälschter Scheckbücher von deutschen, fran¬ zösischen, österreichischen und russischen Banken, die auf den Namen
zusammen acht Jahre Kerker zndiktiert. Einige dieser Strafen hat er noch zu verbüßen. Aus Frankreich ist neuerlich eine Anzeige wegen eines Betruges in der Höhe von 2000 Mark zum Nachteile des Direktors vom Hotel Hamburg eingelaufen. Ebenso wur¬ den auch aus zahlreichen anderen Städten neuer¬ liche Missetaten des 'Schwindlers bekannt. Unter anderem betrog er auch im Jahre 1913 in Monte Carlo, nachdem ■ er seine ganzen Barmittel am Spieltische
verloren hatte, den Direktor des Grand Hotel Mediterraneo um 1000 Franken. Durch die Nachforschungen wurde festgestellt, daß gegen Natanson eine Unzahl von Steckbriefen erlassen wurde, in denen allerdings nicht Herr Natanson, sondern ein Graf Johann Sgusatiew, Graf Stanislaus WaLowschi, ein Baron Henry de Cars, Dr. v. Linck gesucht wird, unter welchen Namen Natanson seine Schwindlereien verübt hat. Allerdings sind die -letzteren der Namen, deren