¬Fridolin Plant's¬ Reise-Führer durch Vinschgau, Oberinntal bis Landeck und die Seitentäler
- bayerischen Einfall im Jahre 1703 heimgesucht, in welchem die Tiroler ihre Vaterlandsliebe mit einer so glorreichen Tapferkeit und Hingebung, trotz aller früheren bitteren Er fahrungen und Drangsale, auf das glanzvollste bewiesen, so daß durch den Heldenmuth dieses kernigen Gebirgsvolkes Tirol für Oesterreich gerettet wurde. Die Franzosen zogen den bayerischen Kurfürsten Max Emanuel auf ihre Seite. Die bekannte furchtbare Niederlage der Bayern an der Pontlatzer Brücke im Oberinntal verschonte Vinschgau
vor neuen Kriegs- gräueln ; von solchen wurde leider Nord- und Südtirol heim gesucht; jedoch scheiterten die Pläne der Feinde an der felsenfesten Treue und Tapferkeit des Tiroler Volkes und sowohl Franzosen wie Bayern wurden bald aus dem Lande gejagt. Vinschgau hatte nun bis zum Jahre 1796 Zeit, sich von den ausgestandenen Schädigungen zu erholen. Die Schrecken der französischen Revolution verafllaßten die übrigen Staaten Europas zu einem Bündnis gegen Frankreich; jedoch der Feldherr
des republikanischen französischen Heeres, Napoleon, kam ihnen zuvor und erklärte 1792 Kaiser Franz den Krieg. Nun kamen über dieses arme Vinschgau wieder traurige, blutige Zeiten, und ich habe den Einfall der Franzosen 1796 in Tirol zu erzählen. Ich halte mich dabei an meine im Tiroler Ehrenbuche auf dem Berg Isel einverleibte Schrift: „Aus Tirols Ehrentagen' um so lieber, als damals gerade ein Meraner, der Landesschützenmajor Jos. Graf Hendl, eine ehrenvolle Rolle gespielt hat und mir geschichtliches Material