23 risultati
Ordina per:
Rilevanza
Rilevanza
Anno di pubblicazione ascendente
Anno di pubblicazione discendente
Titolo A - Z
Titolo Z - A
Libri
Anno:
1897
¬Eine¬ Dörcherfamilie. Die Wilderer [u.a.] : drei Original-Erzählungen.- (Bilder aus dem Tiroler Volksleben ; 3)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/148636/148636_50_object_5381227.png
Pagina 50 di 265
Luogo: Bozen
Editore: Auer
Descrizione fisica: VII, 254 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Segnatura: II 3.684
ID interno: 148636
einmal zu sehen; ein Grund war wohl mitunter die Sehn sucht, Zu erfahren, was aus StöfL und Afra geworden sei. Der Maler blieb zwei Tage in der Hütte des Land fahrers ; Afra hatte ihm in der Stube das schönste • Bett aufgerichtet; die Kinder aber wunderten inzwischen auf das Heu und in die Kammern. Zwar schlief der Maler nur auf einem Strohsacke und fand nicht die Leckerbissen der Stadt, doch er sah sich von allen geliebt und fühlte sich da heimisch; er war nicht zu bewegen, ins Wirth.shaus

zu gehen. Die Kinder waren ihm in dieser so'kurzen Zeit so anhänglich geworden, daß alle immer in seiner Nähe sein wollten, und Afra nur abzuwehren hatte, daß sie ihm nicht Zu lästig fielen; doch das kindliche Gemüth des Malers rief sie immer wieder herbei. In Stöfele entdeckte er große Anlagen. Man hatte sich nun gegenseitig Alles haarklein er zählt; der Maler hatte gesehen, daß er den Grund zu einer schönen, glücklichen Ehe gelegt habe oder wenigstens dazu behilflich gewesen sei, und es reute

ihn leicht. Es war nun Zeit zur Abreise. St oft hatte sich eine Kalesche geliehen und ließ es sich nicht nehmen, den Maler mit seinem Fuchs nach Imst zu führen. Stöfele sollte sie be gleiten. Beim Abschiede konnte Afra ihre Thränen umnög- lich mehr Zurückhalten, die Kinder weinten mit. Der Maler legte noch drei Goldstücke unvermerkt in einem Papier eingewickelt auf den Fensterbalken, reichte noch Afra die Hand und versprach, mit Gelegenheit wieder einmal zu kommen und zu schreiben, dann trug

ihn der Fuchs mit den beiden Stöst im Galopp davon. Traurig schaute Afra mit den Kindern nach, bis endlich die Kalesche am Straßeneinbuge sich ihren Augen entzog. Auf der . Fahrt wurde nun über die Zukunft des Stöfele verhandelt. ■ Der Maler erbot sich, ihn auf ■ seine Kosten in Innsbruck studiren zu lassen, noch diesen Herbst solle er dahin wandern,

1
Libri
Anno:
1897
¬Eine¬ Dörcherfamilie. Die Wilderer [u.a.] : drei Original-Erzählungen.- (Bilder aus dem Tiroler Volksleben ; 3)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/148636/148636_51_object_5381228.png
Pagina 51 di 265
Luogo: Bozen
Editore: Auer
Descrizione fisica: VII, 254 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Segnatura: II 3.684
ID interno: 148636
um sich ein Jahr auf die Studien vorzubereiten. „Da thuu sie sich eine zu große Last auf/' erwiderte Stöfl; „das. wäre für rms ein zu großes Glück/' Doch der Maler blieb bei seinem Vorhaben, er ließ keine Ausrede gelten; Stöfele war endlich auch einver standen, obgleich er Vater und Mutter ungern verließ, und dem Maler konnte ja Stöfl nichts abschlagen; o, das Hoch- Zeitsmahl in Albauo konnte er ihm nie vergessen! Die Sache war ausgemacht, Stöfele sollte studiren; der Maler

werde ihm ein zweiter Vater sein. Mit diesen Verabredungen schied man in Imst. Und wirklich war Stöfl mit dem Buben nach einem Monate in Innsbruck. Stöfl ging nicht mehr in der Blouse, sondern er trug einen hübschen städtischen Anzug und wänderte mit den Büchern unter dem Arme der Haupt musterschule zu. Für Kost und Quartier und alles andere Nothwendige war durch den Maler reichlich gesorgt. Menschliche Wechselfälle. Wieder gingen dn' Halbdutzend Jahre' über StöM Familie hin; die Wiege war als ein überflüssiges

Möbe die Dachdille gebracht, das jüngste Kind, die Urscht schon die Schule, die anderen gingen an Groß« Orgelpfeifen ähnlich hinauf bis zum Stöfele, der in zwischen ein langer Stefan, ja selbst länger als der Vater geworden war, dem: er zählte schon 19 Jahre und war als Prämiam von der 6. Gynmafialklasfe in die Vakanz heimgekehrt; er hatte die letzten zwei Jahre nicht mehr in Innsbruck, sondern in Wien stndirt, wo sich /'ein väter licher Gönner, der Maler, inzwischen ansässig gemacht

2
Libri
Anno:
1897
¬Eine¬ Dörcherfamilie. Die Wilderer [u.a.] : drei Original-Erzählungen.- (Bilder aus dem Tiroler Volksleben ; 3)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/148636/148636_57_object_5381234.png
Pagina 57 di 265
Luogo: Bozen
Editore: Auer
Descrizione fisica: VII, 254 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Segnatura: II 3.684
ID interno: 148636
zunehmen. Afra sollte mm in Gottesnamen die Wirth- schaft des Mannes fortführen, die ältesten Mädeln wären ja auch schon alt genug, um zu helfen, es werde schon gehen, den Stefan solle man nicht ans seiner schönen Laufbahn Herausreißen, wäre schade um sein Taleick, er könne einmal der Familie mehr helfen, so meinte der Vom Maler kam auch bald ein Trostbrief, er sagte das Gleiche wieder Kurat; er versprach, für Stefan Vater sein zu wollen.- Am Allerseelentag erneuerte sich lebhaft der Schinerz

Afras, als sie die Gräber der Heimath besuchte, wie leid war es ihr, daß Stoff nicht im heimathlichen Gottesacker, sondern, weit draußen im fremden Lande ruhte, wo viel leicht keine Hand Weihbrnnn auf sein Grab spritzt und für ihn kein Kerzchen angezündet wird. Doch Gott und die Seelen kennen keine Entfernung; Afras zum Himmel gesendetes Geber erreichte Gott und den Stoff; damit tröstete sich Afra. Bald nach dem Allerseelentage reiste Stefan nach Wien ab. Er hatte dem Maler den Tag seiner Ankunft

in Wien geschrieben. Der Maler wollte ihm bis St. Pölten entgegenfahren und ihn abholen/ so lautete der letzte Brief des Malers. . Stefan sehnte sich ungemein, seinen Schmerz in die Brust des väterlichen Gönners ausgießen zu können, denn er war ja. sei» Zweiter Vater, und kaum in St. Pölten aus dem Postwagen gestiegen, blickte er sich nach dem Maler um, denn er hoffte sicherlich, daß er ihn da er warte; doch Niemand war da, höchstens ein paar fremde Gesichter, welche auf die Abfahrt des Wagens

warteten, auch kein Brief an Stefan lag am Postamte. „Da muß ein Mvermuthetes, bedeutendes Hinderniß eingetreten sein, daß der Maler nicht kam und nicht schrieb," sagte Stefan,- bedenklich den Kopf schüttelnd, „sonst wäre er da, er liebt

3
Libri
Anno:
1897
¬Eine¬ Dörcherfamilie. Die Wilderer [u.a.] : drei Original-Erzählungen.- (Bilder aus dem Tiroler Volksleben ; 3)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/148636/148636_24_object_5381201.png
Pagina 24 di 265
Luogo: Bozen
Editore: Auer
Descrizione fisica: VII, 254 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Segnatura: II 3.684
ID interno: 148636
dem Rektor am Altäre; zur Rechten stand als Zeuge der Maler, zur Linken der Sakristan; Stofl steckte der Afra den Verlobungsring seiner Mutter an die Hand, sie. gaben' sich die Hände, der Priester legte ihnen die Stola aus und segnete sie, und so waren sie im Angesicht der katho lischen Kirche rechtmäßig getraut. Zwar war die Kleidung der Brautleute ärmlich, ihr Werktaggewand war auch ihr Feiertaggewand, keine Menge Zuschauer und Hochzeitsgäste waren anwesend, dafür aber war das Kleid

ihres Herzens gar hochzeitlich geschmückt und Jesus und Maria- beehrten die Hochzeitsleute mit ihrer geistigen Gegenwart und ihrem Segen. Für die Trauung nahm der Rektor nichts und der Sakristan für seine Mühe und Zeugschaft auch nichts; der Maler aber miethete einen Vetturino und fuhr mit ihnen in • das herrlich gelegene Albano hinaus, wo diese drei ein bescheidenes Mittagmahl einuahmen. Ein polastro und zuletzt dolciumi mit) frntti. waren dabei die kostbarsten Leckerbissen. Die Leute der Osteria machten

freilich ein paar verdutzte Augen her, als sie den Maler mit so ärm lichen, landfremden Leuten so innig und freundschaftlich sich unterhalten sahen. Hätte nicht der Herr das Essen bestellt, so würden sie Anstand genomnun haben, ihnen solche Dinge p verabfolgen, bevor sie nicht das Geld auf den Tisch gelegt hätten, doch den Maler geuirte das wenig; er schien von Humor fast zu übersprudetn. Ms es Abend zu werden anfing, berichtigte er ungeachtet allen Wehrens von Seite Stofls die mäßige Zeche und fuhr

mit ihnen über die Via Appia der ewigen Stadt zu. Man achtete nicht auf die vielen heidnischen alten Todten-Denk- maler rechts und links an der Straße, denn man redete von den heimischen Bergen und der Zukunft. So wurde eine Römerehe gefeiert./ Meistens geht es noch viel ein facher her, ich meine in Bezug des Hochzeitsmahles, denn

5
Libri
Anno:
1897
¬Eine¬ Dörcherfamilie. Die Wilderer [u.a.] : drei Original-Erzählungen.- (Bilder aus dem Tiroler Volksleben ; 3)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/148636/148636_49_object_5381226.png
Pagina 49 di 265
Luogo: Bozen
Editore: Auer
Descrizione fisica: VII, 254 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Segnatura: II 3.684
ID interno: 148636
finden, modern ja ihre Gebeine schon seit Jahren im Grabe; in Imst hat er ja keine Heimath mehr! Und nun geht's an ein Entschuldigen von Stöfl und Afra, daß ihre Hütte freilich schlecht sei, er sollte halt sich herablassen einzutreten. es sei halt nicht ihres Gleichen, sie seien überrascht worden, sonst hätten sie es wohl ein Bischen hergerichtet. „Nicht wahr," sprach Atra roth werdend, als der Maler ihre Kinderck einander musterte, „wir haben großen Kindersegen Afra, und ihr anderen, steht

nicht so gaffend da ; büßt dem Herrn recht schön die Hand! habt ihr gehört? Der Herr thnt enk nuit. Hurti!" Und da kamen denn alle die rothwangigen WuZelchen, die nur gehen und sprechen konnten, geschämig zu deni Maler und küßten ihm halt die Hand; dann aber stellten sie sich wieder in einen Winkel und betrachteten den fremden Herrn, ben Vater und Mutter so gern hatten. „Stöfele, hol', beim Wirth eine Mast Wein und Weistl"'-^'" befahl mm der Vater; „lupf' d'Füß au; steh it da wi a Hölzerner! und obba a Paar

eingschlogna Oarmnöga Sie/ sch na ? Gea, Afra, in Kncha, i hob' sch na derweil das Kind." „Ich chabe weder Hunger noch Durst," sagte der Maler; doch das Reden half nicht, man mußte dem Gaste answarten mit dem Vesten/ was mau hatte. „Hätten wir doch > gewußt oder geahnt, daß Sie kommen," beklagte neuerdings Stöfl, „so hätten wir schon /Fleisch von Landeck oder Imst geholt." „Macht Euch keine Mühe und Sorge darüber," sagte lächelnd der Maler. „Erzählt mir vielmehr, wie es Euch seit unserem Abschiede ergangen

ist." Und Stöfl erzählte seine einfache Geschichte. Der,Maler war noch fünf 3al)rc darnach in Rom geblieben, dann aber reiste er nach München, wo er noch gegenwärtig ansässig-war. Er kam eben über -den Arlbeeg herein, um seine Heimath wieder

6