¬Die¬ Tiroler und Vorarlberger.- (¬Die¬ Völker Österreich-Ungarns ; 4)
stiken tirolischer Gegenstände. Ein echt männlicher Sinn und Liebe zum großen deutschen Vaterlande sprechen aus den formell schönen Liedern, die Christian Schneller, aus Holzgau, (geb. 1831), zuerst Gymnasialprofessor zu Roveredo und Innsbruck, seit 1869 Landesschulinspector, unter dem Titel „Jenseits des Brenners' 1864 veröffentlicht hat; denselben kräftigen Geist athmet sein Sonnetten- cyclus, „der Bote aus Caprera', worin er die Zumuthung, das südliche Tirol aufzugeben, mit Entschiedenheit
zurückweist, und sein treffliches Gedicht „Im Gebirge', das die Verwelschung der einst deutschen Süd tiroler beklagt. Ein anderer formvollendeter Sonnetten- dichter, BchthWrLuuM aus Oberurnen im Canton Glarus (geb. 1828), Custo? am Ferdinandeum zu Innsbruck, gehört zwar nicht nach seiner Geburt, wohl aber durch langjährigen Aufenthalt und vielfach auch durch die Wahl der.Gegenstände Tirol au, während der unerschrockene Freimuth und republicanische Sinn keinen Augen blick den freien Sohn der Bundesrepublik
aus Graz (geb. 1824) zuerst Gymnasialprofeffor in Zara, dann in Innsbruck und nun pen sioniert, nicht abzusprechen, aber seine Sonnette bezwecken die Ver herrlichung gerade der entgegengesetzten Ideen : der Glaubenseinheit Tirols und des Ultramontanismus. Mehr allgemeine Menschen liebe, eine.weniger strenge confeffionelle Färbung, aber auch weniger 4-tdtU poetische Begabung bekundet Patricius Anzoletti aus Bozen (geb. 1810) in seinem Liedercyclus 'ff,Die Jahres-Zeiten' (1862); der einzige