der Kaiser selbst am Iß. Juni das Obercommando über seine Armee angetreten habe. Alle halfen, wo sie nur konnten. Die zwei Gymnasial-Professorm von Bozen f. Paeificus Witting und ?. Angeli cus Wohlgemuth verließen in hl. Begeisterung und aus Liebe gu de» armen Soldaten die Stadt und begaben sich nach Italien, um den verwundeten und kranken Soldaten beizustehen. /Die Schützenwmpagmen von Kaltern, Saruthal und Klausen waren auch schon in der zweiten Hälfte Juni marschbereit und jubelnd
und siegestrunken ausgerückt. Unterdessen dauerte der Krieg in Italien fort. Der österr. Feldherr Giulay wurde am 4. Zum bei Magenta abermals geschlagen und büßte bei dieser Gelegenheit auch Mailand ein. Die- Folge dieser Niederlage, sowie der vorausgegangenen Gefechte war, daß eirte Menge Verwundeter nach Bozen und in andere Städte und Ortschaften geliefert wurden. Ein Zug solcher Verwundeten langte am 21. Juni in Bozen an, wo sich die Bozner wieder als echt patriotische barmherzig und liebenswürdig zeigten
. Nahe am Eisen- bahngebäude hatte man in einem Locale für jeden Sol- daten-das nothwendige Bettzeug bereitet. Als die kranken und blessirten Soldaten in Bozen anlangten, sah man, wie alles thätig war, um zu helfen. Herren, Frauen, Fräulein, MagistratSräthe, Aerzte, Beamte, Priester, Studenten, Packträger, Dienstmägde, Leute jeden Stan des halfen, wo und wie sie nur konnten. „Hier war es, schreibt der „Tiroler Bothe', wo der Beobachter die edelsten, tief ergreifenden Züge gewahren konnte