¬Die¬ Pestkapelle im Gaisthale : Original-Erzählung. - (Bilder aus dem Tiroler Volksleben ; 2)
„Das wohl', stotterte Rosa, aber seitdem bist du viel größer, viel herrischer, viel —' und das Weitere blieb in Rosa's Halse stecken. „Und doch bin ich der alte Hannes', spracht er, „gib her die Hand, übermorgen geh' ich wieder fort.' „Dachte ich mir es doch, daß es dir bei uns in Ehr wald nicht mehr gefallen werde, anderswo ist's schöner. Und für dich schon gar wird's bei uns Zu eng sein', er widerte das Mädchen, „bist ja im Kriege gewesen, giltst etwas bei den Herrenleuten, habe es schon
e prägt, dn wirst bald etwas Größeres werden, dann denkst du wohl auf Ehrwald nicht mehr', fetzte sie mit traurig werdender Miene hinzu. „Meinst du, Rosa', sagte Hannes lächelnd, „das Große, das aus mir werden wird, ist halt ein Löffelschinied, und habe ich ausgelernt, so zieht es mich doch wieder nach Außerfern. Wo der Vogel ausgeflogen ist, ist er gerne, und dann habe ich meine Eltern so lieb. O, so lange diese hier sind, könnte ich nicht für lange weit fort fein. So, Rosa, bleibe gefnnd und denke
doch uoch manchmal an mich!' „Du auch', sagte das Mädchen schluchzend und reichte ihm die Haud. Hannes aber schritt über den Hügel hinab der Schanze zn, sich uochmal nach Rosa umsehend. „Ist sie vielleicht absichtlich zur Kapelle hinausge gangen?' fragte sich Hannes, „nm mich allein Zu treffen: sie hatte mich immer lieber als alle anderen, die gute Haut! Doch nein, ich täusche mich, Zufall!' Und des Hannes Gedauken nahmen eine andere Richt ung, sie wendeten sich der Heimat zu und bekamen