¬Die¬ Brennerstraße : deutscher Schicksalsweg von Innsbruck nach Bozen.- (Jahrbuch des Südtiroler Kulturinstitutes ; 1)
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Autore:
Südtiroler Kulturinstitut <Bozen> / hrsg. vom Südtiroler Kulturinstitut
Luogo:
Bozen
Editore:
Athesia-Druck
Descrizione fisica:
372 S. : Ill., Kt.
Lingua:
Deutsch
Commenti:
<br />Steub, Ludwig: Bozen / Ludwig Steub. - 1961 - In: ¬Die¬ Brennerstraße ; S. 298 302. - Sign.: II Z 647/1 + D II Z 647/1 <br />Geizkofler, Lucas: Kindheit in Sterzing / Lukas Geizkofler. - 1961 - In: ¬Die¬ Brennerstraße ; S. 127 139- Sign.: II Z 647/1 + D II Z 647/1 <br />Montaigne, Michel Eyquem ¬de¬: Reise über den Brenner im Jahre 1580 / Michel de Montaigne. - 1961 - In: ¬Die¬ Brennerstraße ; S. 166 - 175. - Sign.: II Z 647/1 + D II Z 647/1 <br />Riehl, Berthold: Gossensaß und Sterzing / Berthold Riehl. - 1961 - In: ¬Die¬ Brennerstraße ; S. 40 - 65. - Sign.: II Z 647/1 + D II Z 647/1
Segnatura:
II Z 647/1
ID interno:
141836
Innsbruck einer Provinz, der Provinz Rätien zu. Für die Römer galt es als eine Selbstverständlichkeit, daß dieser Straßenzug innerhalb ein- und derselben Provinz lag. Der Brenner war für sie nicht eine Trennungsmauer, sondern die natürliche Brücke einer natürlichen Einheit des Inn- und Etschtales. Als nach dem Zusammenbruch des Römerreiches im Laufe des 6. Jahrhunderts der germanische Stamm der Bajuwaren in den Alpenraum eindrang, sich allmählich in friedlicher Besied lung die Alpentäler
aneignete und dann als Folge der Be sitzergreifung die neue Heimat in Gaue teilte, erkennen wir wiederum eine hervorstechende Tatsache. Der zentrale Alpengau wurde der Norigau. Welche Gebiete umschloß er? Er umfaßte das Gebiet nördlich und südlich des Brenners, er folgte dem Brennerweg und dehnte sich von Bozen bis nach Innsbruck aus. Durch diesen Gau ward wiederum das Etschtal mit dem Inntal verbunden und besaß als Brücke und Klammer den Brenner. Auch die Bajuwaren folgten dem Grundsatz, den die Römer
, wie wir gesehen haben, schon beachteten: Nur dann kann ein Paß seine naturgegebene Funktion als Verbindung gerecht wer den, wenn er zu beiden Seiten sich in ein- und derselben Hand befindet. In diesen ersten Jahrhunderten der deutschen Besiedlung un seres Landes hören wir begreiflicherweise von der Brenner straße nichts, wir können nur ihre Bedeutung erahnen. Zur Ge wißheit wird uns die Wichtigkeit des Brenners aber im Jahre 962. Am 2. Februar dieses Jahres empfing König Otto I. aus der Hand des Papstes
Johannes XII. die römische Kaiserkrone. Damit war das Heilige Römische Reich erneuert und jeder deutsche König mußte nach Rom ziehen, um sich die römische Kaiserkrone zu holen. Die Brennerstraße wurde in den weltpolitischen Mittel punkt gerückt, denn die Römerzüge der deutschen Könige führten meist über den Brenner. Es waren 66 an der Zahl. Die gewaltigste Heerfahrt sah der Paß, als Friedrich Rotbart 1158 mit 100.000 Mann Fußtruppen und 15.000 Reitern nach Mailand zog. Die letzte Romfahrt fand
unter Kaiser Karl V. statt. Die Südpolitik der römisch-deutschen Kaiser machte es not wendig, daß der Brennerweg, der die beiden Reichshälften ver kehrsmäßig verband, frei von Gefahren und immer offen war. Die Kaiser mußten die Gewähr haben, ungehindert über den Brenner ziehen, sicher diese Straße benützen und unbelästigt die Alpen verlassen zu können. Die gleichen bösen Erfahrungen, die Heinrich II. bei seinem Zug nach Italien mit dem mächtigen Arduin von Ivrea machte, der ihm den Austritt