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Libri
Categoria:
Storia
Anno:
1930
¬Die¬ Archive Deutschsüdtirols : (eine Übersicht mit einem Urkunden-Anhang)
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Pagina 245 di 246
Autore: Santifaller, Leo / von Leo Santifaller
Luogo: Innsbruck [u.a.]
Editore: Verl.-Anst. Tyrolia
Lingua: Deutsch
Soggetto: g.Südtirol ; s.Archiv
ID interno: 349899
ausgefallen. Gründe, die nicht im Gegenstand selbst liegen, mögen Zieger dazu geführt haben, Welschtirol oder Trentino und Deutsch-Südtirol, für das die Italiener in jüngster Zeit den Namen Alto Adige in die Literatur eingeführt haben, als Einheit geschichtlichen Lebens zu behandeln; gewiß, Welschtirol und Deutsch-Südtirol sind Bestandteile einer starken geschichtlichen Einheit, des Landes Tirol; aber wenn man Fetzen aus einer Einheit herausreißt und sie zusammenflickt, so entsteht daraus noch keine neue

Einheit, und vor allem als Gegenstand für eine einheitliche ge schichtliche Betrachtung ist ein solches, erst in der Gegenwart entstandenes politisches Gebilde durchaus ungeeignet. Der Versuch, die beiden Gebiete in einheitlicher Darstellung zu behandeln, war daher von vorneherein zum Scheitern verurteilt. Was Zieger gibt, ist allenfalls eine Ge- schichte des Trentino, über Deutsch-Südtirol hören wir recht wenig. Hätte Zieger auch Deutsch- Südtirol in gleicher Weise behandelt wie das Trentino, so wäre

als Mann von Geschmack und Bildung hält sich von jenen Ausfällen gegen die Deutschen und von jenen unsinnigen Behauptungen, mit welchen italienische Skribenten das schlechte Recht Italiens auf Deutsch-Südtirol zu einem besseren zu machen versuchen, ferne. Sein Standpunkt ist der des nationalen Italieners; daß dieser Standpunkt seine Darstellung beeinflußt und daß die merk würdige deutsche Eigenart, sich tunlichst auf den Standpunkt des Gegners zu versetzen, dena Italiener fehlt, darüber

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Libri
Categoria:
Storia
Anno:
1930
¬Die¬ Archive Deutschsüdtirols : (eine Übersicht mit einem Urkunden-Anhang)
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Pagina 232 di 246
Autore: Santifaller, Leo / von Leo Santifaller
Luogo: Innsbruck [u.a.]
Editore: Verl.-Anst. Tyrolia
Lingua: Deutsch
Soggetto: g.Südtirol ; s.Archiv
ID interno: 349899
bezeichnen, eine Herkunft, für die allerdings in der heutigen Mundart eine Bestätigung nicht gefunden werden konnte. Von den Gemeinden im Etschtale selbst ist die oberste, L e i f e r s (mit St. Jakob i. d. Au, Leìt und Breitenberg), wohl eine Anlage der Herren von Lichtenstein (12. Jahrhundert). Später haben auch Bozner Bürger, das Kloster St. Ulridi und Afra in Augsburg und die Tiroler Landes fürsten hier Grundbesitz. Der für das 13. Jahrhundert allerdings spärliche Nämenbefund ist durchaus deutsch

Bozen Geltung hatten. Die Urkündenherstellung geschieht bis ins 14. Jahr hundert fast ausschließlich durch das aus Italien eingekommene Berufschreibertum der Notare, und zwar in lateinischer Sprache. Erst dann beginnt zunächst der Adel und im 15. Jahrhundert dann auch die Gemeinde deutsch und unter eigenem oder fremden Siegel zu Urkunden. Freilich waren auch die Notare der Gegend vereinzelt schon im 13. und seit dem 14. Jahrhundert in zu nehmendem Maße Deutsche. Dafür ist bezeichnend

, daß in Neumarkt bereits 1377 ein Notar Jörg in deutscher Sprache und in Form einer Siegelurkunde eine Stiftung macht. Die lateinischen Urkunden des Bozner Unterlandes sind im 15. Jahrhundert mit deutschen Ausdrücken geradezu durchsetzt und die aus der Verwaltung hervorgegangenen Aufzeichnungen (Zinsregister, Rech nungen) dieser Zeit durchaus deutsch geschrieben. So überzeugend siegte schließlich das Deutsche, daß das Notariat, das seit dem 14. Jahrhundert auch das Gerichtssehreiberamt besetzte, sich Ende

Rechts Weisung von 1402 läßt die Gültigkeit der deutschen Gerichts verfassung erkennen, die übrigens schon für 1293 bezeugt ist. Die Klause von Salurn, welche heute als Grenze zwischen deutsch und welsch gilt, war es vor 600 Jahren schon nicht mehr. Unaufhaltsam drängten deutsche Arbeit und Volkskraft gegen Süden und schufen in der Verdeutschung des Raumes Salurn-Lavis erst recht die Voraussetzun gen, die die völlige Eindeutschung der zweiten Stellung (Raum Bozen-Salurn) ermöglichte. Die 6* 227

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Libri
Categoria:
Storia
Anno:
1930
¬Die¬ Archive Deutschsüdtirols : (eine Übersicht mit einem Urkunden-Anhang)
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Pagina 234 di 246
Autore: Santifaller, Leo / von Leo Santifaller
Luogo: Innsbruck [u.a.]
Editore: Verl.-Anst. Tyrolia
Lingua: Deutsch
Soggetto: g.Südtirol ; s.Archiv
ID interno: 349899
wurde, schloß man sich tirolisdierseits gegen das „ketzerische' Süddeuts Aland ab und beraubte sich so des nötigen Volksnachschubes, insbesondere des Nachschubes deutscher Geistlichkeit. Andererseits bot gerade der Vorwand der Ketzerei der Kurie von Trient willkommenen Anlaß, um gegen alles vorzugehen, was deutsch hieß. Dies um so mehr, als nunmehr der italienische Klerus auch in den deutschen Gemeinden unterhalb Bozens einzudringen begann. Bildet doch der Mangel an deutschen Priestern sogar

Einfluß gerade am Innsbrucker Hofe selbst große Bedeutung. Hat man dodi italienische Kapuziner und Franziskaner sogar in nordtirolische Klöster gezogen. Vom Glänze des neuen italienischen Wesens angezogen, vom Abscheu vor der deutschen Ketzerei abgestoßen, audi durch Druck und Gewalt gezwungen, mußten die Bewohner der vor geschobenen deutschen Streusiedelungen und der Grenzzone, in denen oft deutsch und welsch nebeneinander wohnte und durch das Blut verschwägert war, allmählich zum Italienertum

dieser Gemeinde bis' an das Ende des 18, Jahrhunderts, Die zweite Hälfte dieses Jahrhunderts kennzeichnet sich als Zeit der Doppelsprachigkeit, bis schließlich das Welsche den Sieg gewann. Während Fenn berg an der Talflanke droben bis heute deutsch blieb, verlor das im Etschtal unten liegende Aich holz bereits vor 120 bis 150 Jahren endgültig die deutsche Umgangssprache. Noch 17S7 wird es von einem Italiener als deutscher, 1835 als italienischer Ort bezeichnet. So erfüllte sich in ver schieden raschem Tempo

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