¬Die¬ Archive Deutschsüdtirols : (eine Übersicht mit einem Urkunden-Anhang)
alle zusammen, so erklärt es sich leicht, daß gerade hier wie sonst nirgends in den Alpen in solcher Breite und in so früher Zeit deutsches Volkstum jenseits der wasserscheidenden Alpenkämme eine dauernde Siedlungsstätte gefunden hat. So wogt denn der Kampf um die Grenze zwischen Deutsch und Welsch in Tirol seit bald 14 Jahrhunderten. Dabei muß von vornherein festgehalten werden, daß die Volksgrenze niemals mit der politischen gleichlief, mit jener Grenze, welche die Herrschaftsgebiete der sie vertretenden
Otto I, im Inneren auf die deutsche Kirche stützte, die Grafschaften am Brennerwege (Trient, Bozen, Eisadrtal) den Bischöfen von Trient und Brixen verlieh (1004 bezw. 1027), Damit wurde aber auch Trient staatsrechtlich von Italien getrennt und dem Deutschen Reiche eingegliedert. Die politische Grenze zwischen Deutsch und Welsch verschob sich also um ein gewaltiges Stüde nach Süden, über Trient hinaus, und schloß die großen Talgebiete in den Bergen links und rechts des mittleren Etschlandes