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Anse hinter der Derne: Der Sandwirth hoch! Der Dberkommandant! (Das Volk hinter der Scene jubelt fort. Auf der Bühne entsteht Stille, als ein Zug Pa ssefrerfch ätzen rin tritt und gegen die Burg und den park hm Spalier bildet. Weißgekleidete Mädchen (Kinder) folgen, Blumen spendend und vertheilen sich zu beiden Seilen, Darauf Andreas Hofer, ihm zur Rechten Speckbacher, zur Linken Straub. Bürger umgeben sie. Viel Volk drängt nach. Alles zieht die Hüte. — Hofer mit seinen Begleitern

ist in der Mitte der Bühne angekomnien ; in der foierlichen nur von» Geläute der Glocken unterbrochenrn Stille tönt —) Eine Stimme ans dem Volks: Vater des Vaterlandes, Andreas Hofer ! Das Volk (stimmt mit ungeheurem Jubel ein): . Vater des Vaterland's, Andreas Hofer l (Die Pafseyrer drängen sich an Hofer, psitscher und andere an Speckbocher; Peter Haider, Angerer und die übrigen an Straub.; Stimme ans dem Volks: Speckbacher ! Straub! Des Landes beste Sohne! (Neue Zurufe. Schwmkm der Hüte. — Hofer winkt Buhe

.) Andreas Hofer: Laßt uns vor Allem Gott für diese Rettung Des Landes danken! Venn wir je die Hilfe Von Oben augenscheinlich sahen, war's In diesen Tagen. Wolle Gott, daß wir

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1897

¬Der¬ Tyroler Freiheitskampf : dramatische Trilogie mit einem Vor- und Nachspiele

Pagina 435 di 458

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vorlegen, ob ihm persönlich der Erlaß des Vicekönkges bekannt geworden sei. Wenn er sich dahin verantwortet, daß er nur vom Hörensagen davon gewußt und nicht daran geglaubt habe — A. Hofer: Ja, das wenn er könnt' l VArKMMy (forschend) - Sie glauben, daß er das nicht sagen wird? N. Hofer: Der p et er? Er wird den Zettel halt wohl g'lesen haben. V«r«gULU (leichthin, wie für sich) : Das ist dem Uriegsgerichte nicht bekannt. A. Hofer: Ja meinen Sie, der peter würd' sich hinaus- lügen? Feierlich

, vor Gericht! Nein, das thut der Mahrerwirth nicht, das g'wiß nicht — und ich auch nicht, so Gott will! Mit einer Lug' m o ch 1' ■ i ch nt i r ’s f c b e n wohl n i ch t e r- kaufen! VsrSSUNY (nach einer Pause, seine Bewunderung nicht mehr verbergend) - Andreas Hofer! Ihre Vertheidigung wird Ihnen eines sichern: die Achtung, die Be* wunderung' des Gegners I — (Nach einer pause) — ( ^5 — DoMani g, Andreas Hofer. jo

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¬Der¬ Tyroler Freiheitskampf : dramatische Trilogie mit einem Vor- und Nachspiele

Pagina 377 di 458

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III. 2Icf; II. Aufzug, 4. Scene. B. Hofer (aufgeregt): Für die Unfern zuerst! Nachher, wenn's langt, für die Franzosen! (chivei pafseirer schicken sich aus einen Mink Holzknecht's zu Nt Geben an.) A. Hofer (zu den Abgehonden): Der Lienhard liegt draußen beim Kreuz, schaut nach, ich weiß nicht, ist noch Leben in ihm. Und den Simele Hab' ich fallen g'seh'n, gleich droben beim Gatter! (Die beiden prtfjctver ab.) ■4. L c c n c. Die Vorigen außer den eben Abgetretenen; durch die Thürc links tritt

Fweth ein mit zwei Krügen Wein, die er und ein pafseirer in Kannen einschenken. ft, Hofer (zu Haffl's Knmcraben): Trinkt Ihr ein' Mein jetzt und nachher inacht Jlnftatt wegen dem Begraben! Rauben fein nichts! lialfl (mit Hofer lind den übrigen die Kannen anstoßend) : Vivat der Vbercommandant l Victoria! Vivat! N. Hofer (nachdem er den Wein binabgestürzt, zu Siveth) : Döninger, schenk' ein Du! Ein'Durst wie ich Hab' ! , . . i^ii einigen Schützen) Schenkt Euch ein Ihr, und macht vorwärts, hinein

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1897

¬Der¬ Tyroler Freiheitskampf : dramatische Trilogie mit einem Vor- und Nachspiele

Pagina 353 di 458

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P. fflaitr Gleich heim, wir alle, und ruhig bleiben und Alles zur Ruh vermahnen I N. Hofer Ja, das war' freilich das Beste und mir auch 's Allerliebste. . (Er wendet sich a» Danesi sehr nach drücklich) Aber ob's halt wirklich n o 1 h w e n» dig ist — daß man mu§, daß es Pflicht ist, und daß wir nicht anders mehr dürfen? Dsnej (sehr bestimmt): Vater Hofer J 1ÌI ü f s e n imb nicht anders inehr dürfen! Pflicht ist's und anders han deln Zünde! B. Hofer: Nachher gut, werden wir sehen

. . . Nach dem Esten ruft mir den Vöninger, daß er ein' Auf ruf schreibt, und Ihr (zu Danes) kriegt die Voll- macht. (Zu Mayr) Zu den Innthalern, Peter, war' mir wohl recht, wenn Du selber außi gieng'st; sie glauben's lieber und folgen ehender, wenn Du's ihnen sagst. p. JMäüt : Dir zu lieb, Ander, t h n' ich's. A. Hofer: Nimmst nachher gleich die Schimmel, gibst sie ihnen zurück den Bayern; für mich will ich nichts

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1897

¬Der¬ Tyroler Freiheitskampf : dramatische Trilogie mit einem Vor- und Nachspiele

Pagina 11 di 458

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.S|i'frfîb'ad|fï (die paciere zusai« nrenrâuniend) : Die Briefschaften sind Euer, Herr Straub I Das gehört noch D i r (indent er Hofer zwei Briefe zu- fckiebt, die er besieht) : der Aufruf für's SÜdtprol UNd für Vintschgau. (Die Aorte und anderes steckt Speckbncher zu sich; nach einer pause, feine Aampstust vermthend) Ist doch ein lustiger Anfang das, mit einer Hochzeit! ? (Zu Hofer) Bist Du den Brautleuten verwandt oder wie... ? Hofer (zerstreut) : Weitschichtig nur; hab's ihnen versprechen

muffen, dabei zu sein. Jetzt fatti’s uns grade gelegen. Straub (zu Speckbacher) : Wir fahren im Wagen der Brautleute; wo werdet Ihr Platz nehmen? KprckbaUzrr: I ch? Auf dem Leiterwagen, bei den Musi kanten l Auf i« i ch hätten sie am ehesten Verdacht, gar wenn sie tnich mit Euch zu dritl erspähten I Straub (zu Hofer) : Glaubt sicher, sie haben keinen Argwohn; wir überrumpeln sie wie im Schlafe. Hofrr (mit einem Seufzer) : Ach ja, empfehlt Eueren Leuten Barmher zigkeit I

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¬Der¬ Tyroler Freiheitskampf : dramatische Trilogie mit einem Vor- und Nachspiele

Pagina 327 di 458

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L Act, j[2, Scene. Verhindern ■— wißt Ihr was ? Den 5 i e g des Landes!... O Vater Hofer, ruhmbedeckter Führer, Auf dessen Wort wir jeden Lieg erfochten, Hört und beherziget, womit ich schließe: X> erlaßt u n s n icht! Denkt an das Wohl des Landes, Nicht an den eigenen Herzenswunsch! Verlaßt U n s n i ch t — Sandwirth, daß <6 o t t Euch n ich t v e r lasse! N. Hofer (limgrftimmt): Ja, nein — wenn's f o ist, Pater, wie Ihr sagt, Verlassen thut der Sandwirth kein', verlassen . .. Kr. Aol't

»: Ihr harret aus! Gewaltig ist der Ruhm, Den Euer Starkmuth Luch und uns gewinnt! A. Hofer (nach kurzem Besinnen zu dem Ilntcrinntbaler) : 2Pas hat er g'sagt, der Firler? Unter» nnltznlee: Zeit wär's, sagt' er! Angreifen soll inan, ja nicht länger warten! A. Hofer: Nun nachher geh' und sag's ihm, meinetwegen, Er soll halt machen ... Aber doch zuerst Mit Speckbacher und Straub berathen, sag' ihm ! Und uns die Botschaft schicken, daß wir mitthun.

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¬Der¬ Tyroler Freiheitskampf : dramatische Trilogie mit einem Vor- und Nachspiele

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IV, Act, Sccitc. ich gchörl g'habt; g'rad gestern komm" ich Zu fällig dahinter. Ans gelassen hat man sie! N. Hofer: A u s g 1 a f f 0 tt ? 1 .. . O vergelt" 's ihm Gott, der das than hat! Maffl: Ja, w er, weißt', das erfragt matt nicht, wer 's than hat! Sagen thun sie's kein'm, weil sie halt doch meinen, es könnt" Dir etwa nicht recht sein! Aber ich kenn' Dich ja besser, Dich! A. Hofer (noch immer im Staunen): Ausgelassen! . . . Und nachher? Wo sind sie hin nachher? , . . Asffl: Ueber'n Jausen

, alle zwei. Die find in guter Sicherheit, besser als Du und ich I A. Hofer (nach einer Pause, tief aufathmend zu Andl) : Wenn ich ihnen begegnen that" jetzt, Andl — die Fußsohlen thät" ich ihnen küßen, s 0 thät' ich sie UM Verzeihung bitten! . . . (Nach einer Panse, gerührt) Franzl! Naffl: Ja ja, so einer bist" immer g'wesgn, Du! A. Hofer: Franz!! Um den Hals könnt" ich Dir fallen, Dir! Der Einfall! . . . (Zu Andl treuherzig warm) I (3 D 0 11t a n i g, 21 nbrcas ßofer. 8

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¬Der¬ Tyroler Freiheitskampf : dramatische Trilogie mit einem Vor- und Nachspiele

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Postmristrr: Ander — ich kann's nicht lassen : d i e Zwei, der Uapuciner und der 'Kolb — halbverrückt sind sie beide, und von einer Herrschsucht und einer Recht haberei, sie könnten dem Teufel die Höll' ab streiten. Darfst auf Deiner Hut sein I A. Hofer: Ja, ja, Lias! Laß mich g'rad ein wenig rasten, es wird wohl herauskommen, was sein soll! (Zum Büblein des Postmeisters), Hänsele, her da! (Hofer setzt sich ous die Bank vor dem Hause, den Aiiaben auf sein Anie nehmend, und sieht hinaus

auf die Felder). A. Hofer (nach einer pause zum Postmeister) : Hast' die Aüh' schon lang von der Alm? Postmeister: Zeit Matthäi — wie halt so gewöhnlich. A. Hofer: Richtig, Ihr treibt ein bißl später ab als wir daheim. Die meinigen müssen wohl schon längst im Stall sein. Weiß nicht; die And! schreibt mir so viel wenig, hat keine Zeit nicht, jetzt, wo sie alleweil allein ist und 's ganze Hauswesen auf ihr hat. . . Ein schönes Vieh gibt's aber wohl im Innthall Hab' jetzt einmal zug'fchaut vom Burgsöüer herab

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¬Der¬ Tyroler Freiheitskampf : dramatische Trilogie mit einem Vor- und Nachspiele

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III. Act, II. Aufzug, 9. Scene, Danrj: Der PtcefÖrtig nahm uns gütig ft auf — A. Hofrr: Ob's Frieden ist? A. Hofrr: Red'st' oder nicht: ob Frieden ist? Sisbrrrv (ungeduldig): Ja Frieden allerdings ! A. Hofer (zu den jIafseirern): S 0 ! Echo r t h et b t 3 h r '5 jetzt! Jetzt Wisfen wir's! In ein paar § tun den können wir die FranZosen wieder im Thal haben , aber als Frredensengeh versteht Ihr! Nicht anders! (Die paffeirer rumoren.) DauLj Vater Hofer A. Hofer: Hör' mir auf mit der Vaterschaft

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f7s Aemensker: Mb ich ihn kenne I Msris: Sollst ihn wieder hören I Wenn Du von drüben in die Feinde brichst, Ich stehe droben an der Gaisenklau Und grüße Dich I (Scherzend) Hall dich sein gut, mein Lieber J Armrnakrr: Mein tapferes Mädchen, Du! (Er küßt sie, während sich Andreas Hofer von rückwärts aus dem Thorbogen ihnen nähert.) 4. Scene. Die Vorigen. Andreas Hofer (aus feem Haufe heraustretend). ■ U. Hofer (aufgeräumt): Halt wie man sagt: „Das Rößlein füttert, too’s dem Fuhrmann Itebt

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¬Der¬ Tyroler Freiheitskampf : dramatische Trilogie mit einem Vor- und Nachspiele

Pagina 325 di 458

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H. Hofer (iiod-j immer sich sträubend) : Wohl ein W u n der ift’s ? . . . v. Rolb: doch als Ananias' Tod! Hafpingrr (einschineichelnd): Verstockt Luch nicht! Es ist Gefahr vorhanden; Gefahr, d a ß E ii ch ha s c i g 1 u e Flei f ch b e- t r ü g t. Ihr m ö ch tet glauben, daß es Frieden fei. Weil Ihr den Frieden wünschet — ist es so? Des Krieges seid Ihr müde; überdrüßig Der harten Arbeit, der Verantwortung, Die Euch die Herrschaft auferlegt — ist's anders ? A. Hofer: Das ist schon so. Haspjngrr

: Ihr sehnt Euch heim nach Und Kind, nach Häuslichkeit und Ruhe . , . A. Hofer: Ja freilich wohl! D'rum eben warne Mißtraut Euch selber, seid auf Euerer Hut: Denn ja nicht was wir w ü n f chen, steht in Frage; Nein, was ist Pflicht, was sollen wir, das fragt! Wie Paulus frug: „Was willst Du, daß ich Ihne?"

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1897

¬Der¬ Tyroler Freiheitskampf : dramatische Trilogie mit einem Vor- und Nachspiele

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IJ.I. Hel-, II. Aufzug, 9- S mir. 9. S c c ii c. Die V o rigo». D n n e j und Sie b e r e r , gefolgt i>ott in cerere n larmenbni paffet rem. Ein jJ'all'ttrw (pbfegmntifdf) : Da haben wir ein paar, die die Leni' aufwie- geln, mid All's wieder unter einander bringen Nafft (sich ab kehre,, d) : Spion' sind 's, allebeide, zum Teufel! Danti (tritt auf Hofer zu. ihm seine Hand reichend: dieser zieht sich mit Abscheu zurück) : Herr Gbercoinmandant — (Sott, was ist das? ! (Sich umsehend) Von wem seid

Ihr hier berathen ? A. Hofer (finster) : G'rad recht kämet Ihr, uns En're Weisheit Kieberrr: Sandwirth — sa kennst' uns nimmer? L. Hofer: Kennen? Ei wohl, allebeide kenn' ich Euch fützt! Danti ; Herr Gbercommandant, was ist d a s ? ! Jetzt redet doch, was habt Ihr gegen uns?

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¬Der¬ Tyroler Freiheitskampf : dramatische Trilogie mit einem Vor- und Nachspiele

Pagina 386 di 458

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B, Hofer (mein - unb metjt von Zorn hingerissen und seiner selbst nicht mächtig) '. Ich soll reden? Etwa Ihr! Nicht ich! Und auf der Ziel? jetzt I DMILj (ruhig und bestimmt) : So hört uns also an! Wir kommen von Alagenfurt zurück, von der Zendung, mit der Ihr uns betraut habt. B. Hofer (dumpf, verschlossen) : Weiter will ich wissen! Sirberrr (zu Däne)) : fìat sich der Manu verändert! Danrj: Zandwirth, o seid nicht mißtrauisch gegen uns! -ehi. wir wissen Alles, was sich neuestens hier zugetragen

hat; wir wissen aber auch: das ist der Mille des Viceköniges nicht I A. Hofer (wie vorher) -- Nein. Mas nachher denn? Dsnej: Hört UNS nur ruhig an I (Zu den Umstehenden, welche um die beiden in drohender Stimmung einen Kreis gebildet haben, muthig) Ihr auch, Ihr Alle! Der Vicekönig ^rinz Eugen, mit dem wir wiederholt Persönlich Zusammen waren, ist ein Ehrenmann

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II. Act, 9. Smtc. Pich Irr (bewegt) : Vater Hofer, mein Herzblut gab' ich, könnt' ich Euch nur überzeugen — A. Hofer (bittend): Nit! Ich halt' Dich ja für kein' Schlechten, Dich — geh, geh jetzt in Gott's Namen! — Ah, schau der Tieberer! (Zu diesem) No, was habt Ihr also herausgebracht? 9 . Z c c 11 c. Die V 0 r ig eil. Sieb 1' r e r, der von links eingetreten, SiMerrr (erregt): Herr GbercomMandant! Ich glaub' nicht, daß Du davon weißt: den französischen Oberst — ausg’rauBt

hat man ihn, seine Uhr, seine Ring', das ganze Geld, Gold und Banknoten, ich bin g'rad zurecht gekommen, wie sie den Raub ver theilt haben I. . . A. Hofier (aufgebracht): XX) aS — w er?! Sirbrrer: Ihrer drei — ich kenn' sie beim Namen nicht. A. Hofer (sehr zornig): Brauch's auch nicht zu wissen, wer sie sind! Besser so. Es könnt' ihnen schlecht geh'n, sürcht' ich;

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III, Act, II, Aufzug, 2 . Smu\ A. Hofer (verdrossen über die Zurückhaltung seines bekümmerten Meid es): Ja rnas ist denn aber jetzt das, And!! Kein Grüß Gott und so ein saubres Glicht, wo wir gewonnen doch haben !. .. An dl: Ich wollt', es stund' anders i A. If pfffr (mit saurem Humor) : Ah so? Etwa gar, daß die Schlag' w r r triegt hätten, ha? An dl (seufz eud) : Daß ein Frieden hergiengh Vater! A. Hofer (mehr und mehr ungeduldig) : Nicht jetzt! Nicht greinen! IPo wir müd' sind, Weib

, und die Franzosen doch wieder draußen beim Thal! . . . Aitdl (weinend) : Wärst' mir daheim blieben, Ander, g'rad dies mal! . . . A. Hofer: Nein, weißt') das kann ich brauchen jetzt nicht, das Weibergestenn' und die VorwürfA Geh, hungrig sind wir und müd' — seit in der Früh nichts g'chabt! Schau uns doch um ein' Wein jetzt und etwas zum Esten! — Döninger 1 D n

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Pagina 402 di 458

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IV. Act, 4. Scene. lich wieder heimkomm'I Weißt wohl, sonst hat die Mutter Verdruß und gleich wieder ein’ Ver dacht — kennst sie ja! A. Hofer: Nachher, Franz, was gibt's? Aaffi: Ja, Neues wohl nichts. Nur g'rad das Hab' ich melden wollen — weil ich weiß, wie Dir d'ran gllegen ist; dort, wie ich Dich heraufg'führt Hab', hast' ja g'rad lamentiert, in einem fort, wegen dem Pfaffen, weißt wohl, und dem Sieberer — A. Hofer (Zerknirscht) : O mein Gott, wär' das nicht gewesen! UZnnt' ich's ungeschehen

machen, das! ... Raffi: Also ja, denkt Hab' ich mir's ja, Du bist bei Deiner Meinung blieben ! Deswegen auch, Hab' ich mir denkt, wird's Dir recht sein, daß sie d a- von sind. A. Hofer (höchst erstaunt) : Wer . . . ? Und noch leben? . . , 2111 e* beibei?. . . R-effi: Selb', weißt', pfiffig haben sie's an gestellt und Alles vertuscht und vermangelt, kein Wörtl Hab'

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Pagina 343 di 458

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II. Act, 7 . Scene. 7. Sc nie. A n b r e fl s Hofer und peter Bl a v v. A. Hofer (niedergedrückt) : Das fömtt' ein Mittagessen werden, das!... G mein Peter, liegt mi r's so an! Peter M»Ur (ebenso ernst) : Daß sich's halt doch etwa wieder auswetzen ' läßt! . . . U. Hvfrr (siebt ihn groß an) : Ja das war' nicht schlecht! . . Aber arg i st 's, so wie so ! . . . Und halt wirklich davon gelaufen sind sie? Die Unfern ! Nicht zum glauben!..* Und der girier, sagst', Hab' die Schuld? P. Mayr

: Er Hab' zu viel getrunken g'habt Abends und nachher in der Früh verschlafen; dann noch, statt endlich anzugreifen, den Leuten eine predigt halten lassen ! Und derweil sind die Frühnebel g'sallen, im Nebel die Bauern an g' schlich en, rechts und links, und unten steht ihre Artillerie. Da war kein Halten mehr und kein' Aussicht auf's Durchschlagen. H. Hofer (noch einer pause) : Und der § p e cf b a ch e r, was denn mit d e m ?

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Pagina 316 di 458

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1. 2!cf, ette. Thut Euch îîicht anstrengen l G'scheidter ein bißl warten, werdet 's gleich hören, wie's steht I .. Herr Johann, seien Sie von der Güte, der Pater soll auch gleich herunter kommen, und der Herr von Stolz und der Mahrerwirth, alle zusammen, daß es doch alle zugleich hören; wir brauchen keine <8eheimverhandlnng mehr J J. ir, Avito (schlau) ; Der Herr v. Stolz ist abberufen worden — (plötzlich entsteht Lärm und Geschrei aus dem Hause.) A. Hofer (erschrocken) : Was gibt's

denn? Was ist denn dar? Ein Unglück ? ! (Hofer eilt in die Hausflur.) ti. Mòli» (rasch zu pold) : Schnell hinauf jetzt, der Pater soll herab kommen l Den Stolz und den Mahrerwirth, die beiden halt' zurück i Hörst Du? (2luf Hofer zeigend) Vir müssen ihn allein haben I (Pold nach rechts ab.)

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Pagina 423 di 458

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V. Act, 5. Scene. Z. Scc u e. Die V o r i g e n. <35 «i fire Bncagna y. Gr'Ustn (durch bte Cfnire im ßinfergntnbe hereinstürzend, aufgeregt): 0 mein (Semabl —- (Scm-fitigi'S erblickend) mein Cousin! Von meinem Fenster aus sieht man den Zug der Gefangenen, Andreas Hofer voran, viel Volk, das ihnen nachweint ! (Flehend) 0, hören Sie die Stimme der Menschlichkeit, die eine Stimme der Klugheit ist: o nicht einen neuen MärtyrerI... Varaguau: Madame, ich kann das Geschehene nicht rück gängig

machen! Gräfin (wie vorher) ; Andreas Hofer ist kein Verbrecher! VarSAUSy: Ich habe in seiner Sache nicht initznsprechen. Lesen Sie selbst, (ihr den Brief Husta’s. hin haltend) Hofer wird nach Mantua überführt; man be hauptet, „auf höheren Befehl". Gräfin (erschrocken) : Des Kaiser § ? 1 € o r sischer R a ch e e i n 0 p f e r! VaraWtSN (betreten, rasch): Und wird noch diesen Abend seine Reise nach Mantua fortsetzen, wo ihn das Kriegsgericht

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Pagina 100 di 458

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III. Akt, und L. Scene. lämtmaHv : Die ist's! M. Hofer (ötc Hand auf Maria's Haupt legend, zu beiden, Gott segne Euch! Und laß Euch fceffte Zeiten Als diese selsn! — Jetzt, Mädchen, heißt es beten! Maria: Nicht beten bloß, auch m i t t h u n, Vater looser Hofer (gemüthvoll) §chau die an, schau l « . . (Ernst und hoffnungsreich) Wohl, jetzo kann es geh'n! Der Speckbacher, das ist der rechte Mann, Kern Andrer so wie der, just für die Gegend; Die kennt er noch von Spinges her und ist Halt

einer wie im Land kein Zweiter! Wenn jetzt der Mahrerwirth auch einverstanden — (Hofer wird durch das Eintreten des Feldfcheer unterbrochen.) $. Scene. Die Vorigen. Der F e l d f che e r. Frldfchrrr (zu Sxeckbacher und Rosa, die noch im Garten stehen, zurückrufend) Ich voran, den Wagen zu besorgen! Wir fahren gleich, macht Euch nur reisefertig! ■ (Er eilt rasch über die Bühne; links ab.)

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