Öer Sammler, Blätter für tirolische Heimatkunde u. Heimatschutz. 23 Aus der Franzosenzeit. Auf dem Virgl, der sich steilgerecht über der Stadt Bozen erhebt und einen wichtigen strategischen Punkt bildet, lag häufig eine bairisdhe Besatzung, die in den Bauernhöfen, z. B. beim Vieider, Kofier, Steiner u. s. w. einquartiert war. Der Vieider erzählte oft, dass neben ihm im Bette ein bairisdier Feldwebel schlief, der, wenn der Bauer sich umdrehte oder sonst eine Bewegung machte, sofort aufwachte

und horchte und lärmte, weil er sich vor den Bauern fürchtete. Dieser Vieider beschwerte sich einstmals beim Richter, dass die bair. Soldaten immer Trauben stehlen in seinem Weingut und dass er sich nicht zu erwehren vermöge davor, er müsse rein einmal ihnen eine Sdirotladung „hinten hinaufpelzen 41 , wenn nicht sonst Abhilfe getroffen werde. Der Richter hielt das für Sdherz und meinte : ja, ja, wenn anders nichts nütze, dann müsste er es halt probieren. Als nun der Bauer nach kurzer Zeit

wieder einige Traubenfreunde im Weingut antraf und diese auf seine Zurufe nur lachten, und als er ihnen drohte, sogar Miene machten, ihn durchzuhauen, sprang er ins Haus, nahm seine Flinte und pfefferte ihnen eine ordentliche Ladung Hasen schrote ins Gesicht. Einer war davon ziemlich schwer, die anderen leichter blessiert. Jetzt aber erschrak der Bauer und während sich die drei über den steilen Virglsteig hinunter schleppten, lief er übers Magdalenabrünnl nadi Kardaun und über Rentsch nach Bozen und stellte

sich dem Richter, dem er erzählte, was er getan: „Ja, das war freilich gefehlt, mein Lieber!' sagte dieser. „Nein! nein!' rief der Bauer, „ich hab sie schon ge troffen.' 1 Darüber musste der Richter herzlich lachen und der Bauer kam ziemlich gut weg. J. Ps .... * Anfangs des Jahres 1.810 lagen zu Meran in Garnison : Abteilungen des ersten französischen Linien-Infanterie-Regimentes, der Stab eines königl. bayerischen Infanterie-Regimentes, das königl. bayerische erste Chevauxleger-Regiment, das Artillerie korps

, die im Drucke erschienen, enthalten, u. zw. : (26) Kriegslieder des Tiroler Land sturmes vom Jahre 1796 (gesammelt von Anton Kmmert) in „Almanach für Geschichte etc., Innsbruck 1836', S, 117—168. (Siehe S. 143.) Ferner in : „Tiroler Kriegslieder aus den Jahren 1796 u. 1797', gesammelt und zur Jahrhundertfeier herausgegeben von J, E. Bauer, Innsbruck 1896. A. Edlinger. (Siehe S. 39.) Siehe auch: „Feder, Josef: Über die tirolischen Kriegslieder der Jahre 1796—1797. Teschen 1882', S a mm 1er

, IV. J ah r g., H e ft 2, S. 40 u. ff, „Ehrenlied'* etc. wurde in Nr. 196 des „Allgem Tiroler. Anzeiger', Jahrg. 1909, abgedruckt. Ebenda, Heft 6, S. 131—133: bereits enthalten in der Sammlung Kriegslieder von Kmmert (S. 130-132) und von Bauer (S, 16—19). Ebenda, Heft 7, S. 164-166: Dieses Kriegslied von Menk (wohl der richtige Name) bei Emmert, S. 132—1B4 und bei Bauer, S. 8—10. Bauer nennt als Verfasser einen gewissen Ment (! ?)

jener Landesverteidiger des Burggrafen amtes, welche in den Kämpfen der Tiroler gegen die Franzosen und Baiern im Jahre 1809 gefallen sind. In Burgstall : Anton Wagger, Bauer, verh., 62 Jahre alt, wurde am 23. November 1809 um 4 Uhr nachmittags von den Franzosen erschossen und am 25. in Burgstall begraben. Dur egger Matthias, gewester Wirt, 40 Jahre alt, starb am 4. Oktober 1309 zu Burgstall an den Folgen eines Karabiner schusses, welcher den Brand verursacht hatte. In Obermais und Untermais nach den Angaben

des Johann Valentin Tschöll, Oberkommandant im Landgerichte Meran und des Josef Anton Wen ter, Bataillons-Kommandant : Am 25. Mai fielen in der Schlacht am Berg Isel: Valentin Walzl und Martin Kofier, Bauer am Dornergut in Obermais, verwundet wurde Johann Götsch, Knecht beim.Priam in Obermais und Johann Rainer. Am 8. August wurde Sebastian Schnitter, Knecht, auf dem Rogkopf bei Sterzing erschossen, Matthias Oberprairer, Bauersmann am Hohlerhof, ebendort gefangen

sich viel mit Gott in diesem Tempel, Und war von Frömmigkeit ein selten Exempel. Auf dem Grabstein der Frau Genoveva v. Bauer gest. 1809. Den Turm verlassend, der zerfällt, Vom David's Thurm Maria beschütjt, Gewann sie froh im Himmelszelt, Die Burg, die ewig sie besifet. Auf dem Grabstein der Maria Leiter, Besi^erin des Spafjenturmes in Meran, gestorben 1860. O liebe Freunde weinet nicht, Die Schiffahrt ist vollendet, Idi bin lang gefahren auf dem Inn, Jetjt nahm midi Gottes Hand dahin. Auf dem Grabstein